Impressionen aus dem südlichen Japan - November 2019

  • Mir fällt gerade noch auf, dass dieses Fest mit den Kindern auch war, als ich in Japan war. In Nikko waren auch ganz süße fein gemachte Kinder mit ihren Familien unterwegs...

    Ja, nicht wahr? Gerade die kleinen Mädchen, die teilweise kaum richtig laufen konnten, aber stolz in ihrer Aufmachung posiert haben. Die Jungen dagegen ganz cool, bloß nicht nett in die Kamera lächeln, dann doch lieber Faxen machen.

  • Ich habe gerade mal nachgesehen. Ich war ja doch noch früher dort, vielleicht war es auch ein anderer Anlass. Oder die haben tatsächlich 2 Wochen "vorgefeiert"


    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Der Termin des Shichigosan ist zwar am 15.11., es werden aber auch Sams- und Sonntage die nach dem buddhistischen Kalender auf einen "Taian"-Tag darumherum fallen zum feiern genutzt. Oder der 3.11., der ist als Tag der Kultur ein Feiertag.

  • Na, jetzt hast du mich soweit: Ich suche nachts um zwei im Internet nach Prostitution in Japan. Spontan finde ich jetzt nichts zu meinen oben geäußerten Thesen. Ich war mir aber so sicher mit dem, was ich oben geschrieben habe, dass ich das irgendwo gelesen haben muss. Vielleicht ist so eine Gepflogenheit, ein Geschenk mitzubringen, ja auch Teil des ganzen Zirkus, mit dem das Verbot umgangen wird? Damit man behaupten kann, sich spontan verliebt zu haben?


    Ich schreib jetzt jedenfalls mal eine Anmerkung in meinen Reisebericht. Nicht dass sich jemand wegen meiner Behauptungen in Japan unangemessen verhält. 😂😂😂


    "Mobiles Arbeiten" bildet:


    Bei mir läuft gerade als Geräuschuntermalung die Glotze. Auf 3SAT war gerade ein Bericht über Grapscherei in Japans U-Bahnen. Daraus leitete jemand eine Geschäftsidee ab und eröffnete ein U-Bahn-Etablissement, in dem man für 10.000 Yen eine "Fahrkarte" erwirbt, sich aus einem Katalog die "Mitfahrerin" aussucht, dann die "Fahrt" antritt und dann nach Herzenslust in dem privaten "U-Bahn-Abteil" die "Mitfahrerin" begrapschen kann.

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • "Mobiles Arbeiten" bildet:


    Bei mir läuft gerade als Geräuschuntermalung die Glotze. Auf 3SAT war gerade ein Bericht über Grapscherei in Japans U-Bahnen. Daraus leitete jemand eine Geschäftsidee ab und eröffnete ein U-Bahn-Etablissement, in dem man für 10.000 Yen eine "Fahrkarte" erwirbt, sich aus einem Katalog die "Mitfahrerin" aussucht, dann die "Fahrt" antritt und dann nach Herzenslust in dem privaten "U-Bahn-Abteil" die "Mitfahrerin" begrapschen kann.

    :roll: Die spinnen, die Japaner...

    Hat zwar nichts damit zu tun, aber Tochter meinte, dass sie stets unter schärfster Beobachtung stand. Man wusste, dass sie ein "Boyfrändo" in Deutschland hat. Sie durfte z.B. eine Zeitlang bei der Anlieferung von Gemüse an div. Supermärkten der Gegend dabei sein. Bis offensichtlich ein junger Angestellter eines Supermarkts von ihr recht angetan war. Schlagartig war nix mehr mit anliefern.

    Des weiteren betrieb die Farm ein Landhotel. Eines Tages schob einer der männlichen Gäste ein Zettel unter die Tür des Zimmers durch, in dem Tochter wohnte. Sie hat nie erfahren, was da drauf stand, und der "arme" Kerl hatte fortan kein Spaß mehr, bis er aus checkte. So hatte Sie ihre sonst sanftmütige Cheffin noch nie erlebt.

  • "Mobiles Arbeiten" bildet:


    Bei mir läuft gerade als Geräuschuntermalung die Glotze. Auf 3SAT war gerade ein Bericht über Grapscherei in Japans U-Bahnen. Daraus leitete jemand eine Geschäftsidee ab und eröffnete ein U-Bahn-Etablissement, in dem man für 10.000 Yen eine "Fahrkarte" erwirbt, sich aus einem Katalog die "Mitfahrerin" aussucht, dann die "Fahrt" antritt und dann nach Herzenslust in dem privaten "U-Bahn-Abteil" die "Mitfahrerin" begrapschen kann.

    Ich hatte mal gelesen, dass es in den Love-Hotels teils auch U-Bahn-Zimmer geben soll, aber dass man sich auch geeignetes Angrapschmaterial mitbestellen kann, wusste ich nicht.

  • :roll: Die spinnen, die Japaner...

