Auf schmalen Pfaden durch den Jurakalk - Eine Wanderung auf dem Altmühltalpanoramaweg

  • Wer mag mich bei einer Wanderung auf dem Altmühltalpanoramaweg begleiten?


    Der Weg verläuft in West-Ost-Richtung quer durch Bayern, von Gunzenhausen am Altmühlsee bis nach Kehlheim an der Mündung der Altmühl in die Donau. 200 km sind zu bewältigen, und auch wenn man meinen könnte, dass bei einer Wanderung an einem Fluss entlang keine sonderlichen Steigungen zu bewältigen sind, deutet das „Panorama“ im Namen des Wanderwegs doch auf das Gegenteil hin. ;)


    Wir sind im Mai 2022 auf 10 Wanderetappen unterwegs und legen zum Abschluss der Wanderung noch eine Stippvisite in Regensburg ein, bevor die Bahn uns wieder nach Hause bringt.


    Wer mitkommen mag, findet sich am besten am Bahnhof Gunzenhausen ein, dann ziehen wir zusammen los. Unser Gepäck tragen wir im Rucksack mit uns von Hotel zu Hotel, aber wer lieber etwas leichter unterwegs ist, kann vielleicht noch einen Gepäcktransport buchen.


    Bis gleich!

  • Samstag, 14. Mai 2022


    Ich könnte den Reisebericht mit einer mehrseitigen Beschwerde über die Deutsche Bahn beginnen, beschränke mich aber auf folgenden Tipp: Egal, ob man seine Zugverbindung am Mittag vor dem Reisetag noch kontrolliert hat, man sollte sich die Verbindung sicherheitshalber auch am Abend nochmal anschauen. Dann kann man nämlich auf den überraschenden Hinweis, dass der gebuchte Zug ausfällt, wenigstens noch eine Alternativverbindung heraussuchen, auch wenn das letztlich bedeutet, dass man erst um elf ins Bett geht, sich noch ungefähr zwei Stunden lang ärgert und morgens um fünf schon wieder raus muss, um den Alternativzug zu erreichen. Ich bin jedenfalls froh, dass ich im Morgengrauen schon unterwegs zum Bahnhof bin, als die Bahn-App mir mitteilt, dass mein eigentlich gebuchter Zug zwei Stunden später nicht fahren wird.


    So komme ich müde, aber letztlich ohne weitere Probleme am frühen Nachmittag in Gunzenhausen an, kann netterweise schon in mein Zimmer einchecken und vertreibe mir den Nachmittag mit einem Bummel durch den kleinen Ort.








    Viele Radfahrer sind unterwegs, an der Altmühl führt auch ein schöner Radweg entlang. Das Wetter ist traumhaft schön, der Eisbecher und das erste Bier des Urlaubs schmecken entsprechend gut, und ich überlege eigentlich, unter dem wolkenlosen Himmel noch einen Spaziergang zum nahen Altmühlsee zu unternehmen, als die kurze Nacht dann doch ihren Tribut fordert. Also lege ich lieber eine Weile im Hotel die Füße hoch.


    Am frühen Abend gibt’s ein deftiges Wandereressen und das zweite Bier des Urlaubs. Es wird nicht das letzte bleiben. Ich fühle mich schön besäuselt und sehr entspannt. Morgen starte ich in die Wanderung, erst mal mit einer kurzen Etappe und bei immer noch vorhergesagtem sommerlichem Wanderwetter.




    Gute Nacht!

  • Und weil am ersten Tag noch nicht gewandert wurde, gibts hier gleich den zweiten:



    Sonntag, 15. Mai 2022


    Heute morgen stärke ich mich erst mal mit einem reichhaltigen und leckeren Frühstück im Hotel. Die heutige Etappe ist kurz, mit Zuwegen von und zu den Unterkünften nur etwa 13 km, und ich habe als Eincheckzeit in der Unterkunft in Spielberg 15 Uhr vereinbart. Ich kann also in Ruhe alles zusammenpacken und spät starten und unterwegs so viel Zeit vertrödeln wie ich mag.


