Urlaub auf Mauritius & Reunion

  • Prolog:


    Weit im Indischen Ozean liegen 2 Inseln, die nur 230 km voneinander trennen, doch eine gehört zu Afrika, die andere tatsächlich zu Europa.

    Und nicht nur die Staaten unterscheiden sich, auch landschaftlich könnten sie unterschiedlicher fast nicht sein.


    Während Mauritius jedem Pauschalurlauber ein Begriff ist und sich wohl noch immer der Mythos hält, die Insel sei das Strandparadies schlechthin,

    ist die geologisch jüngere Schwesterinsel Reunion weiterhin ein hidden Gem, welches überwiegend individuell bereist wird.

    Und während nach Mauritius also zahlreiche Fluggesellschaften Verbindungen anbieten, sogar nonstop auch ab Deutschland, muss man, um nach Reunion zu kommen,

    immer irgendwo umsteigen.


    Nun stand Reunion seit einiger Zeit auf unserer variablen Liste der Ziele, die interessant wären, und in der Kombination mit Mauritius wurde uns hier alles versprochen, was unserem Reisegeschmack entspricht:

    - ein "Warmziel" im November

    - Landschaft, individuell zu erkunden

    - ein bisschen Erholung soll auch dabei sein, aber

    - keine typischen Strandurlauber


    Soviel vorweg - das alles hat geklappt - und trotzdem war es anders, als wir uns vorgestellt hatten.


    Wer nun gerne näheres erfahren möchte, bekommt hier meine ungefilterten Eindrücke, denn ich habe direkt jeden Abend aufgeschrieben, wie der Tag war - positiv wie negativ.

    Da sind alle Vorurteile dabei, alle Widrigkeiten, nichts ist geschönt, aber eben meine persönliche Sicht.

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  • Mauritius



    Mittwoch – ein gewöhnlicher Arbeitstag – und doch auch wieder nicht, denn heute Abend um 22:20Uhr startet unser Urlaubsflug nach Mauritius. Ein Emirates-Flug, nach 6 Stunden Teilstrecke müssen wir am Flughafen Dubai 3Stunden überbrücken, bevor es nochmal über 6 Flugstunden weiter geht. Auf der ersten Strecke haben wir Glück und bekommen einen Zweierplatz beim Check-in, der Komfort ist für Holzklasse nicht unangenehm, der Flug aber über die gesamte Dauer ziemlich unruhig.

    Der Weiterflug ab Dubai wird pünktlich geboardet, der Abflug verzögert sich allerdings um fast eine Stunde – angeblich wegen schlechtem Wetter – wo auch immer. Jedenfalls ist das insgesamt ein elend langer Ritt, bevor wir also nach guten 20 Stunden unterwegs am Donnerstag Nachmittag endlich in Mauritius landen. Die aktuelle Zeitverschiebung ist +2 Stunden und damit hier bereits kurz vor dem tropischen Dunkelwerden.

    Zum ankommen und ausruhen habe ich an der Blue Bay, diese liegt nur knappe 15 Fahrminuten vom Airport, in einem privaten kleinen Guesthouse zwei Übernachtungen gebucht.


    Wir bekommen erstaunlicherweise ein riesiges Appartement mit 2 Schlafzimmern, Aufenthaltsraum mit Küche und Terrasse – cool. Und direkt vis a vis ist ein Restaurant, brechend voll, wir bekommen grade so noch Platz. Dann nur noch schlafen…..


    Freitag, 27.10.


    Die Sonne lacht, ein tieftürkisfarbiges Meer grüßt direkt vor dem Fenster – wir sind in einem kleinen Paradies angekommen. Für ein perfektes Paradies ist der Strand zu steinig, das Frühstück zu basic, das Örtchen hat wenig Charme – aber was soll’s , es ist Urlaub, tropisch warm, ein großer Frangipanibaum blüht direkt vor der Terrasse.

    Nachmittags kommt leider Regen auf, der auch nicht mehr aufhört, und auf dem kurzen Weg zu einer kleinen Burgerbude am Abend werden wir schön nass.

    Das also war unser erster Urlaubstag – morgen geht’s nach Reunion.











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  • Reunion


    Erster Tag (Samstag ,28.10.)


    Nach dem mäßigen Frühstück im Guesthouse – pappiger Toast, Spiegelei und Croissant – verlassen wir Mauritius heute, um nach Reunion zu fliegen. 11:25 Uhr geht der Flug.

