Posts by felix2000

    Die Bundespolizei warnt Bahnreisende vor manipulierten Ladesteckdosen in Regional- als auch in Fernzügen. Bundesweit hat es entsprechende Vorfälle gegeben, bei denen Reisende teils beim Versuch den Stecker von Ladegeräten in die Zugsteckdose zu stecken, einen 220 V Stromschlag erhielten.


    Die Täter stecken Metallteile in die Löcher der Dosen, die hervorstehen. :o


    https://www.tagesschau.de/inla…bahn-stromschlag-100.html

    Michael57 Jo, die Domain ist in der URL-Blacklist. Suchmaschinen- und Virenschutzanbieter lassen Webseiten auf böswillige Inhalte untersuchen. Da die Gauner ja auch nicht jedesmal das Rad neu erfinden wollen, nutzen sie gern "bewährten" Schadcode für ihre Seiten. Der dann auch den Verteidigern irgendwann bekannt ist. Hier wird es um Phishing und Code zum Abfangen von Infos handeln. Ist in etwa so, wenn ein Blitzer im Radio angesagt wird, dann wird es Zeit einen neuen Platz dafür zu suchen. =)

    Was mir an dem Link booking.id601294105.date/ sofort aufgefallen ist und mir gar nicht gefallen hat, war die Zahlenreihe, wo normalerweise com, de, info oder so steht.

    Wenn der ganze Rotz hinter .....date/ weggelassen wird beim Aurfruf der Website, schlägt sofort mein Virenschutz Alarm.

    Da die Nachricht auch über Deine Nachrichten in booking.com kam heißt, die haben es geschafft irgendwo in das booking-System reinzukommen. Wie, hat NoDurians ja eben gepostet.

    Na ja, und wenn man sich nach alledem anschaut, WO die IHRE Webseiten gespeichert haben, kanns nur Betrug sein.

    Und was sagst du abschließend? Wirst du, ........ wieder auf diese Art unterwegs sein?

    Erstmal nicht. Das muss ich noch sacken lassen und darüber nachdenken, ob ich falls nichts anderes geht SO reise oder lieber gar nicht mehr.


    Bis dahin ergibt sich vielleicht noch eine völlig andere Alternative. Ist noch nicht spruchreif, aber wenn Du Dich erinnerst, wie ich überhaupt zu meinem ersten Afrikaaufenthalt gekommen bin.... Na mal sehen - እናያለን.

    Hast Du Dich mal mit der THS auseinandergesetzt?

    Ja, das hatte ich bei meinem letzten Aufenthalt im FachKHS Beelitz auch angesprochen. Dafür kam ich zu der Zeit aber NOCH nicht in Frage.


    ....... dass teilweise beim Aussteigen schon an die 5 Menschen mit Rollstühlen bereit stehen um den Menschen zu helfen,

    Ist mir auch auf dem Schiff aufgefallen. Etliche Reisende älteren Semesters waren mit Rollator unterweg. Und bei den Anlandungen waren immer Rollstühle vorhanden. Es gibt eine Anzahl barrierefreier Kabinen und der restliche Passagierbereich ist barrierefrei.


    Oder ist das Problem, dass das ....... Zurechtkommen im Flieger nicht mehr funktionieren?

    Langes sitzen eher nicht, aber das Freezing im "Off" ist schon gewaltig nervig. Aber sieh selbst. Wenns besonders heftig ist sieht es aus wie hier.


    External Content www.youtube.com
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    Im "On" dagegen kann ich mich ganz normal bewegen, einschließlich Leiterbenutzung oder (theoretisch) wandern und klettern im Hochgebirge. Praktisch gingen die Trekkingtouren im Hochgebirge nicht mehr, da immer mit einem "Off" gerechnet werden muss.

    Während ich vor 5 Jahren beim Reiseverlauf lediglich darauf geachtet hatte, nichts mit akuter Absturzgefahr im Programm zu haben, fielen mir in den darauffolgenden Jahren die An- und Abreisen bis zum und vom Zielort zunehmend schwerer. Im Reiseland selbst hatte ich zwischenzeitlich eine Gastfamilie gefunden und Freunde, die mich während der Reise begleiteten und notfalls umsorgen konnten. Sie wussten über meine gelegentlichen Einschränkungen im Gleichgewichtssinn und der allgemeinen Beweglichkeit Bescheid. Als Individualreisender mit Begleitung gab es auch keine Reisegruppe, die ich dann aufgehalten hätte.


