zurueck aus Myanmar

  • So, da bin ich wieder! Nach 5 Tagen Indien, 2 Wochen Myanmar und 11 Tagen Thailand bin ich wieder retour in meinem eigenen Hamsterrad.


    Bezüglich Myanmar:


    Ich hatte eine Menge Eindrücke und hab auch mit einigen Leuten gesprochen. Z.B. mit einem Kutscher in Bagan, der bis 1990 in Old Bagan gewohnt hat. Damals hat die Regierung Old Bagan zur archäologischen Zone erklärt und die Menschen mussten binnen 2 Wochen 7 km weiter südlich ziehen. Nach "New Bagan", damals nur ein paar staubige Sesamfelder. "Are you happy in New Bagan". Er lacht über meine Frage lange und laut, und es schwingt viel Bitterkeit mit, immer noch. Viel gesagt, ohne Worte. Das lernt man in solchen Ländern.


    Oder die Taxifahrer, von denen nur die allerwenigsten auf eigene Rechnung fahren. Das ist ein System, wo bei den Fahrern selbst am wenigsten hängen bleibt.


    Alles in allem kriegt man aber wenig mit. Klar sind die Leute arm, schon in Yangon merkt man, dass die alterwürdigen Gebäude von Schimmel aufgefressen werden, dass es wenig Straßenbeleuchtung gibt, aber sonst hat man das Gefühl in einem "normalen" buddhistischen Land zu sein. In meinen Reisebericht hab ich geschrieben, dass man in Myanmar abends schmerzende Mundwinkel hat vom vielen Zurücklächeln. Die Menschen sind überwiegend sehr herzlich, neugierig und wenn Dich einer fragt, woher Du kommst, ist das in den seltensten Fällen eine Geschäftsanbahnung sondern bloß Neugier.


    Myanmar ist allerdings etwas schwieriger zu bereisen: Sogar auf unserer Standard-Route (Yangon - Inle See - Bagan - Mandalay - Yangon) gibt's keine Alternativen zu Inlandsflügen. Straßen schlecht, Langstreckenbusse keine Ahnung, sind mir nicht untergekommen, vor Bahnfahrten haben uns sogar die Guides gewarnt, und vernünftige Schifffahrt am Ayarwaddy gab's trotz intensiver Recherche auch nicht. Außerdem gibt's im ganzen Land keinen ATM und man kann fast nirgends mit Kreditkarte zahlen.


    Insgesamt war Myanmar ein schönes und interessantes Erlebnis. Ich hab wieder einiges gesehen und gelernt, auch über mich selbst. Ich hab an anderer Stelle im Internet einen Reisebericht geschrieben, weiß aber nicht, ob ich den hier verlinken darf. Diesbezüglich bitte ich um Infos.

  • Hallo,


    ich schließe mich HaPe und Erhard voll an.
    Vor unseren beiden Myanmar-Reisen hatten wir ähnliche Diskussionen im Freundeskreis. Beide Male haben wir sehr wissbegierige Menschen in allen Altersgruppen kennenlernen dürfen, die klar gegen das Regime sind. Sicher verdient die Regierung an jedem Touiristen, angefangen beim Visum. Aber für mich überwiegt dann, dass die mitgebrachten Antibiotika, Mittel gegen Durchfall, Fieber etc. direkt bei kranken Verwandten in den Bergen ankommen, die sonst keinen Arzt sehen.


    Und, noch gar nicht lange her: Auch beim Besuch in der DDR habe ich, wie Millionen anderer Deutscher, durch den Zwangsumtausch das Regime unterstützt, dafür aber den Kindern der Verwandten Wünsche erfüllen können.


    Doch zurück zum eigentlichen Thema:
    Es gibt keinen "sicheren" Ort auf der Welt. Aber ich halte es für wichtig, dass solche Anschläge thematisiert werden. Sie sollen sensibilisieren und achtsam machen. Und je größer die Öffentlichkeitswirkung ist, desto eher werden die Schuldigen gefunden und publik werden; die Vertuschung wird erschwert.


    Angelika

  • Hallo NoDurians,


    danke für Deinen Beitrag. Wo kann man den Bericht lesen? Reiseroute hört sich sehr interessant an. Deine Ausführungen von Myanmar kann ich nur bestätigen. Die Frage, nach Myanmar reisen, ja oder nein, wurde vor einiger Zeit in diesem Forum ausführlich diskutiert.


    Meiner Meinung nach soll man schon nach Myanmar reisen, einfach weil es ein unbeschreiblich interessantes, wenn auch beschwerliches Land ist. Trotzdem dass die "normalen" Burmesen finanziell nicht viel von unserem Besuch haben, denke ich, dass sie doch froh sind über das Interesse der Touristen.


    Gruß,
    Mamita

  • Hi,
    Habe mal Deine Berichte ueberflogen.....:)


    Sag Deiner besseren Haelfte nen schoenen Gruss von uns und Danke fuer die Moeglichkeit des "Mitreisens".


