Galapagos 2019: Impressionen von den Verzauberten Inseln

  • Das Wetter ist im Moment ja nicht gerade einladend. Wer Lust auf Sonne hat, möchte mich vielleicht auf die Galapagosinseln begleiten? Wir begeben uns zurück in den Mai 2019, lassen uns die Äquatorsonne auf die Haut scheinen und spazieren staunend durch die heimische Tierwelt.


    Vom Festland nehmen wir nur Stipppvisiten in Quito und Guayaquil mit, dafür bleiben wir 2 Wochen auf den Inseln.


    Wer mitkommen will, findet sich am besten am Flughafen Amsterdam am Schalter der KLM ein.


    Bis später!

  • Montag, 29.4.19


    Charles Darwin hätte von einem elfstündigen Direktflug von Amsterdam nach Quito nur träumen können. Mir wird trotzdem die Zeit lang, dabei ist es hier an Bord des KLM-Fliegers ganz schön. Aktuelle Filme, leckeres Essen, ordentliche Beinfreiheit. Trotzdem bin ich froh, dass nach einem kurzen Flug über Westeuropa und einem deutlichen längeren Flug über den Atlantik Venezuela unter uns auftaucht. Zwei Stunden später dann endlich Quito: Dichte Siedlungen ziehen sich Berghänge hinauf, die Innenstadt ist für mich nicht auszumachen. Der Flughafen liegt außerhalb der Stadt, etwa eine Fahrstunde entfernt. Zwischen saftig grünen Berghängen setzt der Flieger zum Landeanflug an, wir erreichen das Gate, und ich bin endlich in Ecuador. Der Flieger muss anschließend noch weiter, zuerst nach Guayaquil, und heute abend dann zurück nach Amsterdam. Einige Passagiere fliegen weiter mit, aber ich bin erst mal hier angekommen und steige aus.




    Im Reisegepäck habe ich meine Buchungen und verschiedene Zusatzunterlagen. Als Inhaberin eines deutschen Reisepass habe ich vorab zwar nicht um ein Visum für Ecuador kümmern müssen. Ecuador verlangt bei der Einreise aber den Nachweis einer Auslandskrankenversicherung, und wenn ich übermorgen auf die Galapagosinseln weiterfliegen will, muss ich einen Reiseplan mit lückenlosen Nachweisen über meine Hotelbuchungen und das Rückflugticket zum Festland vorlegen, um die Einreisegenehmigung für die Galapagosinseln zu erhalten. Außer meinen Reisedokumenten schleppe ich sprichwörtlich bündelweise Bargeld mit mir herum. In Ecuador wurde im Jahr 2000 der US-Dollar als offizielles Zahlungsmittel eingeführt, aber angeblich werden Noten über 20 Dollar kaum akzeptiert, auf den Inseln gibt es teilweise keine Geldautomaten, oder jedenfalls keine für ausländische Karten, und ansonsten soll die Abhebung auf 200 Dollar begrenzt sein.


    Die Einreise klappt schnell. In höchstens einer Viertelstunde bin ich durch, ein Einreiseformular muss man nicht ausfüllen, den Nachweis der Krankenversicherung will niemand sehen, dabei hatte ich mir doch extra sogar eine Bescheinigung auf Spanisch von meiner Versicherung schicken lassen. Mit dem Koffer gehts dann noch zum Zoll. Ich bin offenbar unverdächtig und darf weiter in den Ankunftsbereich. Leider erspähe ich dort erst mal kein Schild mit meinem Namen, dabei war mit meiner Unterkunft vereinbart, dass ich abgeholt werde. Ich bin das erste mal in Südamerika unterwegs und noch nicht sicher, was ich mich hier alleine trauen soll und was nicht. Da gehe ich lieber auf Nummer Sicher, und dass hier niemand auf mich wartet, macht mich ziemlich nervös. Zum Glück kommt wenig später dann doch eine junge Frau mit meinem Namen an und ich klettere erleichtert ins Auto.


    Meine Unterkunft für die nächsten beiden Nächte liegt sehr ländlich, etwa 25 Minuten vom Flughafen entfernt, umgeben von einem schönen Garten, in dem ein freundlicher Hund auf mich wartet. Erstes Plus: Es gibt kalte Cerveza. Erstes Minus: In der Dusche gibt es nur kaltes Wasser. Aber gut, Darwin hatte auf der Beagle bestimmt auch keine heiße Dusche.





    Ich komme so langsam an, setze mich mit dem Laptop auf die Terrasse und schreibe die ersten Zeilen des Reiseberichts, während die Sonne untergeht. Es wird kühl, denn Quito liegt auf 2.800 Metern Höhe, und da schafft die Äquatorsonne selbst tagsüber kaum mehr als 22, 23 Grad. Nach einem Abendessen direkt in der Unterkunft - ich bin der einzige Gast - falle ich früh ins Bett. Der Jetlag lässt grüßen. Morgen ist ein Ausflug nach Quito angesetzt.


    Gute Nacht!