    Leider hat sich das Zeitfenster der Wirksamkeit der Medis, meine sog. On-Zeit, in den letzten Jahren um einiges verengt. Die Zeiten der Nichtwirksamkeit (Off-Zeit) mit o.g. Einschränkungen wurden länger und häufiger. Seit Frühjahr diesen Jahres hat sich nun auch noch das „Freezing“ eingestellt. Das heißt Gangblockaden mit akuter Sturzgefahr lassen mich mit den Füßen am Boden festkleben.


    Das wäre zwar als Individualreisender in Begleitung durch Freunde vor Ort immer noch handhabbar, allerdings werden An- und Abreise unkalkulierbar. So war meine Kurzkreuzfahrt mit Freunden ein Test, ob dies eine mögliche Alternative darstellen könnte, wenn allein reisen nicht mehr geht.


    Wer mit Beeinträchtigung reisen will/kann/muss - wie handhabt ihr das? Oder wie habt ihr ggf. euer Reiseverhalten geändert/ändern müssen?

    Weil ich soeben ein passendes Beispiel habe, hier der Vergleich, wie einfach das bargeldlose Bezahlen in Schweden geht und wie einf...... ääääh .... also wie es in D ist.


    In Cottbus HBhf. versucht den Sanitärbereich zu nutzen.



    Bezahlmöglichkeiten: Wertcoupon, Münzen, Scheine und div. elktr. Geldbörsen oder Karten (Visa, Master). Kleingeld hatte ich nicht passend, also meine Visa-Debitkarte auf das Symbol gehalten. Nö nix. Auch nach Einschub der Karte in den Leseschlitz, keine Akzeptanz. Only cash.


    im Dom zu Visby













    Fiskargränd in Visby







    Park Almedalen


    An der Uferpromenade gab es dann noch eine Sache. Eine Schwedin sprach mich an. Sie deutete auf eine Sitzbank auf ein dort liegendes Smartphone, ob das meines sei. Ich verneinte, ging aber neugierig geworden hin. Ein recht neu aussehendes Phone mit Klappschutzhülle. Auf der Rückseite zwischen Phone und Schutzhülle ein Notizzettel mit zwei Mailadressen einer Mobilfunknummer und irgendeinem Termin der sich auf „ungerade Woche“ bezog. Der Besitzer scheint also deutschsprachig zu sein. Dann liegt es nahe, dass er/sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Passagier auf unserem Pott ist. Zu sehen war niemand, dem es gehören könnte. Die Schwedin und ich waren etwa 10 Minuten bei der Bank, in dieser Zeit sprachen wir die weitere Vorgehensweise ab. Währenddessen kam auch niemand zurück. Ich probierte mit meinem Handy 2x die Mobilnummer auf dem Zettel, ohne aber eine Verbindung zu bekommen. Liegenlassen wollten wir es nicht. Nach obiger Annahme steckte ich das Teil in meine Jackentasche und nahm es mit zum Schiff. An der Rezeption habe ich es dann abgegeben. Geklingelt hat es zwischenzeitlich auch nicht. Entweder hat es der Besitzer noch nicht vermisst, oder er/sie ist noch nicht auf die Idee gekommen, von einem anderen Gerät mal die eigene Nummer anzurufen. Schauen ob wer rangeht.


    So eine halbe Stunde vor Sail Away wurde es dann auf dem Schiff noch interessant. Mehre Passagiere wurden mit ihren Kabinennummern aufgerufen, sich umgehend bei der Rezeption auf Deck 5 zu melden. Dieser Aufruf erfolgte mehrmals. Da waren wohl noch nicht alle an Bord. Kurz vor 14.00 Uhr erfolgte der Aufruf dann nachdrücklich mit Namen. Um 14.00 Uhr legten wir ab. Nächster Halt Warnemünde.


    Was ich in den 5 Tagen nicht geschafft habe, beim Austritt aus dem Fahrstuhl oder auch nach Treppennutzung zu wissen, wo vorn und hinten vom Schiff ist. Ich bin häufiger mal in die falsche Richtung gelaufen. Am sichersten war es, wenn möglich einen Blick nach draußen zu werfen. In welche Richtung fahren wir denn, oder wie liegen wir im Hafen.


