Protetste gegen Militärjunta

  • Hi Anja,


    das ist ein Roherz, das nur (oder hauptsächlich) in der Kongoregion, also in Zentralafrika vorkommt, ist zur Produktion von Handys unabdingbar. Wollte mit diesem Beispiel nur sagen: Es hilft nicht immer, Rohstoffe zu haben..

  • Danke Silke. Das wußte ich nicht, wieder was dazu gelernt. :D


    Ja, da hast Du dann wohl recht. Es hilft also nix und wir können nichts tun. Trotzdem ärgert es mich, dass niemand etwas unternimmt und alle nur hilflos zuschauen. :(


    Schönen Abend noch,
    Anja

  • Um nochmal zum Erdöl zurück zu kommen, über das Myanmar (oder sollte ich jetzt auch besser Burma oder Birma sagen, wie alle Medien es ganz plötzlich tun?) ja verfügt:
    Da fragt sich doch jetzt sicherlich so mancher, wie es bei diesem Rohstoffreichtum zu solch extremen Preissteigerungen bei Bezinpreisen kommen kann, die ja der eigentliche Auslöser der Demonstrationen waren. Ich habe dazu einen interessanten Artikel gefunden, der genau diese Frage erörtert:


    http://www.asienhaus.de/public…enzinpreiserhoehungen.pdf



    Übrigens: Die Seite von asienhaus.de finde ich generell sehr interessant für Asien-Interessierte.


  • Ist ja alles schön und gut, nur was sollen die Politiker tun. Ein militärisches Eingreifen, daran wird doch keiner ernsthaft denken.
    Myanmar hat zwar kein oder nur wenig Oil, aber dafür sehr große Erdgasvorkommen. Daran hat China ein großes Interesse. Myanmar liegt strategisch sehr günstig. So bauen die Chinesen eine Pipline durch das Land um den weiter Weg ihrer Tanker um Malaysia zu sparen. Und weil dem so ist, nur China hat die Möglichkeit Einfluß zu nehmen. Die brauchen da Ruhe und keinen Bürgerkrieg.

  • Hallo Fumi,


    ja, das stimmt: Was sollen sie tun? Ich bin ja auch die letzte, die militärisches Eingreifen à la Irak gutheisst - ich muss aber zugeben, mir ist schon so ein Gedanke gekommen: Eigentlich praktisch, dass sie ihren Regierungssitz in Myanmar verlegt haben, einmal drüber und.. ja, was dann??

  • Da wäre zu erst einmal die Frage zu stellen, wem hilft ein Boykott



    ++++nun den menschen in myanmar++++



    Was sollen sie tun?



    ++++die Olympischen Sommerspiele in Peking boykottieren++++



    carlos

  • Quote from Fumi

    ...und wem würde ein solcher Boykott schaden?


    Ganz klar China, weil China momentan versucht, sein Ansehen in der Welt zu verbessern.


    Siehe auch dieses Thema:


    Olympische Spiele in Peking boykottieren

  • China ist so wichtig geworden, dass nur unverbesserliche Gutmenschen glauben, ein Boykott Chinas würde irgend jemanden helfen. Orientieren wir und an den Realitäten.


    Gut 2/3 der UNO-Mitgliedsländer sind Diktaturen. In all die wird fleißig gereist und mit all denen wird Handel getrieben. Dann müßte z.B. Ägypten genauso boykottiert werden wie auch Thailand, Cuba oder Venezuela. Sind nur Beispiele.


    Keiner, auch keiner hier aus dem Forum wird diese Länder boykottieren.


    Und wenn die Blondine aus der Uckermark den Botschafter Myanmars einbestellt, so ist das lediglich um Wirkung nach innen zu zeigen. Die ist sich im klaren darüber, dass sie nicht damit bewirkt. Da ist die bei Honecker viel zu gut geschult worden.

  • Zitat von Fumi:
    ist ja alles schön und gut, nur was sollen die Politiker tun.


    tja, aber nichts tun, geht doch auch nicht. Wir wissen, dass es in dem Land "nicht mit rechten Dingen" zugeht und alle anderen Länder schauen zu, ganz nach dem Motto:


    Zitat von Erhard aus einem anderem Thread: Es kann nicht sein, das die Welt nur den Finger zu dem Regime hebt und sagt: Du, Du, Du, dass duerft Ihr nicht.


    Ich bin kein Politiker und habe auch keine universelle Lösung für dieses Problem, aber mein Bauch und mein Rechtsempfinden sagen mir, dass das ewige Reden, angebliche boykottieren und Resolutionen erstellen, nichts bringt. Ich empfinde das eher als Hohn, wenn man an die Leiden der Menschen in Burma denkt.


    Ratlose Grüße,
    Anja

  • Hi Anja,


    nicht dass Du oder jemand anders denk, ich wäre herzlos. Das bin ich nicht. Wir müssen uns aber an den Realitäten orientieren. Und die sind nun mal grausam. Wenn sich das etwas ändern soll, dann kann das nur von innen heraus kommen. Das heißt, wenn es fortschrittliche junge Offiziere geben sollte, dass die Putschen. Dank an Nordkorea. Obwohl dort die Chinesen einen Druck auf das unmenschliche Regiem des „geliebten Führers“ ausüben, bewegen tut sich so gut wie nichts. Und die Verhältnisse dort sind bestimmt noch schlechter als in Myanmar.
    Nun frag doch mal in Deinem Bekanntenkreis rum, wer überhaupt Myanmar kennt. Von Burma oder Birma hat der eine oder andere vielleicht schon gehört. Aber ob die auch wissen wo das Land liegt, da wird kaum einer das richtig sagen können. Und wer weiss schon, dass es einen UNO-Generalsekretär namens U Tant gab. Der kam aus dem heutigen Myanmar, damals noch Burma genannt.


