Wüste und Mee(h)r - Jordanien 2022

  • Untertitel: Ein verkanntes Land


    Dann fange ich mal einen Bericht an, der wird dieses Mal auch nicht so lange dauern. Noch sind die Erinnerungen frisch...


    Prolog:


    Jordanien stand schon länger bei uns auf der Wunschliste, hatte es aber bisher nie ganz nach oben geschafft.


    Nun flatterte mir im März ein Sonderangebot von Ryanair ins Haus, Jordanienflüge für ab 100 €. Sollen wir? Schnell recherchiert, Jordanien hat keine Einreisebeschränkungen oder – vorschriften mehr wegen Corona, Mietwagen sind günstig, Unterkünfte auch zu akzeptablen Preisen zu finden. Also los!


    Wie lange sollen wir bleiben? Vielen reicht eine Woche, das wollten wir auf keinen Fall, also buchten wir für 2 Wochen. Um es vorweg zu nehmen, wir hätten auch 3 Wochen bleiben können, ohne, dass uns langweilig geworden wäre.


    Also wurden die Flüge gebucht, am Ende bezahlten wir mit 1 Koffer für uns Beide 200 € pro Person, allerdings mit langer Umsteigezeit im Budapest. Egal, die Zeit würden wir rumbekommen.


    Vom 08. bis 23.10.22 würden wir also Jordanien erkunden.


    Einen Mietwagen buchten wir für die 14 Tage bei Surprice, einer einheimischen Vermietung, für 283 €.


    Dann ging es ans recherchieren. Was wollten wir sehen? Petra war klar, das Wadi Rum auch, ich wollte im Toten Meer schwimmen und im Roten Meer schnorcheln, Amman musste als Hauptstadt mit rein und beim lesen von Reiseberichten stieß ich auf das Dana Biosphere Reserve. Ich packte die Ziele in eine Reihenfolge, die mir gefiel und buchte die Unterkünfte.


    Und dann hieß es warten…


    Als wir dann erzählten, wo wir hinfliegen, hieß es immer nur: Was wollt ihr denn da? Petra war Vielen ein Begriff, aber sonst gibt es doch da "nur" Wüste. Ja, stimmt, aber Wüsten mit so vielen Facetten, wer Wüsten mag, wird das Land lieben.


    Der Kurs des JOD stand bei Buchung bei 1 € = 0,76 JOD, verschlechterte sich aber auf 1:0,69 bis zum Urlaub, was den Urlaub etwas verteuerte, da wir die Unterkünfte vor Ort bezahlen mussten.


    08.10.22


    Der Flug nach Budapest ging um 8.10 Uhr ab BER, man sollte 2,5 h vorher da sein, das war von uns aus gar nicht so einfach. Wir fuhren mit Auto nach Hennigsdorf und dann mit S-Bahn und Regio zum BER. Das Auto holte mein Sohn dann im Laufe des Tages ab. Bei Ryanair muss man vorher online einchecken, sonst zahlt man hohe Gebühren. Am Flughafen also nur noch den Koffer auf eine Waage, das Etikett selbst ausdrucken und aufs Band legen, fertig waren wir. Dann durch die Sicherheitskontrolle, das ging aber recht schnell, so dass wir dann noch fast 2 h warten mussten.


    Der Flieger ging pünktlich. Ryanair schafft es tatsächlich, einen Flieger innerhalb von 30 Minuten von der Ankunft am Gate wieder in der Luft zu haben. Als der erst ca. 30 Minuten vor Abflug kam, dachte ich noch, das schaffen die nie.


    Der Flug war ereignislos, etwas zu Essen hatten wir mitgenommen. Wir landeten pünktlich in Budapest. Unseren Koffer mussten wir abholen und neu einchecken, da das noch nicht ging, gaben wir ihn bei einer Gepäckaufbewahrung ab. Eigentlich hatte ich gedacht, kurz in die Stadt zu fahren, aber da gab es nur einen Bus, und wir hätten nur ca. 2 h Zeit in der Stadt gehabt, das ließen wir lieber. Also liefen wir zu einem Einkaufszentrum in der Nähe, aßen dort eine Kleinigkeit und bummelten wieder zurück.


