Reisebericht Island

  • Die zwei Bilder sind mit einem 24-105mm Standardzoom geknipst worden. Damit holste halt nix ran.

    Also glotzte ich die meiste Zeit auf's Wasserund ließ den Smartphonenutzern den Vortritt. Was auf deren Bildern zu erkennen war, weiß ich nicht....


    Wir haben "nur" Buckelwale gesehen.

    Da es aber für uns 3 das allererste Mal war, daß wir überhaupt die Gelegenheit dazu hatten, waren wir anspruchslos und freuten uns über jeden großen Fisch.

    Ähnlich bescheiden waren wir mit dem Wetter. Nach Akureyri versank der Nachmittag im Regen.

    Ein kurzer Besuch in einer kleinen Schlucht am Wegesrand, das war's.



    Dafür war der Junior ganz begeistert von unserer neuen Unterkunft. Dort gab es 2 große "Hot Tubes".

    Das sind große Badewannen im Freien, die mit heißem Quellwasser gefüllt sind.

    Er wollte gar nicht mehr aus dem Wasser raus :thumbsup:

  • Am nächsten Tag gab es eine Rundfahrt über die Halbinsel Tröllaskagi.

    Man erhoffte sich schönes Naturpanorama und auch die Beschreibung der kleinen Ortschaften klang vielversprechend.


    In Dalvik war aber noch tote Hose. Wir waren zu früh vor Ort. Schön gelegen war es und auch der kleine Hafen war sehr beschaulich. Es war aber niemand auf der Strasse. Auch die Kaffees hatten noch zu.








  • Wow - einmal mehr bin ich begeistert von Deinen Fotos, die sind Bildbandtauglich und machen tatsächlich richtig Lust auf Island.

    Aber ich bin auch realistisch - wir beide sind doch auch eher in der Warmwasserfraktion (wie Vivien so herrlich beschrieben hat) zu finden und

    solange wir Urlaube planen und zeitlich einteilen müssen, werden wir Island wohl nicht bereisen.


    Interessant würde ich es finden, etwas über die Menschen zu erfahren, die dort leben. Solche Landschaften, die Weite, die raue Urgewalt, all das Trübe und Karge muss doch einen besonderen Menschenschlag hervorbringen. Wobei ich nun gar nicht einschätzen kann, ob eher besonders lebensfroh und aufgeschlossen oder doch naheliegender Weise eher schroff und schwermütig.

    Ich hab bei den Bildern, bei aller Schönheit, das Gefühl, daß man es "aushalten" muss, sein Leben dort zu verbringen. Noch ganz zu schweigen davon, daß das halbe Jahr dunkel ist.

    Faszinierend.


    Jedenfalls vielen Dank für die Einblicke.

    LG

    Gusti

    redfloyd.........................................................................................Gusti
    redfloyd.gifGusti.gif


    Heaven is where the police British, the cooks Thai, the mechanics German, the lovers Italian and it is all organised by the Swiss.
    Hell is where the cooks are British, the mechanics Thai, the lovers Swiss, the police German and it is all organised by the Italians.

  • Die zwei Bilder sind mit einem 24-105mm Standardzoom geknipst worden. Damit holste halt nix ran.

    ...


    Wir haben "nur" Buckelwale gesehen.

    Dann seid ihr ja echt dicht dran gewesen. =) Und warum "nur" Buckelwale? Die sind doch toll. Oder gibt es bei Husavik so regelmäßig seltenere Wale zu sehen, dass Buckelwale schon das "Standardprogramm" sind?

  • Interessant würde ich es finden, etwas über die Menschen zu erfahren, die dort leben. Solche Landschaften, die Weite, die raue Urgewalt, all das Trübe und Karge muss doch einen besonderen Menschenschlag hervorbringen. Wobei ich nun gar nicht einschätzen kann, ob eher besonders lebensfroh und aufgeschlossen oder doch naheliegender Weise eher schroff und schwermütig.

    Ich hab bei den Bildern, bei aller Schönheit, das Gefühl, daß man es "aushalten" muss, sein Leben dort zu verbringen. Noch ganz zu schweigen davon, daß das halbe Jahr dunkel ist.

    Gusti, ich kann dir über Isländer eigentlich kaum was erzählen, weil ich so gut wie keine getroffen habe. Supermarkt und Gastronomie mal ausgenommen.

    In vielen Orten dominieren die Ferienwohnungen, die Vermieter trifft man in der Regel kaum, weil das Einchecken über diese Schlüsselboxen geregelt ist.