    Gruß
    Fumi

  • Hallo Fumi,


    nein, das hatte ich nicht gedacht, ich dachte eher, dass Du mehr der Kopf-Mensch bist, also jemand der so unglaublich sachlich an die Sache rangeht.


    Natürlich hast Du recht, die Realitäten sind die mit denen wir uns auseinander setzen müssen, aber genau das fällt mir schwer. Ich verstehe ja auch nicht, warum man einen Haufen Butter, Milch & Co. wegschmeißt, wegen irgendwelcher Quoten und in anderen Ländern wird gehungert.
    Ich bin der Meinung der Druck muss von außen kommen, damit die Menschen/Mönche von innen was erreichen. In meinen kühnen Plänen stelle ich mir vor, dass alle wichtigen Staatsoberhäupter dieser Welt enormen Druck ausüben, z.B. die Geheimdienste etwas gegen die Machthaber unternehmen. Es kann mir doch keiner erzählen, dass es da keine Möglichkeiten gibt. Die USA haben auch irgendwelche Flüge übers Bundesgebiet durchgeführt, von denen hier keiner eine Ahnung hatte.


    In meinem Bekanntenkreis kennt man Myanmar oder Burma/Birma, seit ich vor drei Jahren dort war. ;) Allerdings haben alle mit dem Kopf geschüttelt: wie kann ich nur dorthin reisen. Wo es gelegen hat, wußte ja ich kaum, als meine Freundin mir dieses Zielgebiet schmackhaft gemacht hat.
    ABER:
    ich bin sicher die Staatschef und alle die etwas verändern können wissen es. Und nur das ist letztendlich wichtig für die armen Burmesen.


    Liebe Grüße,
    Anja


    PS: Ich bin so ein Ignorant, der nicht wußte, dass es einen UNO-Generalsekretär aus Burma gab.

  • :o


    ja das ist unglaublich traurig und wirklich unfassbar.


    Wieder wird nur geredet und gedroht, keiner greift ein und die Militärs machen nach außen einfach dicht und ZACK ist das Thema aus unseren Nachrichten verschwunden.


    Was kann man nur tun????????????????


    :-/
    Anja

  • Wie nachstehender Link zeigt, sind unsere Möglichkeiten auf wirtschaftlichen Gebiet sehr beschränkt. Ein Handelsboykot würde nichts bringen.
    http://www.auswaertiges-amt.de…n/Myanmar/Wirtschaft.html


    Eine militärische Intervention ist schon deshalb nicht möglich, weil dazu die notwendigen Kräfte im Westen fehlen. Die Nachbarn Myanmars würden sich da wohl auch kaum angagieren wollen. Die haben genug eigene Probleme. Würde man eine solche Intervention in Erwähgung ziehen, dann müßte man zwangsläufig auch im Sudan, Simbabwe oder Nordkorea intervenieren.
    Ganz nüchtern betrachtet, wir leben nicht im Paradies sondern die Welt ist ein Haifischbecken.

  • Also Fumi,


    ich merk schon, wir kommen nicht zusammen. :D


    Handelsboykotte finde ich total unsinnig, denn die schaden doch nur den armen Menschen und nicht den Militärs. Die können sich ihre Luxusartikel überall besorgen, da bin ich mir sicher.


    Natürlich ist eine militärische Invervention nicht möglich, und zwar aus dem einzigen Grund, dass unsere Bundeswehr ein lachhafter Haufen ist, der sich dort wohl eher eine einfangen würde, als etwas nützen könnte.


    Ich weiß Du hast RECHT, aber ist es nicht trotzdem zum VERZWEIFELN??????????????????????????????


    Selbstverständlich gibt es noch mehr Länder, denen man helfen müßte, aber ich häng eben an Burma, weil ich dort war, weil ich die Menschen kennen lernen durfte und weil es so unbeschreiblich schön war!


    Liebe Grüße,
    Anja

  • Habe dies heute im Netz gefunden:


    200 buddhistische Mönche gingen am Mittwoch (31.10.2007 )wieder auf die Strasse und demonstrierten
    www.diepresse.com


    Auch der Internetzugang wurde wiedeer drastisch eingeschränkt
    www.tagesanzeiger.ch

  • Habe kürzlich bei DW-TV die letzten 10 Minuten eines Gespäches mit bekommen an dem u.a. auch ein Mönch teil genommen hatte. Das was ich da hörte klang nicht gerade sehr beruhigend. Da in dem Land viele verschiedene Ethnien leben war der eindeutige Tenor in jeden Fall eine Irakisierung des Landes zu vermeiden. Nach Auffassung aller am Gespräch beteiligter wäre ein langsamer übergang zur Demokratie die beste Lösung für das Land. Hoffentlich gelingt das.