Unsere Patenkinder

  • Vor etwa knapp 20 Jahren wurde im indonesia-forum ein "Balihilfethema" für 4 Kinder eröffnet, welches zum Ziel hatte, Schulausbildungen zu finanzieren. Leider wurde das Forum geschlossen. Deshalb finden schon seit einigen Jahren die "Pateneltern" nicht mehr zusammen.


    Nun kann ich über einen großen Erfolg berichten. Denn das letzte unserer Patenkinder hat von der Universität in Singaraja am 24. August 2023 ihr Abschlusszeugnis (Wisuda) erhalten. Nun ist sie Lehrerin an einer Schule in Denpasar, und kann den Titel (Gelar) "S.Pd" hinter ihrem Namen tragen.


    Die andere 3 Kinder haben erfolgreich ihren Abschluss an der Monarch-schule in Samuh (bei Candidasa) gemacht "Diploma D1". (Die Monach-schule bildet die Schüler für die Hotel - und Restaurantbranche aus).


    Ich freue mich sehr, diese Aktion zum Abschluss gebracht zu haben.



    Geschafft .. das Bild zeigt die Feierlichkeiten "Wisuda".

    Ein Lächeln sagt oft mehr als tausend Worte ... (Mir hat das oft auf Bali geholfen).

  • Schön das zu lesen!

    Ich war damals auch sehr aktiv in dieser Sache und hatte einen Dauerauftrag für unser Patenkindkonto. Ich war entsetzt als Thomas damals bekannt gab dass das Konto aufgelöst wurde.


    Und ich habe mir schon oft bei deinen Berichten gedacht, bzw. eigentlich gewusst, dass ich den User Surya irgendwie kenne aus dem Indonesienforum.

    Du bist Hr. K. !?


    Liebe Grüße Gisela

  • Ja, das Konto wurde aufgelöst, und der Betrag wurde an unser ältestes Patenkind überwiesen. Nun hatte sie für die letzten Jahre die Aufgabe, die Kosten der Universität zu bezahlen. Inzwischen hat unser ältestes Patenkind geheiratet und hat ein Baby bekommen. Leider verstarb inzwischen ihr Vater.


    Ich war auch sehr entsetzt darüber, daß das Forum geschlossen wurde. Als das Spendengeld aufgebraucht war, hat mich die Universität in den letzten Jahren viel Geld gekostet.


    Klar erinnere ich mich an Gisela D...m. Stimmt, ich bin -- K......g --




    Hochzeit mit der traditionellen, balinesischen Kleidung

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  • War jemand der Pateneltern bei den Abschlussfeierlichkeiten anwesend?

    Viele Grüße

    horas

    Leider nicht. Wenn es die Möglichkeit gegeben hätte, wäre ich sehr gerne bei den Abschlussfeierlichkeiten dabei gewesen. Aber es gibt leider einen Krankheitsfall in unserer Familie.


    Aber ich stimme Dir zu, daß es nicht nur um Spenden gegangen ist, denn es sind ja unsere Patenkinder. So besuchte ich unser ältestes Patenkind zum Geburtstag, brachte einen Kuchen mit, und sang happy birthday auf Indonesisch. Die Freude war sehr groß, denn erstmalig feierte sie ihren Geburtstag.


    Zu einer anderen Zeit machte ich mit unseren Patenkindern einen Ausflug zu den heißen Quellen nach Toyabunka / Kintamani mit einer Übernachtung im Hotel.


    Zur Information .. : Die Schulkosten wurden durch die Spendengelder bezahlt. Die "Extras" zahlte ich.


    Viele Grüße

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  • Kannst du uns mitteilen, wie hoch in etwa die Schulkosten für die beiden unterschiedlichen Schulformen pro Kind und pro Jahr waren.

    Kann man schlussfolgern, dass die Übernahme der Schulkosten durch die Pateneltern eine sichere berufliche Zukunft den betroffenen Patenkindern ermöglicht und dass die betroffenen Eltern diese Kosten nicht hätten stemmen können?. Ich hoffe, meine Fragen sind nicht zu direkt und zu persönlich. Aber es interessiert mich, was eine solche Patenschaft in Indonesien wirklich kostet.

    Viele Grüße

    horas

  • >Kannst du uns mitteilen, wie hoch in etwa die Schulkosten für die beiden unterschiedlichen Schulformen pro Kind und pro Jahr waren.


    Bis zur 6. Klasse müssen nur Schulkleidung (die Kinder brauchen mehrere "Uniformen"), Bücher und Transportkosten finanziert werden. Man unterscheidet aber nach den preisgünstigeren staatlichen Schulen und den teureren privaten Schulen. Nach der 6. Klasse fallen höhere Schulkosten an, welche einige balinesische Eltern nicht tragen können. Deshalb kenne ich einige Schüler, welche nach der 6. Klasse die Schulausbildung abbrechen mußten. Für Klasse 1 - 6 betragen die Schulkosten etwa 150 Euro pro Jahr. Für Klasse 7 - 9 etwa 400 Euro pro Jahr. Für das Studium (für unser Patenkind 4 Jahre) lagen die Kosten bei etwa 3000 Euro pro Jahr. Dazu kam aber noch die Miete, die Austattung eines Zimmers, Strom und Verpflegung dazu. Außerdem die Fahrtkosten von der Uni Singaraja nach Sengkidu (bei Candidasa). Bezahlt werden musste auch die Abschlussfeier mit Zeugnisübergabe (Wisuda Bild 1) Für das hospitaly training center (Monarch) in Samuh (bei Candidasa) lagen die Gesamtkosten bei etwa 1000 Euro pro Patenkind.


