Posts by felix2000

    Gelegentlich hört man von sehr kuriosen Aktionstagen, wo sich die Frage stellt: Häh, warum, wozu? Als Beispiel sei der Tag der Jogginghose genannt, der einigen inzwischen bekannt sein könnte.

    Unter https://welcher-tag-ist-heute.org/

    ist eine Übersicht zu manch sinnfreien aber auch ernsthaften Gedenk-/Aktionstagen zu finden sowie der Background dazu.

    So ist heute u.a. Siebenschläfertag, Tag der Posttraumatischen Belastungsstörung, internat. Tag des Handschlags, Tag der Ananas und der Tag der Sonnenbrille.

    Viel Spaß beim Schmökern.

    Die Sonne brennt und die Löwen sind nicht dumm und verteilen sich unter den Autos und genießen den Schatten. Bei uns ebenso...

    Ich glaubs ja nicht. :o Das wäre mir vielleicht doch etwas zuviel Löwe zu dicht auf der Pelle. Der Ranger im Wagen vor hat auch noch locker den Arm auf der offenen Seitenscheibe abgelegt. :shock: :ops: Es dürfte auch kein Problem für eine der Miezen sein, mit einem Sprung mal eben oben auf ein Hallo hereinzuschauen.

    Danke euch für diesen ausführlichen und reich bebilderten Reisebericht mit dem abschließenden how i do it.. Es hat mir ausgesprochen gut gefallen. Besonders kulinarisch muss es ein Traum gewesen sein. Das sah alles so lecker aus. Schön, dass fast alles so reibungslos klappte. Dann freut euch schon auf die nächste Reise dorthin. Ist ja nicht mehr so lange hin.

    <3 <3

    Schönes Land. Eine tolle Tour habt ihr euch zusammengestellet. Eure Unterkünfte liegen auf Level top top. Auch die gesamte Infrastruktur auf den Bildern ist augenscheinlich in einem meist guten bis sehr guten Zustand.

    So ganz und gar anders, als in den meisten anderen Subsahara-Berichten hier und auch wie ich es selbst kenne. Diese bittere Armut, Wellblechhütten, grauer Beton, etc. die ich praktisch immer mit auf den Fotos habe, egal in welche Richtung ich die Kamera halte.

    Ein-einhalb Jahre nach Unterzeichnung des Pretoriaabkommens steht es schlecht um den Friedensvertrag.


    Sah eine Anlalyse der Heinrich-Böll-Stiftung im Nov. 23 „…. immer noch Anlass zu der Hoffnung…“, hat sich die Lage inzwischen erheblich verschlechtert.


    Nicht nur, dass bei Berichten der Medien über den Konflikt in der Amhara-Region zwischen der Fano und der äthiopischen Regierung respektive den Kämpfen zwischen Amhara-Milizen und Armee, nun immer häufiger das Wort „Krieg“ gebraucht wird, auch im Süden Tigrays ist die Lage am eskalieren.


    Wie zu erwarten geht es um die im Friedensabkommen nicht gelöste Frage zu den umstrittenen Gebieten. Vor allem jene in West- und Süd-Tigray, die während des Krieges von Amhara-Kräften besetzt wurden. Im Abkommen selbst ist das nur nebulös mit „Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung“ umschrieben, was jeder Seite ihren eigenen Interpretationsraum lässt.


    In Süd-Tigray, in der Raya-Region und in Alamata und Korem hat sich zwischen „TPLF-Kämpfern“ und „lokalen Milizen“ aus anfänglichen einzelnen Schusswechseln ein Scharmützel „auf hohem Niveau“ entwickelt.


    Großes Einverständnis zwischen beiden Seiten herrscht dagegen bei der Nichtaufarbeitung begangener Gräueltaten.

    Schöne Nahaufnahmen von den Dickhäutern. Wobei ich schon etwas beunruhigt wäre, wenn die in der Zahl mit ihrem Nachwuchs so dicht bei den Jeeps rumwuseln. Anfang April hat es im Kafue NP in Sambia einen Zwischenfall mit Todesfolge bei einer Safari gegeben. Da hoffe ich, die Guides wissen, was sie tun.

