Ultra-Weitwinkelobjektiv - Verwendung

  • Im anderen Thread habe ich gelesen, dass man mit einem UWW ganz anders fotografieren und vor allem üben muss. Ich hab eines, ich glaube, ich hab's damals kurz vor Südafrika gekauft, für Landschaftsaufnahmen. Bei den letzten Reisen ist es z.H. geblieben, Landschaftsbilder kann ich ja auch aus zwei oder drei Einzelbildern stitchen.


    Wofür verwendet ihr ein UWW? Worauf muss man achten? Und wie kann man üben? Schön wären auch ein paar Beispielbilder.


    Ich trete mal in Vorleistung (Brennweite x 2 = KB):



    M.Zuiko 9-8 f 4-5.6, 9 mm, f9. 0, 1/400, ISO200



    Olympus Bodycap 9 mm, ISO125, 10 sec.

  • Ich habe mir das UWW (10-22 [16 - 35] von Sigma 3,5) nur für meine Reise nach NewYork 2018 gekauft. Bei der voherigen Reise 2016 nach New York habe ich nur mit 23 mm (35mm) fotografiert.


    Ich habe mir mal meine Bilder vom letzten Jahr angeschaut, 2 oder 3 Bilder habe ich tatsächlich mit 10 mm (16 mm) gemacht. Ein brauchbares habe ich hier mal als Beispiel:


    Die meisten Bilder habe ich jedoch mit 18 und 20 mm (28- 30 mm) geschossen, das ist dann mehr meine Welt. Seitdem habe ich das WW auch nicht mehr benutzt.


    In diesem Jahr habe ich mit dem 24 - 105 fotografiert (VF), davon fast die Hälfte mit 24 mm. Na ja üben, ich finde, man muss sich mit jeder Kamera ein wenig auseinandersetzen, ebenso mit den Objektiven und weiteren Zubehörteilen.


    Ich habe seit einigen Monaten eine neue Kamera und bin immer noch nicht 100% mit allen möglichen Einstellungen "per Du". Die Technik hat sich ganz schön weiter entwickelt. Aber es macht einfach Spaß!


    Viele Grüße
    Petra

  • ich verwende einen Ultraweitwinkel sehr oft. Am Wasser sind die Dinger im Dauereinsatz.
    Auch in Schottland wäre ich ohne sehr traurig gewesen. ;)


    Wie kann man üben? Ab vor die Türe und abdrücken. :thumbsup:
    Schon beim Blick durch den Sucher sollte man schon eine ganz spezielle Art des Weitwinkels bemerken. Es passt mehr auf's Bild, aber das ist nicht der Grund für solch eine Brennweite. Die Fluchtlinien sind bei solchen Brennweiten sehr steil, sprich, Objekte im Vordergrund sind häufig sehr groß dargestellt, während der Hintergrund fast winzig wirkt. Natürlich verändern sich dadurch auch die Proportionen im Bild wesentlich stärker, als wenn man mit einer "Normalbrennweite" drauf hält.


    Ich kann leider nur ein Beispiel dafür zeigen, da ich in der Regel da keine Experimente mache.


    Hier was mit 35mm




    Jetzt das gleiche Motiv mit 15mm




    Ich hoffe, es zeigt ganz gut, wie der Ultraweitwinkel die Perspektive verändert. Motivtechnisch gibt es vieles, was man mit diesem Effekt ablichten kann.
    Die Brennweite hat allerdings auch ihre Tücken. Wenn das Motiv nicht mehr parallel zum Sensor abgelichtet wird, entstehen sehr schnell starke Verzeichnungen oder Verzerrungen. Die können von Vorteil sein, oder das ganze Bild ruinieren. Das muß man dann üben.

  • Wenn es beengt ist und der Ultraweitwinkel als letzte Möglichkeit bleibt, kann man das natürlich auch machen.
    Dafür ist er u.A. auch gedacht.
    Mir ging es darum den Ultraweitwinkel einzusetzen, wenn man auch längere Brennweiten nutzen könnte.
    Das ist dann ein Unterschied. Nur für enge Räume und Distanzen sind diese Dinger nicht gemacht. Da geht schon etwas mehr.

  • Ein weiterer Vorteil des UWW ist die hohe Schärfentiefe über das gesamte Bild, selbst bei Offenblende.
    Daher werden die lichtstarken Exemplare auch gern für Astrofotografie verwendet.


    Umgekehrt ist natürlich das Thema Freistellung damit nicht so gut zu handhaben.


    Ein verzweifelter Versuch mit f2.8 bei 15mm :D


  • Moin!


    Meine kürzeste rektilineare Brennweite ist 12mm an KB, und die benutze ich gern, wenn auch nicht besonders oft. Ich zeige meine Foto normalerweise nicht öffentlich, aber die wenigen, die ich öffentlich gemacht habe, liegen bei abload.de. Die werde ich hier nicht ein zweites Mal hochladen, und einbinden darf ich sie hier auch nicht, also müsstet Ihr...


    klicken


    klicken



    ...oder eben nicht. Ich habe eine Menge mehr Fotos mit der Brennweite, aber bisher nirgendwo hochgeladen.