    >Kann man schlussfolgern, dass die Übernahme der Schulkosten durch die Pateneltern eine sichere berufliche Zukunft den betroffenen Patenkindern ermöglicht und dass die betroffenen Eltern diese Kosten nicht hätten stemmen können ?


    Ohne die Übernahme der Schulkosten durch die Pateneltern wäre ein Studium ausgeschlossen gewesen. Inzwischen ist sie Lehrerin an einer Schule in Denpasar. Leider hat sie keinen "Beamtentitel", welchen man erkaufen muß. Kostenpunkt etwa 23.000 Euro. Damit erhält man einige Privilegien, und

    der Verdienst steigt wesentlich. Möglicherweise ist man auch Pensionsberechtigt. Jedenfalls war das noch vor einiger Zeit noch so.


    Die anderen 3 Patenkinder haben ihren Abschluss an der Monarchschule für die Touristenbranch gemacht. Immerhin können sich die 3 Patenkinder damit bewerben, denn Candidasa ist ein Touristenort.



    Viele Grüße

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  • ... und dass die betroffenen Eltern diese Kosten nicht hätten stemmen können ?

    Absichtlich stelle ich Bilder ohne Personen ein. Die 2 Bilder zeigen die Wohnsituation mancher Balinesen, abseits der Touristenpfade. Solche Eltern haben kein Geld, um Schulkosten ihrer Kinder zahlen zu können, denn in erster Linie geht es um Lebensmittel (Reis). Ähnlich war die Situation unserer 4 Patenkinder.




    Ein Lächeln sagt oft mehr als tausend Worte ... (Mir hat das oft auf Bali geholfen).

  • Ich hatte 1979 in einem ähnlich primitiv eingerichteten Batakhaus auf einem Reisfeld in der Nähe des Danau Toba gewohnt. Ich weiß noch genau: die Toilette war das Reisfeld. Das war kompliziert, vor allem, wenn ich vergaß, beim Morgengrauen schon raus zu gehen. Den Rest fand ich wild-romantisch.


    mein Schlafzimmer, "Ein Bett im Kornfeld, das ist immer frei, Denn es ist Sommer und was ist schon dabei?" (Lied von Jürgen Drews)



    So und dort wollte ich damals leben; aber es blieb nur ein Jugendtraum.

    Ich habe mit einigen Bekannten von damals noch Kontakt. Die aus meiner Generation haben es alle irgendwie geschaft, leben meist in Jakarta oder Medan, in "kleinbürgerlichen" Verhältnissen. Es ist eigentlich wie in Afrika: dort, wo die ländlichen Regionen vom Staat vernachlässig werden, was sich durch mangelhafte Gesundheitsversorgung, schlechte bzw. fehlende Bildungseinrichtungen (Berufsschulen!), unzureichende Infrastrukturen ausdrückt, treibt es die Jugend in die Städten oder in die weitere Ferne.

    So verpuffte auch die Idee, den Tobasee touristisch so zu entwickeln, dass er wie Bali, ein weltbekanntes Traumziel werden würde. Die Gegend war für Hippies in den 60ern und 70ern ein beliebter Zwischenstopp auf der Reise von Kathmandu über Krabi nach Kuta. Zurück blieben zahlreiche Hotelruinen, ärmliche Dörfer und die Landflucht.


    Viele Grüße

    horas

  • Ohne Begleitung gab es mir die Möglichkeit, in "rustikalen Wohnverhältnissen", im mehreren Urlauben zusammen mit verschiedenen balinesischen Familien in Karangasem (Ostbali) zu wohnen. Toll die Landschaft mit den Reisfeldern und dem Vulkan Gunung Agung. Die freundlichen Balinesen. Die Speisen und die speziellen Gemüse, welche über offenem Feuer gekocht werden. Die balinesischen Tänze und die alten traditionellen Gesänge. Die hingebungsvolle Agama Hindu Dharma Religion und die vielen Tempel .. etcetera pp.


    Ich meide Touristen. Mein Reisehandbuch dient nur dazu, den dort beschriebenen Sehenswürdigkeiten zum größten Teil aus dem Weg zu gehen.




    Meine "Schlafkammer" für 4 Wochen. Das Bad (Mandi) befand sich quer über den Hof und klein wie 2 Dixitoiletten. Man konnte nur kaltes Wasser aus einem Behälter schöpfen. Deshalb Haare waschen nur am Nachmittag.



    Öfter feierte ich meinen Geburtstag zusammen mit balinesischen Freunden.


    MfG ..

    Ein Lächeln sagt oft mehr als tausend Worte ... (Mir hat das oft auf Bali geholfen).

    Edited once, last by Surya ().