Hilfs- und andere gute Aktionen in Corona-Zeiten

  • Eine der bekannntesten Bands Italiens in den 70er Jahren hat einen alten Song neu aufgenommen und die Urheberrechte dem Krankenhaus Papst Giovanni XXIII. in Bergamo abgetreten.


    Der Song wird derzeit per Youtube verbreitet - bei jedem Klick auf das Video bekommt das Krankenhaus eine Spende!


    Hier der Link zum Video. Auch wenn das Stück vielleicht nicht jeden Geschmack trifft - eine gute Sache ist es trotzdem!

  • Hallo Serenity,
    das ist wieder so ein Kettenbrief, der in den Medien kursiert und leider stimmt das nicht.


    Quote

    In einem Kettenbrief auf WhatsApp wird behauptet, mit einem Klick auf ein Video spende man an ein Krankenhaus in Italien
    Rechtlich und technisch ist dies jedoch nicht möglich, der Sänger distanziert sich selbst von der Falschmeldung.
    Der Sänger spende aber die Einnahmen durch den Verkauf und Verwertung des Songs an das Krankenhaus.


    mehr hier bei mimikama- erst denken - dann klicken


    Viele Grüße
    Petra

  • Okay, das war jetzt vielleicht etwas verkürzt dargestellt - konkret heißt es unter dem Video:


    "Laden Sie den Track herunter, um dieses wichtige Projekt zu unterstützen:https://SMI.lnk.to/Rinascerorinascerai"Rinascerò, Rinascerai" wurde von Danilo Ballo mit der Mischung von Marco Barusso arrangiert, die Chöre wurden von einer Gruppe Bergamo-Stimmen gesungen, die dank der Zusammenarbeit von Daniele Vavassori und der wunderbaren Stimme von Valeria Caponnetto Delleani zusammengetragen wurden, während die Gitarren der Finale werden von Diego Arrigoni, Gitarrist von Modà, gespielt.
    Ein Lied, das zur Unterstützung speziell für die von Covid-19 schwer betroffene Stadt Bergamo geboren wurde. Alle Einnahmen aus Downloads, Urheberrechten und Redaktionsrechten (Facchinetti / D'Orazio) werden vollständig gespendet zugunsten des Papa Giovanni XXIII Krankenhauses in Bergamo für den Kauf von medizinischen Geräten."

    (schlechte Übersetzung, da mit Google übersetzt ... - aber ich kann nur sehr wenig italienisch!)


    Insofern trotzdem eine gute Aktion.
    Mal abgesehen davon zahlt Youtube doch tatsächlich etwas für Klicks - sonst könnten ja Millionenen von "Influenzern" nicht dermaßen gut von ihren Youtube-Filmchen leben - oder liege ich da falsch?

  • serenity hat mich auf etwas aufmerksam gemacht.


    Sonst gibt es bei humanitären Katastrophen durch Erdbeben, Krieg, Hunger, Vertreibung doch immer die Spendenaufrufe der großen Hilfsorganisationen. Meist durch große Plakataktionen oder Trailer im TV vor den Hauptnachrichtensendungen public gemacht.


    Wo ich so darüber nachdenke, ich kann mich nicht erinnern, in den letzten drei Wochen von derartigen Spendenaufrufen gehört oder gelesen zu haben. Woran liegt das? Ist die Corona-Krise zu global?


    Ich habe eben gezielt nach Spendenaufrufen bezüglich Corona gesucht. Dabei habe ich u.a. folgende Übersicht im Netz gefunden. Nicht falsch verstehen, das ist jetzt kein Spendenaufruf von mir. Es ist halt so, dass ich mir gerade Fragen gestellt und nach Antworten gesucht habe.


    Bleibt gesund und bleibt daheim <3
    VG felix

  • Es wäre schön, wenn es mit einfachen Klicks ginge. Das Video mit dem entsprechenden den Text ist mir gestern allein mehrfach zugespielt worden. Gut ist ja, dass es dadurch bei Youtube bekannt wird durch eifrige Clicker und somit Aufmerksamkeit auf sich zieht, sodass sich vielleicht auch "richtige" Käufer und nicht nur Clickbait finden.


    Und zum allgemein gehaltenen Titel des Threads:


    Ich denke, in den nächsten Monaten werden so viele kleinere und größere Spenden für alles Mögliche sinnvoll sein. Es schadet nicht, jetzt schon anzufangen zu schauen, wo man sich engagieren möchte und in welcher Form... Meine Strategie wäre konkret in meinem Umfeld durch großzügige Trinkgelder, Spenden und Gutscheinkauf und eifriges kostenpflichtiges Nutzen sobald es wieder geht den kleinen Unternehmen zu helfen sich über Wasser zu halten (Friseur, Yogastudio, Take away in Restaurants) und mir ansonsten ein Herzensprojekt international zu suchen, es zu prüfen und lieber an einer Stelle "richtig" zu unterstützen statt überall zu kleckern. Ich persönlich könnte mir gut vorstellen ein Kinderheim, Krankenhaus oder obdachlose Frauen in Indien zu unterstützen.