    Leider verabschiede ich mich schon kurz nach dem Beginn der Wanderung von der Altmühl und werde sie erst morgen abend wieder sehen.





    Heute führt der Weg zuerst durch Felder und Wiesen und leicht hügeliges Gelände. Als ich den Weg entlang der Altmühl hinter mir lasse, lasse ich auch die Radfahrer hinter mir, und ab jetzt treffe ich bis Spielberg nur noch auf wenige andere Leute.






    Beim Schauen in die Landschaft zu meiner Linken verpasse ich irgendwann eine Abzweigung nach rechts in den Wald, merke es aber, als an der nächsten Kreuzung kein Wegweiser mehr zu sehen ist. Der Weg ist wirklich gut ausgeschildert, und außer den paar Extrameter heute werde ich erst in ein paar Tagen wieder für ein paar hundert Meter vom Weg abkommen.


    In dem Waldstück treffe ich sogar auf ein Reh, das sich erschrocken zwischen ein paar niedrige Nadelbäume flüchtet. Aber auch ohne Wildsichtungen ist es schön hier.



    Recht bald führt der Weg wieder hinaus in die Felder, und ich kann schon Spielberg vor mir sehen.




    Nach einer letzten Rast steuere ich den Ort auf besagtem Berg an. So langsam wird mir ziemlich heiß, denn jetzt geht es ordentlich bergauf. Ich komme zur Unterkunft, die sieht sehr nett aus,


  • Erst mal gehe ich aber weiter, immer den Berg hoch, denn es ist erst zwei Uhr, und ich will mir noch oben im Ort die Spielburg anschauen. Als ich dort ankomme, läuft mir der Schweiß in Strömen übers Gesicht, das T-Shirt ist klatschnass, und wer mich jetzt sehen könnte und von meinen Wanderplänen wüsste, würde sich vermutlich fragen, ob ich denn tatsächlich in den nächsten Tagen die noch ausstehenden 190 km schaffen werde. Zum Glück kann man sich im Innenhof des Schlosses beim Betrachten der hier ausgestellten Skulpturen schön erholen.





    Der Weg hinunter zur Unterkunft läuft sich danach auch wieder deutlich leichter, und ich kann pünktlich um drei in ein entzückendes Zimmer einchecken und anschließend ein kaltes Wanderabschlussbier genießen. Ich bin leider der einzige Gast, und weil das Restaurant heute abend geschlossen ist, habe ich vorab eine Brotzeit bestellt. Die ist mehr als üppig bemessen, und anschließend gönne ich mir draußen noch ein Bier.




    Leider ist die Wetterprognose für morgen nicht mehr so günstig, es soll zeitweise regnen und gegen Nachmittag sogar gewittern. Dazu nicht ganz passend steht morgen die längste Etappe der Wanderung an, nämlich knapp über 30 km nach Treuchtlingen. Ich vereinbare also mein Frühstück für halb acht und gehe früh ins Bett.


    Gute Nacht!

  • Ich werde dich gerne begleiten.

    Ich mag Reisen, wo der Weg das eigentliche Ziel ist.

    Das kann, trotz diverser Anstrengungen die eine Wanderung teilweise erfordert, sehr entspannend sein und macht den Kopf frei.

    Wenn man sich dann zwischendurch mit einer Hopfenschorle beglückt, passt doch alles zusammen.


    Reisen mit der Bahn... naja, man kennt es meist nicht anders und ist innerlich ja oft schon auf "Komplikationen" eingestellt.

    Aber du hast ja auch noch eine Lösung gefunden und bist gut angekommen. :thumbup:

  • Ich bin auch gerne dabei und stimme Euch beiden zu!


    Bei mir sind es derzeit (noch) anstrengende Tagesetappen, die zu einem ähnlichen Gefühl führen.


    Vielleicht raffe ich mich doch einmal auf und verlängere auf 3 oder 4 oder x Tage :confused:

    Mal abwarten, was Du von den nächste Tagen berichtest!