    Die Schweden habe ich als sehr entspannt kennengelernt. Auch während Thronjubiläum und erhöhter Terrorwarnstufe, niemand nicht, selbst die Polisen ließ Anspannung oder Hektik erkennen.


    Am nächsten Morgen erzählte mir David aus unserer kleinen Reisegruppe, die Aida hätte in Gotland Passagiere zurückgelassen. So solle es jedenfalls irgendwo auf Facebook jemand geschrieben haben. Jeder Passagier ist darüber informiert worden, bei nicht rechtzeitig möglicher Rückkehr über eine auf der Bordkarte vermerkten Nummer die Gesellschaft zu kontaktieren. Es ließe sich immer eine Lösung finden. Das scheinen die Abgängigen aber nicht getan zu haben, sonst hätte der Käptn die nicht namentlich ausrufen lassen. Gegen 7.30 Uhr waren wir wieder in Warnemünde.



    Fazit über meine erste Kreuzfahrt: Es war für mich eine sehr oberflächliche Art des Reisens. Jeden Tag eine neue Destination bedeutet in Konsequenz, man schlägt mal eben kurz am Ziel auf für ein paar Fotos, einige Basisinfos und ein paar Andenken. Dann zieht der Heuschreckenschwarm weiter. So auch dieser Kurztrip. Obwohl ja nur zwei Ziele angesteuert wurden statt geplanter drei Destinationen und für Stockholm deutlich länger Zeit blieb als vorgesehen.


    Sagte mir neulich jemand: Kreuzfahrten sind nur zum Antesten. Da wo man es schön fand, müsse man später gezielt hinreisen. Wer Stockholm besser erkunden und tiefer kennenlernen möchte, sollte wenigstens eine Woche dort verweilen. Für Visby samt Insel Gotland empfehle ich auch mindestens 5 komplette Tage.


    Service und Komfort waren top, es waren mir aber einfach zu viele andere Urlauber um die Ohren. Kenne ich doch noch die Zeiten, wo ich als Besucher quasi ein ganzes Land für mich allein hatte. Also ich fremdle sehr mit dieser Art des Reisens.


    Alles dreht sich bei AIDA-Reisen um das AIDA-Universum. Man wird immer daran erinnert und motiviert zu kaufen, zu bestellen, zu konsumieren, Zusatzangebote zu nutzen, sich möglichst als Mitglied der AIDA-Familie zu fühlen. AIDA hier, AIDA da, AIDA allerorten und allgegenwärtig. Nun ja, da sage ich mir: Alles kann, Nichts muss.

    18. Sep. – Visby auf Gotland


    Am nächsten Morgen bin ich kurz vor 7.00 Uhr wach. Gegen 7.00 Uhr sind wir auch in Visby auf Gotland. Als ich frühstücksbereit bin, haben wir schon angelegt. Nach dem gemeinsamen Frühstück trennen sich unsere Wege wieder. Während ich die 1,3 km vom Anleger bis ins Zentrum von Visby zu Fuß gehe, haben sich die drei wieder für den Hop Bus entschieden. Visby ist ein hübscher kleiner Ort mit einer sehr gut erhaltenen Stadtmauer mit mächtigen Wehrtürmen. Die Altstadt, also der Teil innerhalb der Stadtmauer hat Kopfsteinpflaster. Seit 1995 ist Visby UNESCO Welterbe. Wir haben nur bis 13.00 Uhr Zeit für Visby. Um 14.00 läuft unser Schiff schon wieder aus. Mal gerade genug Zeit, um Altstadt, Stadtmauer, Dom, Park Almedalen und den Kirchenruinen mitten im Ort einen Besuch abzustatten. Dann muss ich bereits wieder an den Rückweg denken. Ich hätte ja gern sowohl in Stockholm oder in Visby noch lokale gastronomische Köstlichkeiten probiert, aber irgendwie hat dafür die Zeit nicht gereicht.











    Kirchenruine St. Karin



    Sankta Maria Domkyrka










    Für den nächsten Tag habe ich mir drei Ziele vorgenommen. Das Vasa Museum, das neue Zentrum von Stockholm am Sergels torg und das Pardox Museum. Eigentlich war nur ein Tag für Stockholm geplant. Nach meinen Reiseunterlagen und Vertragsdaten sollte als dritte Destination Karlskrona angefahren werden. Angeblich wegen schlechtem Wetter über der Ostsee wurde Karlskrona vom Veranstalter aus dem Programm geworfen. Stattdessen blieb das Schiff einen Tag länger in Stockholm. Visby als zweite Destination verschob sich damit einen Tag nach hinten.