    Gruß, Matthias

  • Schöne Beispiele, Matthias. :thumbup:
    12mm sind natürlich schon eine Ansage :thumbsup:


    Ich hatte lange überlegt, ob ich mir das 11-24mm UWW-Zoom von meinem Kamerahersteller zulege.
    Mir wurde auch schon zugeflüstert, daß dieses Objektiv an den Bildrändern besser abbildet als meine 15mm Festbrennweite. Aber alles unter 14mm wird echt krass, ich kneife noch :D

  • Ich hatte lange überlegt, ob ich mir das 11-24mm UWW-Zoom von meinem Kamerahersteller zulege.

    Ich habe die laut "Expertenmeinung" praktisch unbenutzbare 1. Version des Sigma 12-24. Ja, die Bildecken sind nicht schön. Aber ehrlich, da gucke ich fast nie hin. Leider kriegt man das fast nie gebraucht, sonst wäre es wohl ziemlich billig.

    Mir wurde auch schon zugeflüstert, daß dieses Objektiv an den Bildrändern besser abbildet als meine 15mm Festbrennweite. Aber alles unter 14mm wird echt krass, ich kneife noch :D

    Gibt es überhaupt eine UWW-Festbrennweite mit 15mm? Ich kenne nur ein Sigma 14mm (in 2 Versionen) und sonst nur Fisheyes mit 15mm und 16mm (für KB). Und Fisheyes sind ja nun noch wieder eine andere Geschichte.


    Klick


    Gruß, Matthias

  • Bernhard, du bist der Beste :thumbsup:
    Hoffentlich bist du bei der Aktion trocken geblieben. Ich bin für Panoramas zu blöde, daher mache ich das nicht.
    Mich interessiert halt, wie sich die Verzerrung des Weitwinkels beim Panorama zeigt.


    Matthias, ich zeig hier ja 15mm Bilder, daher gibt es auch das passende Objektiv. Meins ist von Zeiss und hat auch eine ordentliche Qualität. Falls ich mich mal tatsächlich mal brennweitetechnisch verkürzen will, wird es auf jeden Fall ein Gebrauchtkauf. :ops:


    Wie schon geschrieben, ich benutze den UWW sehr gerne, wenn es auch mit längeren Brennweiten möglich wäre.
    Vielleicht fällt es einigen nicht so auf, wenn man dann aber das gleiche Motiv mit einer Normalbrennweite schießt, merkt man spästestens den kleinen Unterschied.





    Man muß die Möglichkeit haben nah ran zu kommen. Oft erlaubt es im Fotorudel auch, sich vorzudrängeln. :thumbsup:


  • Ich bin für Panoramas zu blöde, daher mache ich das nicht.
    Mich interessiert halt, wie sich die Verzerrung des Weitwinkels beim Panorama zeigt.

    Das kann gar nicht sein, Kiki. Das ist rel. einfach. Wenn man das freihand macht, muss man nur ein paar Punkte beachten:

    • Kamera gerade halten. Vorteilhaft ist natürlich, wenn man eine Wasserwage im Sucher hat
      (mit Stativ wird es natürlich präziser)
    • Kamera in sich drehen und nicht seitlich versetzen
      Je mehr Vordergrundobjekte im Bild sind, desto mehr muss man darauf achten, sonst gibt es Parallaxenfehler.
    • Bilder in MS Image Composite Editor (ICE, kost nix) laden und die entsprechende Projektion auswählen (3 Beispiele)
    • weiße Flächen beschneiden
    • exportieren (PSD oder JPG) und event. nachbearbeiten

    Ich bin immer wieder erstaunt, wie das Programm Geisterbilder von sich bewegenden Personen eliminiert.





  • Ich hab ein paar Frustversuche mit dem Programm "Hugin" hinter mir. Allerdings wollte ich Bokehpanoramen
    (sog."Brenizer") zusammenstitchen. ICE kann ich nicht nutzen, wg Apfel Computer.
    Für andere Panoramen dachte ich immer es braucht das ganze Nodalgedöns.


    Es ist vom Bildeindruck jedenfalls immer ein Unterschied, ob ein UWW verwendet wird, oder ein Panorama gestitcht wird. Daher schrieb ich auch, daß es beim weitwinkel nicht unbedingt darum geht, möglichst viel auf's Bild zu bekommen. Dafür sind Panoramen besser geeignet.

    • Kamera in sich drehen und nicht seitlich versetzen

    Das war vermutlich immer das Problem, warum es später beim stitchen nicht passte :ops:
    Die Brenizer werden ja auch freihand geschossen, bei youtube sieht das ganz einfach aus.
    Ich vermute mal, ich drehe manchmal unbewußt den Oberkörper beim fotografieren mit, dann passt es halt hinterher nicht mehr zusammen. Mit einem Stativ geht es natürlich besser, aber das Panoramaprogramm raubt mir den letzten Nerv. Hab es erst einmal aufgegeben. :confused:
    Aber mir gefällt natürlich der Bildeindruck. Weitwinkel und Bokeh gehen ja eigentllich nicht zusammen, auch mit einen 24mm f1.4 bekommt man so einen Effekt nicht hin.

  • Hier mal ein kleines beispiel für den UWW als "Notlösung"...


    17mm vorher




    hinterher




    Ich denke hier kann man gut erkennen, was an Beschnitt anfällt, wenn man Dinge im Bild begradigen muß. Dafür ist der UWW auch gut geeignet, mit längeren Brennweiten reicht es oft nicht aus.