    Dann konnten wir den Koffer abgeben und durch die Sicherheitskontrolle, die auch wieder schnell ging. Auch der Flug ging pünktlich und verlief unspektakulär, wir landeten dann kurz nach 20 Uhr in Amman. Der Vertreter unserer Autovermietung wartete schon auf uns. Wir kauften aber noch eine SIM Karte bei Zain für 17 JOD für 30 GB.


    Dann bekamen wir das Auto, einen Chevrolet Cruze. Alle Schäden wurden ordentlich aufgenommen, der Vermieter hatte ein Video vom Auto von außen gemacht, was er uns schickte, und wir dokumentierten alles noch per Fotos. Zum Glück hatte er rundherum Schrammen, da würden weitere nicht auffallen.


    Gegen 21 Uhr kamen wir los und fuhren zum Hotel. Ich hatte für die erste Nacht in der Nähe des Flughafens das Al Qatal Building für 28 JOD gebucht. Das Hotel war ok für eine Nacht, in der man nur schnell dort schlafen will, mehr auf keinen Fall, alles ziemlich ungemütlich. Aber abends wollten wir nicht noch in die Stadt reinfahren. In der Nähe gab es noch einen kleinen Laden, wo wir uns noch mit Getränken bevorraten konnten.

  • 09.10.22


    Wir standen gegen 7 Uhr auf, machten uns einen Kaffee, und fuhren gegen 8 Uhr los.


    Heute sollte es ins Dana Biosphere Reserve gehen. Ich hatte dort ein Zelt im Al Nawatef Camp für 20 JOD inkl. Frühstück für eine Nacht gebucht.


    Eigentlich wollten wir den Dana Trail laufen, aber der hätte eine umständliche und teure Abholung am Ende bedeutet, so dass ich mir einige kleinere Wanderungen rausgesucht hatte. Unterwegs wollten wir noch einen Abstecher direkt nach Dana und zum Romana Camp machen, weil man dort auch viel wandern kann, leider war die Straße zum Romana Camp gesperrt.


    Gegen Mittag waren wir am Camp und bezogen unser Zelt mit traumhafter Aussicht direkt ins Tal.






  • Dann liefen wir los, der Weg ins Tal war unser Ziel. Leider gab es nicht annährend so etwas wie eine Kennzeichnung, wir mussten uns den Weg einfach suchen. Im ersten Teil war es ziemlich egal, wo wir lang gingen, einfach irgendwie durch den Schotter runter. Dann musste man aber irgendwie über den Sandstein, und der endete manchmal abrupt mit einigen Metern nach unten, wo es nicht weiter ging. Also wieder ein Stück zurück und neu suchen. Machte aber Spass und irgendwann waren wir unten im Tal. Wir folgen dort dem Tal, bis es an einer Stelle nicht mehr weiter ging, weil es dort einige Meter in die Tiefe ging. Also wieder zurück, und nach 4,5 h waren wir wieder im Camp.


    Leider gab es nur kaltes Wasser zum duschen, dafür aber danach ein Abendbuffet mit lauter leckeren Dingen, was wir für 8 JOD/Person dazu gebucht hatten.


    Danach fuhren wir noch in den nächsten Ort, um ein paar Getränke zu kaufen. Dort kamen vermutlich nicht oft Touris lang, und wir wurden überall herzlich begrüßt. Keine unangenehme Situation, obwohl ich mit kurzen Hosen herumlief, nie fühlten wir uns unwohl.


    Zurück im Camp fielen wir müde ins Bett.











