Südamerika - ich trau mich nicht

  • Jetzt spukt mir seit ein paar Tagen Argentinien im Kopf herum, nachdem ich einen Podcast gehört habe und dann hier im Forum in einigen Reiseberichten gestöbert habe.


    Im Grunde habe ich schon die Route fast fertig für ein erstes Mal Südamerika:


    Flug von Frankfurt nach Rio, dort einige Tage (3 bis 4 Nächte)

    Flug an die Iguazu-Fälle (2 Nächte)

    Flug nach Salta, von dort aus ein kurzer Roadtrip mit dem Mietwagen (ca. 8 - 9 Nächte)

    Flug entweder nach Buenos Aires oder nach Montevideo: Besichtigung von Buenos Aires (3 bis 4 Nächte), und Montevideo und Colonia del Sacramento (3 Nächte)

    Rückflug von Buenos Aires nach Frankfurt.


    Insgesamt hätte ich je nach Flug 20 oder 21 Nächte vor Ort.


    Ich bin mir gerade nicht sicher

    1. ob ich mich das traue. Ich habe so gar keine Vorstellung, wie das Reisen allein in Südamerika so ist, eine Bekannte ist im Rio schon mal mit Waffenbedrohung ausgeraubt worden und das Auswärtige Amt warnt natürlich auch wieder mal vor allem Möglichen,

    2. Ob ich es wirklich will oder ob ich nicht nach meiner Rückkehr aus Indien zu Ostern wieder Feuer und Flamme bin und meinen "langen" Urlaub von 3 Wochen ab Mitte Oktober dann doch wieder dort verbringen will. Ich hoffe es nicht, denn "eigentlich" ist mal wieder etwas anderes dran. Zumindest ist es so, dass ich die ursprünglich anvisierten Ziele Marokko und Süd-Korea eigentlich nur 2 Wochen besuchen will und irgendwie denke, dass 3 Wochen Urlaub am Stück Raum geben für ein größeres neues Projekt.


    Im Moment schwanke ich zwischen:

    - ich buche jetzt einfach den Flug, den Rest erledigt dann der Wunsch nach Reduktion der kognitiven Dissonanz

    - ich warte auf jeden Fall bis nach Indien, dann weiß ich besser, ob es das richtige Ziel für mich ist, aber der Flug kostet jetzt schon um 1400 Euro

    - schlag dir das mal ganz fix wieder aus dem Kopf, is nix für dich.


    Daher wollte ich mich euch einfach mal mitteilen in der Hoffnung auf Input, das mir bei der Entscheidung hilft. Was meint ihr?

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Hallo Birgit,


    generell ist Oktober eine sehr gute Wahl für all Deine anvisierten Ziele, an denen ich - teilweise mehrmals - bis auf Ausnahme von Montevideo (dort nur am Flughafen) war.


    Rio ist schon sehr lange her und da können andere wahrscheinlich mehr beitragen.


    Uruguay empfanden wir als das sicherste und bestentwickelte Land in Südamerika, das wir besucht haben und wir haben schon sehr viele Länder besucht, wobei wir aber zumeist in Argentinien und Chile unterwegs sind. In Uruguay waren wir fast zwei Wochen mit dem Mietwagen unterwegs, das war aber eher eine ruhige, entspannte Reise, trotzdem haben wir Montevideo weggelassen. Ich denke, so viel Zeit braucht man nicht für die Stadt. Colonia ist nicht so groß, da kannst Du an einem Tag alles Interessante sehen. Da ich längst noch nicht alle Berichte auf meiner Seite online habe, kannst Du aber auch mal auf der Übersichtsseite AMERIKAS schauen, da laufen schon einmal viele Bilder durch, falls Du Lust hast.


    Iguazu würde ich für den Erstbesuch 3 Nächte einplanen.


    Ab/bis Salta kann man größere und kleinere Runden fahren, es gibt dort verschiedene Möglichkeiten. Hast Du Dir meine Berichte angeschaut, die bereits auf meiner Seite fertig sind? Zwei handeln von dieser Gegend, der Bericht aus 2010 und der ganz neue aus dem letzten Jahr. Da hatte ich hier ja auch immer gepostet.


    In Buenos Aires passen wir schon auf und laufen mit keiner großen Kamera etc. rum, leider ist die Lage insgesamt in Argentinien die letzten Jahre immer schlimmer geworden. Der Witz ist allerdings, ich hätte eher Bedenken, nach Indien zu reisen (wenn es mich interessieren würde).


    Die größten Bedenken hätte ich als Selbstfahrer derzeit eher wegen der Treibstoffversorgung, da kann es zu Engpässen kommen … dazu habe ich in meinem neuesten Bericht etwas geschrieben.


