Zu Besuch in Prag

Moin Moin,

letzte Woche verbrachte ich ein paar Tage in Prag.

Hatte ein klein wenig die Hoffnung, daß es vielleicht nicht so stark von Touristen überrannt wird, wie in der Vergangenheit, mußte aber schon bei Ankunft feststellen, daß sich mein Wunsch leider nicht erfüllen wird.

Trotzdem genoß ich meine kleine Auszeit. Die Stadt ist wirlich schön. Ich steh total auf Altstädte mit ihren schönen Fassaden, da kam ich in Prag ganz auf meine Kosten. Außerdem liegt es im Osten, das ist ja meine bevorzugte Reiserichtung.

Nach der Ankunft hatte ich noch den späten Nachmittag zum Erkunden.

Meine Unterkunft befand sich unterhalb der Burg, es war eine schöne großzügige Altbauwohnung in einem alten Gebäudekomplex mit Innenhof.

Wen es interessiert:

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Es war nicht weit zur Karlsbrücke und schon stand ich mitten im Rudel. Ich mußte mich mit einem Kaffee auf die Hand begnügen und suchte mir ein freies Plätzchen an der Brücke inmitten von Selfiesüchtigen, Reisegruppen aller Art und Schulklassen.

Direkt von der Brücke kommt man zur Moldauinsel Kampa. Die sollte für die ersten Stunden mein Ziel bleiben. Ich setzte mich in den Park und beobachtete das Treiben. Große Erkundungen waren zeitlich nicht mehr drin und zum Ankommen war dieser erste Eindruck auch völlig ausreichend.

Ein paar Schritte von meiner Unterkunft entfernt gab es einen kleinen Kiosk. Ich konnte also jeden Abend auf die Schnelle meine Bierreserven auffüllen.

Besser kann man es nicht treffen

Am nächsten Tag ging es gleich in der Früh vor die Türe. Da hatte ich einen Teil der Stadt fast für mich alleine.

Das Rudel sind anscheinend Spätaufsteher oder waren noch am Hotelbuffet beschäftigt.

Ich latschte zum Altstadtring. Man muß sich ja erst einmal orientieren.

Danach orientierte ich mich zum Jüdischen Viertel hin.

Gegen eine Eintrittsgebühr von 350Kč kann man den Friedhof und einige Synagogen besichtigen. Das Ticket ist 7 Tage gültig.

Man ist also nicht gezwungen einen "Synagogentag" zu absolvieren, sondern kann die Besichtigungen über die Tage auch verteilen.

Ich suchte als erstes den Friedhof auf. Unzählige Grabsteine stehen dich an dicht aufeinander. Aufgrund des Platzmangels hat man damals die Toten wohl in Schichten begraben, der Ursprung dieser Anlage geht wohl bis in's 15. Jahrhundert zurück.

Die dazugehörigen Synagogen besichtigte ich auch, allerdings kann oder darf man nicht in jeder fotografieren.

Zwischendurch widmete ich mich dann immer wieder dem Stadtbild.

So....

oder so....

Vielen lieben Dank

horas, als es noch Mauern und Stacheldrahtzäune in Europa gab mußte man leider immer "Eintritt" bezahlen, wenn man in den Osten wollte.

Trotz alledem hatte Prag aber auch schon damals eine große Fangemeinde unter den Touristen. Jetzt, wo ich auch endlich dort war, kann ich das gut nachvollziehen.

Gusti, du bringst es auf den Punkt Trotz aller negativen Begleiterscheinungen, die der Tourismus dort ausgelöst hat, man verzeiht dieser Stadt einfach alles. Sie bezirzt einen immer wieder neu und man hat dann das Gefühl sie macht es nur für Dich.

Angelika, es war ja eher aufgrund der Bazillensache, daß ich mich wieder in einem Appartement eingenistet habe. Da sich aber dort auch wieder jede Menge Partyvolk aufhält, sind Billighotels oder Hostels wohl generell eine schlechte Wahl. Ich würde auch wieder das Wochenende vermeiden und eher unter der Woche dort auflaufen.