    Die kaum 15 Minuten zum Airport bringt uns, anstelle des Taxifahrers, ein junger Asiate, der „,Hotelmanager“, auch gut.

    Nur knappe 40 Minuten dauert der kleine Hopser mit Air Mauritius, die unter uns liegende Insel ist mit trüben Wolken verhangen. Und der erste Eindruck nach der Landung ist schon das pure Vorurteil Frankreich gegenüber – eine Maschine mit fast 300 Menschen an Bord kommt an und sämtliche Passagiere müssen sich durch eine einzige Passkontrolle quälen. Es ist noch nicht einmal so, daß etwa nur ein Schalter von mehreren besetzt wäre, nein, es gibt schlichtweg nur einen Schalter. Wir sind in der EU, 90% aller Einreisenden Europäer, aber von automatisierter Enreisekontrolle hat man hier zumindest auch noch nie gehört.

    Es dauert also, und bis wir dann den Mietwagenschalter finden und mit dem kleinen Polo, in den unsere Koffer kaum passen, loskommen, ist es fast 14 Uhr. Der erste Eindruck der Insel - inzwischen hat wenigstens der Regen aufgehört – ist eher unspektakuläre Autobahn. Weit haben wir ohnehin nicht zu fahren, nach wenigen Km verlassen wir bereits die Autobahn. An der Abfahrt gibt es ein riesiges Einkaufscenter und im Carrefour verbringen wir die nächste halbe Stunde, um uns mit Vorräten an Getränken und auch Essen einzudecken. Zahlreiche Reiseberichte haben uns vorgewarnt, daß es mit der gastronomischen Verpflegung hier auf der Insel mitunter schwierig werden könnte. Es gibt gar nicht allzu viele Restaurants in den Dörfern oben in den Bergen, und wenn, haben die mitunter geschlossen. Ohnehin haben wir einfach keine Lust, abends im Dunkeln nochmal loszufahren und groß zu suchen. Also ist es nicht verkehrt, autark zu sein.

    Von hier bis zu unserer Unterkunft sind es nur noch 10 Minuten – jetzt auf immer enger werdenden Straßen bergan, durch Wohngebiete, bis wir am Ende einer Sackgasse ganz am Ortsrand schließlich angekommen sind. Leider hat inzwischen wieder leichter Regen eingesetzt und den werden wir auch bis zum Abend nicht mehr los.








    Das Guesthouse, welches wir gebucht haben, gehört sicher zu den Besten hier auf der Insel – alles neu, schick und geschmackvoll. Die Zimmer sind geräumig und sehr schön gestaltet, mit eigener Terrasse und Aufenthaltsräumen, Küchenbereich. Ein hübscher tropischer Garten mit Pool, Jacuzzi und sogar einer Sauna sorgt für Entspannung. Nur das Wetter… Wolken und Regen vermiesen die Lust auf irgend eine Unternehmung und schließlich wird es auch gegen 18 Uhr bereits dunkel.

    Für den Rest des Nachmittags ist daher nur chillen angesagt.




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  • Zweiter Tag (Sonntag ,29.10.)


    Der Himmel ist blau und die Wetterapp verheißt für heute ganz gutes Wetter, zumindest kein Regen vorerst.

    Wie bewölkt es am Ende in den Bergen ist oder auch nicht ist hier ohnehin wechselhaft und hat auch mit Glück zu tun.

    Behauptet wird ja von den Wanderern und Outdoorjunkies, es sei am allerbesten, möglichst schon kurz nach Sonnenaufgang an irgendwelchen Gipfeln zu stehen, aber diese Art von Urlaub ist definitiv nicht die unsere. Uns reicht es schon, daß wir hier „gezwungen werden“ bereits um 8Uhr zum Frühstück zu erscheinen.


    Daher bricht man automatisch bereits am frühen Tag auf. Wir – also ich – habe beschlossen, als erstes hier den Cirque du Salazie zu besuchen.