  • Herzlich willkommen in der kleinen Wandergruppe!


    Für den Fall, dass du mal eine Mehrtagesschnupperwanderung unternehmen möchtest: Ich habe mich auch erst nach und nach an längere Touren gewagt. Vor einigen Jahren bin ich mit einer Freundin an einem langen Wochenende von Donnerstag bis Sonntag von Bingen bis St. Goar auf dem Rheinburgenweg unterwegs gewesen. Wir hatten ein festes Quartier in St. Goar und sind jeden Morgen und Nachmittag mit dem Zug zu den einzelnen Etappenstarts und -zielen gefahren. Der Vorteil war, sich nicht großartig um das Gepäck kümmern zu müssen, aber wir konnten trotzdem ausprobieren, wie es ist, jeden Tag unterwegs zu sein und waren dabei auch ein wenig flexibel in der Etappengestaltung, weil die meisten (alle?) Orte unterwegs Bahnanschluss hatten. Letztlich sind wir auf ca. 60 km gekommen und waren um einige Erfahrungen reicher.

  • Montag, 16.05.22


    Die Wettervorhersage hat sich über Nacht eher verschlechtert als verbessert. Aber ich will mich gar nicht beschweren, denn für Westdeutschland ist extremes Sturmwetter vorhergesagt, das an Bayern mehr oder weniger komplett vorbeiziehen wird. Aber je später der Nachmittag, desto größer soll die Gewittergefahr werden.


    Um kurz nacht acht verlasse ich die Unterkunft und mache mich auf den ca. 30,5 km langen Weg zu meiner nächsten Unterkunft in Treuchtlingen. Heute werde ich nur an wenigen kleinen Orten vorbeikommen, und es wird weder Einkehrmöglichkeiten noch Busverbindungen geben. Für den Notfall habe ich mir schon mal die Nummer eines Taxiunternehmens herausgesucht. Wenn sich irgendwo in der Nähe eines Orts abzeichnet, dass die Gewitter früher durchziehen als vorhergesagt, werde ich dort Zuflucht suchen und mir ein Taxi nach Treuchtlingen bestellen. So ist jedenfalls der Plan.





    Die ersten etwa 10 km bis zum winzigen Ort Wolfbronn führt der Weg zumeist durch den Wald oder am Waldrand entlang. Das ist schön, wenn die Landschaft mir auch nicht typisch fürs Altmühltal erscheint. Zwischendurch fängt es an zu regnen, und ich ziehe mir die Regenjacke und dem Rucksack die Regenhülle über. Es bleibt aber bei ein paar harmlosen Tropfen.






    Wolfbronn erreiche ich gegen 11 Uhr. Es ist der einzige Ort, den ich heute durchquere. Die einzigen Menschen, die ich dort sehe, sind Bauarbeiter, und die Bauarbeiten finden genau in der Straße statt, durch die der Wanderweg führt. Na gut, gehe ich halt durch die Baustelle. Das interessiert zum Glück niemanden.


    Hinter Wolfbronn wartet mit der Steinernen Rinne sozusagen das Highlight des Tages: Hier fließt kalkhaltiges Wasser bergab, und der Kalk setzt sich dabei ab und bildet nach einiger Zeit eine solche Rinne.



  • Weiter geht’s, zunächst im Wald bergauf, da komme ich ganz schön ins Schwitzen und Schnaufen. Dann auf relativ ebenen Wegen zwischen Wald und Feldern hindurch. Gegen Mittag erwischt mich ein kräftiger Regenschauer, und ausgerechnet jetzt verengt sich der Weg zu einem beidseitig dicht bewachsenen Pfad. Die überhängenden Blätter und Äste sind tropfnass und laden das Wasser auf mir ab, so dass ich mich fühle wie in einer Autowaschanlage. Aber auch dieser Schauer lässt bald wieder nach, und ich kann gegen halb eins eine Mittagsrast einlegen. Die wird dann leider dadurch gestört, dass ein Bauer mit seinem Traktor auf das Feld unter mir einbiegt und beginnt, dort großflächig Gülle zu verteilen.



