Japan 2022, immer noch irgendwie unwirklich...

  • Kyoto und die Kleinigkeiten am Rande.


    "Wir wohnen seit 6 Jahren hier und meine Frau stammt aus Tokio. Sie hat immer noch keine Freunde" erwähnte unser Arashiyama-Führer. "Die Kyotoer wären sowas wie die Bayern in Deutschland" meint ein Hotelangestellter in Tokio und Fan des deutschen Fußballs. Meine Japanisch-Lehrerin (aus Yokohama) erklärte mir diplomatisch "...sie waren mehr als 1000 Jahre die Hauptstädter. Wenn du nicht seit 6 Generationen in Kyoto lebst, gehörst du nicht dazu. Aber die Tokioter wären auch recht eingebildet auf ihre Herkunft."


    Gleich von Anfang an hatte ich unbestimmtes Gefühl in Kyoto. Natürlich ist es eine ganz andere Welt wie das riesige Tokio mit seinen Hochhaus-Canyons. Kyoto wirkt geradezu niedlich dagegen, übersichtlicher, hübsch eingerahmt von 3 Seiten mit Bergen und Natur. Aber die Leute hier empfand ich recht unnahbar, ja, fast überheblich. Nicht dass sie nicht freundlich wären wie gehabt in Japan, aber immer irgendwie mit einer Portion Distanz. Aber ich will auch nicht alle über einen Kamm scheren.

    Als wir z.B. im Hoganji eine Sonderausstellung zu Oda Nobunaga besuchten, kam nach 5 Minuten eine Museumsmitarbeiterin und gab eine "Privat-Führung" in passablen englisch. Wir hatten Zettel mit Beschreibungen bekommen, denn in den Vitrinen waren keine Texte. Möglicherweise hatte sie bemerkt, das wir recht intensives Interesse zeigten.

    Auf Flohmarkt am Kitano Tenjin ging dagegen einem Händler ein Keramikgehälter zu Bruch. Postwendend kam Gelächter von den umgebenen Kollegen, teilweise recht hämisch. Auch sollte man hier unbedingt auf die Preise achten. Man kann Schnäppchen machen, aber im Verhältnis zum Markt in Kawagoe bei Tokio waren die Preise für ähnliche Objekte 10mal so teuer.


    Kyoto ist eine Stadt der langen Wege. Es gibt S- und U-Bahnen, aber viele Sehenswürdigkeiten liegen etwas abseits. Es gibt natürlich Busse mit einer angenehmen Flatrate (man piepst die Suica nur beim Verlassen des Busses ab). Aber finde mal die Haltestellen und selbst Google Maps hat uns hier manchmal in die Irre geführt. Schaut man auf die App hatten wir häufiger das Ergebnis: ÖPNV 20 Minuten, zu Fuß 22 Minuten. Also sind wir viel gelaufen.


    Ich habe gelesen, dass im Oktober etwa 288.000 Touristen in Japan eingereist wären. Eine immer noch niedliche Anzahl. Okay, wir hatten Traumwetter, aber ich habe oft überlegt, wie z.B. im Kiyomizudera, im Kinkaguji oder im Nijo Palast, wenn sich die Massen mit uns hier durchschoben, was muss hier zu besten Zeiten in 2019 abgegangen sein? Ich will es nicht wissen.l


    In Kyoto stolpert man geradezu von einer historischen Stätte, Tempel, Schrein und Besonderheit zur nächsten. Wenn ich mit Frau schnell von A nach B unterwegs war, dachte ich oft, uii, was ist das hier? Und nur selten nahmen wir uns die Zeit, die Texte zu den Bauwerken, Tempel, etc zu übersetzen, was sehr schade war. Aber die Zeit!!! Auch in der Kulturhauptstadt fällt um 17:00 der Hammer. Ich habe vieles was ich sehen wollte nicht einfach geschafft.


    Kyoto ist sehr traditionell. Manchmal etwas zu traditionell. Als es meiner Frau mal wieder nach (Milch)Kaffee gelüstete und uns allgemein auch die Füße weh taten und eine Pause willkommen schien meinte ich "warte mal, da steht was mit Kohi", also Kaffee. Ich schob die Tür auf "irashaima..." schwupp hatte ich sie reflexartig wieder zu. "Was´n?" wollte meine Frau wissen. "Aääh...sitzen..." stammelte ich, mein Code für "geht nicht"! Sitzen im Seiza, bzw. du sitzt auf dem Boden/Tatami. Ich kann mich noch an ca. 30 Paar Schuhe am Eingang erinnern und ein paar Gäste in der Nähe der Tür an 30 cm hohen Tischen. Soll toll das auch ist, aber ich kann es nicht mehr. In 17 Jahren Kendo habe ich bestimmt hunderte Stunden auf den Fersen gesehen, aber das war mal. Jetzt bereitet es mir heftige Schmerzen.

    Es gab auch einige kleine Teehäuschen, wo ich gerne Tee getrunken hätte, aber es dort nur auf den Boden ging. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten. Ich musste nur vorher immer gucken.


