Peloponnes 2019
Letzte Juniwoche
Hotel Navarone in Petrochori im Süden von Messenien, ca. 12 km von Pylos entfernt.
Abflug ab Wien nach Kalamata vom 6.50 Uhr, daher die Nacht vorher im NH-Hotel in Wien am Flughafen.
Der Beginn der Reise war schon sehr entspannt: mit dem Zug von Linz nach Wien am Samstag Nachmittag. Wir können die Koffer bei der AUA sofort einchecken und gehen dann nur mit dem Handgepäck zum NH-Hotel. Bei der Rezeption scheint die Dame ein bisschen überfordert, aber eigentlich wars kein Problem. Das Zimmer war sehr komfortabel und freundlich, Bettwäsche Damast – das lieb ich!
Wir haben im Restaurant des Hotels ein Schnitzel bestellt: ein richtig gutes Kalbschnitzel mit Pommes und Preiselbeermarmelade und Salat. Es kostet zwar 25 €, das würde auch das Büfett dort kosten, aber wir waren auf Schnitzel eingestellt.
Es gab dann einen Gruß aus der Küche mit gutem Brot und zwei Sorten Aufstrich, ein sehr großes Schnitzel mit Salat und zum Abschluss noch zweierlei kleine Kuchen als Nachspeise. Also besser hätten wir vom Büfett auch nicht essen können.
Beim Servieren meinte ich zur Kellnerin: „Das ist ja ein tolles Schnitzel“. Sagt sie drauf: „tolle Frauen bekommen auch ein tolles Schnitzel“. Das fand ich richtig nett und hat der 54jähren Frauenseele die mit allerhand Kleinigkeiten kämpft sehr gut getan.
Am nächsten Morgen sind wir um 6 Uhr bei der Sicherheitskontrolle und ganz entspannt fliegen wir pünktlich los, um 10 Uhr (1 Stunde Zeitverschiebung, Flug dauert 2 Stunden) landen wir in Kalamata. Bei der AUA gab es sogar ein kleines Frühstück an Bord. Wir haben wieder mal eine bequeme Pauschalreise bei TUI gebucht, und deshalb wartet da schon ein großes Schild und ein Taxi nur für uns, das uns in ca. 40 Minuten ins Hotel Navarone in Petrochori bringt. Die Fahrt ist schon beeindruckend: dieser Teil des Peloponnes ist hügelig, sehr grün und wir fahren endlos durch Olivenhaine, vorbei an Orangenbäumen, vielen blühenden Oleandern, kleinen Marktständen die Obst anbieten, kleine Ortschaften mit schönen alten Kirchen und da ist ganz wenig Verkehr.
Da hat uns kurz vor der Ankunft noch was verwirrt: wir kamen in den verschlafenen Ort Petrochori, der an einem kleinen, steilen Berghang klebt. Es gibt ein Geschäft und einen Bankomat vor denen man rechts vorbei fährt und dann noch ca. 5 km in einer großen Kurve zum Hotel kommt. Das Hotel liegt auf einem kleinen Hügel ca. 5 Gehminuten vom Strand weg. Wir wussten nicht, dass das genau der Hügel ist, den wir gerade umrundet hatten. Unser Hotelier hat uns dann gezeigt, dass wir zu Fuß nur hinter dem Parkplatz den Hügel 50 m runter gehen müssen, dann stehen wir in dem kleinen steil angelegten Örtchen. Das war witzig, denn wir dachten wir müssen 5 km laufen um wieder in den Ort zu kommen, dabei war der gleich hinter der Bergkuppe.
