Spontan im Spessart im Herbst 2021

  • Wir sind auf dem Weg zu den Kindern, unser Enkel hat Geburtstag. Wir wollen die Kinder einpacken und ein paar Tage gemeinsam im Womo an einem See verbringen.


    Aber manchmal kommt es anders, als man denkt. Auf halbem Weg erreicht uns ein Anruf: „Der Kleine ist ab heute für 14 Tage in Quarantäne!“. Es erwischt uns kalt und so heißt es umplanen. Die gemeinsame Geburtstagsrunde fällt aus, auch die gemeinsamen Tage.


    Wir sind in der Nähe von Schweinfurt und finden in Garstadt einen kleinen Stellplatz direkt am Main.


    Da wir ohne Lebensmittelvorrat unterwegs sind – wir waren ja auf dem Weg zur Familie – suchen wir eine Gaststätte zum Abendessen. Wir radeln los und finden endlich in Schweinfurt am Markt etwas Schönes.

               
    Doradenfilet & Jakobsmuscheln , Zuckerschoten und Safran Risotto


    Fränkische Pfifferlingssuppe



    Am Main geht es zurück. Auch das KKW Grafenrheinfeld sieht recht idyllisch aus.




  • Am nächsten Tag geht es nach Aschaffenburg. Auch hier gibt es einen Stellplatz direkt am Main. In der Info am Schloßplatz gibt es gutes Kartenmaterial. Die Stadt kennen wir ganz gut. Nur in den Prospekten lernen wir viele neue tolle Ausdrücke – es ist schon erstaunlich, was sich manche Tourismusmanager einfallen lassen. Aschaffenburg wird z.B. als „Bayerns Schatztruhe am Main“ bezeichnet. Wir entschließen uns, mit dem Rad Tagestouren entlang dem Main zu unternehmen. Auf einer Seite hin, auf der anderen Seite zurück. Auf der Netzseitegibt es ebenfalls gute Tips.


    Zuerst geht es nach Süden.






    Am nächsten Tag fahren wir nach Norden bis Seligenstadt. Der Radweg ist nicht sehr befahren, die Stadt ist uns schon fast zu voll. Und so verzichten wir auf einen Besuch der Benediktinerabtei. Hier kann man dazu nachlesen.






  • Zum Abendessen geht es auf die Terrasse des Picok. Eine gute Wahl.


    Am nächsten Tag fahren wir etwas nördlich. Die Coronalage hier scheint ruhig zu sein, trotzdem haben wir gehört, daß manche Plätze trotz Impfung einen Test verlangen. Um kein Risiko einzugehen, lassen wir uns im Testzentrum nebenan testen. Alles ist ok und die Reise geht weiter. In Lohr a.Main parken wir wieder am Main.


    Auch dies ist ein gemütliches Städtchen. Vor dem Schloß steht Schneewittchen mit den sieben Zwergen. Lohr nennt man auch „Schneewittchenstadt“ .




    Am nächsten Morgen radeln wir nach Süden bis nach Markheidenfeld.


    Es geht u.a. durch Rothenfels mit seiner Burg, die auf einem Felssporn hoch über dem Main thront. Schilder sagen mir, auch darin ist eine DJH untergebracht. Auf dem Rückweg haben wir in Zimmern einen tollen Blick auf die Burg. Wenig später liegt uns gegenüber.






    Die Innenstadt von Lohr ist am Abend sehr gefüllt. Im Biergarten des Schloßrestaurants jedoch nicht. Es gibt asiatische Spezialitäten 😊 Gerade das Richtige, gegen unser Fernweh.


  • Auch am nächsten Morgen lacht die Sonne und wir radeln nach Norden bis Gemünden.


    Ich stieg aufs Geratewohl in Gemünden a.Main aus, fand viel Frohsinn, drollige Gassen und Häuser und trank der Kellnerin Therese zuliebe 15 Schoppen Wein“. So hat Joachim Ringelnatz Gemünden am Main gewürdigt und so wird man begrüßt

    Aber auch diese Vierflüssestadt (hier münden Fränkische Saale, Sinn und Wern in den Main) ist uns zu voll und wir verzichten auf die Besichtigung des Ronkarzgarten und der Burgruine Scherenburg .

