Ich habe nach dem Abi ein Jahr als Aupair in Athen gearbeitet. Meine Eltern wohnten damals in Soest. Und ich nahm den Zug von dort bis nach Athen, denn meine Gasteltern zahlten nur für das Zug- und nicht für das Flugticket. Das war meine längste Zugfahrt (ca. 40 Stunden). Mit mir im Abteil saß ein älteres griechisches Ehepaar, das mich während der gesamten Reise mit irgendwelchen Leckerbissen fütterte. Richtig spannend wurde es dann ein Jahr später kurz vor der Rückreise: Ich hatte erst gegen Ende meines Aufenthaltes erfahren, dass ich illegal in Griechenland war, denn ich hätte (damals) ein Visum gebraucht. Ich wurde im Ausländeramt in Athen vorstellig, bat (in meinem besten Griechisch) um Entschuldigung, erklärte, dass ich gerade erst erfahren hätte, dass ich ein Visum brauchte und dass ich Sorge hätte, dass bei der Ausreise etwas schief ginge. Ich musste mich erst einmal setzen, man brachte mir einen Kaffee, bat um meinen Pass und noch bevor ich den Kaffee ausgetrunken hatte, waren alle erforderlichen Stempel in meinem Pass und man brachte ihn mir wieder. Gekostet hat das Ganze nichts! Heute wahrscheinlich undenkbar, da wären neben Gebühren noch saftige Strafzahlungen fällig.
Innereuropäische war ich öfter auf der Strecke Köln - Paris unterwegs (Talys).
In Thailand habe ich auch schon mehrere Male den Nachtzug genommen (Bangkok - Chiang Mai, Bangkok - Trang und vice versa). Das sind auch jedes Mal so 12 Stunden (oder auch mal länger). Mittlerweile ist der Verkauf von alkoholischen Getränken und auch der Konsum von selbst mitgebrachten in den Nachtzügen verboten, was das Einschlafen erheblich erschwert Ansonsten ist so eine Fahrt im Nachtzug recht unterhaltsam. Gerade zu Beginn steigen jede Menge Händler ein, um Proviant und / oder örtliche Spezialitäten zu verkaufen. Hier geht es zur ausführlichen Beschreibung auf meinem Blog.
Bei einem Ausflug nach Kanchanaburi, Thailand, nahmen wir 2017 den Todes-Zug über den Hellfire-Pass, das war meine geschichtsträchtigste Zugfahrt.
Die schönste Zugfahrt (bisher) erlebte ich 2017 auf Sri Lanka, wir nahmen von Nuwara Eliya (bzw. Nanu Oya) aus den Zug nach Ella. Die Fahrt ging über ca. 120 km und dauerte 4 Stunden, ein Teil dieser Zeit verbrachten wir mit Warten und Rangieren auf diversen Bahnhöfen. Es war eine wirklich tolle Fahrt, die Landschaft (Teeplantagen, bewaldete Hügel) war spektakulär. Auch über diese Fahrt habe ich auf der Sri Lanka Seite meines Blogs berichtet.
Die Zugfahrt 2014 von Hanoi nach Lao Cai (Sapa) in Vietnam war ebenfalls recht lang, allerdings habe ich die meiste Zeit geschlafen. (Damals habe ich noch nicht gebloggt.)
Ich mochte Zugfahrten schon als kleines Kind und das ist bis heute so geblieben ...