Gran Canaria – Infos, Tipps und Hintergründe

  • Viele Ausflugsziele auf Gran Canaria sind mit der Geschichte verknüpft und führen zu den Ureinwohnern. Das sind beispielsweise die Höhlenwohnungen, die man im Barranco de Guayadeque im Osten der Insel sehen kann. Umgangssprachlich nennt man sie gerne Guanchen, die sind aber nur die ersten bekannten Bewohner von Teneriffa, alle anderen heißen Altkanarier. Vermutlich kamen sie zwischen dem 5. Jahrhundert v. Chr. und dem 1. Jahrhundert n. Chr. nach Gran Canaria und auf die übrigen Kanareninseln. Es waren zuerst Phönizier, später kamen Berbervölker aus Nordafrika. Bis ins 14. Jahrhundert lebten die Ureinwohner wie in der Steinzeit. Sie wohnten in Höhlen, die meisten waren natürliche Höhlen, es gab aber auch welche, die in vulkanischen Tuffstein gehauen waren. Sie lebten aber auch in Hütten, die bauten sie in Gegenden, die sich gut für die Landwirtschaft eigneten. Die Äcker wurden durch Kanäle bewässert, was als hoher technischer Standard gewertet werden kann. Angebaut wurde Weizen, Gerste und Hülsenfrüchte. Das meiste wurde geröstet und zu Gofio verarbeitet, das heute noch als traditionelle Speise auf den Kanaren gilt. Die Altkanarier betrieben auch Viehzucht, Schafe und Ziegen sorgten für Fleisch und Milch, die Häute wurden zu Kleidung verarbeitet. Ergänzt wurde die Nahrung durch das Sammeln von Pflanzen sowie Fischen und Jagen.


    Die Altkanarier hatte so etwas wie ein Klassensystem, vergleichbar mit dem Adel und Volk. Jede Insel hatte ihren König, auf Gran Canaria nannte man ihn Guanarteme. Ihre Religion war eng mit der Natur verknüpft. Sie verehrte Sonne und Mond und es gab Rituale, um die Fruchtbarkeit der Felder zu fördern. Es gab heilige Berge wie den Roque Bentayga auf Gran Canaria, an dem sie auch ihre Kultstätte hatten.


    Höhlenwohnung im Barranco de Guayadeque



    Höhlenwohnung im Barranco Hondo de Abajo

  • Heute weiß man auch, wie die Altkanarier aussahen. Es gibt archäologische Funde und auch Berichte aus der Zeit ab dem 14. Jahrhundert. Man nimmt an, dass sie etwa 1,70m groß und dunkelhaarig waren. Sie trugen Mäntel und kurze Röcke aus Fellen, zum Färben stellten sie Farben aus Pflanzen her. Sie hielten zwar Schafe als Haustiere, die hatten allerdings keine Wolle, sodass es kleine Wollkleidung gab. Anhand der archäologischen Funde hat man auch eine Vorstellung vom Alltag der Ureinwohner. Sie stellten ihre Tongefäße ohne Töpferscheibe her, dazu hatten sie eine Art Aufbautechnik entwickelt. Sie trockneten die Gefäße in der Sonne und brannten sie in einer Feuergrube. Aus verschiedenen Steinarten wie Basalt stellten sie ihr Werkzeug her. Sie hatten runde Mühlen mit einem Oberteil, das exakt in ein Unterteil eingesetzt war. Das Mahlgut konnte man in eine Öffnung einfüllen, die sich in der Mitte des Oberteils befand. Aus Fischgräten und Knochen stellten sie ebenfalls Werkzeug her, aber auch Schmuck. Von dem Schmuck versprachen sie sich eine magische Wirkung.


    Die Zeit der Altkanarier endete im 15. Jahrhundert mit der Eroberung der Kanarischen Inseln durch die Könige von Kastilien. Die Ureinwohner sollten zum Christentum bekehrt werden und es kam zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Im Zuge der Eroberung wurden die Altkanarier als Sklaven verschleppt und ihre Kultur zerfiel. Trotz der Unterdrückung erkannten die Altkanarier die Vorteile der Zivilisation und nahmen sie gerne an. Am Ende des 16. Jahrhunderts existierten sie nicht mehr als ethnische Gruppe.