    Schießereien in Bahir Dar


    Am 1. März ist es in der Amhara Regionalhauptstadt zu Kämpfen zwischen Fano-Kräften und Regierungstruppen gekommen.


    Anwohner berichten, dass Geschäfte und Hotels geschlossen, sowie Transportaktivitäten eingestellt seien.


    Die BBC hat bestätigt, dass Ethiopian Airlines die Linienflüge von und nach Bahir Dar eingestellt hat. Es sei „ungewiss“, wann der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden könne, hieß es.


    In einer Erklärung der Regionalregierung hieß es, extremistische Kräfte führten Hausdurchsuchungen und „Reinigungsarbeiten“ durch. Weiterhin hieß es in der Erklärung, dass sie die „Eindringlinge“ an der Küste bekämpft und die Schlacht gemeistert habe. Sie gab außerdem bekannt, dass die Stadt Bahir Dar und ihre Umgebung vollständig von „Extremisten“ geräumt worden sei und dass nach Fano-Mitgliedern gesucht werde.


    Quelle: https://www.bbc.com/amharic/articles/c2q7r9q392do

    Auch von meiner Seite viel Vorfreude und eine stressfreie Reise.

    .... am Wochenende meine übliche Kiste aufbauen, in die immer schon alles reinkommt, was ich für die Reise so brauche und keinesfalls vergessen will ....

    :thumbsup:  :thumbsup: Kenne ich. Für den ganzen "unverzichtbaren" Kleinkram. Bei mir ist es eine Klappbox.

    Habesha Medizin, falls sie zügig und sicher bis nach D durchkommen sollte, würdest du sie denn nehmen?

    Eher nicht. Ich bin bislang ohne irgendwelche Drogenexperimente ausgekommen. Warum soll ich jetzt etwas mit fragwürdigem Inhalt einnehmen. Zumal ich mich mit seiner Diagnosefindung ein wenig schwer tue. Nach meiner Meinung sind Patienten mit somatoformen Erkrankungen besser bei Heilern aufgehoben.

    Wenn natürlich ein ordentlicher Beipackzettel dabei ist, mit Anwendungsbereich, Angaben zu Nebenwirkungen usw. ... 8-)  :thumbsup:

    Guten Morgen Gusti

    Mit großer Freude habe ich Deine lieben Zeilen gelesen.

    Aber natürlich fragt sich meine westlich orientierte Wohlstandsdenke dann doch, wie das möglich ist, und .... wovon die Leute eigentlich leben oder wie sie ihr Tagwerk bestreiten.

    Die richtige Antwort hast Du bereits geschrieben.

    Diese Frage kam bei mir ebenfalls auf, also habe ich meinen Freund gefragt.


    LG, felix

    Ab 28. Jan. – Familytime in Addis


    Danach kommen wir am neu erbauten Adwa-Museum vorbei, welches die Schlacht von Adwa gegen die Italiener zum Thema hat. Ein Prestigeprojekt von MP Abiy Ahmed, das demnächst medienträchtig eröffnet wird, wenn sich die Afrikanische Union zu einem Gipfel in der Hauptstadt trifft. Da möchte der Premier gern glänzen. In Äthiopien nennt man so etwas Image building. Abiy Ahmed ist sehr am Bau seines Image interessiert. Er sieht sich selbst als großen Führer der Nation, auf einer Stufe mit den alten äth. Königen und Kaisern und möchte Äthiopien wieder zu wahrer Größe verhelfen.


    In den Jahren 2018/19 hielt ich den Staatschef noch für einen fähigen Politiker, der das damals prosperisierende Land nach vorn bringt. Der ihm verliehende Friedensnobelpreis verfehlte auch bei mir nicht seine Wirkung. Endlich mal ein afrikanischer Staatenlenker, wie man sich ihn aus westeuropäischer Sicht wünscht. Im nächsten Jahr begann der Bürgerkrieg mit der Provinz Tirgray und Abiy Ahmed zeigte ein ganz anderes Gesicht. Er ließ Krieg gegen ein ganzes Volk führen. Mit der Totalblockade von Tigray wollte er das Land und seine 6 Mio. Bewohner aushungern. Damit war er bei mir unten durch.