    Insgesamt komme ich aber heute gut voran, und bisher sieht es auch nicht wirklich nach Gewittern aus. Die nächsten Stunden wandere ich immer wieder zwischen Wald und Feldern entlang, nutze die leider nur spärlich vorhandenen Bänke für kleine Pausen und bin optimistisch, Treuchtlingen am späten Nachmittag ohne weiteren Regenkontakt zu erreichen.



    Ohne dass ich es merke, nähert sich aber die Gewitterfront, und plötzlich ist dann doch ein Donnern zu hören. Über dem Wald wird es schwarz und die ersten Böen zerzausen die Bäume. Und ausgerechnet jetzt bin ich mitten auf einem Feld, das sich zu allem Unglück auch noch über einen Hügel wölbt. Ich lege einen Zahn zu. Genau hier sollte ich jetzt eigentlich nicht sein. Und egal ob der Wanderweg zu dem Wäldchen führt, das da unten vor mir liegt, ich gehe dort jetzt hin.


    Zum Glück sind der Wanderweg und ich einer Meinung, und so kann ich, begleitet von Donnergrollen, halbwegs geschützt im Wald weiter Richtung Treuchtlingen wandern. Allerdings ist es hier im Wald noch dunkler als draußen auf dem Feld. Das Adrenalin sorgt dafür, dass ich zügig weiterwandere, obwohl ich jetzt schon über 25 km in den Beinen habe. Sehr erleichtert erreiche ich schließlich die ersten Häuser von Treuchtlingen. Der Weg führt durch ein ruhiges Wohngebiet Richtung Ortsmitte, und ich bin froh, dass ich jetzt jederzeit einen sicheren Unterstand finden würde, wenn ich ihn bräuchte.


    Im Ort biege ich spontan in eine Metzgerei ein, denn leider habe ich auch hier in Treuchtlingen eine Unterkunft erwischt, deren Restaurant heute Ruhetag hat. Als ich gegen halb fünf im Hotel ankomme, habe ich also mein Abendessen dabei. Das ist gar nicht schlecht, denn allzu weit bewege ich mich heute nicht mehr vom Bett weg. Den Abend verbringe ich also mit einem Picknick im Zimmer, heute leider ohne Alkoholunterstützung. Nachdem ich ein paar Sachen ausgewaschen und zum Trocknen aufgehängt habe, fallen mir schon bald die Augen zu.


    Gute Nacht!

  • Herzlich willkommen in der kleinen Wandergruppe!


    Für den Fall, dass du mal eine Mehrtagesschnupperwanderung unternehmen möchtest: Ich habe mich auch erst nach und nach an längere Touren gewagt. Vor einigen Jahren bin ich mit einer Freundin an einem langen Wochenende von Donnerstag bis Sonntag von Bingen bis St. Goar auf dem Rheinburgenweg unterwegs gewesen. Wir hatten ein festes Quartier in St. Goar und sind jeden Morgen und Nachmittag mit dem Zug zu den einzelnen Etappenstarts und -zielen gefahren. Der Vorteil war, sich nicht großartig um das Gepäck kümmern zu müssen, aber wir konnten trotzdem ausprobieren, wie es ist, jeden Tag unterwegs zu sein und waren dabei auch ein wenig flexibel in der Etappengestaltung, weil die meisten (alle?) Orte unterwegs Bahnanschluss hatten. Letztlich sind wir auf ca. 60 km gekommen und waren um einige Erfahrungen reicher.

    Danke für diese sehr gute Idee: Länge, Anzahl der Tage und die Gegend passen mir gut. Und vor allem die Zug-Möglichkeiten! =)

  • Auch die nächsten Etappen auf dem Altmühltalweg wären für eine solche Schnupperwanderung geeignet. Zwischen Treuchtlingen und Eichstätt sind die meisten Orte mit der Bahn erreichbar. Man könnte in Treuchtlingen oder Eichstätt oder an einem der Orte an der Strecke zwei- oder dreimal übernachten und die Etappen mit dem Zug ansteuern.