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Ich denke, wenn man helfen möchte, sollte man bei sich vor Ort anfangen. Ich habe z.B. Zettel, in den ich den Leuten anbiete, für Sie einzukaufen damit sie es nicht mehr müssen. Wenn wir alle einen Beitrag leisten unabhängig von der Größe des Beitrags, können wir alle etwas zur Entlastung beitragen.

  • In unserer Tageszeitung wurde aufgerufen, die Restaurants und Kneipen zu unterstützen, die teilweise wirklich vor dem Ruin stehen.
    Sehr viele bieten jetzt Essen zum Abholen an oder Gutscheine, die man dann später mal einlösen kann.
    Und die Bäckerinnung hat dringend gebeten, dass jetzt nicht alle anfangen, daheim Brot und Brötchen zu backen! Sonst gibts auch bei den Bäckereien viele Konkurse, weil die meistens keine dicken Reserven haben.

  • Eine Initiative der IHK'en namens "FAIRzicht" ruft dazu auf, Zitat:
    " ....auf unsere Erstattungsansprüche "FAIRzichten". Denn Wirtschaft sind wir alle.
    Wie geht es? Sie haben Tickets für ein Konzert Ihrer Lieblingsband gekauft, das ausfallen musste? Sie haben den Monatsbeitrag im Fitnessstudio schon bezahlt und können es jetzt nicht nutzen? Ihnen steht volle Erstattung zu, aber Sie würden FAIRzichten, wenn dadurch die Unternehmer*innen und ihre Mitarbeiter*innen die Krise überstehen? Hier können Sie ganz einfach und unbürokratisch auf einen Teil Ihrer Ansprüche FAIRzichten.
    Die Aktion ist eine Initiative der Industrie- und Handelskammern (IHK), um besonders kleine und mittelständische Unternehmen sowie Solo-Selbstständige in Zeiten der Corona-Krise zu unterstützen...."
    Zitat Ende.


    Hier die site:Wir FAIRzichten – machen Sie mit!


    VG

    redfloyd.........................................................................................Gusti
    redfloyd.gifGusti.gif


    Heaven is where the police British, the cooks Thai, the mechanics German, the lovers Italian and it is all organised by the Swiss.
    Hell is where the cooks are British, the mechanics Thai, the lovers Swiss, the police German and it is all organised by the Italians.

  • Qatar Airways verschenkt 100.000 Tickets zu Flugzielen im gesamten Streckennetz von Qatar Aiways an medizinisches Personal.

    In Anerkennung Ihrer harten Arbeit und Ihres Engagements bietenwir 100.000 Freitickets für Flüge mit Qatar Airways an. Als Angehörige eines Gesundheitsberufes haben Sie Anspruch auf die folgenden Leistungen*:- 

    Bis zu zwei kostenlose Hin- und Rückflugtickets in der Economy Class für Sie und eine Begleitperson, so dass Sie einen wohlverdienten Urlaub an einem Ort Ihrer Wahl innerhalb unseres Netzwerks verbringen können."

    Täglich um Mitternacht wird ein bestimmtes Kontingent frei geschaltet - die Website scheint zwar dabei regelmäßig in die Knie zu gehen, es haben aber (laut Vielfliegerforum) doch schon etliche Leute Tickets bekommen.


    Um Betrug zu verhindern, muss neben verschiedenen anderen Nachweisen auch die persönliche Krankenhaus-/Angestellten-ID Nummer angegeben werden und beim Check-in werden nochmal diverse Dokumente verlangt und gepüft.

  • Heute bin ich von einem meiner damaligen Guides via WhatsApp aus Äthiopien angeschrieben worden mit folgendem gekürztem Inhalt:


    Hallo, ich würde mich sehr freuen, wenn du dieses GoFundMe mit einer Spende unterstützen oder mit anderen teilen würdest.


    *Unterstützung unserer Reiseführer in Afrika*“


    Es folgte weiterer Text über die Kampagne und ein Link dazu. Den Abschluss machte der Satz:“ Leite diese Nachricht an deine Kontakte weiter und hilf dieser Kampagne, ihr Ziel zu erreichen!“


    Ziel der Kampagne ist es, 10.000 Euro zu sammeln und irgendwie an zurzeit einkommenslose lokalen Guides zu verteilen. Kampagnenstarter ist eine Reiseagentur mit Focus auf Afrikareisen. Gofundme fungiert als US-Crowdfundingplattform. Ich verzichte hier bewusst auf Links. Wer Einzelheiten wissen möchte, sollte Google fragen.