Das Hotel Navarone ist sehr hübsch angelegt, nette Zimmer, griechisches, kleines, aber sauberes Bad, Aussicht aufs Meer und den schönen Garten von der Terrasse aus. Besonders hübsch fand ich die vielen Schmetterlinge die man immer beobachten konnte. Auch vom sehr schön angelegten Pool und der Frühstücksterrasse – Ausblick rundherum aufs Land, aufs Meer, auf den Sonnenuntergang. Richtig schön!Das Frühstück war auch ein sehr gutes Buffet mit verschiedenen griechischen Süßspeisen, beim Brot gabs auch Vollkornbrot, Gemüse und Obst, Oliven und Feta, Wurst u. Käse, hausgemachte Marmelade (auch Pfirsichmarmelade!), Eierspeise, Müsli, griechisches Joghurt usw….alles was das Herz begehrt. Die Besitzer waren freundlich und besonders an der Poolbar haben wir abends, nach dem Essen in einer der drei umliegenden Tavernen, gerne noch ein Bier getrunken. Der Chef mixt gerne Cocktails und hat ein großes Angebot, für Jeden was dabei. Ich glaube da haben sich alle Gäste wohl gefühlt. Es waren ja nicht so viele Leute da, man kennt sich schnell, und ganz egal ob England, Deutschland, Österreich, Norwegen, Griechenland, alle habe sich miteinander unterhalten und wir hatten manchmal viel Spaß dort.
Die Landschaft hier hat uns besonders begeistert: die Bucht von Voidokilia ist berühmt und laut Reiseführer „eine der schönsten Griechenlands“. Sieht auch wirklich spektakulär aus, besonders von oben. Zum Baden wird es dort aber schnell zu heiß, es ist eine Dünenlandschaft mit wenig Schatten.
Gleich daneben ist ein Naturschutzgebiet wo sich im Herbst auch viele Zugvögel, auch Flamingos aufhalten. Jetzt im Juni waren da nur wenige Schwäne, ein paar Fischreiher, Möwen und kleine Vögel, aber auch mal ein großer Greifvogel zu sehen. Wir haben gemeint, das sind jetzt die alten Vögel, die können bei der großen Reise nicht mehr mit. J Es ist wunderschön dort, mit Schilf, flachem Wasser, die Fische springen, dahinter eine Dünenlandschaft und Berge. Es gibt dort ganz viele blaue Disteln, die fand ich auch sehr schön. Wir hätten gerne ein Chamäleon gesehen, die es dort geben soll, aber es hat sich gut versteckt.
Beim Wandern lag plötzlich am Straßenrand eine Schlange, ca. 3 cm Durchmesser und sicher 1,5 m lang. Ich konnte meinen Mann gerade noch zur Seite stupsen, sonst wäre er drauf getreten. Die Schlange ist nach links entwichen, und eine Maus, die sie gerade fressen wollte nach rechts. Wir haben dann noch sehr lachen müssen: ich habe an dem Tag zwei Leben gerettet, das von meinem Mann und das der Maus.
Wir haben kein Auto gemietet, haben die Gegend zu Fuß erkundet, weil die Strände rundherum wirklich toll sind. Wir waren auf einem kleinen Hügel mit einer schönen Kapelle, von dort konnte man eine traumhafte Aussicht genießen und auch noch eine ganz kleine verstecke Strandbucht entdecken. Es war allerdings ein bisschen abenteuerlich beim Aufstieg: die englischen Gäste im Hotel haben uns schon gewarnt: es gibt da ganz viele große Spinnen, die ihre Netze quer über den Weg spannen, man kann die dicken „Schnüre“ der Netze richtig gut sehen. Gott sei Dank sind sie in ca. 2 m Höhe gespannt, man muss also „nur“ unten durch gehen.
Für einen Ausflug nach Pilos haben wir uns ein Taxi bestellt. Dort haben wir dann die Burg besichtigt, die schöne Kirche in der Burg und auch hier dieser Blick – blaues Meer, blauer Himmel – umwerfend!
Unter einer großen Platane am Hauptplatz haben wir uns dann gestärkt und das griechische Tagesgeschehen eine Zeitlang beobachtet und beim Bäcker Blätterteigtaschen mit Spinat gefüllt gekauft.