    Kyoto stöhnte vor Corona über den Übertourismus. Und doch war ich erstaunt, dass viele der Fahrkartenautomaten keine Fremdsprachwahl hatten. Und auch die Klo-Schuhe waren nur auf den Durchschnitts-Japaner ausgerichtet...


    Fortsetzung folgt....

  • Quote

    Nein, im Ernst: Gion ist Nachts einfach wunderschön. Wir sind fast immer die einzigen in den kleinen Gassen und es ist unglaublich friedlich und still. Ich kann eine nächtliche Gion-Tour ehrlich ans Herz legen.


    Ich bin leider erst jetzt dazu gekommen deinen Bericht zu lesen. Sehr spannend! Vielen Dank dafür.

    Die nächtliche Tour klingt interessant. Wer ist denn der Anbieter bzw. worüber habt ihr sie gebucht?

  • Quote

    Nein, im Ernst: Gion ist Nachts einfach wunderschön. Wir sind fast immer die einzigen in den kleinen Gassen und es ist unglaublich friedlich und still. Ich kann eine nächtliche Gion-Tour ehrlich ans Herz legen.


    Ich bin leider erst jetzt dazu gekommen deinen Bericht zu lesen. Sehr spannend! Vielen Dank dafür.

    Die nächtliche Tour klingt interessant. Wer ist denn der Anbieter bzw. worüber habt ihr sie gebucht?

    Japan Experience.


    Ich führe den Bericht noch weiter, habe leider momentan zu viel um die Ohren und schlicht den Kopf nicht dafür.

  • Wer ist denn der Anbieter bzw. worüber habt ihr sie gebucht?

    Japan Experience.


    Ich führe den Bericht noch weiter, habe leider momentan zu viel um die Ohren und schlicht den Kopf nicht dafür.

    Das kann ich gut verstehen. Ich habe es ja selbst noch nicht geschafft, obwohl ich nun auch vor Ort war. Vielleicht wird es etwas über die Feiertage...

    Vielen Dank jedenfalls schon mal für die Nennung des Anbieters!

  • Ich beiße echt die Zähne zusammen, denn die Schmerzen sind schon ziemlich heftig.

    Treppenstufe für Treppenstufe schleppe ich mich den Inari-San hoch. Ich gehe vor, denn ich bin langsam. Meine Frau ist hinter mir und filmt immer wieder die einzigartige, nächtliche Stimmung.


    Ich verfluche den Koffer meiner Tochter. Der war deswegen so bleischwer, weil sie einige Ordner - kein Scherz - mitgenommen hatte. Denn unmittelbar nach unserer Rückkehr aus Japan hatte Sie eine Zwischenprüfung, und so lernte sie auch in Japan jeden Abend. Jedenfalls übernahm ich den Koffer zusätzlich meines eigenen Rucksacks, und dass muss meinen Adduktoren im Treppengewirr der Kyotoer Metro nicht gutgetan haben.


    Aber wir hatten so viel vor, und wollten noch so viel sehen, was mit den frühen Schließzeiten vieler Sehenswürdigkeiten kaum machbar war. Aber ich hatte im Hinterkopf, das der Inari-Schrein und der Inari-San auch abends zugänglich ist. Also machten wir uns nach dem Abendbrot noch einmal auf.


    Jedenfalls hadere ich meines Schicksals, nehme Stufe für Stufe und überlege, wie ich die vielen hundert Stufen jemals wieder runterkommen soll, zumal es keine Geländer gibt.

    Keine 6 Meter vor mir trottet plötzlich ein riesen Bullmastiff mit der Nase am Boden von links nach rechts über den Weg. Da wir selbst bis vor kurzem noch Hundehalter waren (auch Molosser, wenn auch kleine), denke ich: boah, was für ein Kalb! Und das das ohne Leine! Wo ist eigentlich das Herrchen oder Frauchen?

    Moment mal, das ist kein Hund! Das ist eine riesen Wild-Sau! All das bis zu dieser Erkenntnis hatte sich in sekundenschnelle im Kopf abgespielt.

    Ich bleibe wie angewurzelt stehen und warte auf die Nachhut. Aber da kommt nichts, nur meine Frau von hinten. "Was war das denn?" Ein Mords-Wildschwein, ein Keiler, schließe ich. Da ich einige Freunde habe, die Jäger sind, weiß ich, dass alte Keiler in der Regel Einzelgänger sind. Es rumort gewaltig zu unserer rechten in den Gebüschen, doch wir können kaum was erkennen. Die wenigen Laternen reichen gerade zur Ausleuchtung der Weges.

    Inzwischen schließt ein junges japanisches Pärchen auf, Anfang 20 vielleicht. Zu dieser Zeit trifft man nur sporadisch auf Besucher. Wenn, dann sind es Sportler, welche die Treppen ablaufen, Fotografen, ausländische Touris wie wir, oder eben junge Liebespärchen, wie eben die Beiden. Und die wundern sich arg, was wir so angestrengt ins dunkle starren. Are wa Inoshishi desu! sage ich und zeige in raschelnde Dunkel. Ooki Inoshishi desu! (dort ist ein Wildschwein, ein großes Wildschwein) "Honto niiiii!!!??? Kowaikowaikowaikowai!!!! (Ist das wahr? Schrecklichschrecklichschrecklich....)