  • Und nach dem Ankunftstag schauen wir uns heute noch ein wenig Quito an:


    Dienstag, 30. April 2019


    Natürlich war es mir nach meinen vielfältigen Jetlag-Erfahrungen vorher schon klar, dass ich längstens bis 2 Uhr schlafen würde. Tatsächlich wache ich schon um halb zwei auf. Irgendwo im Haus gehen Türen leise auf und zu, Licht geht an und aus. Dann wiederholt sich das Türenöffnen und -schließen. Und das Licht geht wieder an und aus. Jemand schleicht durchs Haus. Ich lausche eine Weile in die Dunkelheit, aber nachdem meine Zimmertür zubleibt, schaffe ich es noch eine Weile wegzudösen, werde aber immer wieder von Hähnekrähen und Hundebellen aufgeschreckt. Gegen vier mache ich das Licht an und lese noch eine Weile.


    Heute begleitet mich Esteban von der Unterkunft nach Quito und zeigt mir die Innenstadt. Als Südamerika-Novizin will ich mich erst mal von einem Ortskundigen begleiten lassen, deshalb hatte ich den Ausflug vorab gebucht. Überraschend teilt mir Esteban allerdings mit, dass er heute von ein bis drei Uhr in Quito Vorlesungen hat. Ob ich während dieser Zeit dann alleine herumlaufen wolle, fragt er. Hm, das will ich eigentlich nicht, denn glaubt man dem Reiseführer und dem Auswärtigen Amt, wartet halb Ecuador schon darauf, mich, die weibliche Alleinreisende, am Touristenschwerpunkt zu überfallen. Okay, dann wird er einen Kollegen bitten, während dieser Zeit für ihn einzuspringen, erklärt mir Esteban. Ich überlege, schaue mir den Stadtplan an und was man so unternehmen kann und entscheide dann: Ich werde am Anfang mit Esteban in den Straßen herumspazieren und danach ein oder zwei Museen und ein oder zwei Kirchen anschauen, je nachdem, wie es passt. Es wird also ohne Ersatz-Esteban gehen.


    Um viertel nach neun fahren wir los, und auf der etwa einstündigen Fahrt nach Quito erzählt Esteban von Land und Leuten. Sein Englisch ist besser als meins, und ich kann ihm gut zuhören. In Quito angekommen steuern wir erst mal einen Aussichtspunkt über der Stadt an. Esteban zeigt mir, wo die Altstadt liegt und beruhigt mich, den nervösen Kontrollfreak: Dort sei ständig Polizei unterwegs, und dort werde man nicht überfallen, höchstens beklaut, aber dagegen kann man ja Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.



    Davon kann ich mir kurze Zeit später selbst überzeugen. Die kleine historische Innenstadt ist herausgeputzt, die Leute schlendern entspannt herum und das tun wir jetzt auch. An einigen Ecken stehen Straßenkünstler, man hört immer wieder Musik. Wir schauen uns Plätze an, betreten Kirchen, und zwischendurch zeigt mir Esteban auch die Museen, in die ich nachher gehen könnte. Ab und zu streifen wir den Rand des „sicheren Bereichs“, dort merkt man schon, dass plötzlich ein paar merkwürdige Typen herumhängen. Schließlich verabschieden wir uns, und ich gehe erst mal was essen. In einem zugegebenermaßen sehr stark von Touris frequentierten Restaurant, das Esteban mir aber immerhin als eine Option empfohlen hat (die andere Option war Suppe, und dafür ist es mir heute mittag zu warm), bekomme ich als ecuadorianische Spezialität ein Gericht mit Ziege empfohlen. Okay, dann probiere ich heute mal Ziege. Ich habe in Australien schon Krokodil und in Japan schon Seeigel gegessen, da kann mich so eine Ziege nicht erschüttern. Die Ziege ist dann gar nicht mal so schlecht, dazu gibt’s Bier, passt.









    Als ich mit dem Essen fertig bin, ist es schon viertel vor zwei, da bleibt mir gar nicht mehr so viel Zeit. Ich steuere die Casa del Alabado an, ein Museum für präkolumbianische Kunst. Auf dem Weg dorthin schaue ich in meinen kleinen Stadtplan, worauf ein Mann sofort beschließt, dass ich einen Guide bräuchte. Ich werde ihn aber mit einem netten Nein problemlos wieder los.


    Das Museum ist super, ich schlendere entspannt hindurch und bin dann ziemlich überrascht, als Esteban mich per WhatsApp kontaktiert, dass er früher fertig sei. Zum Abschluss der Stadtbesichtigung hole ich mir noch ein Eis auf die Hand, dann fährt Esteban auch schon mit dem Auto die Straße entlang, ich springe rein, und damit ist der Besuch in Quito beendet. Der hat sich auf jeden Fall gelohnt.




    Ich entspanne noch eine Weile auf der Terrasse, plane den morgigen Tag und gehe wieder früh ins Bett. Um 5.30 Uhr will ich das Shuttle zum Flughafen nehmen. Dann geht’s auf die Galapagos-Inseln.


    Gute Nacht!

  • Eine gute Idee! Danke für die Reisemöglichkeit.


    Als erstes überlege ich natürlich, wie man eine Reisekrankenversicherung nachweist. Genau genommen habe ich zwei: Zum einen sind Reisen in meiner "normalen" KV eingeschlossen. Zum anderen habe ich über eine Kreditkarte eine Krankenversicherung fürs Ausland. Ich könnte für beide nicht mal eben problemlos einen Nachweis aus einer Schublade zaubern.


