Pentax K 5 II

  • Den Sinn habe ich jetzt nicht verstanden, auf welchen Bereich ist denn beim 3. Bild scharf gestellt worden?


    Um den Schärfebereich besser auszureizen zu können, habe ich mir jetzt einen Kreuzeinstellschlitten zugelegt, so kann ich millimetergenau die Kamera nach vorne/hinten und auch nach rechts oder links bewegen, was nur mit einem Stativ schon etwas mühseliger ist.


    Viele Grüße
    Petra

  • Hallo,


    Quote from Mikado

    Um den Schärfebereich besser auszureizen zu können, habe ich mir jetzt einen Kreuzeinstellschlitten zugelegt, so kann ich millimetergenau die Kamera nach vorne/hinten und auch nach rechts oder links bewegen, was nur mit einem Stativ schon etwas mühseliger ist.


    ich hoffe, dass wir mit dem Stacking-Thema nicht zu weit vom Eingangsthema abweichen. Beim Stacking wird nicht ein Bild aufgenommen mit dem "besten" Fokuspunkt, sonder viele Bilder mit einer überlappendem Schärfentiefe, die anschließend am PC zu einem einzelnen, komplett scharfem Bild verrechnet werden. Ich denke auch, dass man das obige dritte Bild nicht unbedingt gebraucht hätte. Je nach Motiv und Abbildungsmaßstab werden da Dutzende oder sogar über hundert Bilder verwendet.


    Stacking ist mit verschiedenen Methoden möglich. Man kann (a) bei fester Kamera und festem Motiv den Fokuspunkt variieren. Oder man kann (b) bei festem Motiv und fester Fokussierung die Kamera nach vorne und hinten bewegen oder ... wird gerne vergessen ... man kann (c) bei fester Kamera und festem Fokus das Motiv nach vorne und hinten bewegen. Alles hat Vor- und Nachteile und nicht immer ist jede Methode frei wählbar. Für (b) und (c) ist ein Einstellschlitten sehr hilfreich bzw. obligatorisch. Wer den Ausschnitt auch nach rechts oder links einstellen will, für den ist der Kreuzschlitten dann die Methode der Wahl. Ich habe mir vor einiger Zeit einen motorisierten Makro-Schlitten zugelegt, der mit einer Auflösung von 0,002 mm angesteuert werden kann. So werden Stacks im Sub-Millimeter Bereich ein Kinderspiel ... wenn das Motiv mitspielt.


    Ciao
    HaPe

  • Ich bin auch noch in der Versuchsphase, mein Stativ wackelt wie ein Kuhschwanz und nach jeder Aufnahme muss ich es erst mal ausschwingen lassen :confused:
    Eine Fliege würde das sicher vorher "die Fliege machen" :D


    Ich wollte dieses Thema jetzt auch nicht vertiefen, sondern eigentlich für Angelika deutlich machen, dass man für den Anfang bei der Makrofotografie nicht unbedingt ein teures Makroobjektiv benötigt.

  • Wieso wackelt Dein Stativ denn so? Ist es ein leichtes?


    Für Anfänger sind diese Ideen mit Stacking etc aber auch nicht gerade einfach. Ich stelle mir da gerade mal jemanden vor, der schnell ein schönes Makrofoto machen möchte und sich mit einer Nahlinse auseinandersetzen muss, die Focuspunkte verschieben muss, mehrere Aufnahmen nacheinander machen soll und diese dann noch per Software zu einem fertigen neuen Bild bearbeiten muss. ;)


    Viele Grüße
    Petra
    PS. an die Aufnahme mit dem Verschieben des Focospunktes habe ich nun gar nicht gedacht. Das muss ich mal ausprobieren. Das könnte sicher sehr reizvoll sein, wenn man eine gute Vorlage zum Fotografieren hat.

  • Hallo,


    Quote from Mikado

    Für Anfänger sind diese Ideen mit Stacking etc aber auch nicht gerade einfach.


    nein, sicher nicht. Es ist auch keine Anfänger-Technik. Um ein Blümchen zu knipsen reicht ein normales Objektiv. Wer besonders dicht heran will, nimmt eine Nahlinse oder ein Makro-Objektiv. Der dabei entstehende Schärfebereich ist normalerweise groß genug und die Unschärfe im defokussierten Bereich wird meist als natürlich und angenehm empfunden.


    Wenn es sich aber um richtig kleinere Objekte handelt, wird es schwieriger. Bei Blende 8 und einem Abbildungsmaßstab von 1:1 beträgt die Schärfentiefe weniger als einen Millimeter. Das eine Facettenauge einer schräg von vorne geknipsten Biene wäre scharf, das zweite schon komplett unscharf. Völlig unmöglich den Kopf oder gar den ganzen Bienen-Körper mit diesem Abbildungsmaßstab scharf darzustellen. Und dann kommt das Stacking ins Spiel. Aber definitiv nicht für den Makro-Einsteiger. Dieser sollte sich erst mit den Grundlagen beschäftigen. Mit den speziellen Gesetzen der Makrofotografie bzgl. Bildaufbau, Hintergrund, Schärfentiefe bei verschiedenen Abbildungsmaßstäben, Lichtführung und Beleuchtung. Und natürlich mit seinem Motiv. Und wenn es dann irgend wann mal klemmt, kommt er automatisch zum Stacking.


