Hallo aus Lettland.
vorgestern haben wir unseren Vito mit unseren kleinen Motorrädern bestückt und sind erst einmal nach Travemünde gefahren. Da meine Schwester und Schwager in der Nähe wohnen, bot sich ein kurzer Zwischenstop an. Die Überfahrt haben wir mit StenaLine nach Liepaja in Lettland gebucht. Die Beladung solch einer großen Fähre dauerte doch recht lange. Gegen 23:30 ging es dann endlich los.,
Viele Grüße
Petra
Etwas ausführlicher berichte ich in meinem Forum:
24 Stunden auf einer Fährüberfahrt können ganz schön lang werden. Es gab ja nichts an Board außer Kinderspielplätze und die Spielwiese für Erwachsene. Wir bekamen die Zeit natürlich rum, aber langweilig war es dann doch zwischendurch. Der Sonnenuntergang war dann ein kleines Highlight. Wir hatten auch das Glück einen der wenigen Sitzplätze zu ergattern.
Das Ausschiffen dauerte sehr lange, denn wir waren einer der letzten 3 Fahrzeuge, die runterfahren durften. Vor uns stand auch ein Vito (Mietfahrzeug) und er hatte das Problem, dass seine Batterie komplett leer gelaufen ist. Mit Hilfe zweier Überbrüchungskabel, die aneinander gesteckt wurden, konten die Männer ihn wieder zum Laufen bringen. Was für ein Glück.
Wir hatten ganz in der Nähe vom Fährterminal ein Hotelzimmer gebucht. So waren wir dann kurz nach Mitternacht im Zimmer. Am nächsten Tag wollten wir dann nach Klaipeda fahren.
Viele Grüße
Petra
Von Liepaja in Lettland nach Klaipeda in Litauen
Es ist nur eine kurze Strecken, insgesamt sind wir - mit vielen Abzweigungen - 132 km gefahren. Bei den ersten 70 Kilometer durch Lettland, haben wir, wann immer es möglich ist, einen Abstecher an die Küste gemacht. Sobald man die Hauptstraße verlässt, geht es auf Schotter weiter, mal mehr mal weniger gut.
Die Küste hat uns wirklich gut gefallen. Es ist nicht viel los, die Anreise ist wohl zu beschwerlich, anders kann ich es mir nicht vorstellen.
Nach 70 Kilometern haben wir die Grenze zwischen Lettland und Litauen erreicht. da haben wir gleich eine kleine Pause eingelegt.
Einen weiteren Stop machten wir in Sventoji. Hier war richtig was los, aber ein Traumstrand mit weißem Sand, einfach toll. In Klaipeda bleiben wir für 4 Nächte. Wir haben uns ein Apartement gemietet und waren doch angenehm überrascht.
Da ich ein kleines technisches Problem habe, machten wir gleich einen Abendspaziergang. Das Problem konnte ich noch nicht lösen, aber das erste litauische Bier hat gut geschmeckt, die Pizza auch. Ich liebe Essensbilder. 
Viele Grüße
Petra
Der nächste Tag war regnerisch, der Regenradar sagte zu 90% Regen voraus bis in die Nacht hinein. Gut, das Wetter kann man nicht ändern, also Regenklamotten an, Regenschirm aufgespannt und los gingen wir, zu Fuß versteht sich. Insgesamt haben wir über 12 Kilometer im Regen geschafft.
Ich konnte endlich mein technisches Problem lösen, denn es gab tatsächlich einen Shop, der für mich ein "Erstazteil" hatte. Ich habe irgenwie mein Ladegerät für meinen Fotoapparat verbummelt, oder zu Hause gelassen. 
Unterwegs ließen wir es uns schmecken. Das Etno Dvaras kenne ich schon aus Vilnius, hier bekommt man litauische Gerichte und ich sogar einen Sojaburger.
Das Restaurant befindet sich auf dem Theaterplatz, dort steht der Simon-Dach-Brunnen mit dem Wahrzeichen der Stadt Klaipeda: Ännchen von Tharau, wer mit dem "Ännchen" nichts anfangen kann, es ist ein Volkslied von Simon Dach und wer jemals in einem Chor gesungen hat, sollte auch dieses Lied kennen.
Hier noch weitere Bilder, das Segelschiff war einst ein Schulschiff und ist heute ein Restaurant. Das Old Mill Hotel war früher eine Reismühle. Skulpturen findet man in Klaipeda überall. Der Regen macht das Fotografieren allerdings beschwerlich. Irgendwann gingen wir dann zurück zu unserer Unterkunft und hofften auf besseres Wetter für den nächsten Tag.