  • Das erinnert mich sooo an den gegenüber (Golf von Akaba) liegenden Sinai - mit Dahab und St. Katharina am Fuße des Berg Mose/Musa!


    Ist ein halbes Leben lang her, aber unvergesslich geblieben. Damals alles noch analog fotografiert - ich war mit einem Fotografen unterwegs. Dir mein Kompliment was dies betrifft. Jedenfalls diese Steinformationen waren auch für mich unsagbar beeindruckend !

  • 10.10.22


    Heute sollte es ins Wadi Rum weiter gehen.

    Aber vorher stand noch eine Wanderung auf dem Programm, ins Wadi Ghuweir.


    Wir frühstückten, es gab ein typisches jordanisches Frühstück mit Fladenbrot, Hummus, Gurken, Tomaten, Käse, Oliven und Tee, checkten aus und fuhren die 30 Minuten zum Startpunkt.


    Schon die Anfahrt war toll, die Straße verlief durch bunte Berge und einige kleine Dörfer, vorbei an Beduinenunterkünften. Am Startpunkt des Weges war die Straße zu Ende, da gab es gar nichts mehr, nur noch den Parkplatz und einen Ziegenhirten mit einer Herde Ziegen.

    Die Wanderung war Klasse, es ging durch ein Tal immer an einem Bachlauf entlang, der tatsächlich etwas Wasser führte. Oft musste man ihn durchqueren, mal verschwand er wieder um später wieder aufzutauchen. Das Tal verengte sich und wurde zu einem Slotcanyon. Und dann wurde es immer feuchter im Canyon, es wuchsen Pflanzen und sogar Palmen. Es gab kleine Wasserfälle und der Bach führte etwas mehr Wasser. Der Weg selbst ging immer über kleine und größere Steine, man musste etwas klettern, dadurch ging es nur langsam voran. Was aber nicht schlimm war, da die Landschaft so toll war.

    Da wir noch zum Wadi Rum fahren und dort bis 18 Uhr sein mussten, schafften wir den Weg leider nicht ganz und kehrten nach 5 km um. Zurück ging es den gleichen Weg. Eine tolle Wanderung.


    Wir brauchten dann für die ca. 160 km bis ins Wadi Rum Village ca. 2,5 h. Am Visitorcenter mussten wir unseren Jordanpass vorlegen. Damit sparte man die 5 JOD Eintritt/Person ins Wadi Rum.


    Im Wadi Rum hatten wir für 3 Nächte ein Zelt im Wadi Rum Magic Tours Camp inkl. Vollverpflegung und 2 Tage Auto mit Fahrer, der uns hinfahren würde, wo wir wollten, für 280 JOD gebucht. Wir wollten auf keinen Fall die typische Tourirunde „an einem Tag alle Sehenswürdigkeiten abklappern“ machen, sondern die Wüste in Ruhe erleben.


    Im Village trafen wir den Besitzer des Camps. Unser Auto stellten wir im Hof seines Hauses ab. Im Wadi Rum kann man nur mit einem Allradfahrzeug fahren, und dann auch nur mit Erfahrung, es gibt viele Tiefsandpassagen (auch manchmal sehr unverhofft), Sanddünen und wenig Orientierung.


    Wir wurden dann mit einem anderen Pärchen zum Camp gefahren, wo wir unser Zelt bezogen. Nach einem ausgiebigen Abendessen spazierten wir noch ein wenig um das Camp, was auch ohne Beleuchtung durch den Vollmond gut möglich war, und fielen dann bald müde ins Bett.











  • 11.10.22


    Gegen 7.30 Uhr gab es heute wieder typisches jordanisches Frühstück.