    Nach dem Frühstück ziehe ich wieder allein los. Meine drei Mitreisenden haben noch einmal Stockholm Altstadt Hop on Hop off. Heute muss ich gleich in den 1er Bus steigen. Denn der fährt in der Nähe des Paradox Museums eine Haltestelle an. Es fühlt sich gut an, wenn man bestens vorbereitet ist. Ich weiß zu welcher Haltestelle ich muss und in welche Richtung es von da aus zu Fuß weitergeht. Etliche andere Landgänger sitzen zwar im 1er Bus, weil sie erfahren haben, dass der in Richtung Zentrum fährt, wissen aber nicht wo sie aussteigen müssen. Die schauen wechselseitig nach draußen und sich gegenseitig an und warten, bis da irgendwas nach Zentrum aussieht. Nach dem Aussteigen gehe ich noch gut 300 Meter, dann habe ich das Paradox Museum im Untergeschoss eines Glas-/Stahlbaues gefunden. Kontaktlos mit der Debit-Card bezahlen, dann muss ich meinen Rucksack und meinen Hoodie in ein Schließfach legen, weil das nicht mit reindarf.


    Die Exponate befassen sich mit den menschlichen Sinnen und wie man diese austrickst. Dabei werden alle Register gezogen. Spiegel, schiefe Ebenen, optische Täuschungen, alles was Augen und Hirn ganz anders wahrnehmen als es eigentlich vorliegt, ist hier Gegenstand der Anschauung. An jedem Exponat ist ein Erklärungstext in Schwedisch und Englisch mit den Informationen über wieso/weshalb/warum. Und das schöne für die Nichtenglischkönner wie mich, es ist ein QR-Code angebracht, über den man das auch als Webseite in Englisch angezeigt bekommt. Mit einem Translator lasse ich die Website dann einfach ins Deutsche übersetzten. Ruckzuck sind 1,5 Stunden um. Ich brauche jetzt meine Tabletten aus dem Rucksack. Der Weg zum Schließfach führt durch eine Glastür, die allerdings nur von der Ausstellungsseite aus aufgeht. Geht man durch, ist man im angeschlossenen Shop und kommt zum Ausgang aber nicht wieder in die Ausstellung. Hmm ist ja blöd jetzt. Ich will noch nicht raus. Also bleibe ich ohne Tabletten drin, muss aber nach 30 Minuten passen und abbrechen. Gesehen habe ich jetzt alles, hätte aber zu dem einen oder anderen gern noch mehr Infos abgerufen. Ich bekomme kaum noch die Füße vom Boden und schleppe mich stolpernd und schwankend zu den Schließfächern. Pillen einwerfen und dann braucht es Zeit, bis die dann wieder wirken. Für solche Fälle wäre eine Begleitperson hilfreich gewesen. Ich muss auch langsam los.





    verpixelt - die Herrschaften haben sich netterweise zur Verfügung gestellt.




    Das Vasa Museum schaffe ich heute zeitlich nicht mehr, dazu hat`s im Paradox zu lange gedauert. Ich schnappe mein Zeug und stolpere los in Richtung Straßenbahn 7. Unterwegs muss ich einige Male pausieren, bis die Medis mich wieder aufgepäppelt haben. Bis zur 7er dauerte das noch. Als ich drin bin wird es besser. Mit der Spårvagn (Tram) muss ich einige Stationen fahren und dann in den 76er Bus umsteigen, der mich wieder zum Frihamnen bringt. Dem Fahrer rufe ich ein „Ticket is on“ zu, mit der Debit-Card in der Hand. Das Lesegerät des Busfahrers erkennt an meinen Kartendaten, dass ich in der 7er Spårvagn bei der Kontrolleurin vor 30 Minuten ein Ticket erworben habe. Gegen 15.00 Uhr bin ich an Bord. Um 17.00 Uhr ist Sail Away. Die Ausfahrt genießen wir draußen am 5er Außendeck. Wir fahren zum zweiten Ziel der Kurzreise.