    Die „Cirques“ hier auf Reunion sind tiefe Talkessel, Calderas eigentlich, entstanden bei einem gigantischen Vulkanausbruch in grauer Vorzeit. Es gibt 3 davon, die sich kleeblattartig um den längst erloschenen Vulkan gruppieren, und sind das Highlight für Naturjunkies und Wanderfreunde. Die steilen Felswände hier sind nicht kahl und karg, sondern üppig grün bewachsen, tropische wuchernde Natur mit Baumfarnen, Bambus und vielen anderen exotischen Pflanzen. Das gibt dem ganzen einen Touch von Jurassic Park. Reichlich Wasserfälle gibt es entlang der Serpentinenstraßen, tief eingeschnittene Flussbetten, die Straße windet sich durch farbenfrohe Dörfer voller Blumenpracht. Die Gipfel sind häufig von tiefhängenden Wolken verhüllt, allerdings bilden die Sonne, das wuchernde Grün und diese dramatischen Wolken einen herrlichen Kontrast und so folgt Fotostop auf Fotostop.











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  • Irgendwann endet die Straße mitten im Gebirge und auf den letzten Kilometern aufwärts wird nicht nur die Bewölkung immer dichter, sondern die recht enge Straße ist auch am Rand gnadenlos zugeparkt. Jeder Zentimeter wurde hier genutzt, um ein Auto reinzuquetschen, teilweise abenteuerlich den Verkehr behindernd. Alles Wandervögel, die ab hier in den nächsten Talkessel steigen, denn dieser, obwohl bewohnt, ist tatsächlich nur zu Fuß erreichbar. Das man das gerne mal als Urlauber erleben möchte, kann ich verstehen, aber wer dort lebt????


    Na egal, wir jedenfalls drehen um, die Sicht ist eh nicht vorhanden. Ungefähr 20 Serpentinenkilometer fahren wir zurück und dann auf einem anderen Straßenarm im Cirque bis zum Dorf Hell-Bourg. Das Örtchen hat ein paar kreolisch-buntgestrichene Holzhäuser (die es aber anderswo auf der Strecke ebenfalls schon zu sehen gab) und den zweifelhaften Ruf, zu den schönsten Dörfern Frankreichs zu gehören. Jedenfalls ist die andere Hälfte der Inseltouristen, also die nicht wandern, an diesem schönen Sonntag hier und schiebt sich durch die 2 oder 3 Straßen.

    Mal ganz abgesehen vom schlechten Zustand der wenigen kreolischen Häuser fand ich das Dorf überbewertet. Da es auch unmöglich war, hier irgendwo ein vernünftiges Restaurant zu finden fuhren wir zurück bis in den Ort Salazie, wo wir ein spätes Mittag machen und schließlich zurück fahren in unser Guesthouse.


    Auf den letzten Kilometer fing es leise an zu tröpfeln und bis zum frühen Abend gießt es schließlich wieder fast ohne Pause.



    Hell-Bourg








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  • Salazie





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  • Tag 3 (Montag 30.10.)


    Auch heute sieht das Wetter vielversprechend aus. Nach der sehr kurvenreichen Fahrt gestern wollen wir’s heute etwas einfacher angehen und wählen die Küstenstraße hier im Osten der Insel südwärts.


    Erster Stop sollte am Bassin la Paix sein, einem kleinen See mit Wasserfall. Der Feldweg ein paar Kilometer durch Zuckerrohrfelder landeinwärts ist ausgeschildert und man erreicht einen kleinen Parkplatz – und das war’s dann auch. Zugang gesperrt, verkündet ein Schild lapidar, „danger“. Man hört das Rauschen des Gebirgsflüsschens, bekommt aber nichts zu sehen. Blöd aber auch - warum markiert man das nicht entsprechend vorher an den Wegweisern?


    Also retour und weiter südwärts. Die Straße ist schön ausgebaut, führt vorbei an Zuckerrohrfeldern, durch nette keine Orte, die Häuser verstecken sich geradezu hinter üppig bunter Blumenpracht und immer wieder hat man links das tiefblaue Meer im Blick. Die Kirche „Notre Dame des Laves“ in der klitzekleinen Ortschaft Piton Sainte Rose erreichen wir nach einer guten Stunde. 1977 ereignete sich ein Ausbruch des weiterhin aktiven Piton de la Furnaise, bei welchem der Lavastrom genau diese Kirche verschonte und um sie herumfloss. Die erstarrte Lava ringsum machte die Kirche zu einem Wunder und zur Touristenattraktion.



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  • Uns lockt die Küste, ein Plätzchen zum parken neben einem unbefestigten Weg findet sich und wir sind umgeben von bezaubernden Bäumen, duftendem frischgemähtem Gras und dazwischen scharfkantiger Lava, die langsam den Kampf gegen die tropische Vegetation verliert. Vor uns das Meer, während die Gebirgsketten landeinwärts wieder mehr und mehr von düsteren Wolken eingehüllt werden. Hier bleiben wir eine ganze Weile, laufen bis zur tosenden Steilküste und genießen das Panorama.