Viele Grüße
Petra
Am nächsten Tag war es wieder sonnig und schön, aber so ganz trauten wir dem Frieden nicht und fuhren lieber mit dem Auto auf die Kurische Nehrung (Weltkulturerbe der Unesco), die das Kurische Haff von der Ostsee trennt. Die Fähre braucht nur 5 Minuten, dann ist man schon drüben, eine Brücke gibt es nicht. Kiefernwälder, Strand, Dünen und nur wenige Ortschaften gibt es. Eine schöne Gegend, die ziemlich stark reglementiert wird, was das Anhalten, Parken und Campen betrifft. Das ist aber auch nötig, damit die Landschaft noch lange erhalten bleibt.
Hier ein paar Bilder:
Am letzten Tag unternahmen wir nicht viel. Wir nahmen den Bus (1 € ) und fuhren ins Zentrum von Klaipeda. Bissel am Dane-Fluss spazieren gehen, Kaffee trinken und litauischen Kuchen essen und den Tag am Flussufer ausklingen lassen und die Sonne genießen.
Von Litauen nach Lettland
Es sind nur 317 km, die wir an diesem Tag fahren mussten, daher haben wir uns eine Nebenstrecke ausgesucht. Auf fast der ganzen Strecke sahen wir rechts und links des Weges Störche, die Futter für den Nachwuchs suchten. Überall in luftiger Höhe konnte man auch die Jungtiere in den Nestern sehen. Sogar Kraniche konnte ich beobachten.
Am Lüksto-See machten wir eine Picknickpause und später dann noch eine weitere in Vinkšnėnai.
Hinter Šiauliai befindet sich der Wallfahrtsort Berg der Kreuze. Es ist eigentlich nur ein Hügel. Tausende von Kreuzen kann man hier sehen und immer wieder kommen neue hinzu. Das ist schon beeindruckend. Wir haben auch ein kleines Kreuz mitgebracht und hier abgelegt.
Nach insgesamt 221 km fahren wir über die lettisch-litauische Grenze.
Da mal wieder mein Handy keinen Empfang hatte, verfransen wir uns nun unterwegs etwas. Wir haben eine Unterkunft in Jūrmala gebucht. Es ist der Badeort vor Riga, 15 Orte gehören dazu und erstrecken sich über mehr als 30 km am Rigaischen Meerbusen.
Als wir dann kurz vor dem Ziel eine Mutter mit Sohn nach dem Weg fragen, fuhr sie mit ihrem Auto vor uns her und zeigte uns den Weg. Sie selber konnte kein englisch, aber der Sohn durfte übersetzen. Wir haben uns sehr gefreut über diese freundliche Geste Touristen gegenüber. 
Mit der Wahl unserere Ferienwohnung, es ist eine Haushälfte, sind wir sehr zufrieden. Sie liegt am äußeren westlichen Ende von Jūrmala. Bis zum Zentrum sind es 20 km und nach Riga ungefähr 50 km. Unser Vermieter spricht nur russisch und lettisch, aber dank Übersetzungsapp klappt die Verständigung prima! Wir bekommen gleich zu Anfang viele Informations-Broschüren.
Wir richten uns ein und gehen als erstes auf einen Rundgang. Es ist wirklich schön hier! 6 Nächte bleiben wir hier.
1. Ausfahrt mit den Motorrädern
Nun wurden endlich mal die Motorräder ausgepackt und wir machten eine erste Tour über Land. Wir fuhren zunächst an der Küste entlang bis Klapkainciems und fuhren dann über Smärde und Kemeri zurück.
Das Wetter spielte mit, erst als wir wieder auf dem Hof standen, fing es an zu tröpfeln.
Am Abend bereitete ich einen Salat mit "veganen balls" zu, das Angebot für Veganer und Vegatarier ist in den Supermärkten zu meiner Überraschung recht groß-. Auch in den Restaurants habe ich immer eine Auswahl.
Auch in der Hochsaison findet man an der Küste außerhalb der Hotspots leere Strände. Meist muss man aber vom Parkplatz ein paar Meter laufen. Uns erinnert diese Gegend sehr an Finnland.
Ganz anders sah es im Zentrum von Jūrmala aus. Wir machten in Dubulti und Majori einen Stop. Dubulti ist rund 12 km von unserer Unterkunft entfernt, Majori rund 20 km.
An beiden Orten hatten wir selbst mit den kleinen Motorrädern Probleme einen Parkplatz zu bekommen. Uns war das alles zu voll. So fuhren wir weiter bis zum Ende der Halbinsel.
Als Tipp: In Majori gleich gegenüber vom Bahnhof gibt es ein armenisches Restaurant (Yerewan) mit einer großen Auswahl an Speisen.
Viele Grüße
Petra
Ein Tag in Riga
Am Montag, den 7.8 sind wir nach Riga gefahren. Wir haben das Auto genommen und fanden auch schnell einen Parkplatz. Im inneren Kreis von Riga kostet es fast 30 Euro und die Höchstparkdauer ist auf 4 Stunden begrent. Eine Straße vorher direkt am Flussufer, waren es nur 15,50 € bis 18:30 h. Wir hatten zwar erst Probleme mit der Bezahlung, aber irgendwann nach dem x-ten Versuch und wechsel der Kreditkarte, gab es dann endlich den erhofften Parkzettel, den wir ins Auto legten.