Nach unseren täglichen kleinen oder größeren Wanderungen sind wir Mittags immer in eine Strandbar gegangen. Auf dem Weg dorthin in den Gärten und am Straßenrand viele Blumen, Oleander, Zitronenbäume und Feigenbäume. Die Feigen sind zwar noch nicht reif, aber der Duft ist jetzt schon betörend. Am Strand gab es sehr bequeme Liegen (10 cm Auflage!) und einen richtigen Baldachin als Sonnenschutz. Für die Liegen musste man nichts bezahlen, „nur“ was bestellen. Das war einfach, weil wir ja Hunger hatten. Für Cola, frisch gepressten Orangensaft, große Flasche Wasser und ein großes Clubsandwich (reichte für zwei) haben wir dann insgesamt 13 € bezahlt.Richtiges Verwöhnprogramm also.
Das Meer war sehr schön, der Strand auch – aber das Wasser war noch sehr kalt, ich glaube das hatte tatsächlich nur 18 Grad am Anfang, am Ende der Woche waren es vielleicht 20. Ich mag das griechische Meer sonst sehr, aber hier war das Schwimmen schon eine kleine Überwindung. Es war zwar sehr heiß, aber nicht so wie in Österreich. Trotzdem – die Abkühlung im Meer war zu kühl. Beim heimfahren meinte der Taxifahrer, „it´s the first year that Austrian people come to cool down in Greece“.
Daher sind wir dann am späten Nachmittag rauf zu unserem Pool gegangen, der hatte so ca. 26 Grad – das sind schon eher unsere Temperaturen. Dort gab es guten Schatten, Liegen und dann bei der Poolbar ein Mythos als Sundowner und dazu eine wunderbare Nussmischung zum Knabbern.
Zum Essen gingen wir dann entweder wieder ans Meer runter in eine der beiden Tavernen mit Blick auf Sonnenuntergang und sehr gutem Essen. Oder in das kleine Bergdorf Petrochori. Die Taverne dort hatte die Tische praktisch am „Hauptplatz“ des Ortes stehen. Dort war auch eine Telefonzelle und die Postfächer für alle Bewohner. Der Briefträger hat die Briefe aber nicht einsortiert, sondern ein Stapel Kuverts lag offen in der Telefonzelle. Hier vertraut man sich. Zwischen den Tischen am Boden lag immer ein alter Hund, dick, nicht besonders schön, weiß mit ganz langen schwarzen Ohren und einem treuherzigen Blick wenn man das Essen serviert bekommt. Gott sei Dank waren die Portionen immer zu groß und er hat immer was abbekommen. Der Wirt wollte den Hund manchmal etwas halbherzig verjagen, aber der hat ihn nur angesehen und sich nicht gerührt, bis er mit einem Leckerli aus dem Lokal gelockt wurde. Am nächsten Tag war er dann wieder da.
Wir haben hier typisch griechisch gegessen: es gab Rindfleisch in Tomatensoße, Stifado, gefüllte Kalamari vom Grill, gegrillten Oktopus, Mousaka, Hackfleischbällchen in Tomatensoße, gefüllte Paprika, natürlich viel Salat mit vielen Oliven und Feta und oft Melonen als Nachspeise frei Haus. Jetzt waren gerade die Orangen reif, daher hab ich viel frisch gepressten Saft getrunken. Wunderbar!
Es war wieder eine sehr schöne Griechenlandreise. Ich habs schon erwähnt, ich mag das Land sehr gerne. Wir bevorzugen aber eher die grünen Landesteile, nicht so die eher kargen. Daher sind wir gerne am Festland und meist auf den nördlicheren Inseln. Das sieht auch nicht so aus wie auf den Kykladen, die ich nur von Fotos kenne. Diese typischen Häuser in Blau/Weiß, das ist hier nicht so. Hier machen die Griechen Urlaub, es ist ziemlich urig und nicht überlaufen. Viele Blumen, viele Olivenbäume, einfache Lokale und auf jeden Fall viel blaues Meer und blauer Himmel.