Mit dem Auto 17 Tage durch Süditalien

  • etwas verspätet mein reisebericht über süditalien.


    nachdem wir in neapel gelandet sind holten wir direkt am flughafen unser auto ab. ein lancia ypsilon, sehr klein, aber erst 6000 km drauf.
    von da aus ging es erstmal zur ersten unterkunft, eine bungalowanlage in piano de sorrento. der bungalow selbst war nicht so toll, etwas klein, aber dafür waren die besitzer der anlage sehr sehr nett. leider hatte die anlage auch keinen strandzugang, aber es gibt in sorrento eh nicht viel strände, wegen der steilküste, und außerdem hätten wir eh kaum zeit zum baden gehabt. :D
    am ankunftstag waren wir nur noch etwas spazieren und pizzaessen.


    desweiteren waren wir noch mit dem zug in pompeji und sind mit dem auto die amalfiküste lang gefahren.
    pompeji war recht interessant, ich muss aber gestehen daß ich nicht so der kulturtyp bin. wir hatten keinen führer, nur dieses "telefon" daß uns etwas zu den bauten erzählte. erstmal ist es auf alle fälle sehr beeindruckend, da es wirklich riesig ist. wenn man jedoch ein paar std. durchs gelände gelaufen ist wird es etwas langweilig (jedenfalls mir 8-) ). mein fazit, wenn man in der nähe ist muss man es sich ansehen, extra dafür würd ich aber nicht hinfliegen. wir haben uns danach auch entschieden, die anderen ausgrabungsstätten die es noch rund um neapel gibt nicht zu besuchen.
    die amalfiküste ist sehr schön. man kann tolle fotostopps an der küstenstraße machen und die orte sind sehr sehenswert. leider war es dort jedoch noch ziemlich voll und der verkehr bzw. die engen straßen sind wirklich heftig. besonders bei den parkgebühren langen die italiener richtig zu.wir waren in amalfi selbst, in ravello und am späteren nachmittag nochmal kurz baden.


    nach drei nächten in sorrento sind wir dann weiter südlich an die clientoküste gefahren. wir wohnten auf einem netten bauernhof im hinterland bei pollica. sehr schöne unterkunft, jedoch nur mit dem auto erreichbar.
    wir sind dort 2 nächte geblieben und waren in acciaroli, castellabate, santa maria di castelabate, pisciotta, palinuro und auf dem markt in marina di casalvelino. auch den cliento nationalpark haben wir besucht und waren auf dem monte gelbison (1700 meter hoch) von wo man eine klasse aussicht über cliento hatte.


    nun ging es weiter südlich. unser ziel war tropea. auf dem weg machten wir noch einen zwischenstopp in altomonte, ein nettes mittelalterliches dorf.
    in unserem reiseführer haben wir einen unterkunfttipp in der nähe von tropea entdeckt, der recht nett klang. es handelte sich um eine 70jährige deutsche, die seit 40 jahren in italien lebt und ihre villa mit ihren gästen teilt. genauso war es dann auch. das haus war super mit traumhaften garten, auf einem hügel 3 km im landesinneren gelegen, mit sehr schönen zimmern und einer wirklich lustigen vermieterin. das frühstück war super und abends saßen wir immer bei isabella (so der name der inhaberin) in der küche und haben mit ihr wein getrunken und gequatscht.
    ursprünglich wollten wir nur 2 nächte dort bleiben und dann weiter auf sizilien. uns gefiel es aber bei isabella so gut, daß wir direkt 5 nächte dort blieben. außerdem haben wir bereits geplant im mai mit zwei bekannten direkt nochmal eine woche zu isabella zu fliegen.