    Ich habe es bei meiner Wanderung sogar selbst so gemacht, notgedrungen, weil keine passenden Unterkünfte (mehr) verfügbar waren.


    Gleich gibts die nächte Etappe.

  • Dienstag, 17.05.22


    Morgens präsentiert sich der Himmel in wunderbarem Blau, garniert nur mit ein paar Schönwetterwolken. Auf der heutigen Etappe sind 13,5 km zu bewältigen, dazu noch ca. 2,5 km auf Zu- und Abwegen, alles in allem also etwas 16 km. Die lange gestrige Etappe habe ich zum Glück gut überstanden. Nur die Knie haben nachts ein wenig herumgezickt und wurden zur Beruhigung dick mit Voltaren-Gel eingerieben. Heute morgen geben sie wieder Ruhe.


    Nach einem stärkenden Frühstück breche ich gegen viertel nach neun auf, zunächst noch kurz durch den Ort, dann steil einen Pfad hinauf und anschließend wieder steil hinunter. Nach diesem Frühsport bin ich froh, dass ich jetzt erst mal ein Stück durch die Wiesen entlang der Altmühl wandern kann, auch wenn meine Tuchfühlung zu Wasser sich auf einen Bach beschränkt.





    Der Weg führt heute auf mehreren Abschnitten auf halber Hanghöhe durch schöne Wiesen, oft mit Ausblicken hinunter ins Tal oder auf die ersten Jurakalkfelsen. Unterwegs treffe ich die ersten anderen Mehrtageswanderer. Sie sind erst heute in Treuchtlingen gestartet und haben die ersten beiden Etappen ausgelassen. Wenn ich sie richtig verstehe, haben sie die Wanderung über einen Reiseveranstalter gebucht, mit Unterkünften und Gepäcktransport. Weitere Wanderer und Radfahrer machen dann wie ich in Pappenheim (ja, von da kamen die sprichwörtlichen Pappenheimer) eine kurze Rast. Es ist mittlerweile richtig heiß, und so trinke ich vor einer Bäckerei ein erfrischendes Radler und schaue dabei hinauf zur Burgruine.




    Weiter geht’s, teils durch den Wald, aber auf sehr langen Abschnitten wieder durch sommerliche Wiesen am Hang entlang, teils mit schönen Blicken hinunter auf die Altmühl. Es ist schön, wird aber immer heißer. (Jedenfalls nach normalen Maßstäben. Nach der Erfahrung dieses Sommers hätte ich knapp 30 Grad vielleicht erfrischend gefunden).







  • Gegen halb drei erreiche ich schließlich Solnhofen, das heutige Etappenziel, aber ich werde noch ein Stück mit dem Zug fahren, denn ich habe hier bei der Vorbereitung der Wanderung kein Quartier gefunden. Vorher will ich aber noch ein Tier besuchen, für das Solnhofen berühmt ist: den Urvogel Archaeopteryx. Dafür gehe ich ins Bürgermeister-Müller-Museum, das praktischerweise nur ein paar Meter vom Bahnhof entfernt ist.




    Fossilien haben mich schon als Kind fasziniert, und so etwas besonderes wie ein Zwischending zwischen Dino und Vogel erst recht. Dass dort, wo ich heute wandere, im Oberjura vor ca. 150 Millionen Jahren kleine Inseln aus einem flachen Meer ragten und der Urvogel durch die Luft flatterte, ist schon spannend.



    Neben einem Urvogel-Exemplar finden sich hier auch weitere Versteinerungen und interessante Informationen zu der Lagunenlandschaft, die sich damals quer über Mitteleuropa erstreckte.





    Zum Abschluss fahre ich eine kurze Strecke mit dem Zug nach Wasserzell, einem Ortsteil von Eichstätt, absolviere die letzten paar hundert Meter zum vorgebuchten Hotel und genieße erst mal ein Wanderabschlussbier und später ein sehr leckeres Schnitzel. Und damit geht ein weiterer schöner Wandertag zu Ende.