    Statt hinter ihrem Freund, sucht sie hinter meiner Frau Schutz. Da bin ich schon etwas eingeschnappt. Ihr Freund versucht die Kamera seines Smartphones zu aktivieren. Ich und meine Frau übernehmen nun die Führung und machen ordentlich krach, um am Schwein vorbei zu kommen. Das Mädel macht die ganze Zeit "kowai" am Fließband und ihr Freund hält das Smartie ins Dunkle. Aber die Sau scheint weitergezogen zu sein. Dennoch bleiben die Beiden noch eine Weile verdächtig in unserer Nähe.


    Schließlich erreichen wir eine Aussichtsplattform, wo sich auch eine Handvoll Besucher aufhalten. Wir schauen auf die Lichter Kyotos herab. Irgendwo da unten scheint ein Sportplatz zu sein. Man hört weit weg das Rufen und Brüllen irgendeines Trainingsspiels. Hier gabeln sich die Wege nochmals. Etwa eine halbe Stunde bis zum Gipfel, übersetzen wir. Also das Doppelte bei meiner Verfassung. Wir beschließen den Rückweg über einen anderen Abgang. "Unser Pärchen" schließt sich uns unauffällig in Sichtweite an.

    Langsam werden die Wege wieder flacher, es wird zivilisierter, und die glühenden Augen zwischen den Denkmälern und Tooris gehören einigen Katzen, die uns nach Leckereien anmautzen.

    Oder sind es Dämonen in Katzengestalt? Marderhunde, Füchse, Katzen sind in Japan prädestiniert dafür, in Wirklichkeit etwas anderes zu sein...wer weiß das schon...insbesondere hier...im Dunkeln...wo man ahnungslose Touristen von den Wegen weglocken kann...


    Wir jedoch erreichen das Gelände des Hauptschreins unbeschadet. Ich suche die richtige Richtung, in welcher der Bahnhof liegen müsste und aktiviere das Navi. Plötzlich spricht uns ein Mann mit einer Art Ausweiskarte an der Jacke an. Er meint auf englisch, das wir nicht weiter die Wege nach oben gehen sollten. Wahrscheinlich denkt er, wir sind gerade angekommen. Es gäbe hier gefährliche Tiere. Wildschweine(?), frage ich. Ja, Wildschweine kommt zur Antwort. Ja, wissen wir schon! Und grinsen.


    Wir machen uns auf den Weg zum Bahnhof und unterhalten uns gedankenverloren. Wildschwein ist eines der wenigen roten Fleischarten, welches in der Vergangenheit von den buddhistisch geprägten Japanern gegessen wurde. Ähnlich wieder der Biber in Europa, welcher von der Kirche zum Fisch erklärt wurde, wurde das Wildschwein auch Berg-Wal genannt, und wurde damit zum jagdbaren Säugetier.


    An einem 7eleven kaufen wir noch einige Kleinigkeiten. Hinter dem Tresen stehen offensichtlich junge Studenten, welche sich ihr Taschengeld um diese Zeit aufbessern. Wir sind die einzigen Kunden. Mich wundert, dass die uns wie Außerirdische anstarren, wo doch eine wichtige Sehenswürdigkeit in der Nähe ist, und damit Ausländer gang und gäbe sind.


    Draußen befrage ich das Navi, denn der Bahnhof muss doch längst hier irgendwo sein. WAS, NOCH FAST 2 STUNDEN BIS ZUM HOTEL? Das kann doch nicht stimmen! Mist, ich habe die "zu Fuß" Option drin. So hat uns das Navi natürlich auf den direkten Weg weit weg vom Bahnhof geführt, und wir uns verquatscht und verlaufen und waren die Attraktion in einem Supermarkt, wo sich sonst kein Fremder hin verirrt.


    Aua! Humpelnd schleppe ich mich im Schlepptau meiner Frau allein im dunklen Irgendwo in Richtung des rettenden Bahnhofs und verfluche den Koffer meiner Tochter.

  • Soooo, nach langer Pause geht´s endlich weiter mit der Tour...


    Unbarmherzig brennt die Sonne auf uns runter. Bei gefühlten 30 Grad sitzen wir auf der Terrasse eines Starbucks in Nara. Und das Ende Oktober und obwohl ich doch gar kein Kaffee trinke.

    Aber momentan ist mir alles egal. Denn wir haben uns die Hacken abgelaufen, uns tut alles weh und wir sind müde.


    Ich linse durch die Scheibe ins kühle Innere des Cafes, aber da ist alles besetzt. Vorhin von drinnen sah die Terrasse so verlockend aus. Lass uns noch ein Moment hier sterben, sage ich zu meiner Frau, dann schaue ich nach einem Bus zum Bahnhof. Leichter Groll schwingt in meiner Stimme mit.