    Das mit dem Krankenversicherungsnachweis wird ja nun coronamäßig sicherlich in dem einen oder anderen Land wichtig. Könnte ich mich eigentlich mal drum kümmern, ob und wo das nun mitversichert ist...


    Jedenfalls wäre ich sicher auch erst einmal vorsichtig gewesen beim Erobern eines neuen Kontinents!

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Ich habe einfach per E-mail bei der Versicherung nachgefragt und bekam von dort ohne weiteren Kommentar eine Bestätigung meiner Auslandskrankenversicherung in den gewünschten Sprachen deutsch, englusch und spanisch zugeschickt. Ich hatte den Eindruck, dass solche Bestätigungen routinemäßig ausgestellt werden.

  • Liebe Grüße an alle, die mitreisen! <3 Heute Abend gehts weiter.


    Vorab ein wichtiger Hinweise: So wie ich beim heutigen Reisetag die Einreiseprozedur für die Galapagosinseln beschreiben werde, wurde sie im Mai 2019 gehandhabt. Damals gab es bereits Bestrebungen, die Touristentröme zu reglementieren, und eigentlich sollte man wohl vorzugsweise vorab eine Online-Genehmigung einholen, was aber zum damaligen Zeitpunkt noch nicht richtig funktionierte. Man konnte also auch beim Abflug eine Einreisegenehmigung erhalten.


    Wer die Inseln künftig besuchen will, sollte sich dringend aktuelle Informationen suchen!

  • Ich wusste vor meiner Reiseplanung wenig über die Galapagosinseln. In meiner Vorstellung waren es karge, unbewohnte Felsen im Pazifik, die man nur per Expeditionsschiff vom Festland aus erreichen konnte. Als ich von Siedlungen, Flughäfen, Hotels und Restaurants erfuhr, war ich etwas überrascht. ;)


    Wer ähnlich unbedarft ist wie ich - oder sein Wissen auffrischen möchte - dem spendiere ich das kurze Protrait der Inseln, das ich für mein Galapagos-Fotobuchprojekt verfasst hatte:


    Die Galapagosinseln sind ein Archipel im östlichen Pazifischen Ozean. Sie liegen am Äquator, ca. 1000 km westlich der ecuadorianischen Küste in Südamerika. Die Inselgruppe besteht aus 13 Inseln mit einer Fläche von jeweils mehr als 10 km² und über 100 kleineren Inseln und Felsen. Fünf Inseln sind besiedelt: Santa Cruz, San Cristóbal, Isabela, Floreana und Baltra; insgesamt ca. 25.000 Menschen leben auf den Inseln. Die nördlichste Insel Darwin und die südlichste Insel Espanola sind ca. 220 km voneinander entfernt. Die größte Insel ist Isabela, auf der mit dem Vulkan Wolf auch gleichzeitig der höchste Punkt der Galapagosinseln liegt (1707m).

    Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Der Archipel liegt auf der Nazca-Platte, die sich mit einer Geschwindigkeit von ca. 6 cm pro Jahr Richtung Osten bewegt und an der Küste unter die südamerikanische Platte abtaucht. Dabei schiebt sich die Platte über einen Hotspot, über dem sich vermutlich bereits vor mehr als 8 Millionen Jahren die ersten Vulkane und Inseln gebildet haben. Durch die Bewegung der Platte bewegen sich auch die Inseln nach Osten, entfernen sich von dem Hotspot und erodieren. Von den ersten Inseln sind daher nur noch unterseeische Berge übrig, die sich östlich des Archipels erstrecken, während auf den westlich gelegenen jüngsten Inseln Isabela und Fernandina regelmäßig Vulkane ausbrechen. Fernandina ist erst ca. 50.000 Jahre alt, während sich die älteste noch verbliebene Insel im Südosten, Espanola, bereits vor ca. 4 Millionen Jahren gebildet hat.

    Entdeckt wurden die Inseln im März 1535 zufällig von Spaniern, als deren Schiff auf dem Weg von Panama nach Peru vom Kurs abkam und an einer der Inseln strandete. Wegen ihrer Lage weitab der Küste und den starken Strömungen, die den Eindruck erweckten, die Inseln könnten ihre Lage ändern, wurde sie zunächst Islas Encantadas, verzauberte Inseln, genannt.

    Ab dem 17. Jahrhundert dienten sie Seeräubern als Fluchtort und Versteck; zumeist englischen Freibeutern, die spanische Goldschiffe aus Mexiko überfielen. Auch Walfänger nutzten die Inseln als Stützpunkte und zur Verproviantierung, vor allem mit lebenden Galapagosschildkröten. Das Wort Galapagos (spanisch u.a. für Wulstsattel) bezieht sich auf die Panzer der Schildkröten, die bei einigen Unterarten wie ein Sattel geformt sind. Nach diesen Schildkröten wurden im 19. Jahrhundert auch die Inseln benannt.