    Diese Denkmal steht im Doramas-Park in Las Palmas, der seinen Namen von dem König Doramas hat. Es erinnert an den Widerstand der Altkanarier gegen die Eroberer. Es zeigt den König, der über einen Abgrund in den Tod stürzt.


  • Dieses Guanchen-Denkmal in Las Palmas habe ich vor einigen Jahren auch schon mal fotografiert.




    In dem Park hatten wir für 2 Übernachtungen + Frühstück das Hotel Santa Catalina gebucht.




  • Einige kanarische Gerichte habe ich schon vorgestellt, nun möchte ich aber über ein passendes Getränk berichten. Ein frisch gezapftes kaltes Bier gehört für viele Mensch zu einem guten Essen. Nun gibt es hier im Süden von Gran Canaria viele Lokale, die deutsches Bier anbieten. Aber es lohnt sich auch, mal ein spanisches Bier zu probieren. Mir schmeckt das Tropical sehr gut, es wird auch hier auf Gran Canaria gebraut. Zunächst aber geht es darum wie man ein spanisches Bier bestellt. Am einfachsten geht es mit dem Satz „Una Cerveza, por favor“. Wer aber wie ein Einheimischer ein Bier vom Fass - ein Cerveza de Barril – bestellen will, sollte den Unterschied zwischen Caña und Jarra kennen. Ein Caña ist ein kleines Bier, in der Regel ein 0,2l. Wer ein großes Bier will, muss ein Jarra bestellen. Das ist normalerweise ein Krug, 0,4l oder 0,5l.


    Das Tropical Bier gibt es seit dem Jahre 1924. Die Brauerei in Las Palmas wurde von Cástor Gómez Navarro gegründet, dem Vizepräsidenten der Handelskammer. Nach dem spanischen Bürgerkrieg wurde fusioniert und es entstand die Brauereigesellschaft der Kanarischen Inseln - Compañía Cervecera de Canarias (CERCASA). Der Sitz der Firma ist auf Teneriffa in der Inselhauptstadt Santa Cruz de Tenerife, dort wird das Dorada Bier gebraut. Die Tropical Brauerei hat ihren Sitz in Las Palmas im Stadtteil Barranco Seco, eingeweiht wurde sie im Jahre 1960. Es begann die Expansion des Unternehmens. Heute gehört die Compañía Cervecera de Canarias (CCC) zu den größten Bierproduzenten von Spanien. Erwähnenswert ist noch eine Besonderheit, dies ist der Guiness-Rekord 2010 mit dem größten Handtuch der Welt. Es war 2.240 qm groß und wurde später in kleine Tücher geteilt, die für wohltätige Zwecke verkauft wurden.

  • Aber auch Weinfreunde kommen auf Gran Canaria auf ihre Kosten. Die Insel ist nicht so bekannt als Weinbaugebiet, sie kann aber auf eine lange Tradition zurückblicken. Die Rebsorten kamen durch die spanischen Eroberer auf die Insel. Mit dem Anbau wurde im 15. Jahrhundert begonnen, es waren die damals beliebten süßen Sorten Moscatel und Malvasia. Im 16. Jahrhundert gab es in England und Nordeuropa eine große Nachfrage nach diesen Weinsorten. Später, im 19. und 20. Jahrhundert, war die Blütezeit des Weinbaus vorbei und er geriet fast in Vergessenheit. Aber heutzutage erlebt er einen neuen Aufschwung, es gibt auf der Insel 52 Anbaugebiete mit ihren angeschlossenen Bodegas. Sie verteilen sich über die gesamte Insel, von Fataga im Süden bis zum nördlichen Agaete. Es sind kleine Weinbaugebiete, in denen nur geringe Mengen produziert werden. Das meiste wird in Handarbeit gemacht und die Weine werden größtenteils in der Bodega verkauft, ein Teil wird auch an Restaurants geliefert. Es gibt einiges, was den Wein Gran Canarias zu etwas Besonderem macht. Das ist zunächst die Sonne, durch die die Trauben eine perfekte Süße entwickeln. Hinzu kommen der vulkanische Boden und spezielle Traubensorten, die eine Reblausplage verhindern. Zu den beliebten Weinen gehören hier der Tinto Joven, der Tinto Barrica und der Caldera Tinto del Monte.