    Heute sollte es zur Burdah Bridge gehen. Manchmal ist es gut, wenn man vorher nicht weiß, was Einen erwartet;) Ich hatte mir die „Wanderung“ bei wikiloc herausgesucht, dort war geschrieben, dass die Wanderung alleine ohne Führer gut machbar ist, 1 h hin, 1 h zurück, etwas oben verweilen. Ich hatte das auch vorher mit dem Besitzer unseres Camps geschrieben, er hatte gefragt, ob wir Erfahrungen in hiking haben. Nunja, hiking ist für mich wandern, ich bejahte. Anscheinend ist hiking aber nicht wandern;).


    Der Fahrer kam gegen 8.30 Uhr und brachte uns zum Startpunkt. Schon da begann die Schwierigkeit, wir mussten irgendwie auf die Sandsteinblöcke klettern. Es gab weder irgendwelche Treppen noch ähnliches. Der Fahrer zeigte uns noch, wie wir das bewerkstelligen, einfach hochlaufen, möglichst auf allen Vieren. Der Sandstein war auch griffig, mir machte das Spass, nur Jörg hatte mit seinem kaputten Knie zu kämpfen und war ein paarmal drauf und dran aufzugeben.


    Der Weg ging so weiter, wobei Weg übertrieben war. Man musste ihn sich suchen, es gab keine Markierungen. Manchmal gab es Steinmännchen, manchmal konnte man am abgewetzten Stein erahnen, wo viele Menschen langgelaufen waren. Zum Glück hatten wir den Weg auf dem Handy und trackerten mit, so dass wir wenigstens ungefähr wußten, wo es immer langgehen muss. Leider sind solche Aufzeichnungen nicht metergenau, und einen Meter weiter war manchmal schon ein Abhang einige Meter in die Tiefe. Zwischendurch gab es auch mal wieder einfache Stellen, wo man richtig laufen konnte, aber auch richtige Kletterstellen und Stellen, an denen man auf einer schmalen Kante laufen musste, an der es einige Meter tief runter ging. Wenn man Höhenangst hat, nicht die beste Idee.


    An einer Stelle kamen wir nicht weiter. Der Weg war absolut nicht erkennbar bzw. die eine vermutete Möglichkeit trauten wir uns allein nicht. Umdrehen? Nö, kam gar nicht in Frage. Also auf die nächste Gruppe warten. Außer uns hatten alle Gruppen einen Führer dabei;). Und die Jordanier sind total nett und hilfsbereit. Der Führer der nächsten Gruppe half uns sofort bei der Überwindung der schwierigen Stelle, es war die vermutete Möglichkeit und wir brauchten helfende Hände. Es gab dann noch eine solche Stelle, wieder wurde uns vom nächsten Führer geholfen.


    Der Ausblick von unterwegs entschädigte aber für die Anstrengung, er war einfach traumhaft.


    Nach ca. 2 Stunden waren wir dann fast oben bzw. sahen die Brücke. Für das letzte Stück braucht man aber ein Seil. Nach der Beschreibung sollte das vorhanden sein. War es auch, aber zu kurz, damit war es für uns nicht machbar. Zum Glück hatten andere Gruppen Seile mit und wir durften die natürlich auch benutzen. Jörg blieb aber an der letzten Stelle, ich kletterte allein hoch. Wieder wurde mir von einem anderen Führer wie selbstverständlich geholfen.


    Der Rückweg war genauso schwierig. Auch hier gab es wieder zwei Stellen, wo wir den Weg nicht sahen. Bei der ersten Kam uns gerade eine Gruppe entgegen, so dass wir sehen konnten, wo die lang sind. Aber auch deren Führer war besonders hilfsbereit und kletterte nochmal ein Stück zurück, um uns zu helfen. An der anderen Stelle waren wir auf dem Hinweg der anderen Gruppe einfach gefolgt und hatten uns den Weg nicht genau gemerkt, und man musste um eine Kante klettern, ohne zu sehen, ob und wie es dort weiter geht. Wir vermuteten die Stelle zwar, trauten uns aber nicht allein. Diesmal mussten wir lange auf die nächste Gruppe warten, da die Meisten runterwärts einen anderen Weg gingen, der uns aber als noch schwerer beschrieben wurde. Irgendwann kam dann aber eine Gruppe Italiener, deren Führer uns half.


