Bilder einer unglaublichen Reise zu den Pinguinen nach Südgeorgien und den Falklandinseln

Seit einer Woche bin ich von einer abenteuerlichen Reise ans andere Ende der Welt zurück. Unglaublich, was wir in diesen 4 Wochen alles erlebt haben:

Abzockerei in Santiago de Chile, Flugstreichung nach Falkland, so dass wir beinahe das Schiff verpasst hätten, Anlandungen mit dem Zodiak in Südgeorgien, riesige Mengen an Königspinguinen, freche und griffige Pelzrobben und See-Elefanten. Albatrosse und Küstenseeschwalben, riesige Eisberge, Corona-Erkrankung auf dem Schiff, hoher Wellengang, teilweise Sperrung der Anlandungen wegen der Vogelgrippe, es war spannend und wir wussten nie, was noch alles kam.

Die Falklandinseln sind fantastisch, ich sah frisch geschlüpfte Eselspinguine, Orcas, Rockhoppers, es gab einen Sandsturm und und und

Der Rückflug von den Falklandinseln verschob sich um Stunden, so dass wir in Punta Arenas in der Nacht strandeten. Der Flug ging einfach nicht weiter nach Santiago. Das war Mist, denn wir standen bis zum nächsten Morgen in der kalten Halle, oder legten uns auf den Boden bzw. auf die harten Sitzgelegenheiten.

Unsere Maschine nach Europa war weg und alle Fluggesellschaften waren voll und wollten teure Dollars für eine Umbuchung.

Nach 2,5 Tagen Rückreise bin ich dann endlich wieder zu Hause gewesen.

Das war eine richtig tolle Reise mit vielen schönen Erlebnissen und natürlich viel Aufregung, aber alles ging gut aus.

Hier schon mal eine kleine Auswahl an Bildern. Weitere werden folgen.

Viele Grüße

Petra

In meinem Forum berichte ich etwas ausführlicher über diese Reise:
Eine abenteuerliche Reise zu den Pinguinen nach Südgeorgien und den Falklandinseln

Anreise mit Hindernissen auf die Falklandinseln

Diese Fotoexpedition Südgeorgien und Falklandinseln habe ich zusammen mit meiner Fotofreundin Karin gemacht. Die Anreise nach Falkland mussten wir selber organisieren. Da es immer nur einen Flug wöchentlich auf die Falklandinseln gibt, haben wir uns 2 Puffertage in Santiago de Chile eingebaut.

Wir flogen mit British Airways von Hamburg über London nach Santiago de Chile. In Santiago am Flughafen fielen wir dann einem dubiosen Taxifahrer in die Hände, der ganz einfach nur ein Kreditkartenbetrüger war. Er zog die Karte zweimal mit dem Vermerk durch, der Betrag wurde nicht angenommen und fälschte letztendlich den Betrag jeweils auf 1.600 € anstatt von 16 €. Wir gehen dieser Sache aber noch nach. Außerdem konnten wir den Betrüger bei der Polizei an Hand von Kameraüberwachungen identifizieren. Tja, manchmal ist man wirklich zu blauäugig.

Ich hatte für uns zwei Privat-Ausflüge gebucht, am Ankunftstag einen Stadtrundgang in Santiago und am nächsten Tag eine Fahrt nach Valparaiso mit anschließendem Besuch von einem Weingut.

Gerade als die noch leeren 6 Weingläser vor mir standen, die Häppchen dazu angerichtet waren und ich ein Foto mit dem Handy machen wollte, poppte tatsächlich die Meldung auf, dass unser Flug nach Falkland sich um einen Tag nach "hinten" verschiebt. Das Problem, wir sollten am 4.11. mit dem Schiff in Port Stanley starten und nun hatten wir eine Bestätigung für den 5.11. bekommen. Was für eine Aufregung!

Also gab es keine Weinverkostung, dafür brachen wir die Tour ab und ließen uns zum Flughafen fahren. Wir buchten nun für den 4.11. einen Flug nach Punta Arenas, übernachteten dort und während wir dort alles regelten, bekamen wir die erlösende Nachricht, dass das Schiff doch wartet, denn wegen des Wetters musste es eine sichere Bucht aufsuchen. Außerdem waren noch andere Teilnehmer in Punta Arenas gestrandet.