    Vielleicht hätte der ein oder andere Kneipenbesuch etwas "Kontakt" gebracht, aber aufgrund der hohen Inzidenzen verzichteten wir auf diese Form der Nähe.

    Über das "Aushalten" kann man geteilter Meinung sein. Wenn man dort aufwächst, kennt man es nicht anders. Dunkle Tage mit Schwermut zu verbinden, ist bei unserem Gemüt vielleicht das neheliegendste, aber ich denke, die Menschen haben sich da meist ganz anders mit arrangiert. Es ist für mich schon irritierend, wenn am Äquator die Tage immer gleich lang sind und damit auch die Dämmerung recht kurz. Das gilt auch für die Temperaturen.

    Vielleicht würde ein Aufenthalt im Winter recht überraschende Eindrücke liefern, ich wäre dem auf keinen Fall abgeneigt.


    Dann seid ihr ja echt dicht dran gewesen. =) Und warum "nur" Buckelwale? Die sind doch toll. Oder gibt es bei Husavik so regelmäßig seltenere Wale zu sehen, dass Buckelwale schon das "Standardprogramm" sind?

    Ja, die Wale kamen ja immer wieder recht überraschend ganz nah am Boot nach oben. Natürlich bin ich stolz, daß ich sie überhaupt gesehen habe, das "nur" war da eher augenzwinkernd gemeint. Es gibt eine Vielzahl von Walarten, die man dort beobachten kann. Für den Pottwal war es allerdings die falsche Jahreszeit. Auf jeden Fall liefert jeder Bootsausflug dort fast 100% Erfolgsquote. Das gilt natürlich nicht für bildfüllende Ergebnisse.

    Man kann ja auch auf Schnellboote ausweichen, wie Petra sie in ihrem Bericht gezeigt hat. Dann sollte man aber selbst im Sommer kleidungstechnisch vorsorgen. Der eisige Nordwind ist nicht jedermans Sache und es ist auch deutlich "feuchter".

  • Siglufjördur hat uns am besten gefallen. Tolle Außengastronomie am Hafen und es bieb auch die ganze Zeit trocken. Der kleine Hafen mit seinen Häuschen lud zum ausgedehnten Bummel ein und das vegane Cafe servierte exzellenten Kaffee.





    Cool fand ich den öffentlichen Campingplatz, der sich mittendrin zwischen Hafen und Stadt befand. Wo darf man schon direkt vor der Kneipe sein Zelt aufschlagen? :thumbsup:






    Die Westküste versteckte sich auf der Rückfahrt dann allerdings wieder. Wir nahmen es gelassen hin und der Junior freute sich auf seine heiße Badewanne.



    Auf dieser Stecke gab es auch wieder einige Tunneldurchfahrten. Wir waren aufmerksam, aber es gab keinen Hinweis auf Gebühren. Der Tunnel bei Akureyri ist der einzig mautpflichtige in Island.

  • Der vorletzte Stop wurde der Halbinsel Snaefellness gewidmet.

    Einen kleiner Umweg brachte uns vorher zu den beiden Wasserfällen Hraunfossar und Barnafoss. Hier konnte auch der Junior erst einmal abgefüttert werden. :-O






    Dann gig es auf der Ringstrasse ein kleines stück zurück, bis wir auf der 60 dann Richting Küste abbogen. Die Küstenstrasse 54 war unbefestigt. Ich ahtte schon meine bedenken, aber die war wirklich gut befahrbar.







    Unsere Unterkunft befand sich am Ortseingang von Grundarfjördur und wir hatte einen schönen sonnigen Blick auf die umliegenden Berge. Es sollte das einzige Mal sein, daß wir so gute Sicht hatten.



    Aufgrund des schönen Wetters machten wir uns ohne den Junior noch kurz auf den Weg zum Hausberg des Ortes. Der Kirkjufell ist der meistfotografierte Berg in ganz Island.


  • Tagsdrauf wollten wir uns die Halbinsel anschauen.

    Vorbei an ausgedehnten Lavafeldern ging es als erstes nach Styykisholmur.




    Der kleine Ort war äußerst beschaulich. Im kleinen Hafen gab es einen Hügel mit Leuchtturm der etwas Aussicht versprach. Zum Entsetzen des lauffaulen Juniors latschten wir auch zielstrebig die Treppen hoch. :-O









    Zur Belohnung gab es anschließend eine heiße Waffel, dann war die Welt auch wieder in Ordnung. :-O

  • Danach wechselten wir die Küste und fuhren in den Süden. Schon der Pass über die Halbinsel versprach nix Gutes. Dichter Nebel und Regen ließen jede Form von Ausblick nicht zu.