    Nach 5,5 Stunden waren wir endlich unten. Geschafft, aber glücklich. Unser Fahrer wartete schon mit dem Essen auf uns. Er hatte schon andere Führer nach uns gefragt, weil wir so lange brauchten;)


    Dann war erst mal essen und relaxen angesagt.


    Danach ging es noch zu verschiedenen schönen Stellen, zwei Canyons, und zum von allen Touris besuchten Um Frouth Rock Arch. Dort waren wir glücklich, nicht die typische Touriroute mitzumachen. Es war voll, die Menschen kletterten auf die Bridge, posierten darauf und davor, ein Geschrei überall, wir waren froh, da wieder weg zu sein.


    Es gab dann noch einen schönen Platz für einen Sonnenuntergang, wo wir auch ganz allein waren.


    Im Camp zurück gab es Essen mit den Anderen, die am Tag sandboarden waren.


    Da oben in der Mitte ist die Bridge:










  • 12.10.22


    Auch heute gab es wieder gegen 7.30 Uhr Frühstück. Wir hatten gestern mit dem Campbesitzer besprochen, wo es hingehen sollte. Eigentlich hatte ich einige der Touristenattraktionen im Norden herausgesucht, er empfahl uns aber eher den Süden, weil es dort wohl weniger Touristen gibt. Super Empfehlung, wir trafen wirklich wenig Touristen und waren stellenweise ganz allein.


    Der Fahrer fuhr uns zu einigen tollen Stellen, Aussichtspunkten und Canyons, die aber alle keinen Namen haben. Das ganze Gebiet nennt sich White Dessert, hat aber viele bunte und rote Teile.


    Mittags wurde uns wieder ein Essen gekocht und wir machten 2 h Pause, was in der Mittagshitze auch besser war.


    Am Nachmittag liefen wir dann noch ein Stück des Jordan Trails. Da waren wir dann wirklich ganz allein unterwegs, die paar Touristen, die wir vorher gesehen hatten, waren schon weg. Der Fahrer fuhr allerdings auch ein ganzes Stück vor, so dass wir plötzlich nicht mehr wußten, wo er war und uns doch ziemlich allein fühlten. Also ungefähr in Richtung Camp gelaufen (wir hatten ja wikiloc und GPS) und dann trafen wir ihn auch wieder.


    Leider gab es heute keinen so schönen Sonnenuntergang, da es etwas diesig wurde.


    Im Camp gab es abends wieder leckeres Essen.







  • 13.10.22


    Heute hatten wir keinen Fahrer mehr. Nach dem Frühstück und 7.30 Uhr liefen wir daher allein los, wir wollten die nähere Umgebung erkunden und soweit laufen, wie wir Lust hatten.


    Gleich in der Nähe war der Abu Kashaba Canyon, durch den liefen wir erst mal und dann einfach weiter. Wir hatten uns vorher bei wikiloc angesehen, dass wir um die nächsten Hügel rumgehen konnten und dann irgendwann wieder zum Zelt kommen mussten. Wieder trafen wir fast keine Touristen, dafür aber eine Kamelherde. Unterwegs tranken wir unseren Kaffee in der Einsamkeit der Wüste, einfach Klasse. Nach knapp 4 h und 9 km waren wir wieder am Camp. Nun hieß es packen und Abschied nehmen.


    Allerdings waren wir da schon sicher, dass wir wiederkommen werden. Diese Farben und Formen, diese Einsamkeit, Weite und Ruhe der Wüste haben uns überwältigt. Wir hätten gern noch ein paar Tage bleiben können und werden das sicher auch tun.


    Auch die Entscheidung, einen eigenen Fahrer zu buchen, war die richtige gewesen, und würden wir wieder so machen.


