Malta und Gozo im Oktober - ein Reisebericht

  • Der Auslöser für diese Reise liegt länger zurück, ich habe einen Bericht über Valletta als Kulturhauptstadt gelesen und die Fotos von der Altstadt blieben mir in der Erinnerung. Den Reiseführer Malta zur Vorbereitung habe ich Ende 2019 gekauft, doch danach galt es erst mal längere Zeit „zuhause bleiben“.

    Nun war es soweit, am 18. Oktober ging unser Flug von München noch Malta.

    Insgesamt wollen wir 15 Tage auf Malta und Gozo verbringen. Die Inseln sind zwar nicht groß, dennoch werden wir einige Male umziehen und somit unseren jeweiligen Ausgangspunkt verändern.

    Die ersten 4 Nächte verbrachten wir in einem kleinen Apartment direkt in der Altstadt von Valletta, sehr zentral gelegen, vom Schlafzimmer aus ging unser Blick direkt auf die Upper Barraka Gardens. Das ist eine Parkanlage, von hier aus hat man einen super Blick über den Hafen und auf die vorgelagerten Städte.

    Die Upper Barraka Gardens zur blauen Stunde


    Weitere Eindrücke vom ersten Abend



    Die Altstadt kommt einem vor wie ein Freiluft Museum.

    Die alten Häuser haben kleine hölzerne Balkone, die Straßen sind oft schnurgerade, es gibt viele Cafés und Restaurants, Plätze, Parks und Kirchen. Man kann sich schön treiben lassen ohne sich dabei zu verlaufen.

    Es waren viele Touristen unterwegs, zudem laufen Kreuzfahrtschiffe den Hafen an, doch es verläuft sich ganz gut .

  • Hallo Karina,


    vielen Dank, ich bin bei diesem Bericht mit dabei.


    Werden die Lampenschirme (die vom ersten Hochkantbild links im letzten Block) auch abends eingeschaltet oder ist das eher Deko? Sieht auf alle Fälle sehr schön aus und gibt ein super Fotomotiv.


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine,

    viel Spaß beim mitlesen/mitreisen.

    Die Straße mit den Lampenschirmen hat mir auch besonders gut gefallen, sehr originelle Dekoration. An der Straße sind wir nur tagsüber vorbeigekommen, doch beim genauen hinsehen sind Glühbirnen in den Lampen zu erkennen.


    Die Straßen von Valletta sind alle sehr fotogen.

  • Am letzten Tag in Valletta besuchten wir morgens die lower Barraka Gardens, ein Park sehr schön gelegen mit Blick auf die Hafeneinfahrt.


    Nachmittags fuhren wir mit einem kleinen Boot rüber nach Vittoriosa. Das Boot erinnerte uns ein bißchen an eine Gondel in Venedig, der Bootsmann sang aber nicht und es kostete dafür auch nur 2 Euro p.P. und Fahrt.

    Das Fort das wir besichtigen wollten war schon geschlossen, also bummelten wir nur herum und suchten uns unter den Millionärsyachten die dort ankern eine raus, die wir uns kaufen wollten. Leider hatte keine davon einen Helikopterlandeplatz, und ohne den wollen wir nicht 🤣.

    Die Tage in Valletta waren erlebnisreich und nach 4 Nächte hier kannten wir alle Treppen und Straßen.

    Unser Lieblingsplatz war der Upper Barraka Garden, am frühen Morgen oder auf ein Bier zum Sonnenuntergang,


  • Das sind alles ganz tolle, stimmungsvolle Bilder, die Du uns hier zeigst - machen richtig Lust auf Malta.

    Ich muss ja gestehen, daß ich vieles bei meinem Besuch im Jahr 2002 gar nicht sooo schön fand, ziemlich verbaut und dieses ewige gleichförmige gelb der Häuser, aber jetzt muss ich glatt drüber nachdenken, ob Malta auch mal eine zweite Chance verdient hat 8o


    Wobei es sehr schade ist, daß es diese uralten Busse inzwischen nicht mehr gibt, mit denen man über Land fahren konnte - das war ein richtiges Erlebnis, nicht nur optisch, auch die Busfahrer wussten damals noch, mit welchem Fahrstil (ich sag mal: rasant) man den Fahrgästen Spaß bereiten kann.