    Gute Nacht!

  • Die Steinerne Rinne ist doch beeindruckend:thumbsup:

    Ich höre davon zum ersten Mal.

    Bis jetzt gefallen mir deine Wege ausgesprochen gut.

    Auch die Landschaften, es sieht alles sehr abwechslungsreich aus.

    Das Wetter muß man nehmen wie es kommt.

    Die Hitze würde mir eher zu schaffen machen als der Regen. Zumindest hat man doch Abends immer ein gutes Gefühl der Zufriedenheit, die den Tag entspannt ausklingen läßt. Das alleine ist doch jeden Schritt wert.

  • kiki, dass Du davon der erste Mal hörst, ist ja ok.

    Aber dass ich das auch nicht kenne, ist schon beschämend. Ich habe 2 Autostunden bis zum Altmühltal. Solnhofen ist mir wenigstens ein Begriff.


    Inzwischen habe ich mich wirklich mit so einem 4tägigen Wanderurlaub in einem Nahgebiet angefreundet!


    Exkurs:

    Und überlegt, warum mich das bisher überhaupt nicht angesprochen hat:

    Vielleicht, weil ich in Kindheit und Jugend so gut wie jeden Sonntag, egal ob Sommer oder Winter, mit meinen Eltern in der Rhön wandern musste. Aufstehen um 6 Uhr und Abfahrt um 7 Uhr.

    Und im Sommerjahresurlaub hatten wir zwei Wochen lang eine einfache Hütte in der Rhön + Tageswanderungen.


    Flicka, falls Du die Rhön noch nicht kennst, wäre das vielleicht auch etwas für Dich: Rotes Moor, Schwarzes Moor, Heidelstein, Kloster Kreuzberg mit dem berühmten Bier und den Bernhardinern, die Wasserkuppe mit dem Fliegerdenkmal, die Milseburg, das Freilichtmuseum in Fladungen, Ostheim und Kirchenburg etc.

  • Denk dir nichts Angelika, ich habe davon auch das erste Mal gehört, und ich wohn noch näher dran als du:S


    Wir sind letztes Jahr einen Tag in der Gegend um Essing gewandert (wirklich ein sehr hübscher Ort) und haben dort auch spontan die Tropfsteinhöhle Schulerloch besucht. Kannte ich auch nicht, aber wir kamen halt gerade vorbei und es war wegen Corona nichts los.

    Vielleicht liegt das ja auch auf deiner Strecke.


    Wie schwer war eigentlich dein Rucksack? Und bist du mit Turnschuhen oder mit festerem Schuhwerk gelatscht?


    Mir würde das schon auch gefallen mehrere Tage zu wandern, aber aktuell tun mir nach einem Tag wandern am nächsten Tag immer noch die Hufe weh.

  • Liebe Flicka,

    dann melde ich mich nun auch mal zu Wort. Schön, dass ich dich so gemütlich im Sitzen begleiten darf. Ich wäre viel zu faul. Ich konnte dich ja schon in früheren Berichten bei deinen ersten 'Gehversuchen' begleiten und finde es cool, wie selbstverständlich es inzwischen für dich zu sein scheint, mit so einem winzigen Rucksack unterwegs zu sein.

    Die weitaus größere Challenge wäre für mich das Wetter und die damit verbundene Unsicherheit. Ich würde absolut herumwüten, wenn ich entweder bei 30 Grad mit Sonnenstich oder bei Dauerregen in patschnassen Klamotten unterwegs wäre auf einer Strecke, die man in ein paar Minuten mit dem Auto geschafft hätte...

    Wenn ich aber deine Berichte und Bilder verfolge, finde ich plötzlich die Entdeckungen durch das langsame Tempo sehr attraktiv!

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Exkurs:

    Und überlegt, warum mich das bisher überhaupt nicht angesprochen hat:

    Vielleicht, weil ich in Kindheit und Jugend so gut wie jeden Sonntag, egal ob Sommer oder Winter, mit meinen Eltern in der Rhön wandern musste. Aufstehen um 6 Uhr und Abfahrt um 7 Uhr.