    in den 5 tagen haben wir tropea angeschaut, waren in pizzo, am capo vaticano, 2x an einem wunderschönen strand (tipp von isabellas sohn) baden und sind mit dem schiff zu den äolischen inseln gefahren.
    diese fahrt war sehr schön. das wetter war klasse. auf der hinfahrt habe ich sogar das erste mal delphine in der freien wildbahn gesehen. das schiff fuhr zuerst vulcano an, auf der schwefelinsel stank es wirklich wie faule eier. :roll:
    wir hatten eine std. aufenthalt und sind etwas spazieren gegangen. die warmen schwefelschlammquellen haben wir nicht besucht.
    danach ging es auf lipari, dort waren wir auch spazieren und haben uns den ort angeschaut. als letztes ging es nach stomboli. wir sind mit dem schiff einmal um die insel gefahren und dann an land. haben kurz den ort besucht und waren dann noch am vulkansandstrand baden. das wasser dort ist extrem sauber.


    nach den 5 nächten haben wir uns schweren herzens von isabella getrennt und sind wieder etwas weiter in den norden nach matera gefahren. sehr tolle stadt. wir wohnten mitten in der sassi (jahrhunderte alte höhlensiedlung) in einer ausgebauten höhlenwohnung. es ist wirklich wunderschön dort. unser vermieter war so nett und hat direkt mit uns eine kleine führung gemacht und viel über den ursprung der siedlung erzählt. solltet ihr mal dort in der nähe sein, schaut euch matera unbedingt an. dort wurden schon sehr viele filme gedreht, wie z.b. mel gibsons "die passion christi". wirklich sehenswerter ort!


    leider hatten wir dort nur eine nacht eingeplant, weil wir unbedingt noch nach gargano wollten.
    in gargano waren wir auf einem campingplatz, wo wir einen bungalow am strand hatten. leider war es dort sehr windig und dadurch bereits etwas kälter. trotzdem waren wir einmal baden und haben uns einige orte angeschaut. auch im nationalpark waren wir. die landschaft und küsten in gargano sind sehr schön, doch leider waren viele hänge abgebrannt. dies trübte den eindruch doch ein wenig.


    nach 3 nächten in gargano ging es wieder zurück nach neapel, wo wir noch 2 nächte verbrachten. wir wohnten in einem guten, günstigen hotel in der altstadt, d.h. mitten im chaos. ;)
    neapel ist meiner meinung nach die europäische großstadt, die am nähesten an das chaos asiatischer grossstädte (wie z.b. hanoi) rankommt. alles sehr eng, viele roller, gehupe, viele menschen, usw.
    die stadt hatte auf alle fälle flair, doch ich muss auch sagen 3 tage neapel waren genug. es wohnen einfach zu viele leute auf engsten raum und man hat so gut wie keine grünflächen in der stadt. wir sind sehr viel rumspaziert und haben viele sehenswürdigkeiten besucht.


    alles in allem ein sehr schöner urlaub, in dem wir sehr viel gesehen haben. insgesamt sind wir ca. 2222 km mit dem auto gefahren.


    und auch hier nochmals ein dank an petra, die mir eines ihrer italienisch/deutschen übersetzungskärtchen für vegetarier schickte, daß ich so gut wie jeden tag gebrauchen konnte. :)

  • Hallo goodgrief,
    super, der Bericht! Uns hat es ja auch in Kalabrien mit am besten gefallen, als wir im Sommer fast diegleiche Strecke abgefahren sind.

    Wir waren nur 17 km südlich vom Capo Vaticano. Leider haben wir es nicht zu den Liparischen Inseln geschafft.
    Viele Grüße
    Petra =)

  • Klasse Reisebericht! Das macht wirklich Lust auf Italien! 8-)
    Besonders die Gegend um Tropea / Pizzo würde mir gefallen....
    Darf ich fragen wieviel ihr für den Mietwagen (ca.) bezahlt habt?


    Viele Grüße
    Kaetterle

  • Hallo goodgrief,
    Danke für Deinen ausführlichen und schönen Bericht.
    Wir haben gerade festgestellt, dass es schon viele Jahre her ist, als wir da unten waren. :(
    Dabei ist es so schön dort.
    Es wird also also Zeit, dass wir wieder mal da runter kommen.


    ;)