    Also, ich wüsste nicht, warum Du Dich nicht trauen solltest, nach Argentinien zu reisen … aber denke, es ist sooooo anders als Indien … und ich denke, man kann sagen, das ist „unser Indien“.


    Viele Grüße

    Sabine

  • Ab/bis Salta kann man größere und kleinere Runden fahren, es gibt dort verschiedene Möglichkeiten. Hast Du Dir meine Berichte angeschaut, die bereits auf meiner Seite fertig sind? Zwei handeln von dieser Gegend, der Bericht aus 2010 und der ganz neue aus dem letzten Jahr. Da hatte ich hier ja auch immer gepostet.

    Ja, ich habe mal gestöbert und die Bilder so toll gefunden. Ich muss aber nochmal genauer schauen.


    Der Witz ist allerdings, ich hätte eher Bedenken, nach Indien zu reisen (wenn es mich interessieren würde).

    Das habe ich mir dann auch gedacht, dass es vielen so geht. Ist immer so: Wenn ein Land neu ist und man nicht weiß, was einen erwartet, hat man mehr Respekt und Bedenken bis man dann die ersten netten Begegnungen hatte. Aber da ich weiß, dass ihr eher zu den Vorsichtigen gehört, kann ich den Überfall, von dem Sandra berichtete, wohl eher als "kann passieren, Pech gehabt" bewerten.


    Die größten Bedenken hätte ich als Selbstfahrer derzeit eher wegen der Treibstoffversorgung, da kann es zu Engpässen kommen …

    Guter Hinweis, danke schön!


    Also, ich wüsste nicht, warum Du Dich nicht trauen solltest, nach Argentinien zu reisen … aber denke, es ist sooooo anders als Indien …

    Hm, natürlich, das ist doch klar!

    Ich stelle mir das Feeling etwa so wie im Süd-Westen der USA vor, nur mit besseren Steaks 8-)

    Und sicherlich sind Brasilien und Argentinien auch zwei völlig unterschiedliche Welten, oder?

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Vielleicht hast Du meine Berichte von Buenos Aires und Iguazu (Sabine hat recht, 3Ü sollten es schon sein) auch überflogen:

    Als Alleinreisende hätte ich da überhaupt keine Bedenken und BA ist einfach eine tolle Stadt!

    Man muss nicht einmal eine Frage stellen, alleine schon beim Stehenbleiben + Blick aufs Telefon bieten Passanten Hilfe an.


    Nach Rio fliegen wir erst im Mai, d.h. ich kann dazu noch nichts dazu sagen.


    Aber an Deiner Stelle würde ich nicht all zu lange mit der Entscheidung warten, die Flugpreise steigen wöchentlich und zwar kräftig!

  • 1. ob ich mich das traue. Ich habe so gar keine Vorstellung, wie das Reisen allein in Südamerika so ist, eine Bekannte ist im Rio schon mal mit Waffenbedrohung ausgeraubt worden und das Auswärtige Amt warnt natürlich auch wieder mal vor allem Möglichen,

    In Brasilien, sowie in vielen anderen Ländern wo viele arme Menschen leben (nicht nur in Südamerika) besteht immer ein gewisses Risiko eines solchen Überfalles. Wenn man dessen bewusst ist, und entsprechend vor- und umsichtig durchs Land reist, macht man nix falsches und kann in der Regel problemlos alleine Reisen. Die Menschen sind in Brasilien überwiegend hilfsbereit (auch in den Favelas, wobei man dies nicht unbedingt versuchen sollte) und wenn man auf die Umgebung achtet, kann man vermeiden, in eine Falle zu tappen. Im Notfall, auch wenn die Brasilianer meistens kaum Englisch oder Deutsch sprechen, wenn man Hilfe ruft, werden sie verstehen und auch helfen.


    2. Ob ich es wirklich will oder ob ich nicht nach meiner Rückkehr aus Indien zu Ostern wieder Feuer und Flamme bin und meinen "langen" Urlaub von 3 Wochen ab Mitte Oktober dann doch wieder dort verbringen will. Ich hoffe es nicht, denn "eigentlich" ist mal wieder etwas anderes dran. Zumindest ist es so, dass ich die ursprünglich anvisierten Ziele Marokko und Süd-Korea eigentlich nur 2 Wochen besuchen will und irgendwie denke, dass 3 Wochen Urlaub am Stück Raum geben für ein größeres neues Projekt.