    Dank für die schönen Bilder, auf mehr freut sich

    Gusti

    redfloyd.........................................................................................Gusti
    redfloyd.gifGusti.gif


    Heaven is where the police British, the cooks Thai, the mechanics German, the lovers Italian and it is all organised by the Swiss.
    Hell is where the cooks are British, the mechanics Thai, the lovers Swiss, the police German and it is all organised by the Italians.

  • Hallo redfloyd,

    ….dieses ewige gleichförmige gelb der Häuser


    ja, das ist wirklich extrem. Alle Häuser und Mauern sind sandfarben/hellbraun.

    Sicherlich hat sich, vor allem in den letzten Jahren, einiges getan, und die renovierten Häuser bringen mit Ihren bunten Balkonen Farbkleckse. Überhaupt wird, vor allem in Valletta, viel renoviert/saniert.


    Die uralte Busse mögen vielleicht originell gewesen sein, aber ich brauche keinen rasanten Fahrstil von Busfahrern 😄.

    Im übrigen ist der Verkehr hier in den Städten ziemlich viel, die engen Gassen verkraften die vielen Autos gar nicht, es ist eher stop and go angesagt,. Und die Einheimischen fahren flott, dies ist positiv ausgedrückt. Die Fußgängerwege sind schmal, und es ist besser, man drückt sich manchmal eng an die Wand.

    Also, ich möchte hier keinen Mietwagen fahren. Brauchen wir auch nicht, mit einem Mix von Bus und Taxi kommen wir super -und auch günstig- zurecht.


    nun geht’s weiter mit dem Bericht ….

  • Malta ist eine kleine Insel. Man könnte von einem Standort aus die ganze Insel erkunden.

    Könnte man. Machen wir aber nicht.

    Also Umzug nach Rabat, eine Stadt in der Mitte von Malta.

    

    In Rabat übernachten wir in einem kleinen Haus, das ist über 300 Jahre alt. Natürlich nicht mehr im historischen Zustand, sondern sehr modern renoviert. Es hat 5 Stockwerke, auf jedem ist ein Raum, und von der Küche (ganz unten) zur Dachterrasse sind es über 50 Stufen.



    Besonders sehenswert ist Mdina, eine alte, ummauerte Stadt, früher die Hauptstadt von Malta. Man kommt sich in den Gassen teilweise vor wie im Mittelalter, weshalb hier auch einige Filme gedreht wurden.

    An den Türen hat es wunderschöne Türklopfer



    Als wie frühmorgens durch die Gassen bummelten, beobachteten wir, wie ein Fotoshooting gemacht wurde, ein tolles Auto war das Motiv.

    Interessiert haben wir zugeschaut, und ich habe mich erkundigt, wie alt das Auto ist. Es ist mein Jahrgang, und ich gab neidlos zu: es sieht besser aus als ich. Da ergänzte der Besitzer trocken „well, it is restored…“. Das versöhnte mich wieder, denn bei mir sind noch alle Teile im Originalzustand !

  • Ein schöner Bericht. Mir hat Malta sehr gut gefallen. War mit meinem Männe sogar zwei Mal dort.

    Mich hat die ewig gleiche Farbe der Gemäuer auch nicht gestört, bei genauerem Hinsehen entdeckt man so viel unterschiedliche Details an den Fassaden, dazu die bunten Balkone und Erker, die unterschiedlichen Türen, Fenster usw.

    Ich gebe zu, man muß sich für sowas inetressieren, sonst wirkt es meist doch eher langweilig auf den Betrachter.

    Gar nicht langweilig war der Verkehr, Männe bestand natürlich auf einen Leihwagen und lebte sich auch sehr schnell in die dortigen Verkehrsverhälnisse ein. Ich dagegen wäre lieber Bus gefahren...

