Posts by Vivien

    Samstag, 22.03.25, heiß sonnig, diesig

    Wir sind am Freitag in einer relativ kurzen Etappe von nur 3 Stunden in Gwalior, unserer letzten Station unserer Reise angekommen. Die Fahrt wieder wenig spektakulär über relativ gut ausgebauten Highway. Unser Hotel das Regenta Place, ein Royal Orchid Hotel, liegt am Stadtrand inmitten einer großen Straßenbaustelle mit unendlichem Staub und Dreck. Das Hotel jedoch tadellos, warum man so ein Hotel hier platziert ist uns ein Rätsel. Aber gleich 200 m entfernt gibt es einen Wine Shop, mit normalen Angebot unvergittert, aber total im Baustellenstaub. Dieser Staub und die allgemeine starke Luftverschmutzung an sich hier im Ort sind es auch, warum wir permanent große Hustenprobleme haben. Fresh air ein Fremdwort.

    Gwalior ist eine Millionenstadt mit vielen Universitäten und großen Firmenansiedlungen, was aber nicht heißt, dass hier kein indisches Chaos herrscht.

    Wir hatten uns für das mehr als beeindruckende Fort einen Guide geordert, der uns durch das riesige Gelände aus Palästen, Tempeln, Zisternen etc. führte. Es waren ausschließlich indische Besucher unterwegs und wir mussten natürlich wieder für Selfis herhalten. Aber das kennen wir ja schon und es immer wieder amüsant.

    Das Fort ist aber nicht museal, sondern bewohnt, es beherbergt eine Eliteschule mit dazugehörigen Unterkünften für Schüler, Lehrer und Staff, einen Sikh-Tempel, einem Hospital, einer Poststation etc. Außerdem leben hier noch 6 Großfamilien. Ohne Guide wären wir hier gar nicht raufgekommen, es hat sich mehr als gelohnt, zumal wir INR 2.000 = 22 Euro für die Führung in ausgezeichnetem Englisch bezahlten. Das Fort liegt auf einem Tafelberg und die Anfahrt geht nur One Way per Funkverständigung von unten nach oben und ist im oberen Bereich mit in den Fels gehauenen großen Jain Statuen versehen.

    Es war ein lohnenswertes, letztes Ziel unserer Indienreise durch Madhya Pradesh.

    Hier unsere Bilder

    Donnerstag, 20.03.25, heiß, sonnig, wolkig, Regentropfen

    Die Zeit vergeht auch hier rasend schnell. Heute war unser letzter Tag in Orchha und morgen geht es schon weiter nach Gwallior, wo wir 2 Nächte bleiben bevor es über Delhi wieder nah MUC geht. Haben den heutigen Tag genutzt um nochmal in die Atmosphäre dieses besonderen Ortes einzutauchen. Wir besuchten erst den berühmten Hindutempel, zu dem hunderte von Gläubigen jeden Tag pilgern. Fotografieren innen verboten, klar bei so viel Spiritualität. Uns hat das alles wieder total gefangen und wir waren froh dies hier miterleben zu dürfen.

    Weiter ging es dann runter zum Fluss Betwa, wo sowohl rituelle als auch alltägliche Waschungen vorgenommen werden. Leider war uns heute der Himmel nicht allzu gnädig und zeigte sich oftmals bedeckt und es gab sogar einige Regentropfen.

    Was uns immer wieder gefällt ist, dass die Inder total Selfie süchtig sind und sobald sie Fremde sehen, müssen diese für Selfies mit ihnen herhalten. Für uns immer wieder eine lustige und nette Situation. Sie selbst posieren dagegen auch sehr gerne für ein Fotoshooting unsererseits.

    Hier die Eindrücke von heute

    Mittwoch, 19.03.25, heiß, sonnig, diesig

    Wir sind gestern in einer sehr langen und langweiligen Fahrt durch endlose Weizenfelder, wenig Verkehr und mehr oder minder guten Straßen nach gut 5 Stunden hier in Jhansi in unserem Hotel Sarovar Portico angekommen. Im Gegensatz zu unserem charmanten, wunderschönen letzten Hotel in Bundi ist es hier ein sehr modernes, westlich geprägtes Hotel mit allen Annehmlichkeiten.
    Jhansi liegt 18 km von Orchha entfernt was aber für uns kein Problem ist, denn wir sind ja mit Fahrer unterwegs. Orchha gehört zu den must sees und ist entsprechend gut besucht vor allem von indischen Touristen, aber es waren auch französische und deutsche Reisegruppen unterwegs. Viele der Tempel und Paläste in Orchha sind trotz ihres Alters noch immer in tadellosem Zustand; die meisten wurden in den 1700er und 1800er Jahren erbaut. Diesmal klappte es mit einem englischsprachigen Führer leider nicht, aber wir waren auch so wieder mal begeistert und fasziniert von den alten Gemäuern und Palastanlagen sowie dem bunten Treiben rundrum. Allerdings ist es auch etwas beschwerlich bei weit über 30 Grad hier rumzulaufen. Nach fast 3 Stunden waren wir ziemlich fertig, obwohl wir mit dem Auto von Anlage zu Anlage gefahren wurden.