    Denn der Nara-Ausflug sollte eigentlich ein Familien-Ausflug werden. Mir war es egal, doch meiner Frau ist es wichtig. Also verabreden wir uns, natürlich mit Rücksicht auf die Früh-Aufstehschwäche der Jugend, relativ spät am U-Bahnhof an der Sanjo-Brücke.



    Tatsächlich sind wir heute spät dran und eilen mit wehendem Haar zur U-Bahn. Seit dem Shinkansen- Debakel hatte ich streng die Ansage gemacht, in Zukunft nicht mehr auf die Lordschaften zu warten. So sehe ich schon das süffisante Gesicht meiner Tochter vor mir. Aber oben am Eingang zur U-Bahn ist niemand. Die sind bestimmt schon runter. Aber auch an der Schranke wartet niemand. Ich checke die Nachrichten meines Handys - nichts. Sind die schon auf dem Bahnsteig? Die U-Bahn muss gleich kommen, mit der nächsten schaffen wir den Anschluss-Zug nach Nara nicht. Also durch die Schranke, Handy am Ohr - und natürlich erreiche ich meine Tochter nicht. Wozu hat man auch so ein blödes Mobil-Telefon?



    Auf dem Bahnsteig keine Tochter plus Freund und schon kommt die Bahn. Wir fahren, knurre ich. Tja, und kaum fahren wir los, kommt eine Message meiner Tochter: "äh, wo seit ihr denn? Wir stehen jetzt am Bahnhof!"


    Halsschlagaderalarm!


    Wie zu erwarten bekommen sie den Anschlusszug nicht und kommen gut eine Stunde später an. Das Problem sind die Locals, Bummelzüge. Es fährt zwar immer irgendein Zug, aber die halten oft an jedem Grashalm an.


    Über Nara findet man viel im Netz, die Hirsche, die Tempel, der große Buddha des Todaiji, welcher seinen bekannteren Kollegen in Kamakura echt klein aussehen lässt. Aber das Interessante ist, dass die Wahrnehmung der Touris bezüglich Nara sehr zweigespalten ist. Ich hatte das im Vorfeld schon bei VLOGS im Netz beobachtet, und ganz aktuell bei einem Kollegen, der frisch aus Japan zurück ist. "Naja, Nara war jetzt nicht so...die Rehe waren ganz nett." Ich sage, dass sind Hirsche, Sika sind echte Hirsche. "Nee, da waren auch Rehe!" Er zeigt mir Fotos. Seufz! Auch die Hirschmädels sind Hirsche, auch wenn sie kein Geweih tragen. Außerdem werfen die genau jetzt ab! Egal, wart ihr im Todaiji, habt ihr euch den Buddha angeschaut? "Nö, aber wir waren auf den Rückweg in Uji eine Pizza essen."


    Auch aus einigen VLOGS kam es ähnlich: die "Rehe" sind schon cool, aber die "alten Häuser" sind eh eins wie das andere. Das kann ich teilweise sogar verstehen. Gerade wer von Kyoto aus den Ausflug nach Nara macht, findet hier auch nur das, was in Kyoto ohnehin an jeder Straßenecke vorkommt: irgendwelche Tempel halt, nur übersichtlicher.


    Nara ist für viele im Grunde ein gigantisches Streichelgehege.


    Aber Nara "atmet" in Ansätzen noch das wirklich uralte Japan. Hier ist die alte Provinz Yamato, das Herz Japans. Machen wir einen saloppen Geschichtsausflug:


    Schon die fellbekleideten Otakus zur Zeiten eiszeitlicher Landbrücken finden Japan cool. Fortan war es hipp nach Japan auszuwandern und sie strömten über die Jahrtausende von Norden, über die Koreanische Halbinsel, oder über Südostasien ins Land, um die Grundlage der großen Kreuzung in Shibuya zu bilden.


    Vor etwa 2.400 Jahren kam dann ein zickiges Völkchen an den Immigrationsschalter von Ur-Narita. Die kamen auch nur rein, weil sie Reis mitbrachten, und Sushi ohne Reis nun mal nicht funzt. Außerdem konnten sie prima mit Metall umgehen, weshalb seitdem alle verrückt nach jap. Küchenmessern sind.


    Zickig, weil sie mit allen anderen Einwohnern rumstressten, um irgendwo ihren Platz zu finden. Hier in Yamato krallten Sie sich fest und machten sich wichtig: Jo bitches in da house Unsere Babo:in ist die Sonne, und den Mond könnt ihr auch knicken, das ist nämlich ihr Bruda. Der ist zwar nicht ganz knusper, gehört aber zur Family. Alta, checkt das, kommt ihr Pappnasen eh nicht drüber. Manche Pappnasen fanden das dufte und wollten zum neuen Mainstream gehören. Andere zeigten den Yamato-Leuten einen japanischen Vogel und es gab ordentlich Nachbahrschafts-Beef.