    Hiergegen, hilft nur schon vorab buchen, um die "Versuchungen" aus dem Weg zu gehen :-O



    Im Moment schwanke ich zwischen:

    - ich buche jetzt einfach den Flug, den Rest erledigt dann der Wunsch nach Reduktion der kognitiven Dissonanz

    - ich warte auf jeden Fall bis nach Indien, dann weiß ich besser, ob es das richtige Ziel für mich ist, aber der Flug kostet jetzt schon um 1400 Euro

    - schlag dir das mal ganz fix wieder aus dem Kopf, is nix für dich.

    Hierzu sage ich nur, leider sind die Flugpreise nach Brasilien (den Rest Südamerikas weiss ich nicht) in den letzten Jahren mächtig gestiegen, k.A., was der Grund ist. Also, wenn du einen Preis findest, der dir passt, solltest du schon buchen. Ich zahle jetzt für Flüge DUS->GRU->DUS etwa 1100€ für die Osterferien, nur so als Anpeilungswert. Mehr als das außerhalb von Schulferienzeiten sollte nicht bezahlt werden.

  • Hallo Birgit,

    Indien und Südamerika, was für ein Unterschied. Ich bin gerne in Indien, finde Südamerika auch spannend. Die Route hört sich gut an.

    Wenn Du die Wasserfälle von beiden Seiten sehen möchtest, dann musst Du für jede einen Tag einplanen und brauchst also mindestens 3 Nächte, wenn es nicht Gehetze werden soll.

    Für Rio würde ich mindestens 4 Nächte einplanen, wenn Du die Sehenswürdigkeiten sehen willst: einen Tag Concorvado, einen Tag Zuckerhut und einen Tag die Strände Copacabana und Ipanema. Dann hast Du sogar auch noch etwas Zeit, um durch die Gegend zu streifen.


    Buenos Aires ist eine schöne Stadt, von dort fährt Buquebus in 3,5 Stunden nach Montevideo oder auch umgekehrt. Von Uruguay kenne ich nur Punta del Este, Montevideo und Colonia del Sacramento, allerdings war ich dort nur jeweils 1 Tag. Man hatte uns erzählt, dass Montevideo zu den sichersten Städten Südamerikas gehört, es gäbe dort über 400 Überwachungskameras. :)


    Auch in Südamerika kann man gut und sicher reisen. Ich war jetzt auch schon 7 mal dort, haben auch schon mal von diesem und jenem Überfall gehört. Wie so immer sollte man sich etwas den Gegebenheiten anpassen.


    An Deiner Stelle würde ich das machen. Indien läuft Dir nicht davon. ;)


    Viele Grüße
    Petra

  • In Brasilien, sowie in vielen anderen Ländern wo viele arme Menschen leben (nicht nur in Südamerika) besteht immer ein gewisses Risiko eines solchen Überfalles. Wenn man dessen bewusst ist, und entsprechend vor- und umsichtig durchs Land reist, macht man nix falsches und kann in der Regel problemlos alleine Reisen. Die Menschen sind in Brasilien überwiegend hilfsbereit (auch in den Favelas, wobei man dies nicht unbedingt versuchen sollte) und wenn man auf die Umgebung achtet, kann man vermeiden, in eine Falle zu tappen. Im Notfall, auch wenn die Brasilianer meistens kaum Englisch oder Deutsch sprechen, wenn man Hilfe ruft, werden sie verstehen und auch helfen.

    Also ein bisschen wie in der Karibik? Im Grunde muss ich mir wahrscheinlich keine riesigen Sorgen machen. Ich bin ja erfahren und nicht blauäugig und habe auch eine ganz gute Intuition auf Reisen...

    Nur tatsächlich höre ich es in Bezug auf Südamerika überdurchschnittlich oft, dass auch andere, die reiseerfahren und nicht doof sind, schlechte Erfahrungen machen.


    Ich zahle jetzt für Flüge DUS->GRU->DUS etwa 1100€ für die Osterferien, nur so als Anpeilungswert. Mehr als das außerhalb von Schulferienzeiten sollte nicht bezahlt werden.

    Ein sehr guter Anhaltspunkt. Danke!

    Indien und Südamerika, was für ein Unterschied. Ich bin gerne in Indien, finde Südamerika auch spannend. Die Route hört sich gut an.

    Kannst du es irgendwie in Worte fassen, welche "Vibes" mich erwarten würden? Regional das Naheste, wo ich war, sind verschiedene Karibikinseln gewesen und Mexiko (zwischen Cancun und San Cristobal de las Casas). Aber das ist jetzt sicherlich so wie anzunehmen, dass es in Spanien ähnlich wie in Schweden sein könnte...