    Dann verlasse ich die Altstadt über die Zentralbrücke Centralbron, um zum Monteliusvägen und zur Fjällgatan zu gehen. Der Monteliusvägen ist ein Fußweg hoch auf einer Felskante mit einer herrlichen Aussicht auf die Stockholmer Altstadt. Die Fjallgatan, auch der Balkon von Stockholm genannt, ist ein weiterer Aussichtspunkt weiter östlich. Dort hole ich mir in einem Terrassen Café ein Stück Kuchen samt Kaffee, denn inzwischen habe ich Hunger.



    Blick von der Centralbron auf Södermalm







    Monteliusvägen



    und der Blick von dort auf die Altstadt



    Bellmannsgatan



    Blick vom Stockholms Balkon, der Fjällgatan - Gegenüber der Freizeitpark Gröna Lund - vorn auf der Säule die kleinste Skulptur der Stadt, Karlsson auf dem Dach.


    Von hier aus geht es zum letzten Ziel für heute. Am südlichen Ende der Centralbron befindet sich die Tunnelbanan-Station Schlussen. Von dort fahre ich einige Stationen in Richtung Süden. Ich will zum Skyview im Arenenkomplex. Hier befinden sich neben der Avicii Arena für Musik-, Sport- und Kulturveranstaltungen auch die Ericson Arena Hovet mit Eishockeyfeld sowie mit der Annexet eine weitere Mehrzweckhalle und die Tele2 Arena – das Fußballstadion der Vereine Hammarby IF und Djurgardens IF, für bis zu 45.000 Besuchern. Der Skyview ist außen an der Kugel der Avicil Arena angebracht. In zwei Gondeln kann man wechselseitig bis zum obersten Punkt des Globe fahren und eine Aussicht über ganz Stockholm genießen. Das Ticket (!!Papier!!) enthält die Uhrzeit für die Gondelfahrt. Zuvor gibt es in einem kleinen Kinoraum noch Infos in für mich verständlichem Englisch über den Skyview und den Arenenkomplex.



    der Pfeil markiert das Stadshus




    Nach der Gondelfahrt fahre ich vom Arenenkomplex mit der Tunnelbanan gleich durch bis Gärdet, dem Umstieg zum Bus. Reicht für heute. An der Bushaltestelle entwischt mir der erste Bus. Alle steigen in den Bus der Linie 1. Heute Morgen bin ich mit dem 76er Bus gefahren und erwarte hier natürlich diese Linie. Der 76er macht hier aber keinen Pendelverkehr, sondern fährt einen Ring. An der Haltestelle nach Frihamnen kommt nur der 1er Bus. Das habe ich aber erst den aushängenden Plänen entnehmen können. Aber der nächste 1er fährt in 20 Minuten. Kein Drama also. Gegen 17.00 Uhr bin ich wieder an Bord.


    Zum Abendessen treffe ich meine drei Mitstreiter. Wir tauschen die Erlebnisse des Tages aus. Die drei haben sich bei der Bühne für die königlichen Feierlichkeiten aufgehalten und das schwedische Königspaar gesehen. Mir war das zu lange hin, stundenlang auf Carl Gustav und Gattin zu warten. Der royale Habitus tangiert mich nur peripher. Gut, wenn es zeitlich gepasst hätte und mir die beiden ohne Warterei in einer Zuschauermenge vor die Füße laufen, hätte ich auch geschaut.

    16. und 17. Sep. - Stockholm


    Die nächste Nacht ist dann nicht meine beste. Erst kann ich nicht einschlafen. Ab 1.00 Uhr fängt das Schiff an zu schaukeln, was mich beim Einschlafen erheblich stört. So mache ich die Nacht durch, ohne Schlaf. Ab 6.00 Uhr gibt’s auf dem Pott den ersten Kaffee. Ich brauche jetzt einen Pott zum Wachbleiben. Wir fahren bereits durch die Schären vor Stockholm. Das schauen wir uns von den Freidecks oben an. Die anderen drei sind früh aufgestanden, um das sehen zu können. Gegen 7.00 Uhr legen wir in Stockholm im Frihamnen (Freihafen) an, statt wie erst geplant im Stadsgården. Frihamnen liegt etwas abseits. Um in die Altstadt von Stockholm oder ins Zentrum der neuen City zu kommen, ist es zu Fuß zu weit. Somit muss ich gleich den Stockholmer Nahverkehr nutzen und suche mir die benötigten Linien aus dem Internet heraus. Auf See gab es ja kein Internet, jedenfalls kein bezahlbares. Die wollen für die Internetnutzung entweder 39 Cent/Minute haben oder im kleinsten Paket S 20 Euro für max. 150 MB. Na geht`s noch? Somit musste ich warten, bis das Schweden-Netz verfügbar war.