    Hat zwar nichts damit zu tun, aber Tochter meinte, dass sie stets unter schärfster Beobachtung stand. Man wusste, dass sie ein "Boyfrändo" in Deutschland hat. Sie durfte z.B. eine Zeitlang bei der Anlieferung von Gemüse an div. Supermärkten der Gegend dabei sein. Bis offensichtlich ein junger Angestellter eines Supermarkts von ihr recht angetan war. Schlagartig war nix mehr mit anliefern.

    Des weiteren betrieb die Farm ein Landhotel. Eines Tages schob einer der männlichen Gäste ein Zettel unter die Tür des Zimmers durch, in dem Tochter wohnte. Sie hat nie erfahren, was da drauf stand, und der "arme" Kerl hatte fortan kein Spaß mehr, bis er aus checkte. So hatte Sie ihre sonst sanftmütige Cheffin noch nie erlebt.

    Einerseits etwas verstörend, aber andererseits schön, dass man so auf sie achtgegeben hat!

  • 13. November 2019: Fukuoka – Himeji


    Heute morgen nahm ich erst die U-Bahn zum Bahnhof Hakata und von hier aus den Shinkansen nach Himeji.



    Ohne dass man es merkte verließ man dabei die Südinsel Kyushu. Von jetzt an war ich auf Honshu unterwegs.


    In Himeji kam ich bei strahlend schönem Wetter an. Eigentlich sah mein Plan jetzt vor, mein Gepäck am Bahnhof im Schließfach zu hinterlassen und von hier aus einen Bus und dann die Seilbahn hinauf in die bewaldeten Hügel nördlich von Himeji zu nehmen. Die Burg von Himeji wollte ich dann morgen möglichst früh besuchen, bevor sich die Besucher dort drängten. Aber bei diesem wolkenlosen Himmel wollte ich mich heute nicht im Wald herumdrücken. Also ging es mit Sack und Pack zum Hotel und von dort aus zu Fuß weiter zur Burg.



    Die Burg ist vor einigen Jahren aufwendig renoviert worden. Sie ist Weltkulturerbe und gehört zu den nationalen Kulturschätzen Japans, gilt als schönstes Beispiel des japanischen Burgenbaus, ist eine der wenigen original erhaltenen Burgen und wirkt nicht nur imposant, sondern soll praktisch uneinnehmbar gewesen sein. Zu ihrer jetzigen Form wurde sie schon vor 400 Jahren ausgebaut.


    Heute strahlte sie weiß in der Sonne, immer wieder eingerahmt von leuchtenden Herbstfarben. 2014 hatte ich schon in Matsumoto die schwarze „Krähen-Burg“ besucht, jetzt war endlich auch ihr Gegenstücke, der Weiße Reiher, an der Reihe.






    Entgegen aller Erwartungen und Warnungen waren an der Burg keine Menschenmassen unterwegs. Auf dem weitläufigen Burggelände konnte man ungestört herum flanieren.



  • Auf dem Gelände befinden sich insgesamt 86 Gebäude. In einem davon lebte zeitweise die in Japan berühmte Prinzessin Sen. Ihr Leben klingt wie ein Shakespeare-Drama:


    Im Alter von sieben Jahren wurde sie von ihrem Großvater, dem Shogun Tokugawa Ieyusu, mit Toyotomi Hideyori verheiratet. Großvater und Ehemann gehörten zerstrittenen Clans an, und die Hochzeit sollte Frieden stiften. Das funktioniert nicht ganz so wie geplant, und als die Prinzessin 18 Jahre alt war, kam es mal wieder zu einer Schlacht zwischen den beiden Clans. Da hielt sich Sen natürlich nicht beim Großvater, sondern in der Burg der Familie ihres Ehemanns in Osaka auf. Ieyusu beschloss, sie dort rauszuholen und versprach ihre Hand kurzerhand demjenigen, der sie rettete. Sen wurde gerettet, ihr Ehemann brachte sich um, Sen hatte aber keine große Lust, ihren Retter zu heiraten. Stattdessen heiratete sie zwei Jahre später Honda Tadatoki, den Fürstensohn von Himeji, und zog in die Burg Himeji um. Es soll eine Liebeshochzeit gewesen sein, man hatte zwei Kinder, und eigentlich konnte man Sen ja wünschen, dass sich jetzt alles zum guten wenden würde. Aber dann starb zuerst ihr Sohn und später auch der geliebte Ehemann, und Sen verbrachte den Rest ihres Lebens als buddhistische Nonne.





    Natürlich konnte man aus dem ein oder anderen Fenster auch die Hauptburg sehen, und dorthin machte ich mich anschließend auch auf den Weg.




    In der Burg wird der Besucher in einem Einbahnwegesystem durch die verschiedenen Etagen geschleust. Zum Glück hielt sich auch hier der Andrang in Grenzen. Zuerst schaute ich im etwas düsteren „Untergeschoss“ vorbei.



    Von hier aus ging es, immer auf den Strümpfen, die Schuhe nahm man in einer Plastiktüte mit, über blanke Dielen die Holztreppen hinauf.