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    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Also ein bisschen wie in der Karibik? Im Grunde muss ich mir wahrscheinlich keine riesigen Sorgen machen. Ich bin ja erfahren und nicht blauäugig und habe auch eine ganz gute Intuition auf Reisen...

    Hm, in der Karibik war ich bis jetzt nur mit Kreuzfahrten, daher relativ abgeschottet von der Bevölkerung, daher kann ich nicht vergleichen.


    Nur tatsächlich höre ich es in Bezug auf Südamerika überdurchschnittlich oft, dass auch andere, die reiseerfahren und nicht doof sind, schlechte Erfahrungen machen.

    Ich sage es nur so, damit man Sachen im Kontext behält, die Karibik (als Landmasse) insgesamt passt in einen Bundesstaat Brasiliens und auch von der Bevölkerungszahl sind ganz unterschiedliche paar Schuhe.

    Als Individualtourist läuft man immer die Gefahr an einem Ort zu gelangen, wo es nicht "gesund" für normale Menschen, geschweige "reiche" Touris, die hinzukommend, nichtmal verstehen wo sie hingehen, das kann auch mancherorts in USA oder vielleicht sogar in Europa passieren.

    Deshalb habe ich auch geschrieben, wenn man vorsichtig und umsichtig reist, und das soll heißen, nicht einfach losmarschieren ohne Ahnung wohin man sich begibt. Und das passiert leider oft genug in Rio, denn die Touristen flanieren durch Copacabana, Flamengo oder Ipanema, wo es ziemlich sicher ist, fühlen sich puddelwohl und dann entscheiden, auf eigene Faust weiter zu "erforschen". Solange man sich in betriebsamen Gegenden bleibt, ist man relativ sicher, aber man muss schon darauf achten, ganz allein auf der Straße zu sein, vorallem spät abends.


    Rio ist eine wunderschöne Stadt, die ein Besuch definitiv Wert ist, aber selbst ich, der 30 Jahre in Brasilien gelebt hat und Portugiesisch als Muttersprache beherrscht, würde mich nicht trauen dort außerhalb der touristischen Pfade zu spazieren, das tun wahrscheinlich nur die Ortskundige.



    Nun, anhand deiner Indien-Reiseberichte, habe ich den Eindruck du gehst schon gerne in Kontakt mit den Menschen, und das ist gerade in Brasilien auch eine schöne Art auch besondere Ecken kennenzulernen. Brasilianer sind neugierig auf die Welt, denn die Meisten schaffen es nicht mal aus der eigenen Stadt hinaus, und auch sehr freundlich. Die Meisten können kein Englisch oder Deutsch, aber wenn man sich die Mühe gibt und Interesse zeigt, sind sie sehr offen, und kommunikativ.


    So, zu viel "geredet"...


    LG


    Ralf

  • Kannst du es irgendwie in Worte fassen, welche "Vibes" mich erwarten würden?

    So einfach ist das nicht. :-O Rio, Buenes Aires und Montevideo sind Großstädte und somit doch sehr "MultiKulti". Auf dem Lande wirst Du einfach mit mehr Einheimischen in Kontakt kommen. Mit der Karibik überhaupt nicht zu vergleichen, finde ich. Außerdem gibt es auch Unterschiede zwischen den Ländern, wie Brasilien, Chile, Peru, Ecuador, Argentinien, Venezuela, (das sind die Länder Südamerikas, in denen ich schon war) das musst Du einfach selber herausfinden. Ich würde jederzeit wieder dort meinen Urlaub verbringen. :thumbsup:

  • Hi Birgit,


    ich denke, ich habe mittlerweile einiges mehr als ein Jahr meiner Lebenszeit in Südamerika verbracht (ohne Mittelamerika) und davon sicherlich gut 7 oder 8 Monate alleine in Argentinien und Chile.


    Alle von mir besuchten Länder in Südamerika (ich war bisher nicht in Kolumbien, Paraguay, Suriname, Guayana, Französich-Guayana) finde ich äußerst unterschiedlich, so auch Brasilien und Argentinien im Vergleich. Die „europäischten“ sind für mich Argentinien, Chile und Uruguay. Gerne sage ich auch Argentinien ist mehr italienisch, Chile mehr Deutsch (wenn man es vergleichen will, auch wenn der Vergleich auch hinken mag, es ist halt Südamerika), in Uruguay waren die Vorgärten extrem gepflegt … das nur als Beispiel, damit Du eine Vorstellung bekommst.