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    Edited once, last by redfloyd ().

  • Von hier sind es nur noch 3 Kilometer bis zur Anse des Cascades, einem wilden Steinstrand, hinter dem sich einige schmale Wasserfälle durch überwucherte Steilwände stürzen. Ist jetzt nicht so wahnsinnig spektakulär, aber schon nett. Ein Büdchen lockt mit Sandwiches und kaltem Bier – so kann man’s aushalten.











    Ein kleiner Stop noch auf der Rückfahrt an der zumindest äußerlich interessant aussehenden Kirche in Sainte Anne, und obwohl die Wolken dunkel und schwer hängen bleibt es heute trocken und wir kommen am späten Nachmittag tatsächlich noch zu einer Runde im Pool.



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  • Huhu,


    Du legst ja ein Tempo vor, da komm ich gar nicht hinterher. ;)


    In der Blue Bay haben wir auch die erste Nacht verbracht, bevor es dann weiter ging nach La Réunion. Schade, dass das Wetter noch nicht so richtig mitspielt, ich hoffe für Euch, das wird besser. Wir hatten im dortigen Winter zumeist gutes Wetter, dafür fand ich es dann - als Warmduscher - zu kalt, um in den Pool oder ins Meer zu gehen.


    Was ist denn in Hellbourg los? Erinnerst Du Dich an meinen Bericht? … die Straßen waren fast leer.


    Einige der Häuser kommen mir sehr bekannt vor.


    LG

    Sabine

  • Tag 4 (31.10.)


    Zum ersten Mal ist die Sicht auf die Berge heute vollkommen wolkenfrei. So bietet es sich an, nochmal nach oben zu fahren – zur Takamakaschlucht. Von der Küstenstraße führt eine schmale gewundene Route über etwa 10 Kilometer dorthin. Die Felswände am Straßenrand sind üppig bewachsen mit verschiedensten Farnen und wucherndem grün. Am Ende der Straße gibt es einen ziemlich kleinen Parkplatz und von dort sind es wenige Meter bis zu einem Aussichtspunkt weit über die Schlucht. Selbstverständlich könnte man auch diese Schlucht erwandern, wir begnügen uns jedoch mit einem bisschen laufen. Ein sehr steiniger, feuchter und demzufolge matschiger Weg führt zwischen vor Nässe triefenden Felswänden und Abgrund entlang. Wir kommen an dem steilen Abstieg, ausgewaschen und voller unebener Tritte, vorbei, gehen aber lieber geradezu weiter. Der Farnwald ist dicht und düster, Aussichten selten.


    Als wir nach einer Stunde etwa wieder am Aussichtspunkt zurück sind wabern auch wieder ein paar Wolken um die umliegenden Gipfel – da hatten wir vorhin wirklich Glück.


    Der Nachmittag vergeht dann mit faulenzen am Pool.








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  • Tag 5 (1. 11.)


    Nun, nicht immer hat man den perfekten Tag und insofern lässt sich der heutige als insgesamt eher schwach zusammenfassen.

    Wobei der Start noch wie gehabt gut war, gutes Wetter, gutes Frühstück und eine nette Verabschiedung von unserer Unterkunft, in der wir uns sehr wohl gefühlt haben.


    Heute also wechseln wir hinunter in den Inselsüden, Nähe St. Pierre. Da wir etwa gegen 11 Uhr die Bleibe räumen müssen, in der anderen aber auch erst ab 16 Uhr einchecken können, haben wir mehr Zeit als nötig. Es gibt zwei mögliche Routen, außen an der Küste entlang, was aber zumindest bis St. Anne und somit zur Hälfte für uns eine Wiederholung bekannter Strecke wäre oder quer durch über die Hochebene Plaine des Palmistes.

    Wir entscheiden uns also für die Bergvariante. Die reine Fahrzeit ist in etwa 1,5 Stunden, wobei wir natürlich die Überlegung haben, uns unterwegs ein bisschen umzusehen. Nun, kurz gesagt, soviel gab es da nicht…. Natürlich ist die Landschaft nett, aber weit entfernt von spektakulär. Am interessantesten finde ich noch die üppigen Baumfarne, die hin und wieder die Straße säumen, ansonsten ist es eher eine landwirtschaftliche geprägte Gegend mit weiten Tälern und Viehweiden. Mitunter erinnert es an hügelige, heimische Gefilde.