    Hier unsere kleine Bilderauswahl.

    Montag, 17.03.25, heiß, diesig

    Für unsere Besichtigung des Bundi Palace hatten wir uns schon gestern einen Guide bestellt, der am Palasteingang auf uns wartete. Wieder ein sehr angenehmer, rücksichtsvoller und gut englischsprechender Mann mittleren Alters. Das mit rücksichtsvoll ist deshalb erwähnenswert, denn es ist schon herausfordern erstmal den sehr steilen Anstieg zum Haupteingang des Palastes hochzukommen und dann auch innen die vielen steilen und sehr hohen Stufen rauf bzw. runter zu klettern um die verschiedenen Teile des Palastes zu erreichen. Er drängte nicht, ließ uns genügend Zeit für Pausen und zum Fotografieren. Der Eintritt von INR 600/Pers. war so weit o.k. zumal man auch kostenfrei fotografieren durfte, was ja nicht überall möglich ist.

    Der Palast selbst, durchaus sehenswert und relativ gut erhalten. Bekannt ist er auch hauptsächlich wegen seiner Wandmalereien, die in Originalfarben aus dem 18. Jahrhundert noch gut zu erkennen sind. Ansonsten sind die Steinmetzarbeiten wieder eine Meisterleistung der damaligen Handwerker. Von granithaltigem Sandstein bis zum Marmor wurde hier alles verarbeitet. Toll war natürlich auch die Aussicht vom Palast runter auf die Stadt. Die vielen blauen Häuser sieht man eigentlich nur so richtig aus der Vogelperspektive. Uns hat es hier gut gefallen und die knapp 2-stündige Führung, für INR 800 = ca. 9 Euro hat sich wirklich gelohnt.

    Hier die Bilder dazu.

    Sonntag, 16.03.25, heiß, diesig

    Erste Erkundung Bundi stand heute auf dem Programm. Da es in den engen Gassen vor und um unser Hotel keine Parkplätze gibt, wurden wir wieder mit dem hoteleigenen Tuk Tuk zum Parkplatz am Palasteingang gefahren, wo unser Fahrer bereits auf uns wartete. Die Palastbesichtigung heben wir uns für morgen auf, denn wir mussten erstmal runter in die Stadt um Geld zu kaufen, denn hier in der Altstadt am Fuße des Palastes hatte der ATM natürlich geschlossen. Es ist wirklich gar nicht einfach hier in Indien einen ATM zu finden, der a) überhaupt funktioniert und b) internationale Kreditkarten akzeptiert und c) genügend Rupien ausspuckt. Aber wir hatten Glück der 3. Versuch klappte. Da wir schon hier unten waren besuchten wir auch gleich den spektakulärsten Stufenbrunnen Rajasthans, den Raniji-ki-Baori. Er ist zwar mit prächtigen Säulen geschmückt und eigentlich sehenswert, aber leider auch bevölkert von zig Tauben und deren Hinterlassenschaften. Wir waren froh nix abbekommen zu haben. Wir liefen dann noch etwas durch das Stadtgetümmel, wobei hier echt ein Fotomotiv das andere jagt.

    Weiter gings dann zum Sukh Mahal, einem Sommerpalast am Ufer des großen Wasserbeckens Jait Sagar, das voller Seerosen ist. Leider blühte jetzt nichts mehr, sonst wäre es hier nur traumhaft. Am Rückweg zum Hotel dann noch ein kurzer Fotoshooting Stop bei wunderbarer Aussicht auf die Stadt und den Palast. Unser Fahrer bestand darauf hier, genau hier, die Fotos mit uns zu machen.

    Vom Palast Parkplatz sind wir dann zu Fuß zu unserem Hotel zurück. Es ist wirklich eine Oase der Ruhe mit schönem Ambiente.

