Ich sehe es auch so, wie S@bine. Wir haben Glück, jetzt schon eine Impfung zu haben, die in den allermeisten Fällen vor einem schweren Verlauf schützt. Das ist das Wichtigste. Leider wirkt der Schutz nach etwa 6 Monaten offenbar nicht mehr so gut, d.h. man verliert die Antikörper, und auch die T-Zellen (Gedächtniszellen) bauen sich ab. Trotzdem sollte der Körper im Fall der Fälle in der Lage sein, die Immunantwort schnell wieder aufzubauen, weil er sich noch an die Impfung erinnert. Je älter man ist, desto schneller lässt die Schutzwirkung nach. Da wurde schon frühzeitig vor gewarnt, deshalb verstehe ich auch nicht, wieso die Regierung trotz Warnung der Virulogen nicht rechtzeitig die Booster-Impfungen für die Älteren, die ja schon zum Jahresanfang mit der Impfung dran waren, auf den Weg gebracht hat! Leider wird man auch trotz Impfung nach einer Weile wieder infektiös, wenn man sich anstecken sollten, wenn auch nur kurzzeitig. Ein Vorteil des Boosters ist, dass der Geimpfte wieder eine Weile nicht/kaum infektiös sein wird. Wie lange dieser Zustand dann andauert, weiß man zwar noch nicht, aber es sollte uns zumindest durch diesen hoffentlich letzten Coronawinter bringen. Da Geimpfte, die sich angesteckt haben, häufig keine Symptome haben, können sie unbemerkt Ungeimpfte anstecken. Das ist ein großes Problem. Deshalb ist eine 2G-Veranstaltung zwar für Geimpfte ziemlich sicher, aber sie können das Virus anschließend an Ungeimpfte oder nicht mehr ausreichend Geschützte weitertragen, wenn sie sich anstecken sollten. Eine 3G-Veranstaltung ist deshalb für Ungeimpfte negativ getestete riskant, weil sich die Geimpften ja vorher nicht testen lassen müssen. Ich wäre also in diesem Winter dafür, dass sich vor einer Großveranstaltung oder vor größeren Treffen, bei denen auch Ungeimpfte dabei sind z.B. Familienfeiern, alle vorher testen lassen. Deshalb ist es auch gut, dass es wieder kostenlose Testmöglichkeiten für alle gibt. Und jeder sollte so schnell wie möglich, die Gelegenheit zu einer Drittimpfung bekommen, wenn die 2. Impfung 4-6 Monate her ist.
Die Auslastung der Kliniken ist in vielen Regionen noch nicht so dramatisch, wie es teils dargestellt wird, aber die Pflegekräfte sind am Limit, und viele haben bereits das Handtuch geschmissen. Deshalb gibt es weniger Intensivbetten. Und ja, während der Pandemie sind auch schon Menschen an anderen Krankheiten (Krebs etc.) gestorben, weil ihre Behandlung zu spät oder nicht mehr erfolgt ist (aus Angst davor, zum Arzt zu gehen oder weil nicht dringende OPs verschoben wurden. Die Pflegekräfte tun mir dann besonders leid, wenn sie sich für jemanden aufopfern, der/die es mit einer Impfung selbst in der Hand gehabt hätte, sich vor einem schweren Verlauf zu schützen. Hut ab, wenn sie es trotzdem noch tun!
Und nun ja, in ein Flugzeug werde ich mich wohl nicht mehr setzen, wenn ich mich testen lassen müsste. Da hätte ich zu viel Angst vor einem möglicherweise falsch positivem Testergebnis. Aber für eine 3G-Veranstaltung, wenn's unbedingt sein muss, würde ich mich testen lassen oder wenn ich nach einer 2G-Veranstaltung wieder unter vulnerable Gruppen gehen würde.
Viele Grüße
Katja