    Allerdings merkt man an der Temperatur, daß man doch über 1000 m hoch ist - waren es „unten“ heute morgen schon 30 Grad sinkt das Thermometer hier bis auf 16 Grad. Und leider ist es inzwischen auch sehr bewölkt, so daß die Sicht ohnehin nicht besonders ist.


    Zwischenstop machen wir in Bourg Murat, einem kleinen Ort, ab dem dann auch die Route zum Vulkan Piton de la Fournaise beginnt ( natürlich auf unserem Plan für die nächsten Tage). Heute ist es nicht wert, dorthin abzubiegen, zu spät schon und zu schlecht ist die Sicht.


    Bourg Murat ist enttäuschend, zersiedelt, unspektakulär, Verkehrskreisel und Parkplätze. Einzig ein architektonisch interessantes Gebäude fällt auf, es ist die Cite du Volcan, also ein Museum zum Vulkanismus der Insel, welches allerdings geschlossen hat.


    An einem kleinen Imbiss mit Sitzgelegenheiten holen wir uns ein Sandwich und schlagen so auch ein bisschen Zeit tot.

    Diese Sandwiches hier sind übrigens eine ganz interessante Sache, gar nicht das, was wir darunter verstehen würden, sondern es sind quasi gefüllte und überbackene Baguettes. Die Füllung kann Huhn sein oder Schinken, auch Pommes sind mit dabei, Mayo oder Ketchup und dann mit reichlich Käse „gratinee“. Das Zeug ist knusprig und lecker und macht auch pappsatt.










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  • Als wir wieder aufbrechen ist immer noch sehr viel Zeit, die restliche Strecke aber nicht mehr wirklich weit. Bald schon schraubt die Route sich wieder talwärts, gibt ab und an Blicke auf die besiedelte Küste frei und es wird Stück für Stück wieder wärmer draußen.


    Zurück auf besiedeltem Gebiet am weiteren Rand von St.Pierre schlagen wir noch ein bisschen Zeit in einem Einkaufscenter tot und trudeln dann gegen halb vier vor unserer gebuchten Unterkunft ein. Wie schon die vorherige und überhaupt sehr häufig in Anwohnerstraßen zu sehen, versteckt auch diese sich hinter einer übermannshohen, trutzigen Mauer. Der Sinn dieser Barrikaden erschließt sich mir nicht, schön aussehen tut es ohnehin nicht. Aber so ist das hier.


    Jedenfalls haben wir diesmal keine Telefonnummer vorher bekommen; neben dem rostigen Blechtor hängt ein Glöckchen. Tatsächlich dauert es nicht lange, und das Tor wird aufgeschoben, krazt und knirscht über Kies, wir sind also angekommen. Die Begrüßung durch den Gastgeber ist freundlich, aber leider verheißt schon der erste Blick in den winzigen Hof nicht das allerbeste.


    Kurzum – da müssen wir jetzt durch, der berühmte Griff in’s Klo. Unser Zimmer im ersten Stock des Wohnhauses selbst ist ganz nett und auch geräumig, es gibt dazu einen Aufenthaltsraum und eine Terrasse.

    Das riesengroße Aber ist der Zugang. Der führt nämlich genau mitten durch das Wohnzimmer der Eigentümer. Also jedes kommen und gehen. Die Wohnung, die Treppe nach oben - alles ist offen - Kinder und Haushund, Gespräche zu hören. Auch einen Schlüssel bekommen wir nicht, man muss sich also immer an- und abmelden, das Hoftor wird auch nur vom Eigner geöffnet, wir sollen also kurz vor jeder Rückkehr anrufen. Das ist der absolute Alptraum, man fühlt sich irgendwie ständig überwacht, ganz abgesehen davon, was der Hausherr wohl sagt, wenn es jemanden danach verlangt bis Nachts um 2 auszugehen.

    Ich weiss echt nicht, wie man so etwas anbieten kann.


    Dazu kommt, daß es eigentlich kein Bad gibt, Dusche und Waschbecken sind hinter einer halboffenen Wand und ohne Tür direkt im Zimmer. Wenigstens das WC hat eine Tür


    Gewiss verstehe ich Bewertungen zu lesen, diese Unterkunft hat eine 9,1 auf booking bzw. eine glatte 5 auf TA und vage Hinweise auf die Sache mit dem Zugang finden sich allenfalls mal zart umschrieben zwischen der übereinstimmenden Lobhudelei über die netten Gastgeber und das tolle Frühstück…. Franzosen ticken da anscheinend komplett anders.