    Das sind unsere Bilder von heute

    Aber sagt mal, wolltet ihr nicht wenigstens ein bisschen Holi feiern? Es geht ja nicht überall so wild zu. Wenn man morgens gleich loslegt, sollte es noch zivilisiert zugehen.

    Klar antworten wir auf die Fragen und Kommentare zum Reisebericht.

    Das Holi Fest wollten wir nicht wirklich miterleben. Unsere Erinnerung daran damals 1994 in Nepal und Nordindien ist nicht so toll, dass wir das nochmal erleben wollten. Wir finden die Horden buntverschmierter, grölender, junger Männer eher befremdlich und angsteinflößend als dass wir mitfeiern würden. Zaungast zu sein reicht uns bei solchen Festivitäten, so ist es auch mit Sonkran in Thailand.

    Bundi gefällt uns sehr gut, es ist total unterschiedlich zu den Orten in Madhya Pradesh wo wir ja die letzten Tage unterwegs waren und auch wieder hinkommen. Es ist Rajasthan und daher bunter, enger, irgendwie gelassen quirliger. Fühlten uns sofort wohl, auch das Hotel ist super.

    Solche Wine Shops die du beschrieben hast kennen wir nur von Südindien, vergitterte Schnapsbuden mit Vollblutalkoholikern drumrum. Hier gibt es richtige Geschäfte in denen man ganz normal einkaufen kann. Sie heißen English Wine Shop oder Scotch Barrel und sind in jeder Stadt zu finden.

    Freitag, 14.03.25, sonnig heiß

    Wir checkten gegen Mittag in unserem ersten Ersatz-Hotel aus. Das Zimmer war so weit o.k. Das Frühstück total indisch, bekamen gerade mal einen Kaffe und einen Tee und Mini-Sandwiches, das Ganze inmitten indischer Großfamilien. Auch ein Erlebnis. Unser nächstes Ersatzhotel dann grandios vom Eingangsbereich, Lobby und großen Zimmern. Leider total unpraktisch, aber auch diesen Tag/Nacht haben wir überstanden. Wegen Holy wollten wir ja ohnehin nicht raus, aber es gab hier drumherum so gut wie gar nix und das Hotel bot auch so wirklich gar nix. Verbrachten den Nachmittag/Abend mit PC und PC--TV schauen. Die Abwechslung war dann der Nockerberg-Anstich. Hätten nie gedacht, dass wir das in Indien anschauen würden. Aber es war amüsant und die Zeit war auch totgeschlagen. Abendessen dann natürlich auch im Hotel. Hatten schon besseres Food.

    Samstag, 15.03.25, heiß, diesig

    Heute gings dann gut 300 km weiter nach Bundi, Rajasthan. Die Fahrzeit gut 5 Stunden über gut ausgebaute Highways mit Tempolimit 80 km/h. Wobei in den Orten natürlich die Märkte, Kühe, Ochsenkarren, Mähdrescher, Traktoren etc. das Tempo wieder rausnahmen. Alles in Allem ging es wieder durch landwirtschaftliche Gegenden. Riesige Weizenfelder, Orangenplantagen und was uns erstaunte große Flächen in denen gerade viele Windräder gebaut wurde und auch schon standen. Hier große Technologie, dort fast noch Mittelalter, aber das ist halt Indien.

    Von Bundi selbst haben wir, bis auf das, was wir bei der Anfahrt zum Hotel gesehen haben schon mal einen ersten Eindruck bekommen und es gefällt uns sehr gut. Wieder ein ganz anderes Indien als bisher. Same, same but different. Für heute ist erst mal genug, hier noch ein Blick von der Dachterrasse unseres Hotel Dev Nivas Heritage Hotel auf den Palast

    Donnerstag, 13.03.25, 38 Grad, sonnig diesig

    Heute war Reisetag nach Ujjain und es hätte eigentlich Freitag der 13. sein müssen, denn heute klappte so gut wie gar nichts. Aber der Reihe nach.

    Die Fahrt nach Ujjain, einer der heiligsten Städte Indiens, dauerte gut 3 Stunden und führte uns durch riesige, wirklich riesige Weizenfelder. Man dachte fast man ist in den Goldlands von Australien. Gemäht wurde hier auch meist schon mit Maschinen. Wir waren dann gegen 13 h in Ujjan und das Chaos ging los. Unser Fahrer fuhr uns zum vermeintlich gebuchten Hotel, einer Absteige am Bahnhof. Keine Ahnung warum er wirklich dachte das ist unser Hotel. Kein westlicher Tourist würde hier absteigen, zumal er uns ja auch zu den anderen, sehr guten Hotels gefahren hatte. Aber wie schon oft festgestellt, ist das Denken und Kombinieren bei den Indern nicht gerade ihre Stärke.