    Im Februar 1832 wurden die Inseln – unter dem offiziellen Namen Archipielago del Ecuador – für Ecuador in Besitz genommen. Erst jetzt begann die erste dauerhafte Besiedlung der Inseln. 1835 besuchte Charles Darwin die Inseln, 1892 wurden sie zu Ehren von Christoph Kolumbus in Archipielago de Colon umbenannt. Das ist noch heute ihr offizieller Name. Anfang des 20. Jahrhunderts lebten nur wenige hundert Menschen auf den Inseln. Einige Inseln, unter anderem Isabela, dienten zudem zwischen 1934 und 1959 als Strafkolonie.

    Bereits 1959 wurden die Inseln jedoch zum Nationalpark erklärt und im Jahr 1968 insgesamt 97 Prozent der Landfläche unter Schutz gestellt. Damals schon bestehende Besiedlungsgebiete und landwirtschaftlich genutzte Flächen erhielten Bestandsschutz. 1978 erkannte die UNESCO die Inseln aufgrund der Vielzahl der endemischen Tiere als Weltnaturerbe an. Sie gehörten zu den zwölf ersten Stätten, die als Welterbe eingestuft wurden. 1998 wurde der Nationalpark um ein Marine-Reservat erweitert und ist mittlerweile auch in dieser Form als UNESCO-Weltnaturerbe gelistet.

  • Mittwoch, 1. Mai 2019


    Endlich geht es auf die Galapagos-Inseln! Um halb sechs in dunkler Nacht wartet schon der Kleinbus der Unterkunft mit laufendem Motor, als ich mich und mein Gepäck nach draußen wuchte. Trotz der Eile schaffe ich es noch, mich von Esteban zu verabschieden. Er hat mich gestern wirklich gut betreut, und obwohl ich mich darauf freue, heute endlich die Galapagosinseln zu betreten, finde ich es schade, dass ich nicht mehr Zeit hier verbringen konnte.



    Auch die anderen Gäste wollen früh los, der Kleinbus wird also richtig voll. Kurz vor sechs erreichen wir den Flughafen, und ich sehe zum Glück auch sofort die Schilder für Galapagos-Reisende. Dort muss man vor dem Einchecken noch einiges erledigen:


    Zuerst braucht man eine Einreisekarte für die Inseln. Am Schalter ist zum Glück kaum etwas los. Ich bin schnell dran und lege eine Übersicht meiner Reisepläne und meine Flug- und Hotelbuchungen vor. Die Buchungen will niemand sehen, und so bekomme ich schnell gegen Zahlung von 20 Dollar meine Einreisekarte. Das wäre schon mal geschafft.


    Direkt vom Schalter aus darf ich zur Galapagos-Gepäckkontrolle. Ich werde nach Essen, Pflanzen und dergleichen gefragt, was ich verneinen kann, das Gepäck wird durchleuchtet und der Koffer mit einem Kabelbinder versehen. Dann bin ich in Gnaden entlassen und darf mich auf den Weg zum Check-In-Schalter von Avianca machen. Dort steht im Moment überhaupt niemand an, also bin ich sofort dran, bekomme meine Boardkarte und gehe schon mal zur Sicherheitskontrolle, wo ich quasi durchrausche. Es ist 6.15 Uhr. Innerhalb einer Viertelstunde habe ich den gesamten Prozess durchlaufen. Das ging ja echt fix!


    Die Zeit nutze ich für ein ausgedehntes Frühstück mit Pancakes, Saft und Gebäck, schreibe WhatsApp-Nachrichten in die Heimat und tippe ein wenig Reisebericht.. Hier am Airport in Quito gibt es im Wartebereich an vielen Plätzen Stromanschluss, so darf sich das Handy auch noch einen Energieschub gönnen. Irgendwann wird dann auf der Anzeigetafel auch endlich das Abfluggate angezeigt, und das ist netterweise genau dort, wo ich mich häuslich niedergelassen habe.



    Der Flug startet überpünktlich, voll besetzt ist der Flieger nicht. Nach dem Abheben durchfliegen wir eine eindrucksvolle Berglandschaft. Fast hat man das Gefühl, dass das Flugzeug gar nicht so schnell steigen kann wie die Berge um Quito höher werden.




    Schließlich erreichen wir den Pazifik, der unter einer Wolkendecke leider unsichtbar bleibt. Ich stelle schon mal die Uhr eine Stunde zurück, denn Galapagos hat eine andere Zeitzone als das Festland. Das Personal teilt Zollformulare für die Galapagosinseln aus, ach herrje, jetzt muss man also doch etwas ausfüllen. Weil mir inzwischen eingefallen ist, dass ich ein paar Schokoriegel dabei habe, kreuze ich bei den Lebensmitteln ein Yes an, ebenso bei den Campingartikeln, weil da auch Wanderschuhe aufgeführt sind. Ich habe ja Zeit, da können die gerne schauen, ob meine Schokoriegel gefährlich und die Wanderschuhe gut genug gesäubert sind.