    Zu 13 Uhr hatten wir den Fahrer bestellt, der uns ins Village zurück bringen sollte. Er kam auch pünktlich und nach ca. 30 Minuten Fahrt waren wir an unserem Auto.


    Weiter ging es dann nach Aqaba, wo wir für 2 Nächte ein Zimmer im Darna Divers Village für 31 JOD pro Nacht gebucht hatten.


    Unterwegs waren wir noch einkaufen in einem Carefour in Aqaba, um uns mit Getränken und etwas Obst zu versorgen. Es gab zwar überall kleine Läden, aber das Angebot im Carefour war umfangreicher.


    Wir checkten ein und relaxten dann 2 Stunden am Pool, das Wasser war leider etwas kalt. Dann gingen wir noch zum Strand, der gleich über die Straße war. Der war leider nicht so schön, es lag doch einiges an Müll rum, besonders Zigarettenstummel. Dafür gab es aber ein kleines Restaurant, wo wir lecker für 15 JOD mit Blick auf das Meer, nach Israel und Ägypten, essen konnten.


    Mit einem (alkoholfreien) Bier am Strand endete der Tag.







  • 14.10.22


    Nach dem Frühstück liehen wir uns heute einen Schnorchel und eine Maske im Tauchcenter, was dem Hotel angeschlossen ist, für 3 JOD.


    Heute war ein Strandtag angesagt.

    Erst mal ging es ins Wasser zum schnorcheln. Das Wasser war angenehm warm und sauber. Allerdings war der Zugang sehr steinig, so dass wir froh über unsere mitgenommenen Badeschuhe waren. Man konnte auch tatsächlich einige Korallen und viele bunte Fische im „Hausriff“, was ca. 50 m entfernt vom Strand begann, sehen.


    Da es am Strand keine Liegen gab, setzten wir uns nur eine Weile dort hin, um das Treiben zu beobachten. Den restlichen Tag verbrachten wir am Hotelpool, weil es dort bequeme Liegen gab. Zwischendurch gingen wir nochmal schnorcheln und aßen wieder an dem Restaurant, wo wir gestern waren.


    Am späten Nachmittag fuhren wir nach Aqaba. Der Verkehr war dort etwas wuselig, aber nicht schlimm. Am Abend wurde es dann etwas schlimmer, aber immer noch gut machbar ohne Stress. Wir bummelten durch die Altstadt und das dortige Marktviertel. Lohnte sich aber nicht wirklich, es gab viele Läden mit Kleidung aus China, einige Souvenirläden und ein paar Läden mit Werkzeugen, Elektronik, Geschirr usw.. Auch der Gemüsemarkt war klein. Eigentlich sollte es Freitags noch den Souk by the Sea geben, aber den gab es leider nicht mehr.


    Wir aßen leckeren Fisch in einem kleinen Restaurant in der Altstadt und kauften leckere Baklava. Dafür gibt es in ganz Jordanien extra Läden in jedem kleinen Ort.


    Gegen 21 Uhr waren wir wieder im Hotel zurück.


    Kleines Fazit: Aqaba lohnt sich nicht, kann man sich sparen. Wer schnorcheln mag, kann einen Tag dort verbringen, das ist ganz nett. Vom Strand sollte man nicht viel erwarten.


    Heute gibt es tatsächlich nur ein Foto.


  • 15.10.22


    Nach dem Frühstück ging es heute weiter nach Petra.


    Die Fahrt dauerte ca. 4 Stunden mit einigen kleine Pausen. Wir hielten unterwegs einfach neben einer Landstraße, um unseren Kaffee zu trinken, weil wir nichts zum hinsetzen fanden. Alle Autos, die vorbei kamen, fuhren langsam oder hielten an und fragten, ob wir Hilfe brauchten.


    Die Landschaft war sehr vielfältig, wir kamen erst an den Ausläufern des Wadi Rum vorbei, dann gab es viele bunte Felshügel, später wurde es etwas eintöniger, bei Wadi Musa wurde es wieder farbenfroher. Fast überall könnte man einfach loswandern.