    Flüge nach Südamerika waren schon immer teurer als nach Asien, wie auch die Nebenkosten. Insbesondere Chile und Uruguay (und auch teilweise Argentinien) sind keine Billig-Reiseländer. Wenn Du Dir wegen der Flüge von 1.400 Euro die Frage stellst (übrigens nach Sao Paulo/Brasilien kommt man in der Regel auch günstiger als nach EZE) wg. Buchung, schau‘ Dir vorher mal die Preise für Mietwagen in Argentinien an, nicht, dass Du da aus allen Wolken fällst. Dafür kannst Du davon ausgehen, dass die Wahrscheinlichkeit nicht gering ist, dass Du einen Mietwagen bekommst, der nicht mit denen in USA z. B. zu vergleichen ist … da kann ich Dir einige Geschichten erzählen.


    Flug nach EZE kommt für mich nur LH in Frage, da diese direkt fliegen, da ist mir auch egal, wenn der ein wenig teurer ist. Da wir aber jetzt Business fliegen, kann ich zu den Preisen in Eco nicht viel sagen, nur, dass wir vor ein paar Jahren noch für 1.400 Euro in Deiner Reisezeit nach EZE in Premium Eco geflogen sind. Aber die Flugpreise haben halt angezogen. Sammelst Du keine Meilen? Da könntest Du ansonsten nach Prämienflügen schauen.


    Nun zu Deiner Planung:

    Ich würde für Iguazu keinesfalls weniger als 3 Nächte machen (bei unserer zweiten Reise dorthin war es bei uns etwas anderes, da wir mit Mietwagen dort waren, da war es auch mit 2 Ü okay, aber wir hätten auch Ü mehr genommen). Ich würde, da Du von Rio kommst, die erste Nacht auf der brasilianischen Seite verbringen. Da hast Du mehr das Panorama und eigentlich nur eine Strecke, das kannst Du an einem Nachmittag locker machen. Dann über die Grenze wechseln und 2 Ü in Puerto Iguazu auf der argentinischen Seite bleiben. Hier gibt es viel mehr Wege, da brauchst Du auch mehr Zeit. Wenn es Dein Budget zulässt - ohne, dass ich derzeit die Preise kenne und wir hatten damals aufgrund der großen Krise in A. super Preise bekommen -, würde ich die beiden Hotels IM Park buchen: Brasilien => Das Cataratas und in Argentinien => gibt nur eins, war früher das Sheraton, gehört jetzt zu einer anderen Kette, da müsste ich jetzt nachschauen. Der Vorteil ist, Du kannst von dort alles zu Fuß machen und teilweise auch dann, wenn nicht solche Massen unterwegs sind. Bedenke, dass Du ansonsten auch Kosten hast, wenn Du einen Transfer in den Park brauchst. Wir haben es damals genau so gemacht, nur in der anderen Reihenfolge. Ein weiterer, großer Vorteil, so bist Du dann bereits auf der argentinischen Seite und fliegst mit einem Inlandsflug nach AEP. Bedenke, dass fast alle Flüge in Argentinien über Buenos Aires gehen. Checke aber mal, vielleicht gibt es noch bei Aerolineas die Verbindung von Puerto Iguazu nach Salta, wenn diese nicht Corona zum Opfer gefallen ist, wie z. B. auch die Verbindung von AEP nach Salta mit der LAN.


    Da auch regelmäßig bei der Aerolineas gestreikt wird und es sonstige Probleme geben kann, plane immer auch ein wenig Puffer ein, meine Empfehlung.


    Die Verbindung mit dem Buquebus haben wir auch schon genommen. Zwischen BA und Colonia ist es, glaube ich, etwas über eine Stunde (haben wir in der anderen Richtung genommen), BA und Montevideo 3,5 Stunden (bin ich nicht gefahren, weil wir direkt von Santiago nach MVD geflogen sind).


    Was Du auch schauen könntest, wie es mit einem Rückflug direkt ab Montevideo (Iberia/Latam?) aussieht, dann musst Du nicht zurück nach Buenos Aires, aber preislich könnte das möglicherweise nicht ausgehen, aber der Buquebus kostet ja auch.


    Uruguay war für uns mit Abstand das teuerste Reiseland in Südamerika, insbesondere was Essen angeht.


    Wenn Du Hilfe für die Routenplanung rundum Salta brauchst, melde Dich. Gerne können wir auch mal wieder telefonieren, wenn Du etwas wissen willst. Du kannst Dich dann ja mit einer (wahrscheinlich nie zustande kommenden) Planung für eine Indien-Reise revanchieren, wenn ich das mal angehen sollte. ;)


    Ach so: Innerhalb Argentiniens gibt es auch allergrößte Unterschiede, das Land ist extrem vielfältig, landschaftlich kannst Du NOA nicht mit der Mitte, der Pampa, Patagonien, Missiones, Feuerland etc. vergleichen, alles ist unterschiedlich. NOA ist auch wohl die einzige Ecke in Argentinien, die „Hochland-indigen“ geprägt ist.