    Ciao
    HaPe

  • Quote from Bernhard

    Ich bin auch noch in der Versuchsphase, mein Stativ wackelt wie ein Kuhschwanz und nach jeder Aufnahme muss ich es erst mal ausschwingen lassen :confused:
    Eine Fliege würde das sicher vorher "die Fliege machen" :D


    Ich wollte dieses Thema jetzt auch nicht vertiefen, sondern eigentlich für Angelika deutlich machen, dass man für den Anfang bei der Makrofotografie nicht unbedingt ein teures Makroobjektiv benötigt.


    Bernhard, großes Dankeschön, aber das Makro ist mittlerweile bestellt!
    Und allen Profis danke ich nochmals für die Antworten, auch wenn ich sie zum Teil (?noch) nicht verstehe.
    Seit Jahren fotografiere ich z.B. Spinnen mit unterschiedlichen Kameras.
    Ohne Stativ, ohne Makro, aber die Bilder sind zumindest so gut, dass sie als Lehrbilder an einer Universität gezeigt werden.
    Sprich, von der Theorie habe ich keine Ahnung, aber praktisch bin ich nicht ganz der totale Anfänger.


    LG Angelika

  • Super, Angelika! Dann wünsche ich viel Spaß damit.

    Quote from Angelika

    ... von der Theorie habe ich keine Ahnung, aber praktisch bin ich nicht ganz der totale Anfänger.

    Wichtig ist immer, dass man zufrieden ist mit dem Ergebnis.


    @HaPe
    Vielen Dank für deine theoretischen Erläuterungen.
    Immer wieder interessant!


    Gruß
    Bernhard

  • Wahnsinn, wie das mit dem Stacking geht. Aber ich habe damit riesige Probleme, ein vernünftiges Bild zustande zu bekommen. :-O
    Ich habe mal versucht, die ersten 5 Zentimeter eines Lineals scharf zu bekommen.
    So richtig gelungen ist es mir nicht. Ich denke, es ist sehr, sehr zeitaufwändig und man muss sehr genau arbeiten.


    Mein erstes Ergebnis habe ich nicht gebrauchen können, da die Zahlen scheinbar nicht überall übereinander lagen. (Vielleicht Einfluss vom Wind?)
    Dann habe ich einfach 3 Bilder rausgeschmissen und nur noch 4 behalten. Man kann erahnen, dass es was werden würde, wenn...


    Noch weiß ich nicht, ob ich damit anfreunden will, bei die Makrofotografie mit Tieren kann ich es schlecht gebrauchen, aber vielleicht will ich ja auch mal Blümchen richtig scharf fotografieren.


    Ich zeige Euch mal, was ich "geschafft" habe. Wobei es wirklich nur ein Versuch ist und wie gesagt, gut ist was anderes, aber ich habe lange daran gesessen... Das letzte Bild hat dann die Freeware CombineZM zusammen gestellt.


    Viele Grüße
    Petra

  • Hallo Petra,


    Quote from Mikado

    Wahnsinn, wie das mit dem Stacking geht.


    Du hast das aber genau richtig gemacht. Glückwunsch ;) . Der Effekt auf dem letzten Bild ist zu sehen und die Verarbeitung ist ausgesprochen gut. Erkennbar beispielsweise daran, dass keine Übergänge oder Geistbilder oder sonstige Artefakte zu sehen sind. Was fehlt ist eine kleine Planung der Aufnahmeserie vorab, was Du eigentlich erreichen willst und was Du dafür zur Verfügung hast. Mit den gegeben Aufnahmeparameter müsstest Du eine für Dich passable Schärfentiefe festlegen (hier z. B. 1 bis 2 cm) und dann ohne groß nachzudenken das Lineal von vorne bis hinten mit dem gewählten Abstand abtasten. Du hast ja einen Einstellschlitten, den fährst Du ganz nach hinten, fokussierst auf den ersten Punkt, schaltest den Autofokus ab machst ein Bild nach dem anderen mit dem um die errechnete Schärfentiefe (oder weniger) als Abstand.


    Für ganz viele Makro-Motive ist das Stacking ungeeignet. Alles was sich bewegt (von sich aus oder durch den Wind) ist für das Stacking ungeeignet. Vieles aber - gerade sehr kleine Motive - lassen sich aber u. U. gar nicht anders erfassen. Dabei ist (wie gesagt) eine einstellige Anzahl von Aufnahmen eher selten, sondern 20, 50 oder gar 100 Aufnahmen normal.


    Ciao
    HaPe

  • Danke HaPe, ich werde es auch noch einmal versuchen. Klar hatte ich jetzt nicht die Geduld, denn ich wollte ein erstes Resultat sehen und habe erst einmal wahllos ein paar Bilder gemacht, allerdings auch schon mit dem Einstellschlitten, den ich heute das 1. Mal ausprobiert habe.. :D
    Viele Grüße
    Petra