    Die Lampenschirme gab es zu meiner Zeit dort leider noch nicht. Einen Jaguar E-Type hab ich auch nicht gesehen, da hätte ich bei der Verkehrslage auch Angst um's gute Blech. ;)

    Marsaxlokk hat mir auch sehr gut gefallen, dort waren wir jeden Tag zum Mittagessen.

    Danke für die schönen Bilder, ich freu mich schon auf weitere Eindrücke.

  • Nach einer Woche auf Malta ging es weiter nach Gozo -und wir haben ein merkwürdiges „Retro Gefühl“.

    Zumindest hier in Marsalforn, einem kleinen Küstenort, wo wir die nächsten 2 Tage sind. Früher war das vielleicht ein kleines Fischerdorf, heute hat es unzählige Apartmenthäuser und in der Hauptsaison ebensoviele Urlauber.

    Wir sind zum Glück in der Nachsaison hier und Marsalforn hat einen verschlafenen Charme. Ich fühle mich hier wie in den 80ern, irgendwas zwischen Gardasee und Rimmini. Eine Uferpromenade mit Restaurants am Meer, dahinter die Apartmenthäuser, ein paar Souvenirläden.

    Unsere kleine Wohnung ist bestens eingerichtet und der Blick geht direkt auf die Uferpromenade.


    Der Ort ist ein idealer Ausgangspunkt um die Salzpfannen zu besichtigen.


    „Die Methode der Salzgewinnung ist seit Jahrhunderten mehr oder wenig gleich. An der flachen Kalk-Sandstein-Küste Gozos haben schon die Römer und später die Maltesischen Kreuzritter Basins in den weichen Stein gehauen und in den heißen Sommermonaten über Verdunstung das kostbare Salz gewonnen“


    Unser Spaziergang entlang der Küste dauerte über 4 Stunden mit fantastischen Ausblicken.



    Zum Abschluss gab es leckeres Essen direkt am Meer, gegrillter Schwertfisch. Die Pommes mussten wir nicht salzen, das erledigte die Meeresbrandung.


  • Bei unserem Spaziergang zu den Salzpfannen war schon vorhersehbar, daß die Wettervorhersage „Regen + Sturm“ zutrifft, das Meer war sehr aufgewühlt.

    Und so ging es auch in der darauffolgenden Nacht mit Regen los, am nächsten Tag war kein Gedanke, daß die Restaurants Tische entlang der Strandpromenade aufbauen, die Gischt war viel zu stark und setzte alles unter Wasser.

    Für uns ging es sowieso weiter nach Victoria, der Hauptstadt von Gozo. Gozo ist eine kleine Insel, und demzufolge ist Victoria eine kleine Stadt.

    Wir übernachten in einem Boutique Guesthouse, das seinem Namen alle Ehre macht.


    Leider waren alle unsere geplanten Aktivitäten von hier aus auf Ausflüge ausgerichtet, und bei Regen……Also reduziertes Programm und wenn es mal zwischendurch nicht regnet erkunden wir Victoria.

    Wieder gefallen mir die Türen in der Altstadt, vieles ist (noch ?) nicht renoviert sondern mit dem Charme des vergangenen.



    In einem der Häuser war eine Frau beim klöppeln von Spitze.



    Am nächsten Tag sind wir wir zum Inland Sea.

    Und ein Ausflug nach Xlendi. Die Küstenorte sind alle nicht besonders hübsch (vielleicht Ausnahme Marsaxlokk auf Malta) sondern extrem zugebaut. Die Aussicht aufs Meer ist immer noch das beste daran.

    Am Abreisetag haben wir Glück. ☀️, deshalb vormittags nochmals die Zitadelle in Victoria besucht


    Auch das Speedboot, daß die letzten 2 Tage wegen des schlechten Wetters die Fahrten eingestellt hat, ist wieder in Betrieb und so klappt es zumindest mit der gebuchten Rückfahrt nach Malta.