    Statt der 15 Schoppen Wein genießen wir ein Eis und radeln gemütlich zurück. Lieber sitzen wir am Main und beobachten verschiedene Schiffe in den Schleusen.







    Kurz vor Sendelbach überqueren wir den 50. Breitengrad, er ist über den Radweg gemalt und ein Stein daneben erklärt etwas. Jetzt sind wir also auf einer Linie mit Mainz, Prag, Krakau, Vancouver und der Südspitze von England


    Zum Abendessen sitzen wir am Main und essen Crepes.

  • Am nächsten Tag wollen wir das Wasserschloß Mespelbrunn besuchen. Aber auch hier sind schon alle da – gerade ist ein Reisebus der Mainkreuzfahrten (was es alles gibt) vorgefahren.

    So verzichten wir auf einen Besuch (zumal im Schloßgelände Maske getragen werden muß) und begnügen uns mit einem Blick durchs Tor. 1957 drehte man hier den Spielfilms „Das Wirtshaus im Spessart“ mit Liselotte Pulver und Carlos Thompson.


    Ganz in der Nähe soll es ein Fahrradmuseum geben.


    Aber auch hier haben wir kein Glück – heute ist geschlossen.


    Da der Wetterbericht nichts Gutes verspricht für die nächsten Tage, beschließen wir, Richtung Heimat zu fahren.


    In Künzell bei Fulda besuchen wir spontan ein Bad.

    Es ist erstaunlich leer. Man scheint die Schließzeit zur Renovierung genutzt zu haben – vieles ist neu bemalt und wir können uns auf eine kleine „Weltreise“ begeben. Es ist wohltuend im warmen Wasser zu liegen oder sich unter einem Pilz den Rücken massieren zu lassen. Da sich im gesamten Gelände nicht mehr als ca. 50 Leute aufhalten, verteilt sich alles gut.

    Im Restaurant gibt es gutes Abendessen und so sind wir glücklich, als wir nach 2,5 Std. wieder am Womo sind. Als Badbenutzer muß man auch keine Parkplatzgebühren bezahlen. Einziger Wehmutstropfen, wir dürfen mit dem Womo nicht stehen bleiben. Aber tiefenentspannt wie wir jetzt sind, ist noch ein Stück zu fahren jetzt kein Problem. In Rasdorf finden wir einen gemütlichen fast leeren Stellplatz. Auch am nächsten Morgen gibt es keinen der angekündigten schweren Regenfälle und wir halten am pointalpha.

    Schon lange wollte ich das einmal besuchen. Aber es ist sehr enttäuschend. Onlinetickets haben wir nicht, außerdem lehne ich es ab, für unsere „Geschichtsbewältigung“ im „Haus auf der Grenze“ 8 Euronen p.P. zu bezahlen. Dazu ist mir viel zu vieles noch ganz klar im Gedächtnis.






    Ich finde es sehr wichtig, diese Zeit aufzuarbeiten und auch an Jüngere zu vermitteln Man wirbt auch mit dem Spruch "Point Alpha ist dokumentierte Zeitgeschichte, wissenschaftliche Forschung und politisch-historische Bildung" ... aber diese Bildung sollte kostenlos sein!

    Ein letzter Halt ist am "Mini-Thüringen". Hier wollen wir nur für einen späteren Besuch kurz guggen.



    Bald beginnt auch ein Nieselregen und wir steigen ins Auto und fahren nach Hause.


    In der Ferne grüßt der Inselsberg.



    Die letzten Tage waren ganz anders als geplant, aber nun kennen wir auch einen Teil des Spessart 😊


    Zuletzt sei erwähnt, trotz neuer Verordnung mußte unser Enkel 14 Tage in Quarantäne bleiben – die einzelnen Entscheidungen vor Ort sind eben nicht immer zu durchblicken. Aber das Wichtigste, alle sind gesund 😊😊😊

  • Tja, inzwischen seid ihr schon weitergefahren: Zu Garstadt + Umgebung hätte ich noch ein paar gute Tipps gehabt :)

    Nehme ich trotzdem gerne - für die nächste Tour. Auch Ochsenfurt , Kitzingen usw. stehen auf dem Plan. Aber wir wollten am nächsten Tag dem traurigen Kind wenigstens die Geschenke in den Garten legen und sind deshalb so schnell weiter gefahren ;(