    Ich könnte mich so was von ärgern, denn dazu kommt noch eine Einschränkung, die wir erst hier vor Ort erfahren. Es gibt also einen Kühlschrank, aber es ist verboten, in der Unterkunft zu essen. Hat man da noch Worte??? Natürlich verpflegen wir uns gerne mal selbst Abends mit Baguette und Käse, wie gesagt haben wir nicht immer großartig Lust, abends nach Restaurants zu suchen und es muss auch nicht immer teuer sein. Und ja, es kann schon sein, dass es kleine Ameisen anzieht, wenn man Reste achtlos rumliegen lässt, aber verbieten?


    Nun, ich bin gespannt, was das werden soll in den nächsten Tagen. Und auch die Wetterapp macht keine guten Vorhersagen für die verbleibende Zeit.

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  • Tag 6 (2.11.)


    Entgegen aller schlimmer Erwartung haben wir ganz gut geschlafen und das Frühstück war auch in Ordnung.

    Der Gastgeber ist ein fröhlicher Mensch und wirklich sehr bemüht, uns mit Händen und ein paar Brocken englisch Vorschläge für die Tagesplanung zu machen.

    Wie erwähnt, die Wetterprognose ist nicht gut, zwar scheint die Sonne, aber auf dieser Insel ändert sich das nicht nur rasend schnell, sondern ist auch alle paar Kilometer aufgrund der Berglage oder anderer Besonderheiten komplett verschieden. Trotzdem versuchen wir zuerst die Tour zum Vulkan, denn besser wird es auch in den nächsten Tagen nicht.


    Zunächst quält der Verkehr sich im Stop and go durch nicht enden wollendes bewohntes Gebiet, es nervt. Ein Kreisverkehr folgt dem nächsten, Ortsumgehungen gibt es nirgends. Irgendwann wird es ruhiger und wir sind wieder auf der Hochebene. Wie gestern schon erinnert manches an Landschaften im Allgäu , weidende Kühe vor sonnigen Bergkulissen, kitschig schön. Doch der blaue Himmel weicht leider mehr und mehr, es wird grauer, Nebel zieht auf und mit jedem Höhenmeter verringert sich die Sicht. Doch nun sind wir schon so weit gekommen, jetzt ziehen wir das durch, egal.



    Der ruppige Teil der Strecke kommt, inzwischen nieselt es und auf den letzten Kilometern muss man das Auto über unbefestigtes Geröll quälen, Querrinnen und Löcher. Die farblose Vulkanlandschaft ringsum ist fast nur zu erahnen, Nebel wabert und es hat inzwischen nur noch 11 Grad draußen.

    Am Parkplatz angekommen steigen wir erst gar nicht aus, es regnet mittlerweile heftig, Sicht gleich Null. Trotzdem ist es sehr voll hier und immer wieder machen sich Neuankömmlinge mit Wanderschuhen und Wetterjacke auf den Weg, wohin auch immer. Schade, aber manchmal muss man eben wirklich akzeptieren, daß so eine Wettervorhersage auch mal stimmen kann.




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  • Zurück also nach Bourg Murat, und nun beschließen wir, weiter nordöstlich zu fahren, so daß wir wieder an der Ostküste bei der Lavakirche ankommen und ab da den noch fehlenden Teil in den Süden. Ein großer Bogen also.


    Abwärts bessert sich das Wetter bald schon, man hat wieder Sicht auf üppiges Grün, die Route schraubt sich talwärts. Inzwischen halten wir Ausschau nach einem Restaurant an der Strecke, es gibt auch tatsächlich einige aber alle sind geschlossen. Ob nun dauerhaft oder nur partiell lasst sich nicht ausmachen es ist ja jetzt Saison hier auf der Insel. Endlich finden wir ein kreolisch-asiatisches Restaurant, welches geöffnet ist und einladend aussieht.