    Clever waren die Yamato schon, denn sie schleimten sich in Folge heftig bei den übermächtigen Chinesen ein, ahmten diese ungeniert nach, gründeten bald eine offizielle Hauptstadt, welche mehrfach wechselte (Asuka, Naniwa, Nara) und ließen sich vom Ausland als Königreich "Wa". feiern. Noch heute ist findet man dies in der sino-japanischen Schreibweise für Yamato -> Washu.


    Aber so richtig aus den Hufen kamen sie dennoch nicht. Alles was nicht dazu gehörte, landete für die Yamatos im Emishi-Topf. Und die Emishi des Ostens boten den Yamato-Snobs heftig Paroli.


    Es musste was passieren.


    Und es kam der Buddhismus. Und was aus Indien bis nach Japan schafft, macht auch vor dem hintersten Winkel Japans nicht halt. Die expansionistische Kraft dieser neuen Religion beruhte auch darauf, das im Gegensatz zu den shintoistischen Heiligtümern der Yamatos in den buddhistischen Tempeln stets Mönche und Priester lebten. Diese brauchten Nahrung, Infrastruktur, Schutz. Man arrangierte sich mit den Anwohnern, übernahm alte Shinto-Heiligtümer, akzeptierte deren Riten und sagte: alles klar, Geburt, Fruchtbarkeit, Ernte und was weiß ich feiern wir oldstyle weiter. Aber wenn ihr sterbt, geht Eure Seele in unser Paradies ein. Deal?


    Viele er anfangs kleinen Provinztempel irgendwelcher Sippen in der jap. Pampa wurden langsam aber sicher ziemlich mächtig. Allianzen bildeten sich, und Provinzdödel konnten an kaiserlichen Stühlen sägen...


    Bevor den Yamato-Kaisern vollends die Felle wegschwammen, machten sie einen auf Trick 17. " Ja also wenn de mal jaaannnz jenau hin kiekst, denn is ja unsere Amaterasu so was wie der Buddha Dainichi, wa? Und unsre Jottheit sowieso ist denn ooch eure Inkarnation hastenichtgesehen, XY ist dann YZ, und unterm Strich ist eh alles eene Soße. Allet janz logisch - weeste Bescheid! Ab jetzt gibt´s den Staats-Buddhismus!" Kaiser Shomu ordnete um 750 an, dass in jeder damaligen Provinz ein Staatstempel errichtet werden soll, um den buddhistischen Wildwuchs in den Griff zu bekommen.


    Ufff, wir haben es geschafft! Der Kreis schließt sich. DAS nun ist Nara! Dieser heftige Klotz des Todaiji mit dem nicht minder heftigen Buddha drinnen ist nun Kaiser Shomus staatlicher Oberchef-Tempel aller staatlich verordneten Provinz Unterchef-Tempel in gaaaanz Japan. Von denen gibt es sogar noch welche.


    Ein Tickchen Shintoismus bleibt im buddhistischen Epi-Zentrum, denn im Todaiji wird auch dem Kriegsgott Hachiman gehuldigt. Achso, und wegen den Rehen, äh...Hirschen: in der Nähe ist der Kasuga-Taisha. Dahin ist der Donnergott auf einem Hirsch hingehoppelt, um dort ne coole Loft zu beziehen. Da dem Vieh dann langweilig wurde, lachte es sich ne Kirsche aus dem Nest an und vermehrte sich in Folge ganz zur Verzückung der kawaiii-jubelnden Touristen. That´s all.


    Sorry für den Roman.


  • Kyoto, die kleinen Dinge am Rande - Teil 2


    Kyoto expandierte erst ab der Taisho um etwa 1920 herum. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Sanjo Ohashi, die große Sanjo-Brücke ein östlicher Ausgang der Stadt und der Startpunkt zweier großer Überlandstraßen: der Nakasendo (zentralen Bergroute), welche bis Edo (Tokio) etwa 540 km lang war, sowie der Tokaido (Ostmeer-Route) die etwa 20 km kürzer war. Die Shinkansen-Verbindung von Kyoto nach Tokio folgt zum Beispiel zuerst in etwa der Nakasendo, um über Nagoya dann in etwa der Tokaido zu folgen. Endpunkt der ursprünglichen Tokaido war in Edo/Tokio dann die Nihonbashi - die "Brücke Japans".


    Östlich der Sanjo-Brücke sieht man die bewaldete Higashiyama-Bergkette am Horizont. Hier reihen sich 25 wichtige buddhistische Tempel auf, wie eine spirituelle Schutzkette. Der für Touristen bekannteste Tempel ist sicherlich der Kiyomizudera. Wie ich schon schrieb, im alten Kyoto durften bis auf wenige Ausnahmen keine buddhistischen Tempel gebaut werden. Und auch Gion, mit der Yasaka-Pagode für viele ein Inbegriff für Kyoto, lag als Vergnügungsviertel außerhalb der Stadt.


    Wenn man nun vom Yasaka-Schrein sich Richtung Westen wendet, streift man rechter Hand Rokuhara. Hier war der militärische Stützpunkt der Shogune, als Kamakura zwischen 1189 und 1333 Hauptstadt war, um den Hofadel zu kontrollieren.