    Zwischendurch gibt es ein Getränk und Chips, und kurz vor dem Landeanflug wird etwas in die Handgepäckfächer gesprüht, vermutlich Insektengift. Pünktlich zum Anflug reißt die Wolkendecke dann doch auf und gibt die ersten Blicke auf Santa Cruz und den Kanal zwischen Santa Cruz und Baltra, der „Flughafeninsel“ frei. Beim Landeanflug wird mir dann beim Blick auf die karge Landschaft kurz etwas anders: Hier will ich wirklich zwei Wochen verbringen? Na, für solche Überlegungen ist es jetzt zu spät. Das Flugzeug kommt zum Stehen, eine Treppe wird herangefahren, und dann bin ich endlich angekommen. Zumindest auf Baltra.





    Im Flughafen folgt erst die Kontrolle der Einreisekarte, dann darf man 100 Dollar Eintritt bezahlen und bekommt sogar einen Stempel in den Pass. Am Zoll führen meine Angaben zu Lebensmitteln und Campingartikeln nicht zu weiteren Prüfungen. Das Handgepäck aller Reisender wird durchleuchtet, und die Koffer beschnüffelt ein Hund. Weder die Technik noch der Hund haben etwas auszusetzen, also darf ich weiter, raus ins Freie und zu den Bussen, die die Ankömmlinge zur Fähre nach Santa Cruz bringen. Auf Santa Cruz, genauer gesagt im dortigen Ort Puerto Ayora, werde ich die nächsten Tage übernachten.



    Wie ich beim Warten auf den Bus schaffe, in eine Gruppe zu geraten, die eine organisierte Schiffstour gebucht hat, ist mir bis heute nicht ganz klar. Ich werde irgendwann misstrauisch, als sich die Leute um mich herum über die kommenden Reiseziele unterhalten, und das sind irgendwie nicht meine Reiseziele. Also frage ich vorsichtig, ob es von hier aus nach Puerto Ayora geht, denn da will ich hin. Nein, nein, wir fahren erst morgen nach Puerto Ayora, ist die Antwort, und spätestens da ist mir klar: Hier bin ich falsch. Also schnell zum richtigen Bus, dann nochmal zurück zum Ticketschalter, um für fünf Dollar ein Busticket zu kaufen, und ab zum Fähranleger. Zwischendurch läuft eine Echse über die Straße, und am Fähranleger bewundert eine amerikanische Jugendgruppe ausgiebig einen Seelöwen, aber dafür habe ich im Moment irgendwie keinen Blick. Mein Fokus liegt klar auf meinem Koffer, denn wie ich feststelle, wird das Gepäck auf dem Dach der Fähren transportiert. Meine Fähre hat immerhin eine kleine Zierumrandung, so dass rutschende Koffer zumindest eine Chance haben, am Absturz ins Wasser gehindert zu werden. Während der kurzen Fahrt ist noch ein Dollar für die Fähre fällig, und dann bin ich endlich auf Santa Cruz angekommen – und das sogar mit Gepäck!



    Für heute ist mein Bedürfnis nach Experimenten und mehrfachem Umsteigen allerdings gestillt, und so nehme ich für die Fahrt über die Insel nach Puerto Ayora nicht den Bus, sondern gönne mir ein Taxi. Bequem lasse ich mich Richtung Süden kutschieren und genieße die Landschaft. Im Inselinneren ist es richtig grün, keine Spur von der schroffen Lavalandschaft, die mich auf Baltra empfangen hat. Zwischendurch prasselt Regen auf uns herunter, ein paar Minuten später scheint aber wieder die Sonne und das gute Wetter folgt uns bis Puerto Ayora.



    Der Fahrer bringt mich zu meiner Unterkunft, dem „Verde Azul“. Ich checke ein, beziehe mein Zimmer und lasse mich erst mal aufs Bett fallen. Ich bin erschöpft und völlig verschwitzt und froh, dass ich jetzt endlich wirklich auf den Galapagos-Inseln angekommen bin. Ein schönes Zimmer habe ich erwischt, mit Blick über den Ort hinüber aufs Meer. Ja, hier werde ich mich die nächsten fünf Tage bestimmt wohlfühlen!



  • Nach einer erfrischen Dusche, die mich netterweise auch mit heißem Wasser erfreut, mache ich mich gegen ein Uhr auf den ersten Erkundungsgang. Vorher habe ich mir noch von der Mitarbeiterin der Unterkunft versichern lassen, dass man hier völlig sicher herumlaufen kann. Das passt auch zu den Häusern in der Umgebung. Zwar gibt es fast überall Mauern und Zäune, aber der Touch von Gefängnismauer, wie ich ihn auf dem Festland erlebt habe, fehlt. Ich folge der Avenida Seymour und stoße nach vier Blocks auf die Avenida Charles Darwin. Von hier aus kann man nach Osten Richtung Schildkrötenstation gehen und nach Westen Richtung Hafen. Ich schlage erst mal den Weg nach Westen ein und komme gleich am kleinen Fischmarkt vorbei, der heute aber fast verlassen liegt. Nur fast verlassen, denn ein paar Seelöwen dösen hier vor sich hin und warten anscheinend auf die nächste Lieferung. Das türkisfarbene Meer mutet karibisch an, die farbigen Häuser und Boote leuchten in der Sonne, wow! Das sieht ja viel lieblicher aus, als ich gedacht hatte.