Hätte das Schiff nicht gewartet, so hatten wir uns schon überlegt, wären wir 3 Wochen auf den Falklandinseln geblieben.

Am 5.11. dann kamen wir endlich auf dem Militär-Flughafen Mount Pleasant an.

Viele Grüße
Petra

Fortsetzung folgt!

Mit der Polar Pinoneer auf dem Weg nach Südgeorgien

Vom Flughafen wurden wir nach Port Stanley gefahren und hatten dort ein wenig Freizeit, um noch Kleinigkeiten einzukaufen und einen Rundgang zu machen. Dann wurden wur zur Polar Pioneer gebracht. Wir sind insgesamt nur 53 Passagiere, das heißt, es ist schon alles sehr familiär. Die Kabine ist nicht luxeriös, aber ausreichend Stauraum ist vorhanden. Ich teile sie mir mit meiner Fotofreundin Karin.

Alles auf dem Schiff ist für uns frei zugänglich, es gibt eine Lounge mit Bar und natürlich auch 2 Räume, in denen wir unsere Mahlzeiten einnehmen.

Über 2 Tage waren wir unterwegs auf dem offenen Meer, wir haben vorgesorgt, damit wir die Seefahrt einigermaßen gut - ohne seekrank zu werden - überstehen. Die Zeit vergeht aber recht schnell, denn es gibt Drills und andere verpflichtende Vorträge,über das was wir alles dürfen und was nicht und natürlich auch reichlich Informationen über die Natur, das Fotografieren vom Schiff und an Land.

Am 7.11. erreichen wir nach 1.000 km Shag Rocks, das sind Felsen, die von Tausenden von Vögeln bewohnt sind. Albatrosse und Sturmvögel begleiten uns, wir sehen Buckelwale im Wasser.

Anlanden können wir aber nicht. Das ist für den nächsten Tag geplant, wenn wir Südgeorgien erreichen.

Ja, das ist ein Schwarzbrauenalbatros

8.11. endlich haben wir Südgeorgien erreicht - Willis Islands - Right Whale Bay - Salisbury Plain

Wir hatten 2 Anlandungen geplant, vormittags in der Right Whale Bay und am Nachmittag im Salisbury Plain.

Bevor wir jedoch an Land durften, wurden unsere Stiefel, und äußere Klamotten inspiziert, dass sich auch ja kein Samenkorn oder anderes irgendwo versteckte. So bürsteten und wuschen wir alles ab, bis die Inspekteure zufrieden waren, dann wurden die Stiefel noch mal abgespritzt und wir mussten durch ein Desinfektionsbad gehen. Zum Schluss noch eine schriftliche Erklärung abgeben und das war´s dann, wir durften an Land!

Das Säubern stand dann bei jeder Anlandung auf dem Plan. Wenn wir dann wieder aufs Schiff zurückgingen, wurden die Stiefel auch wieder mit dem Hochdruckreiniger gesäubert und das Desinfektionsbad war immer Pflicht.

Ebenso durften wir keinen Rucksack ablegen, uns nicht hinknien oder hinsetzen, erst recht nicht hinlegen. Nur die Stiefel und Stativ durften den Boden Südgeorgiens berühren.

Vor dem Ein- und Austeigen vom Zodiak hatte ich ein wenig "Schiss", aber es klappte fast immer irgendwie mit Hilfe.

Um 5 Uhr erreichten wir Willis Island, nach dem Frühstück dann die 1. Anlandung. Wir waren begeistert! Wir durften uns frei bewegen, mussten nur auf die griffigen Pelzrobben uns Seeelefanten aufpassen. Dann sahen wir die vielen Königspinguine. Was für eine Kulisse, einfach toll!

Um 16 Uhr brachen wir dann zur Salisbury Plain auf. Hier befindet sich die zweitgrößte Königspinguinkolonie! Wow!

Quote from horas

Ich hoffe, du bekommst den gestohlenen Batzen Geld zurück!