    Kommt man nun über die Gojo-Brücke, wendet man sich am besten gleich Norden und nimmt die Kiyamachi- oder die Kawaramachi-Dori parallel zum Kamo-Fluss. Während Abends in Gion schon längst die Bürgersteige hochgeklappt sind, und exquisite Unterhaltung nur für geladene Gäste hinter verschlossenen Türen abläuft, hier dagegen pulsiert das Leben. Und das war zu den alten Zeiten nicht anders. Für Gourmet-Fans empfehle ich dringend die Kiyamachi-Dori, für Maid-Cafe und Club Fans die Kawaramachi-Dori.


    Doch wo Licht ist, findet sich auch Schatten. Kawara, das ist auch das Kies-Ufer des Kamo zu alten Zeiten nah der Sanjo Brücke. Hier, wo sich Abends junge Leute am Fluss treffen und laue Nächte genießen, war die Hinrichtungsstätte Kyotos. Die Sanjo war geradezu prädestiniert, um Exempel zu statuieren. Hier wurden die Köpfe berühmter "Verlierer" wie Ishida Mitsunari oder Kondo Isami präsentiert.

    In den 1860er ging es nicht nur in Amerika wild zu. Die Gegend einschließlich der Brücke wurde zum wiederholten Mal zum Schlachtfeld hitzköpfiger Samurai, als Japan am Scheideweg stand und es um das "wie" der Zukunft Japans ging. Schwertnarben an einer der bronzenen Giboshi sollen aus dem Jahr 1864 stammen, als beim Ikedaya-Zwischenfall es zu einem heftigen Gefecht zwischen der Shinsengumi und Samurai aus Tosa, Higo und Choshu kam.


    Ein früher Verfechter der Kaisertreue war Takayama Hikokuro. Er verneigt sich am östlichen Ende der Sanjo Richtung Kaiserpalast. Er beging 1793 Seppuku, nachdem jedem vom Shogunat das Todesurteil drohte, der ihm Unterkunft gewährte.


    Hier schließt sich ein etwas 2 1/2 stündiger Rundgang, den man gerne Abends machen sollte.

  • Hier habe ich noch ein Foto auf mein Handy gefunden, welches das ungewöhnlich warme Wetter Ende Oktober bei unserem Nara-Besuch vortrefflich darstellt:

    Das arme Tier, hatte Durst aber kein Geld um sich was aus dem Automaten zu holen?

  • Ich bin gerade auch wieder über den mutmaßlichen Energieverbrauch in Japan erschrocken.

    Neben den Millionen (meist viel zu kühl eingestellten) Klimaanlagen auch noch die unzähligen Getränkeautomaten, die oft prall in der Sonne stehen.

    Und die hat hier gerade echt Power..... puuh...

    Die AC in unserem Schlafzimmer steht bei rund 27 Grad. Passt! Deutlich erträglicher als in den anderen schwül-heissen Räumen.

  • Weiter im Text.


    Also aufstehen, Frühstück (was wirklich eine Wonne im Cross Hotel war. Das hat uns echt Zeit gekostet, so lecker war das), und heute der erste Tag NUR Kyoto, kein Ausflug, nur Kyoto!

    Es geht zum Flohmarkt am Kitano Tenman-gu. Das ist einer von zwei berühmten, großen Antikmärkte Kyotos. Der andere ist der Toji-Markt.

    Die Märkte finden immer an einem festen Wochentag im Monat statt. Der Tenman-gu immer an einem 25. im Monat, egal welcher Wochentag. Es heißt, scheint beim Toji-Markt die Sonne, regnet es beim Tenmangu-Termin und umgedreht.

    Wir hatten Glück, es war warm und sonnig.

    Es braucht etwas zum Tenman-gu. Mit der Bahn und dann den Bus, oder eine halbe Stunde laufen. Hin zu haben wir letzteres getan. Der Antikmarkt breitet sich in den Schrein-umgebenen Wegen und Straßen aus. Ob es nun tausend Stände waren, für den der Markt gerühmt wird, wage ich zu bezweifeln, aber es waren mit Sicherheit einige Hundert.

    Nicht alles ist Antik, es gibt auch viel gegenwärtiges Kunsthandwerk und natürlich Essenstände.

    Man sollte wissen, was man will und etwas Erfahrung mitbringen. Die Händler wissen was sie verkaufen, aber die Preisspanne für eine bestimmte Ware in einer bestimmten Qualität kann erheblich sein. Man kann etwas zum vernünftigen Preis finden, aber unterm Strich fand ich Kyoto sehr teuer.


    Der Kitano Tenmangu-Schrein ist selber schon eine historische Sehenswürdigkeit und ein shintoistisches Heiligtum. Oft sieht man Fuchsstatuen bei Shinto-Schreinen, dann sind diese Inari, dem Kami des Reis und der Fruchtbarkeit gewidmet. Manchmal sieht man allerdings Kühe. Diese Schreine dienen dem Kami Tenjin als Behausung, dem Kami der Gelehrsamkeit und Dichtkunst.