Was wir nicht ahnten, darauf stand nicht, dass wir parken dürfen, sondern, dass die Zahlung abgelehnt wurde. So bekamen wir dann natürlich ein Knöllchen.
Das Wetter in Riga war zunächst toll, die Stadt war überhjaupt nicht voll und wir schlenderten in der Altstadt herum. Es gibt viel zu sehen. Ich hatte auch meine GoPro mit. Hier gibt es eine kleine Auswahl. Als wir nach der Dombesichtigung nach draußen gehen wollten, goss es in Strömen.
Gut, dass wir es nicht weit zum Auto hatten, so konnten wir schnell unsere Regenschirme holen, denn so schnell wollten wir nicht aufgeben. Was wir allerdings nicht wussten, es zog gerade ein riesiges Unwetter durch.
Wir schauten uns noch einige Sehenswürdigkeiten an. Es gab eine Foto-Ausstellung mit dem Thema "Hunger as a Weapon Ukraine. 1932-1933. 2022."
Irgendwann schüttete es derart, dass es wirklich keinen Zweck mehr hatte und wir warteten eine kurze Regenlücke ab, gingen zum Auto und fuhren zurück.
Das, was wir gesehen haben, hat uns gut gefallen. Scheinbar gab es an diesem Tag keine größeren Gruppen, so dass wir uns in Ruhe umschauen konnten.
Viele Grüße
Petra
Unser Vermieter hat uns jede Menge Tipps gegeben, wo wir unbedingt hinfahren müssen. So haben wir am nächsten Tag unsere Mopeds genommen und fuhren los. Es hat sich gelohnt! Die Landschaft ist einmalig, es gbt Nationalparks, Moore, Seen, Strände, Kiefernwälder, Naturpfade und natürlich die Tierwelt.
An unserem letzten Tag in Jūrmala blieb die Küche kalt, wir fuhren nach Kemeri und wollten dort essen gehen. Allerdings erwies sich das als schwieriges Unterfangen. Wir fuhren den kleinen Ort ab und fanden einfach nichts. Da wir mit dem Handy keinen Empfang hatten - wie fast so immer hier in Lettland - nahm ich mein Garmin und siehe da, es spuckte mir eine Adresse aus: Annas Pica.
Gut, dann eben Pizza,. Wir staunten nicht schlecht, als wir dort ankamen. In einem Garten hat sich "Anna" ein kleines gemütliches Restaurant geschaffen. Die Küche ist in einem Wohnwagen. Die Pizza schmeckte vorzüglich. Dann kam der Regen, wir flüchteten in das gemütliche Zelt.
Anna wollte ihre Tochter vom Kindergarten abholen. Wir durften so lange sitzen bleiben, wie wir wollten. Bei dem Regenguss, der auch gerade runterkam, wären wir in Sekunden durchnässt gewesen.
Gutgläubig hatten wir nämlich nur leichte Kleidung an. Egal, wir sind sicher nach Hause gekommen. Etwas Regen haben wir unterwegs dann doch noch abbekommen.
Das Restaurant im Grünen ist unbedingt empfehlenswert!
Unser nächstes Ziel auf Lettland hieß Kolka. Am Kolka Kap treffen sich die Meere der Ostsee und der Rigaer Bucht. Es ist auch der nördlichste Punkt vom Kurland. Hier leben Liven, ein kleine Gruppe, deren Sprache mittlerweile ausgestorben ist und auch die letzten dieser ethnischen Minderheit sind vom Aussterben bedroht.
Auf dem Weg zum Kalp Kolka gibt es ein paar lohnende Zwischenstops, so in Ragaciems, Engure und Mersrags.
Leider hatten wir Pech mit meiner Wahl der Unterkunft in Kolka. Sie entsprach absolut nicht unseren Vorstellungen, auch nicht, wenn man beide Augen zudrückt. (mehr hier) Wir fühlten uns nicht sicher. Somit hatten wir ein Problem, denn wir konnten keine Alternative finden. Die Tourismusinformation half uns aus und vermittelte uns eine Adresse.
Wir konnten hier allerdings nur 2 Tage bleiben, 4 Nächte hatten wir in der anderen Unterkunft gebucht. Dennoch waren wir froh, überhaupt eine Bleibe bekommen zu haben, auch wenn es nur ein Zimmer mit Gemeinschaftsbad war. Geht auch mal 
Nachdem wir uns abgeregt haben, machten wir dann am Abend noch einen kleinen Rundgang. Schön ist es ja hier am Wasser.