    Wir wollten nicht in Wadi Musa übernachten, wo sich der Eingang zu Petra befindet, sondern lieber etwas außerhalb Ruhe haben. Daher hatte ich in Little Petra im Little Petra Heritage Village ein Zimmer für 90 JOD für 3 Nächte gebucht. Wir mussten dadurch zwar immer ein paar Kilometer fahren, aber die Fahrt ging durch tolle Landschaft und von unserer Unterkunft hatten wir einen tollen Ausblick.


    Wir konnten bei der Ankunft gleich einchecken und wurden mit Tee versorgt.


    Nach einer kurzen Pause liefen wir noch nach Little Petra. Es gibt dort auch ein paar nette Felsbauten. Da man dort keinen Eintritt zahlen muss, kann man das für 1 bis 2 Stunden machen, wenn man Zeit hat. Wieder zurück an der Unterkunft wurden wir wieder mit Tee versorgt.


    Dann fuhren wir zum Abendessen nach Wadi Musa. Es gibt dort Unmengen Restaurants, wir suchten uns eins aus, wo wir zu zweit für ca. 20 JOD gut aßen.











  • Ist das schön :!: :!:


    Hab ich es noch nicht gesagt? Ihr macht wirklich sensationelle Bilder! Allein das Bild der Echse! Oder ist das ein Wüstenwaran?


    Lieben Gruß aus dem Nebel & Regen verhangenen Europa :)

  • Jetzt hab ich auch mal aufgeholt... wirklich grandiose Bilder und Eindrücke von einem Land das ich gar nicht auf dem Schirm hatte.

    Wie waren denn die Temperaturen tagsüber und in der Nacht?

    Eure Klettertour hatte es aber in sich, hattet ihr zwischendrin oder danach nicht mal dran gedacht, dass das sehr leichtsinnig ist/war?

    Wir hatten hier schon zweimal ein Erlebnis in den Bergen, bei denen wir hinterher meinten, wie blöd sind wir eigentlich?

    Das hätte wirklich doof ausgehen gehen - aber ist es GSD nicht. :S


    Ich freu mich auf die Fortsetzung :*

  • Sorry, hatte deinen Beitrag gar nicht gelesen, war mit der Planung für Indien beschäftigt.


    Doch, mein Mann hat manchmal gesagt, dass es ganz schön gefährlich war. Ich konnte das ignorieren, wollte unbedingt nach oben;)


    Tagsüber war es meist sehr warm, um die 30 Grad und etwas mehr. Abends brauchte man meist eine dünne Jacke. Nachts war es auch in der Wüste nie so kalt wie wir gedacht hatten, mehr als eine dünne Jacke brauchte man nicht.


    Ja, das Land haben viele nicht auf dem Schirm, was schade ist. Es hat so viel zu bieten und ist so toll.

  • 16.10.22


    Heute stand Petra auf dem Programm.


    Wir standen um 5 Uhr auf und waren um 6 Uhr pünktlich zur Öffnung am Visitorcenter. Parkplätze gab es in der Nähe reichlich. Wir zeigten den Jordanpass vor und bekamen unser Ticket für 3 Tage.


    Dann ging es den Weg an den Blockgräbern und den Obeliskengräbern zum Siq, einer über 1 km langen, teilweise nur 3 m breiten, Felsschlucht mit bis zu 70 m roten hohen Wänden. Man kann da noch sehr schön das Bewässerungssystem von Petra sehen. Schon das war sehr beeindruckend.


    Und dann kommt man aus dem Siq und steht an der Fassade des Schatzhauses. Einfach nur beeindruckend, was dort vor 2000 Jahren geschaffen wurde. Eine Fassade direkt aus dem Felsen geschlagen, mit vielen Details und noch so gut erhalten.