    Weinfreunde können eine Bodega besuchen oder die Weinstraße erkunden. Es gibt in vielen Gegenden der Insel Bodegas, so lässt sich ein Besuch gut mit anderen Ausflugszielen verbinden. Im Laufe der Zeit habe ich bei Ausflügen auch Bodegas besucht, darunter auch die Bodega Las Tirajanas in San Bartolomé de Tirajana. Sie ist die größte Bodega auf Gran Canaria und wurde in den 1990er Jahren von einigen Winzern gegründet. Mittlerweile ist sie bekannt als Genossenschaft mit Weinbergen in verschiedenen Gegenden der Insel. Sie keltern spezielle Weine wie den Malvasía Volcanica und Verijadiego Blanco. Eine Führung lohnt sich und danach kann man die guten Tropfen probieren. In Santa Brigida in der Nähe von Las Palmas gibt es ein Weinmuseum – La Casa del Vino. Es bietet Informationen zur Geschichte des Weinbaus auf Gran Canaria. Eine weitere Möglichkeit für Weinfreunde ist die Runta del Vino – die Weinroute in der Gemeinde Santa Brigida. Diese Wanderung verläuft an sechs Bodegas entlang: Vinedo Rosa Caballero, San Juan, Ricardita Sosa, Antonio Sosa Monte Alto und die Bodegón de Vandama, in der man auch typische Gerichte genießen kann. Ein perfekter Abschluss dieser Tour!


  • Auf der Nachbarinsel Lanzarote befindet sich ein besonderes Ausflugsziel für Weinfreunde, das Weinbaugebiet La Geria. Lanzarote erreicht man von Gran Canaria mit der Fluggesellschaft Binter, der Flug dauert 45 Minuten. Als Ausgangsort für den Ausflug nach La Geria empfehle ich Puerto del Carmen, der Ort liegt nur ein paar Kilometer vom Flughafen entfernt.


    La Geria liegt in der Nähe des Timanfaya Nationalparks, sodass man beide Sehenswürdigkeiten verbinden kann. In La Geria haben die Landwirte einen Trockenfeldanbau entwickelt, bei dem die Speicherfähigkeit des Lavabodens genutzt wird. So wird die Nacht gespeichert und zu den Wurzeln geleitet. Halbrunde Steinmauern aus Lavabrocken dienen als Windschutz. Sie schützen nicht nur die Reben vor dem Wind, sondern verhindern auch das Fortwehen der Lavaasche. So bilden die grünen Reben inmitten der schwarzen Lavaasche eine einzigartige Landschaft. Sie wurde in den 1960er Jahren wurde sie vom Museum of Modern Art in New York City zum Gesamtkunstwerk erklärt.


    Durch La Geria zieht sich eine 15km lange Straße, an der sich einige Bodegas befinden. Der traditionelle Wein, der hier angebaut wird, ist der Malvasia. Für eine Weinprobe bietet sich El Grifo, die älteste Bodega der Kanaren, an. El Grifo produziert rund 700.000 Flaschen Wein pro Jahr. Im angeschlossenen Weinmuseum erfährt man sehr viel über den Weinbau auf Lanzarote.



              


              


              

  • Eine ganz besondere Pflanze auf Gran Canaria ist die Aloe Vera. Mit ihren spitzen, am Rand gezackten Blättern wirkt sie nicht sehr auffällig, allerdings blüht sie recht schön. Eine Besonderheit sind ihre Inhaltsstoffe, die schon in der Antike geschätzt wurden. Am Ende des 20. Jahrhunderts entdeckten französische Kosmetikhersteller ihren Nutzen. Sie wird mittlerweile aufgrund ihrer feuchtigkeitsspendenden Eigenschaft für die Pflege der Haut verwendet. Darüber hinaus wird sie wegen ihrer heilenden Wirkung auch bei kleinen Wunden, Sonnenbrand und leichten Verbrennungen eingesetzt. Auf Gran Canaria wächst eine Aloe Vera von einer sehr guten Qualität. Man kann das Gel direkt benutzen, indem man ein Stück vom Blatt abschneidet und es auf die entsprechende Stelle tropft. So kann man den natürlichen Wirkstoff nutzen. Wer das Aloe Vera in einer verarbeiteten Form nutzen will, kann Aloe Vera Gel kaufen. Außerdem werden viele andere Produkte mit Aloe Vera angeboten, zur Gesichts-, Körper- und Haarpflege. Zur inneren Anwendung wird es als Saft verkauft. Aloe Vera soll das Immunsystem stärken.