    Noch ein Film-Tipp von mir: „In ihren Augen“ - ein oscarprämierter argentinischer Film, für mich einer der besten Filme, die ich bisher gesehen habe. Dieser wurde auch später von Hollywood mit Julia Roberts und Nicole Kidman verfilmt, aber hat mir nicht annähernd so gut gefallen, wie das Original.


    So, das waren meine Gedanken zu Deiner Planung.


    Viele Grüße

    Sabine

  • Nun, anhand deiner Indien-Reiseberichte, habe ich den Eindruck du gehst schon gerne in Kontakt mit den Menschen, und das ist gerade in Brasilien auch eine schöne Art auch besondere Ecken kennenzulernen. Brasilianer sind neugierig auf die Welt, denn die Meisten schaffen es nicht mal aus der eigenen Stadt hinaus, und auch sehr freundlich. Die Meisten können kein Englisch oder Deutsch, aber wenn man sich die Mühe gibt und Interesse zeigt, sind sie sehr offen, und kommunikativ.


    Das ist etwas, wo ich schon dachte, dass Dir das in den drei südlichen Ländern (C, A und U) möglicherweise etwas fehlen könnte. Wir lieben halt einsame Landschaften und Tieregucken …. ich glaube, da sind unsere Reisevorlieben halt etwas anders.


    Karibik kenne ich nur mehrmals Kuba und „Mexikos Karibikküste“ - beides keinerlei Vergleich zu Argentinien, meiner Meinung nach.

  • Oh, mal einen Reisekontrast mit atemberaubenden einsamen Landschaften fände ich toll! Das hatte ich oft in den USA und auch in Äthiopien. Im Grunde bin ich eher Eigenbrötlerin als jemand, der ständig Menschen um sich herum ertragen könnte. Kontraste mit vielen Menschen und Ausgehen usw. hätte ich dann ja auch in den Städten. Auch in Indien brauche ich immer meine Stunden für mich, entweder indem ich bei Fahrten hinten sitze und mich nicht mit dem Fahrer unterhalten will oder aber indem ich mich über die Mittagshitze ins Zimmer oder - sofern vorhanden - an oder in den Pool zurückziehe.


    Mein Problem im Moment ist eher das, das auch RL2018 öfter mal zu haben scheint, nämlich: Och, wenn ich schon mal da bin, könnte ich doch auch eben noch nach...


    Natürlich wird das keine Billigreise, das ist mir klar und das muss es auch nicht sein, aber ich würde schon ganz gerne im Vorfeld wissen, wo ich preislich in etwa lande. Eine Woche Mietwagen um 700 (wenn man mit den Versicherungen gut abgesichert sein will) ist schon viel. Allerdings frage ich mich dann auch, wie aktuell dieser Podcast war, der mich angefüttert hatte (bzw. wie aktuell die Erfahrungen des Sprechers waren), der der Meinung war, mit 50 Euro pro Nase pro Tag vor Ort komme man inkl. Mietwagen gut klar, wenn man als Paar reist. Da ich mich kenne und da Alleinreisen immer teurer ist, als wenn man sich Auto und Zimmer teilt, habe ich dann gedacht, OK, verdoppelt und leicht aufgestockt kommt hin. Aber mutmaßlich ist auch das dann zu knapp gerechnet...


    Ich warte einfach mal ab, was die Flugpreise machen. Ich habe unter 1200 (KLM und AF) nichts gefunden, was mir vertrauenswürdig und machbar erschien. LH, das auch meine Präferenz wäre und mir mit den Flugzeiten mindestens einen Tag mehr vor Ort bescheren würde, ist wohl nicht unter 1500 machbar,

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Hallo,


    meine Südamerika Erfahrung liegt schon 10 Jahre zurück und auch wir hatten viel Respekt. Insgesamt waren wir 4 Monate hauptsächlich in Kolumbien-Argentinien-Rio-Chile-Bolivien-Peru-Ecuador unterwegs - und hatten auch das Gefühl nur das wichtigste mitzunehmen. Rückflug und als Abschluss Galapagos war aber schon bei Start fixiert. Bis auf Rio und einer Busfahrt in Kolumbien hatten wir nirgendwo ein schlechtes Gefühl. In Rio waren wir dann bei Finsternis wirklich kaum unterwegs oder nur in Hotel Umgebung. Spiegelreflex wurde nie offen getragen (mögen das sowieso nicht) und kam meistens nur in den einsamen Naturumgebungen zum Einsatz. Bei einer Busfahrt wurde mein Mann mit Messer bedroht - Bus war zwar voll, aber die Leute haben das komplett ignoriert.