    Das ging dann an der Südküste so weiter. Trotzdem gaben wir nicht auf. Ein kleinder Spaziergang bei der Budakirkja.





    Ein paar Kilometer weiter entdeckte wir diese enge Schlucht, Raudfeldsgja genannt. Sah schön geheimnisvoll aus. :-O Das dachten sich auch viele andere Besucher.



    Man konnte auch in die sehr enge Schlucht hinein. Da mußte die kiki dann doch passen, da kein geeignetes Schuhwerk vorhanden. Die Gummistiefel blieben zuhause. Auch die dicken Wanderschuhe waren nicht dabei, da keine Touren geplant waren.

    Um in die enge Schucht zu kommen mußte man durch einen Bach laufen. Einige Mutige balancierten auf den Steinen hin und her, bei Gegenverkehr wurde es etwas "schwierig", keiner wollte seinen trockenen Platz verlassen... Mir war das zu blöd, mit meinen Docs verzichtete ich auf diese Aktion.


  • Einen langen Stop gab es dann bei Arnarstapi mit seiner tollen Steilküste.

    Zuerst machten wir es uns aber wegen des Regens im Cafe gemütlich und fütterten den ewig hungrigen Junior ab.

    Dann ging es auf kleine Küstentour.





    Kurz hinter Arnarstapi befindet sich der Ort Hellnar. Beide Küstenabschnitte sind durch einen schönen Wanderweg miteinander verbunden. Uns drängte mittlerweile die Zeit und der Junior sowieso, also nahmen wir das Auto.





    Die Küste bietet hier im Minutentakt wirklich sehr sehenswerte Küstenpanoramen. Zu den bergen kann ich leider nichts sagen, da in den Wolken.

    Malarrif ist ebenfalls unübersehbar und unbedingt einen kleinen Spaziergang wert.



    So langsam merkten wir, daß es Zeit wurde, zur Unterkunft zurückzukehren. Man hätte hier tagelang ausgiebig stöbern können, uns blieben hingegen nur kurze Einblicke und der anschließende wunsch nach einer Wiederholungstat.


    Einen Vulkan nahm die kiki auf der Rückfahrt zumindest fotografisch noch mit. Schön mit ausgefranstem Krater. Das gefiel ihr!



    Jetzt war nicht nur packen angesagt, sondern wir mußten für den morgigen Tag auch einen Testtermin für den Junior arrangieren.

    Während unserer Reise änderten sich die Einreisebestimmungen für D. Alle Ungeimpften mußten vor der Rückreise zum Covidtest. Das galt diesmal auch für Kinder. Das Labor in Reykjavik, welches wir uns eher zufällig rauspickten lag nicht weit von unserer morgigen Unterkunft entfernt.

    Also blieb uns zumindest das rumgurken in der Stadt erspart.

  • Wir kamen am späten Vormittag in Reykjavik an. Wir waren etwas verunsichert, da es per email keine Terminbestätigung für den Junior gab.

    Das Labor war schnell gefunden und unsere Vermutung bestätigte sich. Kein Termin vorhanden. Außer uns waren aber keine weiteren Kunden dort uns so

    guckte der Chef in seinen Computer und bemerkte, daß es ein Problem mit der Kreditkate gab.

    Sie waren aber so freudlich und checkten den Junior trotzdem. Nach 30 min kam das Ergebnis auf's Smartphone und alles war gut.


    Einchecken im Guesthouse war leider nicht, da keine Gepäckaufbewahrung möglich. Also gin es mit dem ganzen Geraffel noch mal an die Südküste.

    Zuerst deckte man sich im Shop der Blauen lagune mit Souveniers ein, dann ging es zu dem neuen Lavafeld des Vulkans Fagradalsfjall.

    Hier waren das erste mal die Parkplätze komplett verstopft. Jeder wollte auf's Lavafeld, ein paar hatten sich in der Vergangenheit dort schon ordentlich die Sohlen verbrannt. Der Weg zum Krater erschien unendlich weit und erstreckte sich über mehrere Hügel. Am Horizont konnte man die Menschen nur noch punktförmig erahnen, das war uns dann die Mühe nicht wert. Die Wege waren teils steil und rutschig, man konnte selbst geübte Wanderer beobachten, wie sie sich vorsichtig an einigen Ecken vortasteten. Eine Touristin saß mit einer etwas größeren Verletzung am Wegesrand und muße von den Sanitätern mit dem Buggy abgeholt werden. Nach einem kurzen Versuch blieben wir dann doch am unteren Lavafeld.