    Ich gehe bis vorne zum Fährableger und mache immer wieder Fotos. Überall gibt es kleine Restaurants und Geschäfte, zumeist von Blumen umrankt, auf dem Meer schaukeln die Schiffe, auf dem Fährableger warten die nächsten Seelöwen, die hier völlig selbstverständlich eine Bank belegen. Es ist kaum zu fassen, wie selbstverständlich Mensch und Tier sich hier die Sitzgelegenheiten aufteilen.







    Zwischendurch setze ich mich am Hafen auf eine Bank und kontaktiere per WhatsApp die Agentur, über die ich hier in Santa Cruz drei Touren gebucht habe. Unglaublich, wie einfach das heute alles geht. Wie wäre ich vor Jahren wohl ohne Smartphone und mobilem Internet hier zurechtgekommen? Heute erhalte ich jedenfalls schnell Antwort, und Byron von der Agentur verabredet sich heute für Abend mit mir in meinem Hotel.


    Natürlich sind auch andere Touristen unterwegs, aber ich habe nicht da Gefühl, dass Puerto Ayora überlaufen wäre. In einem kleinen Supermarkt kaufe ich Wasser, und nachdem ich im Schokoregal eine Packung Ferrero Rocher gesehen habe, stehen hinter mir in der Kassenschlange zwei Deutsche. Da fliegt man um die halbe Welt und wird doch wieder von der Heimat eingeholt.

  • Als ich auf dem Rückweg Richtung Osten wieder an der Avenida Seymour ankomme gehe ich weiter Richtung Charles Darwin Station. Der Weg zieht sich länger als gedacht, ich bin schon wieder nassgeschwitzt, und so langsam habe ich das Gefühl, dass ich schon zu lange in der Sonne herumlaufe. Aber jetzt bin ich ja auf dem Weg dorthin, also schaue ich es mir auch an.


    Besonders aufnahmefähig bin ich aber leider nicht mehr. Weder wissenswertes rund um die Galapgosinseln, noch der ausgestopfte Lonesome George, noch ein paar Galapagosschildkröten in einem zooähnlichen Gehege können mich heute sonderlich berühren. Der Tag ist ja auch schon lang, und ich fühle mich nicht mehr sonderlich gut.






    Ziemlich dehydriert und mit dem Gefühl, jetzt endlich aus der Sonne rauszumüssen, kehre ich also gegen viertel nach vier auf dem Rückweg zur Unterkunft spontan bei einem Restaurant namens Islagrill ein. Ich lasse mich im Schatten an einen Tisch sinken, genehmige mir erst eine durstlöschende Cola, dann ein leckeres Bier und entscheide mich schließlich der Einfachheit halber für ein sehr frühes Abendessen in Gestalt eines Cheeseburgers. Während ich esse und trinke fühle ich mich langsam wieder besser.



    Zurück in der Unterkunft erhole mich mit einem ausgedehnten Bed-In. Um kurz vor sieben kommt dann Byron von Galapagos a la carte zum Hotel und gibt mir noch ein paar Informationen zu den drei Touren, die ich über die Agentur gebucht habe. Der Treffpunkt für die Tour übermorgen hat sich geändert, und er erklärt mir den Treffpunkt und beantwortet noch ein paar Fragen, auch dazu, wo ich am besten meine Fährtickets für die Fahrten nach Isabela und San Cristobal kaufen sollte. Danach schreibe ich im Zimmer noch ein wenig am Reisebericht weiter und sichte die Fotos, aber um viertel vor neun fallen mir schon die Augen zu.


    Für morgen habe ich keine Tour gebucht, sondern will mich wieder auf eigenes Faust auf den Weg machen.


    Gute Nacht!

  • Zwischendurch prasselt Regen auf uns herunter, ein paar Minuten später scheint aber wieder die Sonne und das gute Wetter folgt uns bis Puerto Ayora.

    Der Tag ist ja auch schon lang, und ich fühle mich nicht mehr sonderlich gut.

    Heute ist es hier schwül und ein bisschen verregnet. Ich kann dir gut nachfühlen, wie es dir ergangen ist mit Regen, Hitze und langen Tagen.

    Und Ankunftstage, wenn einem noch die Anreise in den Knochen steckt, sind ja oft ein bisschen bäh. Ich bin sicher, das wird bald besser, oder?


    Ich lasse mich im Schatten an einen Tisch sinken, genehmige mir erst eine durstlöschende Cola, dann ein leckeres Bier und entscheide mich schließlich der Einfachheit halber für ein sehr frühes Abendessen in Gestalt eines Cheeseburgers. Während ich esse und trinke fühle ich mich langsam wieder besser.

    Oh ja, wenn der Energiebalken so langsam wieder gefüllt wird... Mein Allheilmittel in solchen Situationen: Cola und Pommes - also Flüssigkeit, Zucker, Koffein, Salz und eine Portion Fett und Kohlenhydrate im Bauch!

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Heute ist es hier schwül und ein bisschen verregnet. Ich kann dir gut nachfühlen, wie es dir ergangen ist mit Regen, Hitze und langen Tagen.

    Und Ankunftstage, wenn einem noch die Anreise in den Knochen steckt, sind ja oft ein bisschen bäh. Ich bin sicher, das wird bald besser, oder?