    Die Produkte werden in speziellen Aloe Vera Läden angeboten. Es gibt sie aber auch in der Parafarmacia und auch in vielen Supermärkten. Wer sich an Ort und Stelle über die Pflanze und ihre Produkte informieren will, kann die Finca Canarias Aloe Vera besuchen. Sie befindet sich in der Schlucht von Fataga, auch als das Tal der tausend Palmen bekannt. Das Dorf Fataga ist ein schönes Ausflugsziel mit traditionellen Häusern und engen Gassen mit Blumenschmuck.


  • Hier beginnt jetzt bald die Kreuzfahrtsaison, die auf den Kanaren vom Herbst bis zum Frühjahr dauert. Wenn man nicht unbedingt über Weihnachten/Silvester reisen will, kann man mit etwas Glück ein Schnäppchen buchen. Wenn man hier auf der Insel lebt oder als Langzeiturlauber den Winter hier verbringt, hat man eine unkomplizierte Anreise zum Hafen von Las Palmas. Man kann einen Transfer buchen oder mit dem Linienbus fahren. Von den Ferienorten im Süden fährt die Linie 30 bis zum Busbahnhof Santa Catalina in Las Palmas. Von dort ist es ein kleiner Fußweg bis zum Kreuzfahrtterminal. Es gibt verschiedene Anbieter für die Kanarenkreuzfahrten und auch die Routen sind unterschiedliche, einige führen über Madeira und andere haben Marokko im Programm. Man kann auch einen Urlaub auf Gran Canaria mit einer Kreuzfahrt verbinden. So etwas ist als Kombi-Komplettpaket buchbar, man kann natürlich auch die einzelnen Bausteine – Flug, Kreuzfahrt und Hotel – einzeln buchen. Ich würde dazu ein Hotel in Las Palmas empfehlen. Es gibt schöne Hotels am Strand, aber auch in der Altstadt. Gran Canarias Inselhauptstadt hat neben vielen Sehenswürdigkeiten auch den schönen Stadtstrand Las Canteras. Man kann die Kreuzfahrt natürlich auch mit den bekannten Ferienorten im Süden kombinieren.


    Ich habe 2017 auch eine Kanarenkreuzfahrt unternommen. Es war meine erste Kreuzfahrt und sie hat mir gut gefallen. Ich hatte mich für die Route mit Madeira entschieden, von dort ging es nach Lanzarote, La Palma und Teneriffa. Vom Schiff – der AIDAsol – war ich begeistert. Das Unterhaltungsprogramm war vielfältig, von Informationsveranstaltungen bis zu abendlichen Shows. Geschäfte, Sporteinrichtungen, Wellnessbereich – es war alles vorhanden. Auch mit dem Essen war ich sehr zufrieden, es gab eine große Auswahl in den verschiedenen Büffet- und Spezialitätenrestaurants.


    Auf Madeira habe ich mir zuerst den Hafen mit der schönen Promenade angesehen und bin danach durch die sehenswerte Altstadt spaziert. Dieser erste Eindruck war so gut, dass ich Madeira im gleichen Jahr im Mai für einen Kurztrip gebucht hatte, denn ich wollte mehr von der Insel sehen. Lanzarote kannte ich von sehr vielen Urlauben, daher bin ich in Arrecife geblieben. Aber wer zum ersten mal dort ist, sollte eine Inseltour unternehmen, um den Timanfaya Nationalpark und andere Sehenswürdigkeiten zu erleben. Auf La Palma bin ich durch die schöne Altstadt spaziert und auf Teneriffa habe ich einen Ausflug durch den Teide Nationalpark gebucht, den ich sehr beeindruckend fand.


         


         


         


         

  • ... man kann natürlich auch die einzelnen Bausteine – Flug, Kreuzfahrt und Hotel – einzeln buchen. Ich würde dazu ein Hotel in Las Palmas empfehlen. Es gibt schöne Hotels am Strand, aber auch in der Altstadt. Gran Canarias Inselhauptstadt hat neben vielen Sehenswürdigkeiten auch den schönen Stadtstrand Las Canteras.