    Nach dem sehr leckeren und üppigen späten Mittagessen beginnt kurz hinter Sainte Anne dann für uns Neuland – die sogenannte „Grand Brule“. Dieser Abschnitt zieht sich bis fast an die Südküste und bezeichnet die von diversen Vulkanausbrüchen bis zur Küste überflossene Lavalandschaft. Doch so karg wie erwartet ist die Strecke nicht, immer wieder sind ganz normal bewachsene Abschnitte zu sehen. Nur an einigen Stellen ist man direkt von der Lava umgeben, wobei auch hier die Natur dabei ist, sich langsam wieder auszubreiten. Am eindrücklichsten kann man die schroffe Gewalt an einem Punkt bewundern, der erst im Jahr 2007 von einem Ausbruch betroffen war.










    Leider hat uns das schlechte Wetter inzwischen ein bisschen eingeholt und es fällt leichter Niesel, die Flanken des Vulkangebirges hüllen sich ein und werden grau, ebenso das Meer.


    Einen kurzen Stop noch machen wir am Kap Mechant, dem südlichsten Punkt der Insel, wo wilde, tosende Brandung an die schwarze Steilküste schlägt. Da inzwischen immer wieder bewohntes Gebiet auf der Strecke liegt und wir uns erneut im stop and go durch die Orte quälen, ist es spät geworden und den Abstecher zur Grand Anse schenken wir uns. Der Verkehr ist wirklich schlimm, obwohl es gar nicht mehr weit ist bis St. Piere brachen wir noch fast 40 Minuten bis zu unserem Domizil.



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  • Tag 7 (3.11)


    Auf meiner groben Liste der Ziele, die wir ansehen wollen, steht natürlich noch der Cirque de Cilaos.

    Auch dieser Krater ist besiedelt, die Zufahrt ist eine Strecke mit angeblich 400 Kurven. Jetzt, im Nachhinein, möchte ich behaupten, es sind noch mehr. Und was für Kurven!! Nachdem wir ja nun schon einige Bergrouten hier gesehen haben, überrascht diese komplett, denn die Straße ist nicht frei, sondern direkt in den Fels gehauen. Kehren, die teilweise so spitz sind, dass man selbst mit unserem kleinen Auto nicht in einem Schwung rum kommt, Abgründe, wilde grüne Schluchten, schmale Tunnel – und das über 20 Kilometer bis in den Ort Cilaos hoch auf einem Felsplateau. Hier ist Autofahren Leistungssport.






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  • Bedauerlich, daß das Wetter auch heute nicht perfekt ist, es bewölkt sich zunehmend.

    In Cilaos angekommen, bummeln wir ein bisschen durch den Ort, auch hier gibt es ein paar kreolisch-bunte Häuser und sogar eine hübsche Fußgängerzone mit farbenprächtigen Blumenbeeten. Zum Essen ist es noch viel zu früh, aber die verbleibenden 10 Kilometer Kurvenstraße schenken wir uns, da inzwischen so gut wie keine Sicht mehr auf die umgebenden Kraterwände vorhanden ist, sogar ganz leichter Niesel in der Luft liegt.

    Also zurück auf der selben Route, eine Alternative gibt es nicht. Aus dem leichten Nieselschleier entwickelt sich bald ein veritabler Regen, der uns, bis wir die Talsohle erreichen, nicht mehr verlässt.









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  • Besseres Wetter verspricht momentan noch die Küste bei Saint Louis. Wir sind auf der Suche nach etwas zu essen und stellen erneut fest, daß es gar nicht so einfach ist, fündig zu werden. Alle paar hundert Meter gibt es verschlossene, verrammelte ex-Restaurants, mal mehr, mal weniger gut aussehend, meist waren es Pizzerien. Wir drehen einige Runden, ohne Erfolg, bis wir schließlich an der Strandpromenade landen. Hier gibt es reichlich kleine Bretterbuden, die sich als Snackbar identifizieren und auch entsprechend wieder nur Brötchen bzw. Baguette oder Sandwich anbieten. Da Hunger aber böse macht, bleibt uns nichts anderes.



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  • Tag 8 (4.11.)


    Geweckt werden wir heute schon sehr früh durch laut auf das Dach prasselnden Regen. Es schüttet wie aus Kübeln, alles grau in grau. Da wir auch hier zeitig frühstücken „müssen“ – um halb 9 – gammeln wir bis Mittags im Zimmer rum. Der Regen zieht sich über die gesamte Südhälfte der Insel, und so recht haben wir auch keine Idee, was wir machen sollen. Auf Samstagsmarkt in Port Louis haben wir ebensowenig Lust wie auf eine Besichtigung der Rumfabrik. Irgendwann lässt dann doch der Regen nach und bevor wir hier den Koller kriegen, immerhin sitzen die Vermieter unten mit Freunden und wir hören jedes Wort (während wir immer versuchen, wie die Mäuschen zu sein) brechen wir auf Richtung St. Leu.