    Die Sonne und ich sind auf Galapagos nicht wirklich gute Freunde geworden. Im nachhinein war es schon deshalb eine gute Entscheidung, mir für die inseln relativ viel Zeit zu nehmen. Ein anstrengendes Programm mit gut gefüllten Vor- und Nachmittagen hätte ich wohl gar nicht durchziehen können. So hat es aber gepasst. :)


    Allerdings bahnt sich morgen leider noch ein neuer Grund für Unwohlsein an.

  • Donnerstag, 2. Mai 2019


    Um halb vier ist die Nacht mal wieder rum. Neben dem Jetlag ist es auch ein ohne Unterbrechung bellender Hund, der mich weckt und der verhindert, dass ich wieder einschlafe. Als ich aufstehe und mir im Badezimmerspiegel mein Gesicht anschaue, muss ich feststellen, dass das linke Auge leicht verklebt ist. Mist. Ich hatte schon die letzten Tage immer wieder das Gefühl, dass ich mir irgendeine Infektion eingefangen habe, und jetzt eitert das Auge anscheinend. Die Bindehäute sind rot, super. Ich nutze also die Zeit bis zum Frühstück mit Recherchen im Internet zu Konjunktivitis und suche nach Apotheken in Puerto Ayora. Nur für den Fall.


    Frühstücken gehe ich um kurz nach sechs, da sitzen schon vier andere Gäste an den Tischen. In Deutschland hätte man jetzt vermutlich Gesellschaft von Tauben und Spatzen. Hier auf den Galapgagosinseln ist die Tierwelt natürlich exotischer: Zwischendurch kommen immer wieder ein paar kleine Darwin-Finken angeflogen und laben sich an den Resten. Jahrmillionen Evolution haben sie offenbar gezielt auf das vorbereitet, was ihnen jetzt geboten wird: Hörnchen und Rührei.


    Kurz vor sieben gehe ich los, erst mal zum Fischmarkt. Da wird gerade der nächtliche Fang von den Booten ausgeladen und sortiert. Und mittendrin statt nur dabei sind Seelöwen, Pelikane, Möwen und Reiher, die wohl genau wissen, dass hier etwas für sie abfallen wird. Ein wenig habe ich mich ja schon an die allgegenwärtigen Seelöwen gewöhnt, aber das hier ist trotzdem ein unglaubliches Schauspiel: Während Touristen versuchen, Fotos von dem Treiben zu machen, filetiert einer der Händler völlig ungerührt Fisch und wirft den Seelöwen die Reste zu. Einer bettelt von vor der Theke, der andere hockt dicht neben ihm hinter der Theke und erinnert mich an den Hund einer Freundin, der immer erwartungsvoll neben dem Kühlschrank saß.









    Für mich absolute Exotik, für die örtliche Bevölkerung offenbar Business as ususal. Die Einheimischen, die neben dem Fischmarkt auf einer Bank sitzen, scheinen es viel interessanter zu finden, die aufgeregten Touris zu beobachten als die Tiere.


    Die Pelikane versuchen zwischendurch mal, sich an dem Fisch in dem Kisten auf dem Boden zu vergreifen und bekommen auch ab und an einen Happen zu geworfen, um den dann wildes Gezänk ausbricht. Einer der Pelikane legt sich sogar mit einer der Robben an. Eine kleine Meerechse ist auch da, und ein Reiher guckt in die Ferne als wollte er sagen: Zum Glück habe ich mit dem Pack hier nix zu tun. Ach, man könnte einfach den ganzen Tag hier verbringen und zuschauen!




  • Nach einer Weile reiße ich mich dann aber doch los. Die Sonne steigt höher, es wird immer heißer. Und ich will zu Fuß zur Bahia Tortuga, der Schildkrötenbucht. Um viertel nach acht erreiche ich den Startpunkt, an dem man sich mit Namen und Uhrzeit einschreiben muss. Bis zur Bucht sind es 2,5 km durch einen Opuntienwald, also durch die hier heimischen Kakteen.




    Der Weg ist gepflastert und man kommt eigentlich gut voran, es fliegen und laufen aber auch immer wieder Vögel und Eidechsen über meinen Weg. Ich nehme mir Zeit und schaffe es wenigstens, ein paar der kleinen flinken Tiere halbwegs scharf abzulichten. In Großaufnahme wirken die Eidechsen wie kleine bunte Drachen.







    Nach etwa einer Stunde erreiche ich schließlich die Bucht und den sagenhaft weißen Strand. Wow! Wenn das kein Karibik-Feeling ist! Ich hänge die Schuhe an den Rucksack und spaziere mit nackten Füßen auf dem wunderbar federnden Sand die Bucht entlang. So habe ich mir das vorgestellt!




  • Am Ende der Bucht beginnen die Mangroven, und hier tummeln sich ein paar Meerechsen. Charles Darwin konnte sie nicht leiden, er beschreibt sie in seinem Tagebuch nicht sehr vorteilhaft, eher als Ausgeburt der Hölle. Besonders hübsch sehen sie ja tatsächlich nicht aus, aber wo kann man schon woanders solche exotischen Geschöpfe von Angesicht zu Angesicht sehen? Begeistert falle ich vor den Echsen auf die Knie, um sie sozusagen „auf Augenhöhe“ abzulichten und tue mich schwer, den Abstand von 2 Metern einzuhalten, den man zu den Tieren halten soll.