    So haben wir es schon 2x gemacht (mit jeweils 2 Hotelübernachtungen vorher), da von unserem Flughafen-Ort nicht täglich ein Flieger nach Las Palmas startet. Es hat uns gefallen, durch Las Palmas zu bummeln. Bei einer evtl. nächsten Kreuzfahrt würden wir uns dann nach und nach die schönen Dörfer im Norden der Insel anschauen, die du hier schon vorgestellt hast und wie empfohlen mit dem öffentlichen Bus. :)

  • Was kann man denn außer einer Kreuzfahrt unternehmen, wenn man schon sehr oft auf Gran Canaria war und alles kennt oder man sucht bei einen Langzeiturlaub etwas Abwechslung? Dann bietet sich ein Ausflug auf eine der Nachbarinseln an. Solche kleinen Trips habe ich schon öfter unternommen, mit dem Flieger oder mit der Fähre. Die großen Inseln habe ich alle schon besucht, besonders gut kenne ich Lanzarote. Dort habe ich seit 1983 immer wieder Urlaub gemacht und war auch mehrmals dort, seit ich hier auf der Insel lebe.


    Es gibt verschiedene Möglichkeiten für solche Kurzreisen. So werden nach Teneriffa organisierte Touren beispielsweise zum Loro Park angeboten. Dies ist sicherlich eine gute Gelegenheit, einen solchen Inseltrip mal auszuprobieren. In der Regel sind es Kombinationen aus Bus und Fähre, man muss sich um nichts kümmern, die Abholung vom Hotel gehört ebenso dazu wie z.B. die Eintrittskarte in den Loro-Park.


    Und wie geht es individuell? Die kanarische Fluggesellschaft Binter, die alle sieben Inseln verbindet, bietet sich dazu an. Ihr größtes Drehkreuz ist der Flughafen von Gran Canaria, besonders zu den großen Inseln gibt es täglich viele Verbindungen, aber auch die kleinen Inseln La Gomera, La Palma und El Hierro sind mit Binter gut erreichbar. Wer mit dem Flugzeug nach Teneriffa will, sollte beachten, dass es dort zwei Flughäfen gibt: Teneriffa-Nord und Teneriffa-Süd. Teneriffa-Nord ist der kleinere der beiden Flughäfen, er hat die meisten innerkanarischen Verbindungen. Man kann aber auch den Flughafen Teneriffa-Süd von Gran Canaria aus erreichen. Teneriffa und Fuerteventura kann man von Gran Canaria auch gut mit der Fähre erreichen. Das habe ich auch schon gemacht. Nach Teneriffa gibt es zwei verschiedene Strecken, ab Las Palmas und ab Agaete, beide führen nach Santa Cruz de Tenerife. Nach Fuerteventura gibt es ab Las Palmas Verbindungen mit Fähren nach Morro Jable. Die Fährgesellschaften heißen Fred Olsen, Naviera Armas und Trasmediterránea.


    Ein Mietwagen ist ideal, um die jeweilige Insel zu erkunden. Auf Fuerteventura finde ich den Hafenort Morro Jable sehr schön. Er ist noch recht ursprünglich und hat einen Sport- und Fährhafen. An der Promenade gibt es sehr gute Fischlokale und die schönen Sandstrände wirkten auf mich fast etwas karibisch. Im Inselinneren befindet sich die alte Hauptstadt Betancuria mit ihrem denkmalgeschützten Zentrum und der sehenswerten Pfarrkirche Iglesia Nuestra Senora de la Concepcion. Ein lohnendes Ziel ist auch das landwirtschaftlich geprägte Antigua mit seinen alten Herrenhäusern und Mühlen.


    Auf Teneriffa empfehle ich Puerto de la Cruz als Standort. Es gibt eine schöne Altstadt und neben dem berühmten Loro Park weitere Sehenswürdigkeiten wie den Botanischen Garten und die Meerwasser-Schwimmbäder. Den Mittelpunkt Teneriffas bildet der 3.718 m hohe Teide, der höchste Berg Spaniens. Er liegt im gleichnamigen Nationalpark, der mit seinen bizarr geformten vulkanischen Felsformationen – den Roques de García – tolle Fotomotive bietet. Eine weitere Top-Attraktion auf Teneriffa ist der Siam-Park, ein Aqua-Erlebnis-Park, der mit seiner Größe von 180.000qm der größte seiner Art in Europa ist.


