Hallo Zusammen!
Südafrika war eigentlich so gar nicht auf unserer Agenda. Schon gar nicht, nachdem eine Reise nach Tansania uns ein wenig Afrika verleidet hat. Was natürlich super unfair ist, weil Tansania nicht Südafrika und das wiederum nicht Marokko oder dies wiederum Ghana oder gar die Garden Route Südafrika ist. Und so bin ich froh, dass unser leichtfertiges "Afrika über einen Kamm scheren" dank Eurer Reiseberichte hier im Forum ein Ende gefunden hat.
Unseren Haupturlaub hatten wir schon im Sommer im total verregneten Schottland (Äußere Hebriden) angetreten und nun waren noch 2 Wochen übrig, eigentlich zu kurz für eine Fernreise. Aber nach fast 3 Jahren Corona und somit Fernreise-Abstinenz, dem Hunger nach Sonne, der Tatsache, dass wir einen Nachtflug hatten und die Zeitumstellung nicht vorhanden ist, haben wir es dann doch gewagt. Dank Eurer zahlreichen Tipps und Berichte ging es dann Ende Oktober los nach Südafrika.
Immer noch mit wenig Erwartungen, war doch kurz vorher der tödliche Überfall am Kruger NP in allen Zeitungen und generell die Hinweise, wie sehr man aufpassen müsse, trübten ein wenig die Vorfreude.
In Frankfurt die erste Überraschung; beim Boarding treffen wir eine ehemalige Kollegin meines Mannes mit ihrem Freund. Auch sie wollten die Garden Route bereisen und verbrachten die ersten drei Nächte in Kapstadt - wie wir.
Der Flug mit Condor nach Kapstadt verlief ereignislos. Wir hatten das Glück für 12,- Euro Aufpreis zwei Sitze mit viel Beinfreiheit und keinem Nachbarn ergattert zu haben. Und fanden wir sogar etwas Schlaf und kamen relativ ausgeruht bei herrlichem Wetter an. Der Landeanflug mit Blick auf den Tafelberg, Lion's Head und die vorher in Reiseführern so oft gesehene Vogelperspektive war ein toller Einstieg. Auch das Besorgen der SIM-Karte direkt im Flughafen war problemlos möglich, die Übernahme des Mietwagens bei Europ-Car verlief ebenfalls reibungslos. Und dann hieß es: ab downtown im Linksverkehr (den hatten wir von Schottland ja noch drauf) aber eben im Rechtslenker. Aufregend, aber halb so wild, zumal es noch früh morgens war und ein Samstag obendrein. Der Verkehr hielt sich in Grenzen.
Am Hostel angekommen konnten wir aber leider noch nicht ins Zimmer. Also nur schnell umziehen, Taschen dort abstellen und dann ab downtown. Wir wohnten um die Ecke der Kloofstreet und gingen als erstes frühstücken in einem sehr stylishen, veganen Cafè. Super nettes Personal, lecker essen. Zack hatte uns Südafrika schon fast rum .
Kleiner Exkurs zum Thema vegetarisch bzw. vegan essen, da das vorher eine meiner Fragen war. Wie viele mir ja schon sagten, war das überall kein Problem. In Kapstadt sowieso gar nicht, aber auch ansonsten sind wir immer fündig geworden. Überhaupt war Südafrika für uns ein Land, in dem wir super viel essen waren. Essen gehen dort ist relativ günstig, das Einkaufen im Supermarkt hat unser Preisniveau, so dass sich bekochen lassen gleich doppelt so schön ist.
Das Rumstromern zeigte; das befürchtete Gefahrenpotential hielt sich in Grenzen. Nur einige Ecken fanden wir "komisch", da sind wir dann halt wieder weg und in belebtere Gegenden.
Dann konnten wir endlich einchecken. Unser Hostel war ein wild verschachtelter Gebäudekomplex mit einem kleinen Garten und tollem Blick auf den relativ nahen Tafelberg. Den wir übrigens an keinem der drei Tage mit Wolken erlebten.
Lange hielten wir uns nicht im Hostel auf, sondern schlossen uns einer Free Walking Tour ins Boo Kap-Viertel an. Die Gruppe war allerdings recht groß, die Führerin aber nett und lustig, erklärte uns, wie es zum Viertel kam, zeigte uns die Vielzahl an Minaretten, wo man gut essen kann...ein bunter Mix. Dass das Viertel der Insta-Hotspot ist war dann spätestens klar, als die ersten aus unserer Gruppe plötzlich irgendwas aus und was anderes anzogen und der anwesende Partner/in Fotos machen musste. Puh....kann man machen....muss man aber nicht. Wir fotografierten lieber (allerdings auch inflationär) die bunten Häuschen.
(Übrigens kann ich Euch hier nur meine Handy-Fotos zeigen, die Fotos meines Mannes zu sortieren und auszuwählen wäre für Euch sicher der größere Genuss, für mich allerdings zu viel Arbeit, die mich im Zweifel vom versprochenen Bericht abgehalten hätte.)
Abends gab es um die Ecke noch was zu essen und dann rief auch irgendwann das Bett nach einem ersten Tag in Kapstadt, der die Freude auf die kommenden Tage nur steigerte.