    Ist kein Highlight und bei anderem Wetter wäre es vermutlich auch keine Option, aber hier gibt es einen botanischen Garten, in dem man wenigstens ein bisschen Zeit zubringen kann. Das feuchte, graue Wetter mit vom Meer hereinziehenden Dunstschleiern verleiht allerdings dem Garten etwas mystisches und interessantes.








    Und heute finden wir sogar ohne große Umstände ein richtig nettes Lokal mit guter kreolischer Küche. Bei allem hatten wir insoweit noch Glück und sind trocken geblieben, während bereits auf den ersten Metern der Rückfahrt wieder Regenschauer niedergehen.



    Nun, kein besonders spektakulärer Abschied von der Insel, denn heute ist unser letzter Tag hier auf Reunion. Morgen geht’s zurück nach Mauritius.

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  • Nun also ist unser Abstecher auf ein Stückchen Frankreich im indischen Ozean schon vorbei und ich versuche mal vorsichtig, ein Fazit zu ziehen.

    Selbstverständlich beeindruckt die Landschaft - da gibt es keine zwei Meinungen.


    Diese von Naturgewalten geschaffene Insel ist das Paradies für jeden, der gerne Outdoor mäßig unterwegs ist, kann aber auch gut mit dem Auto bereist werden. Allerdings sollte man die Fahrzeiten nicht unterschätzen, man sitzt schon immer lange im Auto und hat mitunter das Kurvenfahren satt.


    Uns hat der nördliche Teil mit den Cirques bzw der Osten weit besser gefallen, die Süd- und Westküste hat uns nicht beeindrucken können – die Städte an der Küste und die Strände sind nichts besonderes. Zum Vulkan kann ich nun leider nichts sagen, gefühlt allerdings kann man ähnliche Landschaften auch auf den Kanaren finden (und sowieso auf Hawaii).


    Die Straßen sind fast überall sehr gut, auch Bergrouten in gutem Zustand. Nervig ist, daß es nirgends Ortsumgehungen gibt, man muss sich immer mitten durch all die Sainte’s quälen, 10 Verkehrskreisel nacheinander, mitunter steht man da ewig in Staus.

    Die Örtchen in den Bergen sind nett, wobei die farbenfrohen kreolischen Häuser eher Ausnahmen sind.


    Es ist tropisch warm, die Menschen sind sehr herzlich und gastfreundlich (was man ja nun von den Festlandsfranzosen gar nicht immer so behaupten kann), allerdings ist auch hier die Bereitschaft bzw. vielleicht auch das Vermögen, Englisch zu sprechen, ebensowenig vorhanden wie dort. Was ich im Alltag verstehen kann, aber wenn man im Tourismus arbeitet, könnten rudimentäre Englischkenntnisse nicht schaden.

    Jede Erklärtafel, jede Speisekarte, Führungen irgendwo – alles ausschließlich nur französisch.


    Der gesamte Tourismus auf Reunion ist wirklich zu 90% auf französische Gäste ausgerichtet, nicht nur bezüglich der Sprache, auch die Unterkunftsangebote sind eher gewöhnungsbedürftig. Es gibt ein paar Hotels an der Westküste, ansonsten kommt man eben bei privaten Vermietern unter. Das ist oft sehr basic, entspricht nicht immer unseren Wünschen und Vorstellungen.


    Daß wir beide auch keine Freunde der süßen französischen Frühstückskultur (Croissants, Baguette und Marmelade) sind, macht die Sache nicht runder und die hier vorgegebenen Frühstückszeiten bis spätestens 8:30 Uhr schon gleich gar nicht.


    Ich merke schon wieder selber, daß meinen Worten die große Begeisterung fehlt – und ja, so muss ich es stehen lassen.

    Wahrscheinlich hat dazu auch beigetragen, daß das Wetter in den vergangenen Tagen nicht gut war, auf jeden Fall aber auch diese zweite Unterkunft im Süden der Insel.

    Wäre die Anreise nicht so umständlich, gäbe es eine größere Auswahl an Hotels statt nur Zimmervermietung könnte ich mir vorstellen, hierher nochmals zu kommen.

    Ansonsten war es nett, aber einmal reicht auch.

    redfloyd.........................................................................................Gusti
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