    Zu Lebzeiten hieß der Kami Sugawara Michizane und war kaiserlicher Beamter und lebte während der Heian-Zeit (845-903). Ich mache es kurz: Michizane wurde ein Mobbing-Opfer am Hof und wurde nach Daizafu auf Kyushu verbannt. Michizane starb kurz darauf und das Elend fing an: Pockenepidemien, Dürre-Jahre und dem Kaiser starben die Gören weg.

    Ein fix drei wurde 942 dann dieser Schrein erbaut, und Michizane bekam posthum seine alten Beamtentitel zurück, und sein Geist durfte als Kami "Tenjin" von der schnöden Provinz wieder zurück ins hippe Kyoto in diesen Schrein einziehen. Der Kitano Tenmangu ist zudem der Hauptschrein aller Tenjin-Schreine Japans.

    Übrigens gilt der 25. als Geburts- und Todestag von Michizane. Deshalb auch der Markt an einem 25. im Monats. Deswegen sollte man als Flohmarktbesucher auch kurz mal bei Michizane vorbeischneien und Hallo sagen.

    Was im Frühjahr hier üppig blüht sind keine Sakura, sondern Ume, Pflaumen, der Lieblingsblüte Michizanes. Solltet Ihr also Abbildungen eines Typen in alten, stylischen Klamotten, einer Muh-Kuh und ´ner Menge blühenden Gedöhns sehen, das ist der olle Michizane.


    Was kann man hier noch machen? Seine Teetasse weihen lassen. Naja, feiner: seine Teeschale. Das hat nichts mit Michizane zu tun, sondern mit dem Feldherrn und Reichseiniger Toyotomi Hideyoshi. Dieser liebte als oberster Cheffe Japans Prunk und Gold und Flitter, seine besten Tee-Meister wie Sen no Rikyu dagegen das Gegenteil: Wabi Sabi. Hideyoshi und Rikyu waren wie Feuer und Wasser.

    1587 beschloss Hideyoshi eine Mords-Teeparty abzuhalten. Diese sollte 5 Tage gehen, und JEDER im Umkreis von Kyoto, Osaka, Nara und Sakai, welcher der Tee-Zeremonie nachging, war verpflichtend eingeladen teilzunehmen. Wer nicht kam: Weltverbot! Deswegen die 5 Tage und das große Gelände des Schreins.

    Die drei wichtigsten Teemeister jener Zeit, Sen no Rikyu, Sogyu Tsuda und Sokyu Imai, wurden mit der Durchführung der Veranstaltung betraut. Es sollen an die 1000 Leute gewesen sein, welche im Lotterie-Verfahren den Zeremonien zugelost wurden. Natürlich stellte Hideyoshi seine unbezahlbaren Teeutensilien aus, auf dass diese bewundert werden sollten. Es gibt unterschiedliche Angaben, aber nach der häufigsten wurde das Event bereits nach einem Tag beendet. Offiziell wegen eines Aufstands, zu dem Hideyoshi eilen musste. Tatsächlich jedoch, weil er es einfach konnte, weil seinem Geltungsbedürfnis genüge getan war, und es ihm schlicht langweilig wurde.

    Ist man also an einem 25. Februar da, kann man einer einer riesigen öffentlichen Teezeremonie teilnehmen, welche jedes Jahr stattfindet.


    Wir waren am 25. Oktober da und zogen uns die Getränke an einem der üblichen Automaten.


    Mit unserer Beute, einer Oribe-Teeschale, einem Sake-Set aus Shino-Keramik, eisernen Stäbchen für Kohle eines Myochin-Schmieds, sowie einem Obi-Gürtel und einem Gürtel aus Chirimen-Seide, welche ich zum Basteln brauche, nahmen wir das zweite Ziel in Angriff, dem Kinkakuji.


    Eigentlich graute es mich vor diesem Spot. Schon allein weil JEDER, aber auch wirklich JEDER 0815 Touri an diesem Tempel vorbei latschen muss. Aber ich hatte es mir geschworen. Der Grund war vor vielen Jahren ein Wettkampfrichter beim Bogenschießen, einem Sport den ich mache. Der war nun Rentner und gondelte in der Weltgeschichte rum. Unter anderem nach Japan und bei irgendeinem Wettkampf erzählte er fröhlich von seinem Urlaub und zeigte Bilder, wie er da so am Kinkakuji stand.

    Und ich war soooo neidisch! Ich gebe es ja zu, das ist sch###e, aber ich war so elendig neidisch! So schwor ich mir, eines Tages da auch zu stehen und auch so ein dämliches Foto zu machen.

    Vom Kitano Tenmangu kann man hinlaufen, sind in etwa knappe 2 Kilometer. War eine blöde Idee, wenn man sich auf den Flohmarkt eh schon die Hacken abgelaufen hat.

    So mussten wir erstmal fußkrank auf einer Bank vor dem Tempelkomplex eine halbe Stunde vor uns hinsterben und ernteten diesmal neidische Blicke diverser Touristen, denn es war warm, es war die einzige Bank, sie wahr sehr klein und nur wir passten mit unsere dicken Hintern drauf.