    Und im Sommerjahresurlaub hatten wir zwei Wochen lang eine einfache Hütte in der Rhön + Tageswanderungen.

    Oh, und ich tat mir als Kind schon immer Leid. Sonntags hatte mein Vater gerne mal bei schlechtem Wetter Langeweile und war dann der Meinung, die ganze Familie mal an der Nordsee durchlüften zu müssen. Wir mussten dann immer bei grauem Nieselwetter spazierengehen. Ich habe erst als Erwachsene gerafft, dass Ostfriesland auch warm und sonnig kann, denn bei schönem Wetter saß wr lieber auf der Terrasse und fand, das sei Frischluft genug.


    Und dann erinnere ich mich an seine Idee, dass es doch gesund sei zu wandern und er eine grottige Pension im Westerwald buchte. Es goss nahezu die ganze Zeit, wir saßen mit den ganzen Bauarbeitern auf Montage, die auch dort wohnten, im Speiseraum und guckten eine Fußball-WM oder EM. Und das sozusagen auf dem Höhepunkt meines Pubertätsunwohlseins mit 14 oder 15 oder so, während 'ALLE' anderen Kinder mit dem Flugzeug ans Mittelmeer durften:confused:

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Ein herzliches Willkommen an die neuen Mitglieder in unserer Wandergruppe! =)


    Wie ich sehe, teilen einige von uns ähnliche traumatische Kindheitserfahrungen. ;) Bei mir waren es "nur" Sonntagsnachmittagsspaziergänge, aber die fand ich mehr als ätzend.

    Inzwischen habe ich mich wirklich mit so einem 4tägigen Wanderurlaub in einem Nahgebiet angefreundet!


    Exkurs:

    Und überlegt, warum mich das bisher überhaupt nicht angesprochen hat:

    Vielleicht liegt es auch daran, dass die Infrastruktur sich inzwischen deutlich verbessert hat.


    Wenn ich mir mal so anschaue, seit wann die Wanderwege überhaupt existieren, die man heute fröhlich ohne Karte und nur den Wegzeichen folgend nutzen kann, dann ist das fast überall eine Entwicklung, die vor etwa 20 Jahren ihren Anfang genommen hat. Laut Wikipedia ist der Rheinburgenweg, den ich oben erwähnt habe, in einer ersten Form 2004 eingerichtet worden und erst 2010 in der jetzigen Form überarbeitet worden. Vor 20 jahren hätte man sich wahrscheinlich mit einer Wander- / Straßenkarte aus unzusammenhängenden Passagen irgendwie einen Weg suchen müssen. Den Altmühlpanoramaweg gibt es wohl seit 2005.


    Ich glaube, mir ist das Thema Wandern als einer Beschäftigung, der sich nicht nur vereinsmäßig organisierte Senioren und sonntagnachmittägliche Kinderquäler ;) widmen, durch Manuel Andrack, dem ehemaligen Side Kick von Harald Schmidt bewusst geworden. Sein Buch von 2005, "Du musst wandern", habe ich zwar nie gelesen, aber der Titel und seine Wanderbegeisterung waren immer wieder in den Medien. Ungefahr zu der Zeit, eher etwas früher, habe ich das Buch "Picknick mit Bären" von Bill Bryson gelesen, in dem er seine Wanderungen auf dem Appalachian Trail beschreibt. Etwas später kam dann - natürlich - auch noch Hape Kerkelings "Ich bin dann mal weg" dazu. Zwischenzeitlich habe ich auch die Bücher von Christine Thürmer gelesen, in der sie ihr Leben auf ständiger Wanderschaft beschreibt. So findet man ganz viele unterschiedliche Facetten und kann das raussuchen, was zu einem selbst am besten passt. Wobei ich für meinen Teil noch ein bisschen Luxus dazugepackt habe. Dazu kommen wir aber erst am Ruhetag in Eichstätt. :thumbsup: