"Reise"stativ

  • "Reise" hab ich bewusst in Hochkommas gesetzt. Ich bin gerade auf der Suche nach einem einigermaßen bezahlbaren, leichten, kompakten und trotzdem stabilen Stativ, und das ist eigentlich ein Widerspruch in sich. Die leichten Stative, die ich bisher gesehen habe, sind meist auf Bridge- und Systemkameras ausgelegt, in meinem Fall sollte allerdings eine D-SLR mit Objektiv (ca. 1.200 Gramm) gehalten werden.


    Bisher hatte ich auf Reisen ein Billigstmodell um 15 Euro dabei, da ist mir allerdings beim festziehen eine Klemme abgebrochen. Mein Manfrotto-Stativ ist zu groß und zu schwer.


    Alternativ zu einem richtigen Stativ überleg ich schon länger, ob nicht ein Gorillapod mit Kugelkopf recht praktisch wäre. Wenn's um die Höhe geht, dann kann man das an einem Verkehrsschild, Geländer etc. festmachen.



    Zu welchem Stativ könnt ihr mir raten?
    Wie sind eure Erfahrungen mit Stativen auf Reisen?

  • Ich habe ein Stativ von Silk "Sprint Mini GM" und bin sehr zufrieden damit. Es ist ein Kompromiss aus Höhe, Stabilität, Gewicht und Preis. Ich habe es schon viele Jahre und es hat damals um die 100 D-Mark gekostet.
    Vielleicht hilft Dir dieser Link weiter.
    Soviel ich weiss hat sich Petra gerade in den USA auch ein Stativ gekauft. =)

  • Ich habe 2 Stative von Sirui.


    Als Kleines, insbesondere für unsere Asien Urlaube das T-025 Reisestativ aus Carbon.
    Es hält meine Nikon D300s und auch ein dazugehöriges Okjektiv von 600 Gramm, also insgesamt ca.1500 Gramm absolut sicher.
    Für Urlaubszwecke jedenfalls für mich ausreichend und dazu noch ein Stativ, welchs man gut immer dabei haben kann, weil kleiner und leichter geht kaum.
    Die im Test bemängelten Fehler habe ich übrigens absolut nicht.


    Wenn es etwas mehr sein soll, habe ich ebenfalls noch das N-2204, ebenfalls von Sirui aus Carbon.
    Auch dieses ist für die Größe extrem leicht und ein Grund, weshalb ich dieses gewählt habe war, dass man eines der 3 Beine als Einbein heraus schrauben kann.
    Dieses verwende ich im übrigen ohne die Mittelsäule, da es für mich auch ohne groß genug ist.
    So ist es noch einmal leichter und auch stabiler.


    Ich würde beide Stative wieder kaufen und Freunde von uns, mit denen wir zusammen auf Safari in Kenia waren, haben sich gerade das Gleiche gekauft, da sie es bei mir gesehen hatten und es super fanden.

    " Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist. "
    ( Jean Paul )

  • Quote from cicapetra

    Als Kleines, insbesondere für unsere Asien Urlaube das T-025 Reisestativ aus Carbon.

    Das gefällt mir sehr gut und ist auch vom Gewicht her eher das, was ich mir vorstelle. Und die Qualität des Kugelkopfes wird ja sehr gelobt.


    kiki: Ich hab das Manfrotto 390 Junior, da ist der Stativkopf fix verbaut. Den kann man nicht abnehmen.

  • Hallo,


    der Markt ist in diesem Bereich inzwischen völlig unüberschaubar und jeder empfiehlt hier etwas anderes. Ich würde mir an Deiner Stelle zunächst überlegen, welche Anforderungen genau Du an das Stativ und den Kopf hast. Wenn Du es für lange Brennweiten einsetzen willst, wird es ein anderes Kaliber sein müssen, als bei der Verwendung von kurzen Brennweiten bei schlechtem Licht oder bei HDR-/ Panorama-Anwendungen. Soll es wirklich ein reines Reise-Stativ sein oder soll es Bestandteil eines Stativ-Systems sein, mit dem Du auch Komponenten mit einem Studio-Stativ austauschen kannst (z B. Arca-Kompatibilität)? Wenn das klar ist, würde ich mir überlegen, welche Kröte Du dafür schlucken willst (Preis, Packmaße, Gewicht, Unterbringung an der Fototasche). Und wenn das alles klar ist, würde ich in einer ruhigen Minute nochmal genau abwägen, ob angesichts der Vor- und Nachteile der so gefundene Kompromisses wirklich zielführend ist.


    Ich habe auf Reisen bis 4 kg Gewicht bei max. 400 mm Brennweite auf dem Stativ und da schien mir ein Manfrotto aus der 055er Serie (Carbon wg. Gewicht, 4 Segmente wg. Packmaß) passend zu sein. Das ist weder billig noch wirklich klein, aber es passt gerade so eben in den Koffer, zwischen den Stativbeine ist Platz für Socken und weniger Stativ würde mir faktisch nichts bringen. Dann lieber ganz ohne bzw. mit einem Einbein.


    Ciao
    HaPe

  • Die Anforderungen sind natürlich klar:


    Kamera plus schwerstes Objektiv wiegt bei mir nur 1.200 Gramm. Ich möchte das Stativ gerne für Belichtungszeiten von 0,5 bis vielleicht 5 Sekunden (bei gutem und schlechtem Licht) verwenden. Studiofotografie ist kein Thema und wenn mal so ein Sturm geht, dass das Stativ wackelt, dann lass ich das Foto eben aus und die Welt dreht sich für mich genau so weiter.

  • Die Stative von Sirui sind Arca kompatibel und unten ist ein Haken, an dem du einen Rucksack oder so hängen kannst, um das Stativ noch stabiler zu machen.
    Das habe ich aber noch nicht gebraucht.

    " Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist. "
    ( Jean Paul )

  • Ich hab mal kurz das Manfrotto junior mit dem Mantona verglichen. Vorausgesetzt ich hab richtig gegoogelt sehe ich, ehrlich gesagt, keinen großen Unterschied zwischen beiden Modellen, da Packmaß und Gewicht fast identisch sind. Bist du dir sicher, daß das Mantona die richtige Wahl ist?
    Mein Reisestativ wiegt 1,7kg und hat ein Packmaß von 43cm, für mich ist das akzeptabel. Mein Rat: nimm das Manfrotto mit.

  • Hallo,


    Quote from NoDurians

    [...] und wenn mal so ein Sturm geht, dass das Stativ wackelt, dann lass ich das Foto eben aus und die Welt dreht sich für mich genau so weiter.


    trotzdem ist gäbe es da noch ganz viele andere Details zu berücksichtigen. Reisestative sind gerne mal klein. Wenn Du Dir für ein bestimmtes Motiv auch mal Zeit lässt und auch schon mal eine halbe Stunde hinter dem Stativ auf das richtige Licht oder sonst ein Ereignis wartest, dann wäre es wichtig, dass Du ohne in die Knie gehen zu müssen geradeaus durch den Sucher sehen kannst (idealerweise ohne eine Mittelsäule ausfahren zu müssen). Nicht wirklich lebensnotwendig und ein Klapp-Display und/oder Liveview sind zwar passable Workarounds, aber nicht jeder will sein neues Schätzchen schon mit so vielen Kompromissen kaufen.


    Falls Du Plüümchenknipser bist dran denken, dass das Stativ nahe an den Boden rankommen sollte. Wenn Du Panorama-Fotograf bist mal eine Nadir-Stellung des Stativs in Erwägung ziehen bzw. an eine Gradeinteilung am Stativkopf achten. Generell wäre die Pano-Fotografie ein separater Punkt, bei dem man noch mehr beachten müsste. Bei den schwereren Stativen sind Mittelsäulen meist okay, bei den leichten Stativen eher nicht. Bei der Wahl der Arbeitshöhe würde erstmal ohne Mittelsäule kalkulieren. Die Mittelsäule wirst Du dann trotzdem noch manchmal brauchen. Beine sollten sich leicht an (auch stark) unebene Untergründe adaptieren lassen. Eine Wasserwaage im Stativ oder Stativkopf ist hilfreich. Die Füße stehen auch schon mal im Wasser oder Schlamm (Abdichtung, Reinigung). Wenn Du mit mehr als einem Body und/oder auch mit einem Stativanschluß an einem Objktiv unterwegs bist, ist IMO ein Schnellwechselsystem Pflicht.


    Viele "wenn" und "falls" und deshalb ist es wirklich schwierig ein konkretes Modell zu empfehlen. Falls Du bereits Teile eines der großen Anbieter gekauft hast und zufrieden bist, wirst Du sicher bei ihm auch ein Reisestativ finden. Objektive und nützliche Tests wie beispielsweise bzgl. des Schwingungsverhalten gibt es IMO für Stative nicht.


    Ciao
    HaPe

  • kiki: Ja, stimmt eigentlich! Da ist nicht viel Unterschied und das Manfrotto ist sehr stabil.
    Aber das T-025 von Petra ist ein echtes Reisestativ, das gefällt mir sehr gut. Wir haben heuer nur 23kg Freigepäck und auf Dauer ist mir das Manfrotto sowieso zu sperrig.


    @HaPe: Danke für die Einschätzung. Aber weder Blümchen noch Pano sind ein echtes Thema. Pro Reise mach ich vielleicht 20 Stativaufnahmen. Ein paar schöne Nachtaufnahmen mit Lichtspuren oder einen Wasserfall mit Graufilter oder so was hier:

    Hoi An at night

  • Hallo,


    Quote from NoDurians

    Aber das T-025 von Petra ist ein echtes Reisestativ, das gefällt mir sehr gut.


    positiv ist bei dem auf jeden Fall das Gewicht und dass man den Kopf direkt und ohne Mittelsäule montieren kann. Bei einer maximalen Höhe von 95 cm (ohne Mittelsäule) würde mir aber auch der eine oder andere Nachteil einfallen ... gesetzt den Fall Du bist größer als 1,20m :shock:


    Ciao
    HaPe

  • Ich möchte ein stabiles Reisestativ mit 180 cm Arbeitshöhe, einem stabilen Kugelkopf, Nadirstellung, Gradeinteilung,... Es soll abgedichtet sein, max. 300 Gramm wiegen, zusammengeklappt in meine Geldbörse passen und höchstens 50 Euro kosten.


    Und wenn ich schon dabei bin:
    Das bis in die Ecken knackscharfe, verzeichnungs-, vignettierungs- und CA-freie 15 - 300 mm Objektiv mit Lichtstärke 1.4 in Pancake-Ausführung um 200 Euro bestell ich gleich mit. :D

  • Hi,


    Quote from NoDurians

    Und wenn ich schon dabei bin:


    aber auch anders herum wird ein Schuh draus. Das ist genau der Punkt, den ich oben erwähnt hatte:


    Quote

    [...] würde ich in einer ruhigen Minute nochmal genau abwägen, ob angesichts der Vor- und Nachteile [...]


    wenn Du dann für 200 Euro ein Teil kaufst und mitschleppst, das Deine Kamera auf Augenhöhe mit einem Dackel bringt, das nicht nass werden darf, weil es sich sonst verflüssigt und das außer zur Entlastung der Arme ehrlicherweise für nix zu gebrauchen ist, dann muss man sich doch auch fragen, ob Geld und Aufwand nicht oversized waren. Muss nicht sein, kann aber.


    Ciao
    HaPe

  • Hi,


    Quote from NoDurians

    Ich schlaf noch mal drüber... :)


    dass meine Frau angesichts des MA 055 im Koffer regelmäßig vor lauter Kopfschütteln kurz vor einem Schleudertrauma ist, sollte man ehrlicherweise auch noch erwähnen :roll: .


    HaPe

  • In erster Linie muss ich nachdenken, ob die Dackel-Arbeitshöhe ( :D ) für uns ausreicht und ob's nicht ein Stativ mit ähnlichen Leistungsdaten um die Hälfte gibt.


    Ein Manfrotto 055 Carbon ist mir ehrlich gesagt zu teuer, die Alu-Ausführung zu schwer und sehr oft wäre das Stativ dann im Hotelzimmer, wenn ich's grad brauchen würde.