    Muller fragte während der weiteren Fahrt, ob mir etwas aufgefallen sei. Nein, eher nicht, was soll mir denn aufgefallen sein? Hast du heute irgendwo Straßenkinder gesehen? Nein, aber stimmt, sonst sind die an jeder Kreuzung. Bettelnde Kinder aller Altersgruppen. Schon die ganzen letzten Tage nicht. Die hat Abiy Ahmed alle einfangen lassen und sie irgendwo in Lager verfrachtet, damit sie das Stadtbild nicht stören, wenn die Limosinen der AU durch die Stadt fahren. Hört sich für mich recht abenteuerlich an, aber zutrauem würde ich es dem Premier. Irgendwas muss ja gemacht worden sein, denn es sind nun mal seit Tagen keine bettelnden Kinder in der City zu sehen. Jedenfalls hat mir Freund Muller eine schöne Idee für eine neue Karikatrur geliefert. Image building.


    Als es Zeit ist, fährt mich Muller zum Flughafen. Ich habe mit Mehrtab Kontakt aufgenommen, wir treffen uns am Airport. Und auch Helen kommt zum Tschüs sagen vorbei. Mit Muller und dem Gepäckwagen sind wir auf der Suche nach den beiden. Der Sicherheitsdienst drängelt, wir sollen uns hier nicht aufhalten, weitergehen. Dann sehen wir Mehrtab. Ich gehe zu ihm. Das passt den Sicherheitsleuten gar nicht. Einer kommt hinterhergedackelt. Die wollen uns im Gebäude haben, runter vom Vorplatz. Helen ist nicht zu entdecken. Inzwischen stehen drei Mann vom Flughafendienst in der Nähe. Wir sollen zur Eingangskontrolle weitergehn. Die Zeit auf Helen zu warten bleibt mir nicht mehr. Als ich sie am Telefon habe, hat man uns schon zur Sicherheitskontrolle komplimentiert.


    Meine Habesha Medizin erhalte ich jetzt nicht mehr rechtzeitig. Die soll irgendwo in Addis erst noch zur Abholung bereitgestellt werden. Da muss Mehrtab sich nun drum kümmern, wie wir da rankommen. Muss das Zeug halt irgendwie mit dem Postweg oder sonst wie nach Deutschland gesendet werden, falls da überhaupt noch was kommt. Am Samstag Abend, als wir auf das Boarding warten, kann ich mir Fotos von Habens verordneter Habesha Medizin auf Mehrtabs Handy anschauen. Auf einem Bild sieht man eine kleine Dose mit grauem Pulver, auf einem anderen etwas undefinierbares, wo ich nicht einmal sagen könnte, ob das eine feste oder flüssige Konsistenz hat. Sahauf den ersten Blick wie Nuggets aus.



    º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º¤ø,¸¸,ø¤º° ኢትዮጵያ ለዘላለም ትኑር። º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º¤ø,¸¸,ø¤º



    Fazit: Von den physischen Herausforderungen her war dies die leichteste Reise. Es gab kein schwieriges Gelände, keine Kraxeleien, keine Extremtemperaturen, keine langen Märsche, kein Herumgestolpere mit Stirnlampe im Dunkeln, kein Camping. Es war eine reine Städtetour, meine Trekkingschuhe hätte ich zu Hause lassen können. Andererseits haben sich auf dieser Reise deutlich die gesundheitlichen Beeinträchtigungen gezeigt. Die Tour nur mit Begleitperson zu machen war richtig und erwies sich als notwendig. Gleichzeitig war es die Reise mit dem geringsten Komfort. Aber darin bin ich ja geschult worden. Mental gesehen war es die schwermütigste Reise, schlugen hier doch die Nachwirkungen den Bürgerkriegs allgegenwärtig voll durch.


    Würde ich dieselbe Reise aus heutiger Sicht auch tun? Eindeutig Ja!!


    Es hat sich als machbar erwiesen und es war eine einmalige Erfahrung auf einer völlig anderen Ebene. Alles anders eben.


    ***** Ende des Berichts