    Wir haben die langen Busfahrten noch in guter Erinnerung und bei viel Zeit spürt man so die Distanzen noch mehr (habe ich auch in Indien geliebt mit Zug die Größe zu "spüren") - dort kommt man viel in Kontakt und mit unsicheren Inlandsflügen ist man vielleicht gar nicht so viel langsamer. Ich hätte damals gern bessere Spanischkenntnisse gehabt, es war jeder sehr kommunikativ.


    Lieblingsstadt war eindeutig Buenos Aires - könnte mir rein vom Lebensgefühl gut vorstellen dort einmal länger zu leben. Lieblingsländer Argentinien und Kolumbien.


    Ich würde gern wieder hin - aber nur für einen Urlaub kann ich mich schwer fest legen wohin, es ist vergleichsweise teuer und ein Vergleich mit "damals" drängt sich unweigerlich auf.


    Viel Spass beim Planen!

  • meine Südamerika Erfahrung liegt schon 10 Jahre zurück und auch wir hatten viel Respekt. Insgesamt waren wir 4 Monate hauptsächlich in Kolumbien-Argentinien-Rio-Chile-Bolivien-Peru-Ecuador unterwegs - und hatten auch das Gefühl nur das wichtigste mitzunehmen. Rückflug und als Abschluss Galapagos war aber schon bei Start fixiert.


    4 Monate ist eine tolle lange Reisezeit, allerdings waren das 7 Länder und wenn man das runter rechnet, bleibt pro Land nicht mehr viel übrig. Alleine für Argentinien und Chile reichen 4 Monate längst nicht aus, um alles zu sehen … und ich war jeweils 3 Wochen in Peru, Ecuador, Venezuela und etwas weniger in Bolivien. All diese Reisen haben mir nur einen Teil der Länder gezeigt. Es gäbe noch so viel mehr dort zu sehen, was mich interessieren würde.


    Für mich persönlich, ohne dass ich bisher Cartagena gesehen habe, ist die schönste Stadt in Südamerika ganz eindeutig Sucre. Aber mir fallen dann noch einige ein, die direkt dahinter folgen und mir fällt es schwer, da ein Ranking aufzustellen, jede ist auf ihre Art schön und doch anders.


    Da ich seit 2 Jahrzehnten regelmäßig nach Südamerika reise (und Venezuela ist noch viel länger her), möchte ich sagen, dass sich an vielen Stellen, zumindest in A+C nach wie vor noch viel Ursprüngliches finden lässt. San Pedro de Atacama hatte sich schon bei unserem zweiten Besuch vor 12 Jahren touristisch breiter aufgestellt als noch einige Jahre zuvor, einige Jahre später war es noch einmal mehr.


    Die Sicherheitslage (und auch vieles andere) in den einzelnen Ländern ist genauso unterschiedlich in meinen Augen, als würde man z. B. Norwegen, Italien oder Rumänien vergleichen. Ich wundere mich immer, wenn von Südamerika die Rede ist. Asien hat ja auch viele unterschiedliche Länder, Vietnam würde man wahrscheinlich auch nicht mit Jordanien vergleichen.


    Was immer Du, Birgit, für einen Podcast gehört hat, finde ich die preisliche Kalkulation inkl. Mietwagen schon sehr gewagt. Schau‘ Dir wirklich mal die aktuellen Preise an. Mit einem Kleinwagen wirst Du meiner Meinung nach auch auf vielen Strecken rundum Salta keinen Spaß haben, außerdem gilt es auch zu klären, ob man mit denen überhaupt die eine oder andere Strecke überhaupt befahren darf (Versicherungsschutz). Dann kommt es natürlich auch darauf an, welche Ansprüche man an Unterkünfte stellt.


    In Argentinien alles in 3 oder 4 Wochen sehen zu wollen, ist illusorisch, da bräuchte man mehrere Monate, vieles ist halt einfach nicht bekannt und unberührt … und wenn ich mir von Veranstaltern die Routen ansehe, was dort in kurzer Zeit besucht wird, ist es für mich nur ein Abhaken von ein paar Highlights, und zumeist von den Highlights, die ohnehin schon sehr gut besucht sind. Ich finde Deine Planung ganz gut, aber keinesfalls würde ich mehr in diese Zeit hineinpacken. Ist zumindest meine Meinung.

  • Hat schon jemand solche Situationen in Argentinien oder Brasilien mit dem Mietwagen gehabt?