    Wir setzten uns dort hin und es gab erst mal Frühstück. Der Hotelbesitzer hatte uns ein Lunchpaket mitgegeben, Kaffee hatten wir selbst gemacht. Frühstück mit Blick auf die Schatzkammer, und es waren fast noch keine Leute dort.


    Nach einer ganzen Weile gingen wir weiter, durch die Straße der Fassaden mit vielen mehr und weniger sehenswerten Gräbern bis zum sehenswerten Theater. Man kann leider außer in das Schatzhaus und ins Theater in alle Gräber in der gesamten Anlage hineingehen und überall herumklettern, was dem Sandstein nicht guttut. Leider sind die Menschen auch so blöd, beschmieren Vieles, ritzen etwas in den Sandstein, manche abgelegenen Gräber werden als Toiletten mißbraucht (obwohl es überall genug Toiletten gibt). Petra ist so groß, es wohnen im hinteren Teil sogar einige Menschen.


    Weiter ging es zum Großen Tempel, der eigentlich kein Tempel ist, in den man auch hinein kann, der uns aber nicht so beeindruckt hat. Den eigentlichen Tempel Qasr al-Bint konnten wir nicht näher besichtigen, der war für Restaurationsarbeiten gesperrt.


    Dann liefen wir den Al Khubtha Trail, vorbei an den sehenswerten Königsgräbern, über viele Stufen und am Ende einen unbefestigten Weg. Unterwegs gibt es tolle Aussichten, auf die gesamte Anlage und auf das Theater. Am Ende hat man einen tollen Blick auf das Schatzhaus von oben, es gibt ein Beduinenzelt, wo man einen Saft oder Tee trinken und die Aussicht genießen kann. Sehr lohnenswert.


    Auf dem Rückweg aßen wir in einem kleinen Restaurant bei der Byzantinischen Kapelle (die sich aus unserer Sicht auch nicht lohnte) für 6 JOD einen Falafel-Teller. Dort konnten wir auch noch eine Weile sitzen und warten, bis die Menschenmassen, die so ab 10 Uhr überall herumliefen, wieder weg waren.


    Kurz vor dem Sonnenuntergang gingen wir wieder zum Haupteingang zurück. Inzwischen waren die Meisten schon weg, es war ruhig und entspannt.


    Wer nach Petra kommt, sollte unbedingt um 6 Uhr da sein und sich bis Abend Zeit lassen. Zwischen 10 und 16 Uhr war es extrem voll, am Schatzhaus war es so laut und wuselig, nicht schön. In der Zeit sollte man etwas abseits vom Hauptweg sein.


    Wir aßen im Ort wieder in dem gleichen Restaurant wie gestern wieder für ca. 20 JOD.


    Auch heute gingen wir bald schlafen, morgen hieß es ja wieder früh raus.










  • Vielen Dank für den Bericht, Silke.


    Auch wenn meine Reise ein wenig anders war, zeigt es doch, dass es sehr viel in diesem Land, obwohl eigentlich flächenmäßig gar nicht so groß, zu entdecken gibt. Das Dana Reserve hatte ich mir damals auch (theoretisch) angeschaut, aber da es nur eine „dazwischengeschobene“ Reise mit eingeschränkter Dauer war, blieb dafür keine Zeit. Dort gab es auch in der Nähe ein tolles Hotel, was mir sehr gefallen hat.


    Fahren mittlerweile auch in Petra Elektrowagen, so etwas wie Golfwagen? Meine, irgendwo mal etwas davon aufgeschnappt zu haben.


    Auf dem Bild, das den Bereich zeigt, wo die Schlucht zwischen Schatzhaus und den weiteren Ausgrabungen endet, ist jetzt eine Brücke und scheinbar ein Wasserabfluss. Daran kann ich mich gar nicht erinnern.


    Wieviel Zeit habt Ihr für Petra insgesamt gehabt?