    Auf der Rückfahrt nach Reykjavik gab es dann noch etwas Dampf bei Reykjanesviti



    und eine letzte Grabenbruchzone.




    Der morgige letzte Tag war dann für die Hauptsatdt reserviert.

  • Nach dem Auschecken mußten wir natürlich auch den Wagen abgeben. Der Vermieter lag etwas außerhalb von Reykjavik.

    Vorher mußten wir uns auch noch überlegen, was wir mit unserem Gepäck machen. Der Busbahnhof bietet gegen Gebühr Schließfächer an, das erschien uns die richtige Idee, da wir am Abend sowieso in den Flughafenbus steigen mußten. So konnten wir auch gleich die Bustickets kaufen.

    Die Abgabe des Wagens war unkompliziert. Wir hatten den vollen Versicherungsschutz gebucht, allerdings gab es auch keine Schäden zu beantstanden.

    Im Vertrag war auch ein Shuttleservice inbegriffen und so ließen wir uns nach Abgabe zurück nach Reykjavik am Haus Höfoi absetzen.


    Where Ronnie meets Gorbi



    Wir liefen dann ohne Ziel an der Küste entlang


    Die Sonnenfahrt



    Die Einflugschneise des örtlichen Flughafens



    Der Stadtsee


  • Wir hatten uns nicht so intensiv mit Reykjavik beschäftigt. Waren eher der Meinung, der Weg ist das Ziel.

    So versackten wir ganz anständig in der Kiezgegend rund um die Kathedrale. Hier kann man es locker mehrere Tage aushalten.

    Flanieren und gucken, reichlich futtern und Kaltgetränke. Eine coole Gegend.

    Bunt und abwechslungsreich. :thumbsup:
















    Das soll es jetzt auch gewesen sein. Der Rückflug war auszuhalten. Entspannend fand ich das Fliegen noch nie, jetzt mit Maske war es noch ein Stück nerviger. Ich bin es zwar gewohnt die Dinger zu tragen, aber irgendwann reicht es auch.

    In Island wurden die nötigen Dokumente/Nachweise sorgfältig geprüft, in Frankfurt interessierte es niemanden.

    Die Hälfte der Sitzplätze an den Gates und überall sonst waren in FRA gesperrt, aber es interessierte sich kaum ein Passagier dafür.

    Wer meinte, sitztechnisch ganz dicht an meine Pelle zu rücken, bekam eine Ansage. Es gab einige überflüssige Diskussionen, aber ich blieb da hartnäckig.

    Kein Bock auf das Gewusel. So soll es auch für dieses Jahr für mich der einzige Auslandsaufenthalt bleiben.

    Die Reise war toll und der Aufwand hat sich natürlich gelohnt. Aber ich war auch froh, als ich endlich wieder zuhause war.


    Danke für's lesen und Mitreisen


    kiki

  • Vielen Dank für diesen tollen und super bebilderten Reisebericht! 😀


    Ich bin sehr gerne mitgereist und habe richtig Lust auf eine zweite Islandreise bekommen! Auch wenn ihr euch vor Ort das ein oder andere Mal sicher über trockenere Füße gefreut hättet, finde ich das Wetter irgendwie passend zu der schroffen Landschaft. Nochmal danke fürs Mitnehmen!

  • Vielen lieben Dank, Flicka


    Mich hat es meist auch nicht gestört. Es nervte eher beim Autofahren, wenn man wirklich null Sicht auf die Strasse hatte.

    Sonst konnte man sich gut anpassen. Das Wetter gehört halt dazu;)

    Ich bin einer zweiten Reise ebenfalls überhaupt nicht abgeneigt. Vieles wäre eine Wiederholungstat wert und wir haben ja längst noch nicht alles entdecken können. Mich reizt der Winter, ob ich allerdings dann so unbeschwert in's Auto steigen würde wie jetzt, weiß ich ehrlich gesagt nicht.

    Es fehlt doch noch reichlich Fahrpraxis bei mir.


    LG kiki

  • Vielen Dank. =)

    Für mich Nordei fand ich das Klima sehr passend. Die Landschaft hat mich beeindruckt, auch wenn ich oft nicht viel davon gesehen habe.

    Ohne den Kronprinzen wäre die Reise sicherlich etwas anders verlaufen, weil dann der Schwerpunkt mehr auf Wanderungen gelegen hätte.

    Aber so war es gut zum Reinschnuppern und ich habe auch die ein oder andere Idee mit nach Hause genommen.


    Schönen Sonntag

    kiki