    Lanzarote hat mit Puerto del Carmen einen Idealen Ausgangspunkt für Ausflüge. Der Ort hat einen schönen alten Ortskern und ist nicht weit vom Flughafen entfernt. Die Top-Attraktion ist der Timafaya-Nationalpark mit seinen imposanten Vulkanen und Lavafeldern. Sein Zentrum ist allerdings mit dem Mietwagen nicht zugänglich, das ist nur mit Bussen möglich, die durch den Nationalpark fahren, sodass Ihr die einzigartigen Vulkane und die riesigen Lavafelder bestaunen könnt. Meine weiteren Ausflugstipps sind der Aussichtspunkt Mirador del Rio im Norden der Insel, der spektakuläre Blicke auf die Steilküste und die vorgelagerte Insel La Graciosa bietet. Diese Tour lässt sich gut mit der Höhle Jameos del Agua und dem Kakteengarten - Jardin de Cactus – verbinden.


  • Die meisten Menschen kaufen im Urlaub gerne ein, das gilt natürlich besonders jetzt in der Weihnachtszeit. Auf Gran Canaria kann man günstig einkaufen. Viele Artikel sind hier billiger als in Deutschland, das liegt an der besonderen Lage der Kanaren. Es gibt hier ein anderes Steuersystem als auf dem Festland, die Mehrwertsteuer -I GIC (Impuesto General Indirecto Canario) beträgt nur 7%. Das ist deutlich niedriger als die 21 % IVA im übrigen Spanien.


    Was kann man denn auf Gran Canaria einkaufen? Wer typische Souvenirs sucht, kann Stickereien, Strelitzen, Mandelgebäck, Bananenlikör oder Mojo-Soßen mitnehmen. Aufgrund des Sonderstatus der Kanaren können Artikel wie Kleidung, Schmuck, Parfüm, elektronische Geräte, Zigaretten und Alkohol lohnenswert sein.


    In den Urlaubsorten im Süden sind die meisten Geschäfte auf Touristen ausgerichtet. Sie sind täglich geöffnet und oft auch bis spät in den Abend, wenn die Urlauber nach dem Essen noch bummeln wollen. Aber besonders günstig sind diese Läden nicht. Wenn man hier lebt, hat man andere Einkaufsmöglichkeiten für sich entdeckt. Das fängt für mich schon in San Fernando an, einem Ortsteil von Maspalomas. Dort gibt es günstige Supermärkte sowie diverse Fachgeschäfte von Textilien über Schreibwaren bis hin zu Blumengeschäften.


    Wenn ich mehr Auswahl suche, fahre ich nach Vecindario ins Shoppingcenter Atlantico. Es ist mittlerweile auch bei Urlaubern sehr beliebt. Es gibt den Carrefour, einen Elektromarkt, Geschäfte für Mode, Lederwaren, Haushaltsartikel sowie Parfümerien und Sportgeschäfte. Nach dem Shoppen kann man sich in einem der Restaurants oder Cafés stärken. Das CC Atlantico hat einen großen Parkplatz und ist auch gut mit dem Linienbus erreichbar. Im Norden, kurz vor Las Palmas, gibt es zwei große Einkaufszentren, Las Terrazas und El Mirador. Beide liegen an der Autobahn GC 1. Im Las Terrazas gibt es zahlreiche Markengeschäfte, auch Outlet. Das El Mirador liegt an der anderen Seite der Autobahn und hat weitere Modegeschäfte sowie Optiker, Schmuckläden, Elektronik und vieles mehr.