    Wir weigerten uns vehement hier auszusteigen und erst dann checkte er nach Rückfrage in der Absteige, dass es doch nicht unseres war. Wir waren echt genervt.

    Dann gings weiter, obwohl wir ihm wie gestern auch schon unsere Hotelbuchung mit Adresse etc. gezeigt hatten, brachte er es nicht auf die Reihe die Adresse ins google maps einzugeben. Nach mehrmaligen Fehlversuchen und Telefonaten mit wem auch immer reichte es uns. Wir baten ihn im Hotel anzurufen und ich übergab dann dem englisch sprechenden Hotelmitarbeiter weiter an unseren Fahrer, damit der ihm, in welcher Sprache auch immer den Weg erklären sollte. Das klappte auch nicht wirklich und ich übernahm wieder das Telefon. Er fragte nach der Buchungsnummer und ich gab sie ihm durch, daraufhin kam nur, your booking is cancelt. Was war das denn, wir hatten die Bestätigung von booking.com dabei. Aber alles half nix, no room available, please try another hotel. Unsere Nerven lagen blank. Da kam dann wieder die indische Gelassenheit unseres Fahrers. I bring you to another hotel. Er fuhr uns dann in eines, zu dem er schon mehrmals Gäste hingefahren hatte, angeblich das beste Hotel am Platz (Hotel Imperial). Hier aber nur buchbar für 1 Nacht sprich heute, morgen müssen wir woanders hin. Die ganze Stadt ist wegen Holi komplett ausgebucht.

    Na ja jedenfalls heute kommen wir unter und das Hotel ist so weit o.k. Es gibt allerdings kein Bier etc. was wir jetzt aber dringend brauchen würden. Tatsächlich gibt es auch Bottle-Shops hier und so sind wir mit unserem Fahrer wieder los. Er machte uns darauf aufmerksam, dass morgen wegen Holy alle shops geschlossen haben und wir sollten uns entsprechend eindecken. Gesagt getan.

    Zurück im Hotel versuchten wir dann über booking.com ein anderes Hotel hier zu buchen, aber das hoteleigene WIFI ging gerade für 2 Std. nicht und unser Glocal Me zickte auch etwas. Aber wir haben letztendlich für morgen ein Hotel gefunden (The Grand Monarch Hotel), zwar etwas außerhalb, aber wegen Holy können/wollen wir sowieso nicht auf die Straße. Wird dann halt ein Hoteltag. Waren schon mal wieder etwas besser drauf.

    Wir haben natürlich auch gleich bei booking.com gecheckt, ob unser Hotel noch bestätigt ist, und das war es auch. Gottlob hatten wir nichts angezahlt, denn wir sollten cash im Hotel zahlen. Glück im Unglück.

    Unser Fahrer holte uns am späten Nachmittag zur Tempelbesichtigung ab. Wir wollten den wichtigsten Tempel hier, den Mahakaleshwar Tempel besuchen und anschließend die Arti Zeremonie am Hardsiddhi Tempel miterleben. Aber auch hier hatten wir Pech, 2 der Vier Eingänge des Haupttempels waren schon wegen Holy gesperrt und an den beiden anderen war so gut wie keine Chance reinzukommen. Menschenmassen ohne Ende. Verzichteten darauf, uns nervte auch das Gedränge, und vor allem die Lautstärke der Gesänge etc. die über das Gelände hallten. Das gleiche dann am Hardsiddhi Tempel., wo wir die Aarti Zeremonie sehen wollten. Es war einfach nicht unser Tag, haben abgebrochen und sind dann bei schöner Abendstimmung an den Gats entlang zurück zum Auto und ins Hotel. So Tage brauchen wir gar nicht.