    Auf einem kleinen Pfad laufen mir noch mehr Meerechsen über den Weg. Eine spaziert seelenruhig zwanzig Zentimeter an mir vorbei, da muss ich jetzt hoffentlich nicht zur Seite springen, um die Abstands-Regel einzuhalten. ;)



    Der Weg durch die Mangroven mündet dann in eine wunderschöne Badebucht, in der Leute Kanu fahren, schwimmen und schnorcheln. Fast bedauere ich, dass ich keine Badesachen mitgenommen habe, aber inzwischen ist es schon so heiß und die Sonne brennt mir derart auf der Haut, dass ich sowieso nicht lange hier bleiben würde. Für den Äquator bin ich definitiv nicht gemacht. Ich ruhe mich ein wenig im Schatten aus und mache mich schließlich auf den Rückweg.




    Zur Mittagszeit erreiche ich den Checkpoint am Beginn des Weges und gönne mir dort erst mal eine eiskalte Cola. Dann schleppe ich mich bis zur ersten Bar in Puerto Ayora. Das erste Bier des Tages ist fällig. Der Wirt sagt schon fragend „beer?“ bevor ich überhaupt das Wort cerveza aussprechen kann, also ist er es wohl gewöhnt, dass hier abgekämpfte Gringos und Gringas einfallen und ihren Elektrolythaushalt auffrischen.



    Nach der flüssigen Stärkung kaufe ich mir in dem Laden, den Byron mir gestern auf meine Nachfrage genannt hat, noch die Fährtickets, die ich am 7. Mai und 12. Mai brauche, um die anderen Inseln zu erreichen. Man bekommt keine Tickets, sondern trägt sich in einem Heft in eine Passagierliste ein und erhält für die Zahlung eine Quittung, auf der auch notiert wird, wann und wo man sich an den jeweiligen Fährtagen einzufinden hat. 80 Dollar zahle ich für 3 Fährfahrten, anscheinend je 25 Dollar für die Fahrten zwischen Santa Cruz und Isabela und 30 Dollar für die Fahrt nach San Cristobal.


    Danach kehre ich für eine Mittagsrast ins Hotel zurück, wo ich nicht anders kann als die klimaschädliche Klimaanlage einzuschalten, denn ich habe das Gefühl kurz vor einem Hitzschlag zu stehen. Es war höchste Zeit, aus der Sonne zu kommen, denn am Dekollete und am linken Arm habe ich schon einen leichten Sonnenbrand abbekommen. Trotz LSF 50, du liebe Güte! Sonnencreme werde ich mir wohl nachkaufen müssen, wenn ich mir so anschaue, was ich täglich verbrauche. Das Auge tränt immer noch, Mist. Aber vielleicht liegt es auch einfach an der Sonne? Eine ausgedehnte Siesta im abgedunkelten Zimmer kann mir jedenfalls nicht schaden.


    Am Nachmittag will ich eigentlich der Charles Darwin Station einen zweiten Besuch abstatten, denn gestern war ich kaum noch in der Lage, mich auf das Gebotene einzulassen. Aber nach einem erneuten Blick auf meinen Sonnenbrand lasse ich es lieber mal für heute gut sein. Ich habe ja noch freie Zeit auf Santa Cruz, da läuft die Station mir nicht weg. Also warte ich noch eine Weile und steuere dann in der beginnenden Dämmerung das Grillrestaurant von gestern an und gönne mir heute mal Weißwein statt Bier und statt Burger eine Art „Surf und Turf“. Lecker. Der Kellner kennt mich noch von gestern und verabschiedet mich schließlich mit einem Hasta manana, bis morgen. Ja, da könnte er recht haben.




    Ich schlendere noch durch ein paar Geschäfte, schaue mir Schmuck an und suche nach Postkarten. Danach schlendere ich zurück zum Hotel, suche mir die Sachen heraus, die ich für morgen brauche und beschließe den Tag mit einem Leseabend.


    Morgen werde ich die erste Tagestour auf eine der unbewohnten Inseln unternehmen, nämlich nach North Seymour. Ich bin gespannt, was mich dort erwartet.


    Gute Nacht!

  • Sehr sehr schön!!

    Tatsächlich bin ich auch überrascht, das Galapagos direkt das Flair einer Urlaubsinsel bieten kann, gefällt mir gut.

    Und bei den Schlange stehenden Pelikanen musste ich direkt mal laut lachen - richtig cool :thumbsup:


    Ich freue mich auf die Weiterreise (..und dem Auge nachträglich noch gute Besserung, sowas kann man ja nicht brauchen unterwegs )


    VG

    Gusti

    redfloyd.........................................................................................Gusti
    redfloyd.gifGusti.gif


    Heaven is where the police British, the cooks Thai, the mechanics German, the lovers Italian and it is all organised by the Swiss.
    Hell is where the cooks are British, the mechanics Thai, the lovers Swiss, the police German and it is all organised by the Italians.