    Juergen mit Ha und Maya (etwas muede, da Ha gestern Geburtstag hatte.....PROST)

  • Hallo NoDurians,
    vielen Dank für Deine Informationen und Deinen Reisebericht!
    Habe alles sehr interessiert gelesen, da wir auch bald zum ersten Mal nach Myanmar reisen. Wir fliegen am 20. Oktober über Bangkok nach Yangon und bereisen dann noch Mandalay und Bagan, bevor wir dann noch einen Badeurlaub in Ngpali Beach verleben werden. Dann geht es zurück nach Bangkok, wo wir noch 4 Tage bleiben.


    Ich war anfangs sehr skeptisch, da es mir etwas unheimlich ist in ein Land zu reisen, in dem man nirgendwo an Geld kommt, es auch keine Möglichkeit gibt, mit Kreditkarte zu zahlen.
    Jetzt seid ihr im Mandalay Hotel gewesen. Das Hotel haben wir u.a. auch gebucht.
    Aufgrund Deines Berichts bezüglich der Flüge werden wir uns die Flüge auf jeden Fall vorher bestätigen lassen.


    Was habt Ihr denn so pro Tag und pro Person ausgegeben? Ich weiß überhaupt nicht, wie viel Geld (und ob Euro oder Dollar) wir mitnehmen sollen für die 3 Wochen.


    Würde mich über eine Antwort sehr freuen!


    Viele liebe Grüße
    Claudia :)

  • Das ist ganz schwierig zu beantworten, weil jeder einen anderen "Lebensstandard" hat. Aber ich versuch's mal:


    Wir haben pro Person 350 USD (5 x 50$, 10 x 10$, 16 x 5$ und 20 x 1$) in nagelneuen Scheinen von der Bank geholt. Das Geld war gedacht für 2 Inlandsflüge, 7 Nächtigungen, div. Eintritte und Trinkgelder. Die restlichen Hotels und Flüge hatten wir schon vorgebucht, und zwar bei Antares Myanmar Reisen.


    Zum tauschen in Kyat haben wir ausschließlich Euros genommen. In Yangon kann man im Central Hotel völlig stressfrei Euros tauschen. Nachzählen ist mühsam, für 100 Euro kriegt man 103.000 Kyat, also 103 Scheine. In Mandalay haben wir bei Zone Express Tours, einem Reisebüro in der Ecke beim Sedona Hotel getauscht, 100 Euro -> 107.000 Kyat.


    Hier noch ein paar Preisbeispiele (gleich i.d. richtigen Währung):


    Yangon:
    Taxi v. Airport RGN zum Hotel: 8 USD
    Abendessen f. 2 in Yangon (einfaches Biryani-Lokal): 5.000 Ky
    Tagestour in Yangon: 50 USD für Auto u. Fahrer / 20 USD für Guide
    Flasche Wasser: 400 - 500 Ky
    Tempeleintritte: 0 - 5 USD, tlw. auch Ky
    Mittagessen für 4 Pers. im Restaurant Feel (Fahrer u. Guide eingeladen): 15.000 Ky



    Bagan:
    Eintritt Bagan Archaelogical Zone: 10 USD
    Taxi v. Airport Nyaung U zum Hotel in Old Bagan: 8.000 Ky
    Halbtagestour zum Mount Popa: 60 USD
    Abendessen f. 2 im excellenten Bagan Beach Restaurant, inkl. Cocktails (manchmal braucht man das): 27.000 Ky
    Flug Nyaung U -> Mandalay 40 USD


    Mandalay:
    Eintritt Mandalay Arch. Zone: 10 USD
    Taxi v. Airport Mandalay -> Mandalay Hill Resort: 16.000 Ky
    Abendessen im Rainbow Restaurant in Mandalay mit viel Bier: 16 USD (ausnahmsweise USD akzeptiert, die Ky sind uns ausgegangen)
    Abendessen in Ko's Kitchen für 2: 16.000 Ky (genialer Thai mit Showcooking)
    Taxi nach Amarapura (und retour): 14.000 Ky

  • Hallo NoDurians,


    kannst du mir die Adresse vom Ko`s Kitchen in Mandalay sagen? Auch hast du das Sabai Sabai in Yangon erwähnt hast du auch davon eine Adresse?


    Danke schon mal im Voraus


    Gabi

  • Ko's Kitchen in Mandalay: No. 282, Ecke 19. & 80. Straße
    Zur Orientierung: Die 80. Straße läuft direkt an der westlichen Palastmauer entlang.



    Sabai Sabai war ich nicht. In Yangon waren wir im Feel Restaurant, da hab ich aber keine Adresse. Ist jedoch im Loose abgedruckt, wie ich nachher bemerkt hab. Und sollte ein Taxifahrer auch nach dem Namen finden.