  • Die Räume wurden enger und niedriger, je höher man im Burgturm aufstieg.




    Und schließlich war die oberste Etage erreicht, wo – für mich unerwartet – ein kleiner Shinto-Schrein aufgebaut war.




    Von hier aus verließ man die Burg wieder auf anderen Wegen und stand schließlich wieder vor der Tür. Weiter führte der Weg auf ein Plateau unterhalb des Burgturms, von wo aus man einen fantastischen Blick auf die Burg vor strahlend blauem Himmel hatte. Hier trieb ich mich eine Weile herum, schaute den anderen Leuten zu und genoss die Sonne.






    Ich hatte eigentlich noch den nahen Garten besuchen wollen, aber mittlerweile war es später Nachmittag, und es zog mich zum Essenfassen und zum weichen Hotelbett.

  • Am Abend machte ich mich wieder auf den Weg zur Burg, denn im November wird in der Burg etwa zwei Wochen lang eine Lichtshow veranstaltet, laut den Plakaten die „Himeji Castle Night Fantasies“. Die wollte ich mir natürlich anschauen, und es lohnte sich. Auch wenn ich meist nicht verstand, worum es eigentlich ging, waren die meisten Installationen doch eindrucksvoll. Auf viele Mauern oder große Textilbahnen wurden Bilder projiziert und Geschichten erzählt. Oftmals konnte man dabei im Hintergrund die beleuchtete Burg sehen. Zwischen den Installationen bewegte man sich auf dem nur spärlich beleuchteten Burggelände, und nachdem ich herausgefunden hatte, dass man sich zwar eigentlich in der Gruppe weiterbewegen sollte, der man beim Eingang zugeteilt worden war, dass das aber niemand ernsthaft kontrollierte, spazierte ich bald auf eigene Faust von Attraktion zu Attraktion und schaute mir ein paar Vorführungen auch mehrfach an.










    Schließlich kam ich müde wieder im Zimmer an. Morgen wollte ich den für heute geplanten Besuch in Himejis Umland nachholen, und dann sollte es leider schon zur letzten Station der Reise gehen, nach Osaka.

  • Da hast du Himeji bei ähnlichem Wetter und doch ganz anders als ich erlebt. Bei mir schoben sich die Leute durch die Gänge mit ihren Plastiktüten mit den Schuhen darin. Am schönsten fand ich die Anblicke der Burg von außen.


    Warst du dann noch in den Gartenanlagen? Die waren im Gegensatz zur Burg ganz leer und mit vielen Herbstblumen und buntem Laub und entspannten Gärtnern sehr sehenswert.

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Die Lichtinstallationen sind ja toll! So etwas liebe ich auch. Und auch ich liebe es auch, mich von zugeteilten Gruppen zu entfernen und genieße lieber für mich...

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Ich war auch überrascht, dass es vergleichsweise leer war. Aber vielleicht war zu deiner Reisezeit noch mehr Andrang, weil die Renovierung da noch nicht lange zurücklag. Den Garten habe ich leider nicht mehr besucht. Dazu hätte ich auf dem Rückweg von der Seilbahn aus dem Bus steigen müssen. Aber ich saß gerade so schön. ;)

  • Der Himeji-Bericht ist ganz nach meinem Geschmack! Übrigens half Ukita Akiie Senhime bei der Flucht vor der Belagerung von Osaka.

    Akiie stammt ursprünglich aus Korea und gehörte zu der Pro-Japan-Fraktion bei den Koreafeldzügen Hideyoshis. Er wurde in den Ukita-Clan adoptiert. Dieser Clan errang zweifelhafte Berühmtheit, als sie im kritischen Moment der Schlacht von Sekigahara zur Tokugawa-Allianz überliefen.

    Es ist nicht ganz geklärt, wie Akiie, der später den Clan-Namen Sakazaki trug, ums Leben kam. In jedem Fall war der Grund seines Todes, dass verhindert werden sollte, Senhime zu heiraten.

  • Ach ist das schön!

    Wenn ich Eure tollen Berichte so ansehe, wird unsere nächste Reise nach Japan und-oder Korea sicherlich im Herbst stattfinden - diese

    Farben sind traumhaft. Kirschblüte hatten wir ja 2mal, es wird Zeit für Neues.

    redfloyd.........................................................................................Gusti
    redfloyd.gifGusti.gif


    Heaven is where the police British, the cooks Thai, the mechanics German, the lovers Italian and it is all organised by the Swiss.
    Hell is where the cooks are British, the mechanics Thai, the lovers Swiss, the police German and it is all organised by the Italians.

  • November soll insgesamt auch eine ganz gute Reisezeit für Japan sein. Die Taifunsaison ist zu Ende und das Wetter eher stabil. Für die Laubfärbung kann man in der ersten Novemberhälfte in höheren Lagen Glück haben, in Kyoto ist dafür die zweite Novemberhälfte besser. Aber an den betreffenden Tempeln wird es dann auch voll.