    Nach dem Frühstück breche ich auf. Während die Ausflugsbusse die Kreuzfahrer im Hafen am Schiff abholen, müssen die Individual-Landgänger 800 m laufen, um außerhalb des Hafengeländes zur Bushaltestelle zu kommen. Dafür fahren wir viel günstiger und unabhängiger. Es ist doch eine kleine Gruppe, die sich da an der Haltestelle sammelt. Ein Ticketautomat hängt dort zwar, der aber wohl nur mit einer speziellen SL Access Chipkarte nutzbar ist. Macht aber nichts, beim Busfahrer bekommt man auch ohne die SL-Card Ticktes. Dazu muss man einfach nur seine Geldkarte an dessen Lesegerät halten und schon hat man ein rein elektronisches 75 Minuten Ticket, was für die Anfahrt zu einem Ziel völlig ausreichend ist. Es bestand auch die Möglichkeit an Bord Schwedische Kronen einzutauschen. Da ich aber wusste, dass die Schweden kaum noch Bargeld nutzen, verzichtete ich bewusst darauf. Und ich muss sagen, ich bin begeistert, wie einfach und zuverlässig das Bezahlen im Land mit Karte funktioniert. Habe ich in Deutschland mit meiner Debit-Card gelegentlich Akzeptanzprobleme, konnte ich sie in Schweden unkompliziert verwenden. Ich habe in den 5 Tagen nicht einmal Bargeld verwendet. Ob Eintrittsgelder, Tickets für den Nahverkehr oder Einkäufe in Geschäften, einfach Karte ans Lesegerät halten und fertisch.


    Mit dem Bus geht es einige Stationen, dann müssen wir in die U-Bahn umsteigen, die hier Tunnelbanan heißt. Der Busfahrer gab uns einen Hinweis bei der entsprechenden Haltestelle. An der Tunnelbanan-Station gibt es wie in London diese Zugangssperren. Debitkarte an das Lesedisplay halten und das System weiß, dass es für diese Karte ein gültiges Ticket gibt und die Sperre klappt auf. Mit der Linie 13 fahren wir bis Gamla Stan und sind direkt in der Altstadt.


    Heute ist ein besonderer Tag. Das schwedische Königspaar feiert das 50jährige Thronjubiläum von König Carl Gustav. Dazu wird es später im Dom und beim Königsschloss die entsprechenden Feierlichkeiten geben.


    In der Altstadt sind meine ersten Ziele. Die Deutsche Kirche Tyska kyrkan S:ta Gertruds mit ihrem 96 m hohen Kirchturm. Hinein kann ich leider nicht, es läuft gerade ein Orgelkonzert. Durch die Gassen der Altstadt komme ich zum Königsschloss und zur Storkyrkan Sankt Nikolai, die man auch als Dom zu Stockholm kennt. Hier sollen am Nachmittag die Thronjubiläumsfeierlichkeiten abgehalten werden. Es ist viel Polizei vor Ort und die Absperrungen werden gerade vorbereitet. Auf der kleinen Insel Riddarholmen steht die gotische Begräbniskirche Riddarholmskyrkan mit den Grabstätten des Königshauses. Von den Anlegern im Westen von Riddarholmen hat man dann die beste Aussicht auf das Stadshus, dem Rathaus von Stockholm.


    Tyska kyrkan S:ta Gertruds



    Statue St. Georg und der Drache




    das königliche Schloss


    Storkyrkan Sankt Nikolai




    Begräbniskirche Riddarholmskyrkan


    Stockholmer Rathaus - Stadshus




    Nichts als Sand







    Korvette Ludwigshafen




    Um 18.00 Uhr war ich wieder zurück. Deadline für die Landgänger war 18.30 Uhr. Sail Away war für 19.00 Uhr angesetzt. Die letzten beiden Landgänger kamen kurz nach Deadline zurück. Nach ihnen wurde die Gangway unmittelbar eingeholt und wir legten überpünktlich ab. Begleitet von drei kleinen Ausflugschiffen, der ertönenden Schiffssirene und der für AIDA typischen musikalischen Untermalung Sail away, sail away, sail away verließen wir den Hafen von Warnemünde in Richtung Stockholm. Wir ließen den Abend ausklingen.