    Morgen gibt es dann die Bilder, für heute ist Schluß

    Mittwoch 12.03.25, 37 Grad, sonnig, diesig

    Wir sind gestern, durch den Besuch von Mandu unterwegs, erst am frühen Abend in unserem Hotel, Aaram Baagh Maheshwar, angekommen. Das Hotel liegt auf der gegenüberliegenden Seite der Stadt direkt am Fluss mit Blick auf das Ahilya Fort. Es ist typisch indisch mit sehr freundlichem aber ineffizientem Service. Auf Nachfrage bekommt man alles, von alleine passiert wenig. Das Internet geht nur im Außenbereich, was bei 37 Grad auch nicht der Hit ist und unser Glocal Me schwächelt aufgrund der Stromschwankungen. Aber es gefällt uns trotzdem, mal was anderes als die Nobelketten. Da wir mit unserem Führer gestern in Mandu sehr zufrieden waren, und es in Maheshwar keinen englisch sprechenden Guide gibt, haben wir ihn für heute gleich nochmal gebucht. Er ist echt ein Glücksgriff, kompetent, sympathisch und rücksichtsvoll und vor allem passte er sich unserem Tempo und Bedürfnissen an, was hier in Indien nicht immer der Fall ist. Wir besuchten mit ihm das Ahiya Fort, die Ghats, und einige der vielen Tempel hier.

    Maheswhar ist wirklich eine nette Stadt mit so gut wie keinen westlichen Touristen und einer sehr schönen Atmosphäre, wieder mal Indien pur. Außerdem ist die Gegend hier sehr fruchtbar und entsprechend landwirtschaftlich geprägt, es gibt riesige Weizen- und Maisfelder, Bananenanbau, Baumwolle. Gemüseanbau etc. Aber es wird aller per Hand geerntet, wie z.B. das Weizenfeld vor unserem Zimmer.

    Hier unsere Bilder von heute:

    Donnerstag, 06.03.25, 25 Grad sonnig

    Für den Besuch des Goldenen Tempels hatten wir einen Führer gebucht und das war eine wirklich gute Idee. Alleine hätten wir nie und nimmer das alles gesehen und vor allem auch nicht erklärt bekommen. Die Atmosphäre hier ist unbeschreiblich, trotz der vielen Menschen hier gibt es kein Gedränge, es wird gebetet, rituelle Bäder werden genommen, man sitzt oder liegt einfach auf dem Boden, alles wirkt sehr friedlich und spirituell, wir waren sofort gefangen.

    Wie in allen Sikh Tempeln ist jeder, egal welcher Religion, Rasse, Geschlecht etc. er/sie auch angehört, willkommen. Für die Sikhs sind alle Menschen gleich. Es gibt auch nur einen Gott in deren Religion. Alles sehr faszinierend hier, farbenfroh und bunt gemischt. Hier im Goldenen Tempel ist die größte Küche der Welt. Täglich werden hier bis zu 50.000 Menschen kostenlos mit Essen versorgt und das 24/7. Es ist schier unglaublich was da abgeht. Alle 15 Min. wechseln die Gäste, es wird im Accord der Boden gereinigt, so dass alles wieder sauber ist für den nächsten Ansturm der Hungrigen. Uns interessierte natürlich auch wie es in der Küche etc. abläuft. In riesigen Töpfen/Schüsseln dampf und brodelt es, es wird Brot gebacken, Chai gekocht, Gemüse geschnippelt, alles im XXXXL Format. Die Gläubigen helfen überall selbst mit, alles unglaublich, wie das organisiert ist. Auch beim Abwasch helfen die Leute mit, in riesigen Wasserbehältern werden die Blechteller und Schüsseln gereinigt.

    Alle Sikh Tempel leben nur von Spenden bzw. vom Arbeitseinsatz der Gläubigen selbst, dadurch kann diese Massenverköstigung überhaupt so funktionieren. Wir waren mehr als geplättet von diesem Besuch hier.


    Dienstag, 04.03.25, 24 Grad sonnig und leicht bedeckt

    Heute war wieder Reisetag und zwar nach Chandigarh, das liegt so ziemlich in der Mitte auf unserem Weg nach Amritsar. Die Fahrt dauerte wieder sehr lange, gut 7 Stunden, incl. dem 1 stündigen Besuch im Rock Garden. Es war schon etwas mühselig über die schlechten Straßen, den vielen Baustellen und chaotischen Orten sowie dem höllischen Verkehr aus Truks, Mopes, Autos, Traktoren etc. über steile Bergstraßen mit Serpentinen unterwegs zu sein. Was uns besonders unterwegs negativ auffiel, war der permanente Müll am Straßenrand in den schlammigen, oder staubigen Randbereichen der Straße. Aber es scheint alles niemand zu stören, denn gleich dahinter spielt sich das normale Leben ab. Dieses Indien hatten wir trotz unserer früheren Reisen durch andere Teile Indiens so nicht gesehen. Berge von Müll, Schmutz und heruntergekommen Behausungen kilometerlang war echt neu für uns.