    Ich habe mir Gofundme mal näher angeschaut. Die werben mit Null Gebühren und finanzieren sich über freiwillige Mehrzahlungen (sog. Trinkgelder) der Spender. Dennoch hat mich das ganze nicht so wirklich überzeugt. Für mich ist das Hilfe über Bande. Insbesondere der letzte Satz stört mich. Hat etwas von Kettenbriefcharakter. Ich weiß zwar nicht, wer diesen Satz formuliert hat, der lokale Guide aber mit Sicherheit nicht. In der Kampagnenbeschreibung bei der Plattform taucht der Satz nicht auf.


    Heute Abend habe ich schon mit einem anderen Mitglied mich ausgetauscht, wie Hilfe in Coronazeiten vor Ort möglich wäre. Wobei hier Hilfe zur Selbsthilfe ganz vorn stand. Mir fällt nun aber absolut nichts ein, wie Selbsthilfe für einkommenslose Guides, Scouts und Fahrer aussehen könnte. Schließlich leben sie vom Tourismus und in Lockdown-, Reisewarnungs- und Quarantänezeiten können die sich nun mal selbst keine Touristen backen.


    Hat jemand eine simple und praktikable Idee, wie man unseren vielen kleinen Helfern in unseren Lieblingsreiseländern über die schwere Zeit helfen kann? Wer tut evtl. schon etwas?

  • Hallo Felix,


    seit vielen Jahren unterstütze ich eine Schule in Namibia und eine Orang Utan Station auf Borneo. Beide Organisationen haben ihren Sitz hier in Deutschland und die Projekte können/konnten auch immer vor Ort besichtigt werden. Wir haben uns beide, während unserer Reisen, angesehen. In diesen Projekten helfen Deutsche und viele Einheimische.


    Seit Corona sind die Schulen in Namibia geschlossen und mein monatlicher Beitrag wird so zu sagen in Essenspakete, für die Kinder bzw. ihre Eltern, umgewandelt. Zusätzliche Spenden sind natürlich immer willkommen und so ließ ich unsere Stoffmasken, über die Organisation nähen und habe den Rechnungsbetrag großzügig aufgestockt.


    Wie schaut es aus, wenn sich die äthiopischen Helfer zusammen schließen, um nicht nur als Einzelkämpfer unterwegs zu sein. Evtl. können auch Tourveranstalter mit ins Boot genommen werden? Ich ziele darauf hin ab: "Gemeinsam sind wir stark."


    LG

    gudi=)

    Einmal sehen ist mehr Wert, als hundert Neuigkeiten hören.
    (Japanisches Sprichwort)



  • Hallo


    Da ich gegenüber der Spendenaktion nicht so aufgeschlossen war und noch Klärungsbedarf hatte, habe ich kurzerhand gestern Abend den Organisator der Kampagne kontaktiert und einige Dinge nachgefragt. Die Antwort kam kurzfristig heute Vormittag. Auf Nachfrage beim Organisator darf ich die gestellten Fragen und die Antworten hier einbringen. Damit relativieren sich zumindest für mich einige meiner Kritikpunkte.


    1. Wie wird die erreichte Spendensumme von Ihrem Team weiterverteilt?

    Antwort: Wir haben 20 Guides in den verschiedenen Destinationen die wir unterstützen. Das sind alles die Guides mit denen wir häufig zusammen arbeiten. Wenn die Aktion abgeschlossen ist überweisen wir den jeweiligen Anteil an unsere Partner in den Ländern. Dann wird von den Partnern das Geld an die Guides ohne Abzug verteilt. Das wird von uns selbstverständlich überwacht und kontrolliert.


    2. An etwa wie viele Guides etc. wird die Spendensumme in ca. welcher Höhe je Reiseführer verteilt werden, wenn wir von einer Zielsumme von 10.000 Euro ausgehen?

    Antwort: Wie bereits geschrieben. Es sind 20 Guides.


    3. Ist die Hilfe als Hilfe zum Lebensunterhalt für ausfallende Einnahmen aus Tourismus gedacht?

    Antwort: Genau so ist es.


    4. Was für weitere Gebühren fallen bei den Übertragungen der Summen an die Zielpersonen an?

    Antwort: Die Gebühren übernehmen wir als African Dreamtravel. Es kommen alle Gelder ohne Abzug in den Ländern an.


    Die Organisatoren hoffen, dass sie die 10.000 Euro Zielsumme erreichen um wenigstens 500 Euro pro Guide senden zu können.


    Die Guides verteilen sich auf mehrere afrikanische Länder, davon zwei aus Äthiopien. Wer als Äthiopienreisender in Harar war, hat evtl. den Guide Biniyam kennengelernt. Der Rastamen ist einer der beiden äthiopischen Guides.