    Der nächste Tag war „Seetag“. Zeit um sich ausgiebig auf dem Schiff umzusehen. Der Pott ist schon riesig mit seinen vielen Decks. Da das Wetter schön war, hielten wir uns viel auf dem Freideck oben auf und spielten Rummikub, also Rommé mit Plastikspielsteinchen. Da kann es dann auch windig sein.






    Das Servicepersonal Gastro und Rooms besteht nahezu ausschließlich aus jungen Asiaten (Thai, Indonesier, Filipino?), die das muss ich sagen einen sehr guten Job machen. Die Arbeitsbedingungen allerdings sollen recht hart sein.


    Den Tag nutze ich auch, um mich auf die nächsten Tage vorzubereiten. Bereits zu Hause hatte ich mir Webseiten zu den Destinationen der Reise herausgesucht, durchstöbert, mir Lesezeichen abgelegt und Screenshots von Maps abgespeichert. Jetzt schaue ich mir auf dem AIDA-Bordportal an, was an Ausflugsmöglichkeiten angeboten wird. Es ist aber nichts dabei, was mich anspricht. Am meisten stört mich der Gruppenzwang bei den Ausflügen. Man sieht nur das, was auf der Ausflugsroute angeboten wird. Individualität gibt’s da halt keine. Meine drei Mitstreiter hatten sich jeweils eine Hop-on Hop-off Tour für die Tage gebucht. Eine Art Shuttleservice, wo man zu einem Punkt hingebracht wird, sich dann selbst in aller Ruhe anschauen kann, was man möchte und solange man möchte und dann im nächsten Bus wieder reinhoppen kann. Dafür dann aber 30 jeweils Euro bezahlen? Nöö, nicht mit mir. Meine Tourpläne gehen in Stockholm über die Abdeckungsbereiche der Hop-Busse hinaus. Zu was gibt’s den ÖPNV. Und die paar Stunden in Visby, da brauchts keinen Bus. Dort erreiche ich alles fußläufig. Also werde ich mich auf Solo-Tour begeben und mir dadurch so viel Freiheit und Individualität wie es halt irgend geht erhalten.


    Am Abend ist Showtime. Rock Legends. Na da bin ich aber mal gespannt. Ok, singen können die schon mal, wenn´s auch keine Rockröhren sind, sondern eher Pop-Stimmchen. Der Rockfaktor ihres ähem Showtanzes tendiert gegen recht niedrig, jetzt mal an Wacken gemessen. Die jüngsten Rocklegenden waren aus dem Jahr 1991 – Nothing Else Matters /Metallica und Smells Like Teen Spirit /Nirvana und die Phudys mit dem Eisbären-Song von 1997. Der Rest des Repertoires war älter, dem Alter der Zuhörer angemessen? Die Eisbären waren dann auch der einzige Song, bei dem das Publikum mitging.

    14. und 15. Sep. – mit dem Schiff ab Warnemünde


    Gegen 12.00 Uhr treffen wir in Warnemünde ein. Unterwegs bin ich mit Freunden, die mich vor einigen Wochen gefragt haben, ob ich die Reise mitmachen möchte. Als Schnuppertour wären die sechs Tage gerade richtig. Habe ich doch diese Art des Reisens bislang sehr mit Skepsis betrachtet, ist es doch ein extremer Unterschied zu meinen gewohnten Individualtouren in Afrika der letzten fünf Jahre. Man könnte sogar sagen, krasser unterschiedlicher geht es kaum. Deshalb hat es auch fast drei Jahre gedauert, bis mein heimischer Freundeskreis mich soweit hatte, dass ich es überhaupt in Erwägung zog.


    Wir sind zu viert unterwegs. Ein Schulfreund mit Gattin und David. Das Fahrzeug lassen wir auf einem Mietparkplatz unweit des Hafens. Shuttlebusse bringen uns und viele andere zum Anleger. Eine große Halle ist unser erstes Anlaufziel. Der Check-In. Hier bekommen wir die Infopapiere und die Bordkarte, die unser wichtigstes Utensil an Bord sein wird, welches man ständig bei sich haben sollte. Sie ist Schlüssel, Ausweis, Zugangs- und Abrechnungskarte für alles an Bord. Jeder wird fotografiert und nach Flughafenstandard sicherheitstechnisch gecheckt. Also auch hier wie gewohnt Gürtel raus und alles aus Metall aus den Hosentaschen zusammen mit Handgepäck und Jacke in eine Plastikschale.