Wie schon erwähnt, in Prag bummelt man durch die Gassen. Es gibt unzählige Wegweiser zu alten und geschichtlich interessaten Plätzen und Gebäuden, aber man läßt sich doch besser einfach treiben.

DER Hotspot in der Stadt neben der Karlsbrücke. Die Rathausuhr. Ich habe zur Zeitmessung dann aber das Smartphone gezückt.

Am späten Nachmittag bummelte ich an der Moldau entlang. Mittlerweile war ich in der Prager Neustadt unterwegs.

Neustadt hat aber nichts mit Plattenbau zu tun, sondern mit Jugendstil. Prächtige Altbauten stehen dort rum, die kiki hatte tüchtig mit Nackenstarre zu kämpfen, weil sie immer nach oben glotzte.

Vorbei am Nationaltheater

Ein Haus schöner als das andere.

Ab und zu darf es auch modern sein. Das Tanzende Haus.

Ein schöner Spaziergang. Auch die ausblicke über die Moldau waren richtig schön. Hier passt einfach alles zusammen.

Quote from redfloyd

Ich kann mir das jetzt nicht verkneifen - nur damit Du weisst, WIE VOLL Prag sein kann:

Na gut, da kann ich nicht mithalten.

Mir hat's gereicht....

Gereicht hat mir auch die An- und Abreise. Ab/bis Berlin war es nervig im Zug. Volle Abteile, viele Nasenpimmel oder ganz oben ohne...Maske? Wozu?

Ich war innerlich froh, daß ich Anfang Oktober zum boostern war....

Tagsdrauf war ich morgens Burgfräulein. Bin ganz früh aus der Türe um das Rudel auszutricksen.

Hat auch funktioniert. Von meiner Unterkunft waren es gerade mal 10 min Laufweg.

ich inspizierte erst einmal das Burggelände, bevor alle wieder die Gassen und Plätze füllen.

Für die Besichtigung diverser Gebäude im Burggelände muß man ein Ticket lösen.

Gegenüber des Ticketschalters war der Eingang zum Veitsdom. Also bin ich dort zuerst rein.

Sehr imposant

Ich denke, ich hab die Reise ohne Schaden überstanden. Der Zug war für mich die einzige Möglichkeit dort hinzukommen.

Wer das mit dem eigenen Wagen machen möchte, sollte unbedingt eine Unterkunft mit Parkmöglichkeit buchen, sonst hat man dort verloren...

Nach der Dombesichtigung latschte ich zielstrebig zum Goldenen Gässchen.

Früher war es die Alchimistengasse, später werkelten dort Goldschmiede.

Auch Kafka hatte sich dort für ein Jahr einquartiert.

Am Dom sammelten sich schon die ersten Gruppen, also mußte ich schnell sein.

Hinter der kleinen gasse hat man einen schönen Ausblich auf das Lustschloß. Besichtigen konnte man es nicht.

Sehr gut gefallen hat mir der Sommergarten der Burg. Mal in Ruhe auf eine der vielen Sitzbänke Platz nehmen und einfach die Aussicht auf die Stadt genießen.

Gleichzeitig hat man eine gute Sicht auf den Königspalast

Auch der Basilika des Hl. Gerorg stattete ich einen Besuch ab.

Man kann sich dort stundenlang beschäftigen. Einige Gebäude waren geschlossen, man sah diverse Baustellen an Fassaden und auf dem Gelände.

Ist halt sehr aufwändig den ganzen Komplex in Schuß zu halten.

Da ich ja nun schon fast den Hügel geschafft hatte, spazierte ich bis zum Aussichtsturm Petrin weiter.

Eigentlich ist es ein schöner Ort und auch der Park gefiel mir gut, es war aber inzwischen ziemlich ungemütlich geworden.

Der Sturm der schon seit den frühen Morgenstunden bei und im Nordwesten vieles lahmgelegt hatte, war nun auch in Prag angekommen.

Überall lagen abgebrochene Äste auf den Wegen und so zog ich es vor, auf dem schnellsten Weg wieder zurück in die Stadt zu laufen.

Dort stolperte ich in das nächste Rudel, als ich zufällig an der John Lennon Mauer vorbei kam.

Weitwinkel drauf, vorgedrängelt und abgedrückt... Ätsch!