    Die Inselhauptstadt Las Palmas ist ein wahres Einkaufsparadies mit modernen, großen Shoppingcentern und schönen Fußgängerzonen. Sie ist gut mit dem Linienbus erreichbar. Vom Busbahnhof San Telmo gelangt man mit wenigen Schritten zur Fußgängerzone Calle Mayor de Triana. In den schönen Jugendstilhäusern sind Modeläden, Parfümerien, Souvenirläden, Schmuckgeschäfte und vieles mehr untergebracht. Dazwischen und auch in den Seitengassen findet man typische Cafés und kleine Restaurants. Etwas weiter in der Altstadt lohnt sich ein Besuch des Mercado de Vegueta. Diese Markthalle gehört zu den ältesten in Spanien. Es gibt eine große Auswahl an frischem Obst und Gemüse, köstlichen Meeresfrüchten, ausgefallenen Gewürzen, Honig und Wein von der Insel und vielem mehr. Ich finde solche Markthallen immer wieder schön. Am anderen Ende der Stadt befindet sich das Viertel Mesa y López mit dem großen und bekannten Kaufhaus El Corte Ingles. Es gehört zur größten Warenhauskette Spaniens und bietet ein riesiges Sortiment mit Mode, Elektrogeräten, Sportartikeln, Dekorationsgegenständen, Wein, Delikatessen und vielem mehr. Besonders bekannt ist es für Qualität und Service. Ansonsten bietet das Viertel neben weiteren Einkaufsmöglichkeit auch Terrassencafés und Bars zum Ausgehen. Außerdem gibt es in einer Großstadt wie Las Palmas natürlich auch zahlreiche Shoppingcenter. Das CC Las Arenas befindet sich am südlichen Teil vom Canteras-Strand gegenüber vom Auditorio Kraus. Auf drei Etagen verteilen sich Modegeschäfte, Handyläden, Sportgeschäfte, Parfümerien, Optiker, Apotheke und vieles mehr. Außerdem gibt es einen Carrefour Supermarkt mit einem umfangreichen Angebot. Gastronomische Einrichtungen gibt es ebenso wie ein Kino, die Kinder können sich auf Aktionen wie Hüpfburg, Clown oder andere Angebote freuen.




  • In Spanien ist jetzt die Semana Santa – die Karwoche – die auch auf Gran Canaria einen hohen Stellenwert hat. Sie reicht vom Palmsonntag bis zum Ostersonntag und zieht viele Besucher auf die Insel, nicht nur Urlauber, sondern auch viele Menschen vom Festland oder den Nachbarinseln, die Familie oder Freunde besuchen. Ostern gehört zu den wichtigsten Festen im Jahr, hier sind Gründonnerstag und Karfreitag Feiertage, dafür gibt es den Ostermontag nicht.


    Die meisten Feierlichkeiten finden in Las Palmas statt, das ist zum Teil in der Geschichte begründet. Am Palmsonntag startet die Semana Santa mit der Prozession „Einzug in Jerusalem“, sie beginnt in San Telmo und endet in der Kirche Santo Domingo in Vegueta. Am Mittwoch gibt es die Prozession von Santa María de los Dolores de Triana. Dabei büßen die Gläubigen und tragen Bilder, die Jesus mit dem Kreuz darstellen. Verschiedene Prozessionen finden am Karfreitag in Las Palmas statt. An der Kathedrale beginnt die „ Dolorosa de Luján Pérez“, bei der die bedeutendsten Bilder dieses Künstlers getragen werden. Der „Kreuzweg des Allerheiligen Christus“ beginnt um Mitternacht an der Kapelle Ermita del Espíritu Santo in der Altstadt, er ist von Stille und Buße geprägt. Bei der Prozession „Las Mantillas“ tragen die Frauen die traditionelle Kanaren-Mantillas, dabei handelt es sich um hüftlange weiße Kopftücher. Weitere große Prozessionen finden in den Orten Santa María de Guía und Telde statt. Die Religion bestimmt auch den Ostersonntag, Osterhasen und Ostereier kennt man hier nicht. In den Kirchen feiern die Menschen die Auferstehung Jesu mit feierlichen Messen. Es gibt auch eine besondere kulinarische Tradition, dazu gehört getrockneter, gesalzener Fisch, der zwei oder drei Tage zum Entsalzen in Wasser gelegt wird. Danach wird dieses Ritual mit Papas – Kartoffeln – und Gofio, dem traditionellen Maisbrot fortgesetzt. Auch die rote und grüne Mojosoße darf dabei nicht fehlen. Mit Mandelgebäck werden die Feiertage versüßt.