    Ich schaue mir betrübt die vielen anderen Touris an und schäme mich in diesem Moment dafür, einer von diesen Urlaubern zu sein und genau jene Art von Reise anzutreten, die für mich bislang den Inbegriff für Massentourismus darstellte: Touri auf einem großen Kreuzfahrtschiff.


    AIDADiva – für gut 2000 Passagiere auf 11 Passagierdecks und rund 650 Crew. Cluburlaub in einem mobilen Resort, für den der möchte gern auch All-inclusive. Mit allem was dazugehört. Kids-Club, immer gut gelaunten Animateuren, Spielchen wie Shuffleboard und andere „lustige Gemeinschaftsspiele“, Bingo, Silent Partys, Casino, abendliche Shows im Theatrium, Pools und Sonnendecks und natürlich ausreichend Restaurants und Bars für das große Fressen und Saufen.




    Der Check-In ist durchlaufen, wir dürfen an Bord. Wir vier haben alle Innenkabinen. Für mich völlig ausreichend, denn ich halte mich in der Kabine eh nicht stundenlang auf, außer zum Schlafen. Meine liegt auf Deck 5 im vorderen Schiffsbereich und ich habe damit die ruhigste Kabine, wie wir später feststellen. In den beiden anderen Kabinen sind Schiffsmotor und Klimalüftung lauter zu hören. Auch auf dem Kabinengang habe ich selten von den Nachbarn was gehört oder gesehen. Ob es daran lag, dass vielleicht nicht alles belegt war, kann ich nicht sagen. Die Kabine selbst ist in Ordnung. Sauber und alles intakt und funktionsfähig. Da bin ich von meinen Abenteuerreisen anderes gewohnt. Die Größe ist mit geschätzt 6 qm völlig ausreichend. Jetzt noch schnell ausgepackt und dann ab zum Mittagessen.


    Die Restaurants haben eine sehr große Auswahl und auch 4 freie Plätze an einem Tisch fanden sich meist nach kurzem Rundgang. Geschmeckt hat mir eigentlich alles, was ich in den 5 Tagen auf dem Teller hatte. So gesehen haben sich einige negative Dinge, die man so im Vorfeld gehört hat nicht bestätigt.


    Nach dem ersten Mahl auf dem Pott absolvierte ich noch schnell die obligatorische Sicherheitseinweisung per Kabinen-TV. Der letzte Punkt dieser Einweisung beinhaltete das Anlegen der Rettungsweste aus dem Schrank und das Abholen des „Fertig“ Codes für die Bordkarte mit angelegter Weste am festgelegten Sammelpunkt. Dann trat ich das erste Mal die Flucht an. Während meine drei Begleiter an Bord blieben, zog es mich bereits wieder runter vom Schiff. Bis zum Ablegen waren es noch einige Stunden. Zeit genug für einen Streifzug durch Warnemünde. Am Serviceschalter Rezeption fragte ich sicherheitshalber noch einmal nach, bis wann ich spätestens wieder zurück sein muss. Der Herr hinter dem Schalter gab mir dann als Nachsatz noch mit, dass sie es nicht gerne sehen, wenn die Passagiere vor dem ersten Auslaufen noch einmal von Bord gehen. Mir doch egal, was die nicht gern möchten und weg war ich. Am Gateway noch mit der Bordkarte auspiepsen und dann hatte ich wieder festen Boden unter den Füßen. Auf in die Stadt. In Warnemünde war ich seit bestimmt 40 Jahren nicht mehr. Zwei Stunden Zeit für einen gemütlichen Gang durch den Ort, von der Alexandrinenstraße – dem alten Fischerkietz bis zum Teepott und zum Strand und Retoure an der Uferpromenade bei herrlichstem Spätsommerwetter.



    Blick auf Warnemünde














    Na zum gucken über Stockholm. Die zwei Gondeln fahren außen wechselseitig am Globe hoch. Man kann oben angekommen über ganz Stockholm schauen. Im Innern des Globe ist die Avicil Arena für Musik-, Sport- und Kulturveranstaltungen mit bis zu 16.000 Plätzen.