    WAs genau soll die Szene zeigen? Dass die Leute bedrängt werden eine "Maut" zu zahlen? Bei der Anzahl Fahrzeuge, sieht nicht sehr danach aus (man erkennt keine bedrohliche Kulisse, außer die Spike-Stange), sieht für mich mehr nach der Einfahrt nach der Einfahrt zu irgendwelche fragwürdige "Attraktion".


    Jedenfalls, in Brasilien sind Überfälle auf Straßen, meistens in sehr abgelegene Stellen, wo nicht viel Verkehr herrscht. An diesen Stellen, werden dann Linien oder Reisebusse gezwungen anzuhalten (da haben die Räuber mehr Ausbeute). Ich habe aber nur sehr selten davon gehört (dazu muss ich sagen, dass ich noch täglich Nachrichten aus Brasilien lese).


    In Brasilien, hatte ich mit dem Mietwagen das einzige Problem, als mir ein Stein auf die Windscheibe geflogen ist und sie dann am Ende repariert werden musste (zum Glück hatte ich eine Versicherung vereinbart, aber Selbstbeteiligung musste ich dennoch bezahlen).


    Übrigens, die Szene oben ist definitiv nicht in Brasilien, das erkenne ich an den Autoschild und -modell.


    BTW, ich zahle für eine Woche Mietwagen (Großraumlimusine, für 7 Personen, inkl. Versicherungen) etwa 300 Euro in Brasilien. Wenn die Preise in Argentinien zu hoch sind, vielleicht sollte man prüfen ob man nicht mit einen Mietwagen über die Grenze in Foz do Iguacu, wobei ist dann die Frage inwieweit es für die Weiterreise hilfreich oder sinnvoll ist...

  • WAs genau soll die Szene zeigen? Dass die Leute bedrängt werden eine "Maut" zu zahlen? Bei der Anzahl Fahrzeuge, sieht nicht sehr danach aus (man erkennt keine bedrohliche Kulisse, außer die Spike-Stange), sieht für mich mehr nach der Einfahrt nach der Einfahrt zu irgendwelche fragwürdige "Attraktion".

    Das war 2016 in Mexiko, auf der Strecke nach San Cristobal de las Casas. Und ja, das ist eine Art "private Mautstation". Wäre ich da alleine gewesen, wäre es mir bedrohlich vorgekommen. In der Situation, wo alle auf dieser Strecke standen, fand ich es sehr bald nur noch interessant statt beängstigend, zumal der kleine Junge mit dem Korb da Snacks verkaufte. In der Situation konnte ich mal gleich gar kein Wort Spanisch (dummerweise konnte der Junge so viel Englisch, dass er mir die gewünschte Summe nennen konnte). Auf dem Rückweg war ich dann schon so mutig, dass ich verhandelt habe. Da wollte man die doppelte Summe vom auf dem Hinweg Verlangten und ich habe gesagt, nö, vor 3 Tagen habe es nur die Summe X gekostet, woraufhin man den "alten" Preis kassierte und mich fahren ließ.

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Ich habe übrigens eine Verbindung mit LH gefunden, die mit Gepäck nur 11xx Euro kostet. Die Verbindung ist sogar ganz gut, auch wenn ich erst am Sonntag Abend ankomme statt am Samstag Morgen. Ich würde am Samstag nach München fliegen, dort übernachten und am Sonntag am Vormittag direkt nach Rio, Ich hätte immer noch die für den Plan ausreichenden 20 Übernachtungen vor Ort. Der Rückflug wäre direkt von Buenos Aires nach Frankfurt.


    Die Verbindung wird nicht über die Website angezeigt, ich müsste telefonisch buchen, aber es juckt mich gerade sehr, den Flug zu buchen. Alles andere wäre ja ohnehin Feinplanung. Aber die Kombination von 3 interessanten (Haupt)Städten und unbekannter Landschaft reizt mich schon sehr. Ich kann nur 5 Worte Portugiesisch, aber es wäre auch mal eine super Motivation, mich mal wieder mit dem Spanischen zu befassen!


    Mittwoch sehe ich eine Kollegin, die Brasilien ganz gut kennt, da sie mit einem Brasilianer verheiratet ist. Ich hoffe, dass sie mich auch nochmal bestärkt, ha ha.

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Ach so, das hast Du in Mexiko gemacht! :-O In Ecuador hatten wir immer wieder Kontrollen, aber zahlen mussten wir nie etwas. Dieses Problem kenne ich nur von Indien, da gibt es diese nervigen Straßensperren und jeder will Geld. Um die 1.100 ist ein guter Preis, finde ich!