    Wir waren froh als wir endlich in Chandigah angekommen sind. Hier ist alles sauber, kein Müll, vernünftige, relativ moderne Infrastruktur. Eine ganz normale Stadt in unserem Sinne, aber eher Indien untypisch. Kurz vorher besuchten wir noch den Rock Garden, ein zwar nicht direktes must see, aber wenn man hier unterwegs ist doch ein lohnenden Sightseeing Ziel. Unser Hotel für die 1 Nacht ist das Hyatt Regency, nach dem Tageserlebnis heute, genau das Richtige für uns.

    Hier die Eindrücke von heute.


    Am späteren Nachmittag gings dann nach Haridwar um dort auch nochmal die Aarti Zeremonie zu erleben, denn gestern konnte wir am Treveni Gath in der Nähe unseres Hotels weder einen guten Platz ergattern um die Zeremonie gut zu sehen, geschweige denn vernünftige Fotos zu schießen. Unsere Hoffnung lag somit in Hardiwar. Puh, es war dort noch voller als voll, Menschenmassen ohne Ende, die sich auch erst durch das rege Marktreiben schoben um dann an die Gaths zu strömen. Viele Inder nahmen auch noch ein rituelles Bad vorher im Ganges. Um bei der Strömung nicht wegzutreiben sind Geländer und Ketten am Ufer angebracht, wo sich die Gläubigen festhalten können.

    Für uns ein Wahnsinnserlebnis, Indien mit allen Sinnen. Leider auch diesmal keinen guten Platz gefunden. Zwar irgendwie schade, aber die Atmosphäre allein war schon sehr speziell und total faszinierend.

    Montag, 03.03.25 25 Grad, sonnig

    Heute, inzwischen völlig ausgeschlafen sind wir vormittags dann zu Fuß unterwegs gewesen. Auch hier indisches Chaos, höllischer Verkehr, Gehupe ohne Ende. Wir sind über die Janaki Bridge über den Ganges rüber zur anderen Seite gegangen. Hier an den Gaths konnten wir dann die vielen rituellen Waschungen der Gläubigen miterleben und auch in den Gassen entlang des Ganges herrschte eine besondere Atmosphäre aus geschäftigen und rituellen Treiben, so was gefällt und fasziniert uns immer wieder. Über die Ram jhula Bridge ging es dann wieder zurück auf die andere Seite. Hier ein paar Eindrücke

    Ja waren wir, aber genauso wie gestern am Treveni Gath, wimmelte es hier noch viel, viel mehr von den Leuten so dass man kaum einen guten Platz ergattern konnte um die Zeremonie gut zusehen, geschweige denn vernünftige Fotos zu schießen, zwar irgendwie schade, aber die Atmosphäre war trotz allem schon sehr speziell und faszinierend.

    Sonntag, 02.03.25, 23 Grad, sonnig

    Pünktlich gings dann am Vormittag mit einem komfortablen Toyota und einem sehr sympathischen jüngeren Fahrer los, der uns für die ersten 9 Tage zur Verfügung steht. Die gut 5 ½- stündige Fahrt nach Rishikesh war nicht so anstrengend wie befürchtet. In Indien gibt es ja verkehrsmäßig immer mehr als genug zu sehen und zu erleben, obwohl wir zwischendurch auch weggenickt sind. Unser Hotel, das Yok Niketan by Sanskriti, liegt direkt am Ganges und ist sehr angenehm. Hier ein paar Bilder rund ums Hotel.

       

    Wir sind angekommen, zumindest körperlich, mental braucht es sicher noch ein paar Tage. Unser Flug mit 2 Tagen Verspätung wegen des Streiks in MUC nach Delhi ging nicht nur pünktlich raus, sondern war sehr angenehm und der Service sowie das Essen bei LH sehr gut. Hier müssen wir wirklich mal eine Lanze für LH brechen.

       

       

    Die Immigration mit unserem E-Visa aus Germany eigentlich problemlos, nur die anderen Passagiere brauchten ewig, Fingerprints, Camera check, das alles dauerte gut 15 Min/Pers. Entsprechend war die Abfertigungsschlange. Wir brauchten weder das Eine noch das Andere und waren in 5 Min/Pers. durch, aber insgesamt war es doch über 1 Stunde die wir am Schalter warteten. Irgendwie schlecht organisiert. Mit dem Taxi fuhren wir dann um 2 Uhr morgens in unser Airporthotel wo wir nur für ein paar Stunden Schlaf blieben.