    Nachblickend bin ich froh, da gewesen zu sein. Die Zustände, bei denen Besuchern ein paar Sekunden Zeit gegeben wird ein paar Fotos zu machen, und dann weitergescheucht werden - zumal es ein Rundkurs ist, den man nur einmalig begehen kann, existierte Ende Oktober 2022 zum Glück noch nicht wieder.

    Wir ließen uns ausreichend Zeit und Reisegruppen und Schulklassen an uns vorbei und hatten immer wieder stille Momente. Eine Möglichkeit vor Ort eine Schale Matcha zu genießen, ließen wir uns nicht entgehen. Standesgemäß hatte die Süßigkeit ein Fitzelchen Blattgold on Top.


    Die historischen Einzelheiten erspare ich Euch. Ich glaube der Kinkakuji ist hinlänglich bekannt. Nur eins noch: der Rokuonji, so heißt der Tempel eigentlich, sollte der Ruhesitz von Ashikaga Takauji, dem 3. Ashikaga Shogun werden. Nach der Beilegung der Nanbokucho-Kriege, widmete er sich den schönen Künsten. Ab 1390, benannt nach dem Standort des Tempels in Kitayama (Kitayama-Kultur), bis zum 8. Shogun Ashikaga Yoshimasa, der seinen Silbertempel Ginkakuji in der östlichen Hügeln baute Higashiyama = Higashiyama-Kultur, entwickelte Japan einen Stil und ein ästhetisches Empfinden heraus, was für uns Japan-Fans und der ganzen Welt so "unverwechselbar japanisch" ist.

  • Hallo Sabiji,

    ich hatte noch nie so viel über Japanische Kultur gelesen, wie bei deinem Reisebericht, und das auf recht unterhaltsame Weise. Danke dafür!


    Zugegeben, bin ich nicht so begeistert von Geschichte, aber Japan hat anscheinend eine sehr bewegte gehabt, was es irgendwie interessant macht.


    Hast du die gesamte Geschichte gelernt oder hast du dich nur für die Passagen interessiert die zu euren Reise relevant waren?


    Schöne Grüße


    Ralf

  • Hallo Ralf,

    ich fürchte, das würde hier den Rahmen sprengen. Ich drücke es mal vorsichtig aus, als eins meiner Hobbys beschäftige ich mich mit "Japan" im weitesten Sinn mein ganzes Leben lang - und in bestimmten Bereichen recht intensiv. So bin ich z.B. Mitglied einer jap. Gesellschaft zur Erhaltung und Studium einer bestimmten Kunstrichtung, und halte auch ab und an Vorträge zu diesem Schwerpunkt.


    Ich schrieb es schon anderweitig, dass ich sicherlich viele Spots mit ganz anderen Augen sehe, wie übliche Touristen. Anderweitig sind mir viele andere Kulturen, welche hier in Reiseberichten vorgestellt werden, ziemlich fremd. So gleicht sich das aus.


    Ich hoffe es ist okay wie ich das mache. Wenn es zu viel wird, einfach nur die Bilder an schauen.

    Meinerseits schaue ich mir immer gerne jeden anderen Bericht hier über Japan an, ob nun mehr oder weniger detailliert beschrieben, oder Bilder von Orten die immer wieder gezeigt werden - ich finde sie immer aufs neue Interessant.

  • Ich war 2014 schon vor Öffnung am Tor zum Kinkakuji und war als eine der ersten drin. Da ging noch mit dem Andrang. Aber ich habe den Eindruck, dass damals noch weniger ausländische Touristen in Japan unterwegs waren. Heute ist auch einiges einfacher.

  • Ich war 2014 schon vor Öffnung am Tor zum Kinkakuji und war als eine der ersten drin. Da ging noch mit dem Andrang. Aber ich habe den Eindruck, dass damals noch weniger ausländische Touristen in Japan unterwegs waren. Heute ist auch einiges einfacher.

    Ich hatte vor kurzem ein aktuelles Video von einem Bekannten am Todaiji in Nara gesehen, wie Leute in einer gut 200 Meter Schlange nach Tickets anstanden. Bei uns war es Oktober 2022 richtig leer. Das hat mir echt Angst gemacht.

    Als ich 2019 da war, soll es das Rekord-Jahr der Besucher-Zahlen gewesen sein. Lustiger weise habe ich davon nichts mitbekommen. Das Wetter war wohl zu schlecht...


    Das nächste mal wird es für mich wahrscheinlich erst Herbst 2025 wieder werden. Ich will an einer Veranstaltung meines Vereins in Tokio teilnehmen, ansonsten lasse ich Tokio, Osaka, Kyoto & Co links liegen. Kyushu interessiert mich, mal sehen was noch. Suche nur noch eine "Reisebegleitung m/w/d", meine Frau will nicht noch mal nach Japan. :D

    Meine Tochter hat zwar wieder Interesse angemeldet, schon allein um ihre Gasteltern zu besuchen. Aber wer weiß schon, was in 2 Jahren ist...