Das war die Kreditkarte meiner Freundin. Heute schrieb sie mir, dass sie kein Geld zurückbekommt, weil das Kreditkartenunternehmen nur haftet, wenn unbefugte Dritte die Karte missbrauchen.

Danke, ich habe das Karin weitergegeben

9.11. Possession Bay - Fortuna Bay

Die Anlandung an der Possession Bay fiel aus, das Wetter war zu schlecht, so fuhren wir weiter zur Fortuna Bay. Den letzten Zodiak hätten wir beinahe verpasst, ich kam einfach nicht in meine Klamotten rein. In der letzten Minute kamen wir mit hängenden Zungen noch aufs Boot.

Es wäre schade gewesen, denn es war wieder ein schöner Ausflug, auch wenn das Wetter nicht ganz so schön war.

10.11. Fortuna Bay - Godhul

Um 4:15h wurden wir geweckt und um 5 Uhr standen wir dann schon an der Fortuna Bay. Es gab wieder viel zu fotografieren. In Godhul konnten wir dann doch keine Anlandung machen.

Wir sind beide erkältet und haben am Abend mal den Boardarzt aufgesucht. Er gab uns was für die Halsschmerzen und empfahl uns, abends eine "IbU" zu nehmen.

11.11.2023 - Jason Harbour - Nordenskjöld Glacier (Cumberland Bay) - Grytviken

Jason Harbour fiel aus: Robbensterben durch die Vogelgrippe.So fuhren wir weiter zur Cumberland Bay. Dort gab es eine Zodiac-Tour durch die wunderschönen Eislandschaften.

Am Nachmittag durften wir dann nach Grytviken, einer alten Walfängerstation. Vorher kamen "Inspekteure" an Board. Erst nachdem wir unsere gebürsteten und gewaschenen Klamotten, Rucksäcke und Stiefel zu deren Zufriedenheit gesäubert und desinfiziert hatten, durften wir an Land.

Allerdings waren hier zum ersten Mal unsere Wege abgesteckt, die wir gehen durften. Wir besichtigten die Post, schrieben dort Postkarten, die aber bisher noch nicht angekommen sind. Dann gab es noch ein Museum und eine Kirche.

Da wir uns nach dieser Tour nicht besonders fühlten, ließen wir das Abendessen aus und gingen früh ins Bett. Auch kein Gin Tonic konnte uns locken.

Die Bilder von Grytviken sind mit der GoPro geschossen. Wir haben unsere großen Kameras an Deck gelassen.

12.11. Cooper Bay - Drygalski Fjord

Nun sind wir am südlichsten Punkt unserer Reise angekommen, dennoch lassen wir die Morgentour mit dem Zodiak ausfallen! Aber am Nachmittag sind wir wieder dabei: Eisberge, Weddelrobben mit Nachwuchs, Seeelefanten, Seeschwalben, Pinguine, Albatrosse, Königskormorane mit ihren blauen Augenringen, es war eine tolle Tour.

Nach dem Abendessen legen wir uns sofort hin, irgendwie sind wir gesundheitlich nicht auf dem Damm.

13.11. Salisbury Plain

Um 4 Uhr werden wir geweckt, um 5 Uhr ankern wir am vor Salisbury Plain und werden mit den Zodiacs an Land gebracht. Das Wetter ist trübe und es ist kalt. Wir sehen wieder Unmengen an Königspinguinen, Pelzrobben, Seeelefanten, Albatrosse, Skuas...

Dieses wird unsere letzte Anlandung sein. Wegen der Vogelgrippe wurden nun alle Buchten auf Südgeorgien bis auf Weiteres gesperrt.

Wir müssen noch einmal den Arzt aufsuchen, bekommen nun ein Antibiotikum und stellen fest, dass wir uns mit Corona infiziert haben müssen. (vermutlich auch viele andere auf dem Schiff).

Danke! Das war schon ein echtes Handicap, aber wir haben uns durchgeschlagen. Es stand ja nun die Rückfahrt nach Falkland an, das waren rund 3 Tage für die Erholung. Für die Falklandinseln wollten wir unbedingt wieder einigermaßen fit sein. Wir sind übrigens immer noch beide nicht richtig wieder auf dem Damm.