Nachhaltiges Reisen

  • Ich denke am nachhaltigsten ist es einfach nicht zu Reisen.... alles andere ist Greenwashing.

    Es wäre auch am Nachhaltigsten vegan zu leben, komplett auf treibstoff basierende Verkehrsmittel zu verzichten, etc. Wenn man sich in seiner Lebensweise allerdings immer ein Stück weit verbessern will , kann man immer auf nachhaltigERE Alternativen zurückgreifen, das ist erstmal kein Greenwashing und genau darum geht es in meiner Arbeit auch ;)

  • Menschen sind schon mit dem Fahrrad von Alaska bis Feuerland oder im Boot über den Atlantik oder den Mekong von China bis ins Delta gefahren. Ausflüge?

    Luxus... Oder vielleicht Hobby.

    Hmmm, ich denke eher an Lebensstil. Von Luxus kann man nicht reden, denn da ist nix luxuriöses dran, weder mit dem Fahrrad durch langwierigen Strecken zu fahren oder mit dem Boot durch Ozeane oder Flüsse. Und, als Hobby sowas zu bezeichnen wäre eine Untertreibung, bei so einem Unterfangen steckt sehr viel Planung und Vorbereitung drin, und Engagement, nix für Hobbyisten.


    Ich kenne die Geschichte eines Brasilianers, der alleine von Südafrika nach Brasilien mit einem Ruderboot den Atlantik überquert hat. Er hat es jahrelang geplant, vorbereitet und extra dafür einen Boot herstellen lassen, der die besondere Bedürfnisse einer solchen Reise entsprach.


    Aber um ins Thema zurückzukommen, wenn man davon ausgeht, dass Urlaubs-(Fern-)Reisen nicht in wenigen Jahren verpönnt werden aufgrund des enormen CO2-Abdrucks, stellt sich zusätzlich die Frage, ob man während des Urlaubs tatsächlich um Nachhaltigkeit denken will. Es ist entweder eine Grundeinstellung der Person für sein Leben (und da sind wahrscheinlich Fernreisen eher tabu) oder man kümmert sich im Vorfeld, Anbieter die darauf spezialisiert/eingestellt sind.

  • jahrelang

    Ich sag ja. Luxus. Ich (denke es zumindest) nicht genug Zeit für sowas zu haben. Ich würde Luxus jetzt nicht unbedingt über 5 Sterne an der Hotelfassade oder die Balkonsuite auf irgend einem Kreuzfahrtschiff definieren. Zumindest nicht ausschließlich. Und wenn jemand die Zeit, finanzielle Mittel und vor allem die Zeit hat eine fahrradtour zu planen und durchzuführen die über das Pensum der europäisch üblichen arbeitsfreien Tage hinaus andauert, dann lebt dieser jemand für mein empfinden luxoriös. Kann aber auch sein das ich mir selbst im weg stehe, zu wenig Phantasie habe oder einfach einen zu großen Zielkonflikt sehe bei meinem Lebensmodell und solchen "Reisen", Lust hätte ich auch schon mal auf sowas.

  • Kann aber auch sein das ich mir selbst im weg stehe

    Den Eindruck hab ich auch! Bei Langzeitreisenden handelt es sich oft um Menschen, die sich noch nicht von unserer Leistungs- oder Konsumgesellschaft vereinnahmen ließen, keine teuren Wohnungen haben, keine Kredite bedienen müssen. Die reisen einfach und kostengünstig und nehmen unterwegs hin und wieder Jobs an, damit die Reise weitergehen kann.


    Das Wort Luxus kann jeder definieren, wie er mag. Im Wörterbuch ist Luxus allerdings


    kostspieliger, verschwenderischer, den üblichen Rahmen (der Lebenshaltung) stark übersteigender, nur dem Genuss und Vergnügen dienender Aufwand

  • Leistungs- oder Konsumgesellschaft vereinnahmen ließen, keine teuren Wohnungen haben, keine Kredite bedienen müssen.

    Hab ich auch nicht, muss ich auch nicht,... und dennoch fällt es mir gedanklich schwer mich 24/7 mit meinem Hobby zu beschäftigen, von "wird sich schon irgendwas ergeben" zu leben um dann einige Jahre "unterwegs zu sein"... Wer wirklich denkt dass sich das heutzutage jeder leisten kann, wenn er nur fest genug daran glaubt und will, lebt halt vielleicht in einer anderen Blase wie ich. Aber ok.


    kostspieliger, verschwenderischer, den üblichen Rahmen (der Lebenshaltung) stark übersteigender, nur dem Genuss und Vergnügen dienender Aufwand


    Danke, was daran trifft auf nachfolgendes jetzt genau nicht zu:


    Ich kenne die Geschichte eines Brasilianers, der alleine von Südafrika nach Brasilien mit einem Ruderboot den Atlantik überquert hat. Er hat es jahrelang geplant, vorbereitet und extra dafür einen Boot herstellen lassen, der die besondere Bedürfnisse einer solchen Reise entsprach.

  • Eine Langzeitreise dient m.E. auch dem Genuß und Vergnügen.

    Wie bei allen „luxuriösen“ Dingen muß man dafür allerdings auch in Vorleistung gehen.

    Der eine gönnt sich ein teures Auto, der nächste zahlt mit dieser Summe ein Eigenheim an und andere wiederum nehmen sich eine längere Auszeit und reisen herum.

    Die Lebensentwürfe sind halt unterschiedlich.

    Jetzt ist man natürlich geneigt, die Langzeitreise als besonders nachhaltig zu betrachten, weil sie sich im ersten Moment von den üblichen Konsumgeschichten unterscheidet.

    Allerdings steigt nicht jeder auf‘s Fahrrad oder in ein Paddelboot. Je nach Interessen kommen da oft auch einige Flugstrecken zusammen und dann sieht es mit der Nachhaltigkeit eben nicht mehr so dolle aus.

    Ich werde in diesem Jahr wohl keine Flugreise antreten. Hört sich im ersten Moment vielleicht fein an, allerdings geht es mit Dieselkraftstoff oder LNG übers Wasser. Also ist auch bei mir die Klimabilanz für die Katz. ;)

  • Danke, was daran trifft auf nachfolgendes jetzt genau nicht zu:

    Im Zelt oder in Billigbutzen zu schlafen und zwischendurch als Erntehelfer zu arbeiten, ist definitiv kein luxuriöses Leben, außer man hat eine sehr kreative Definition von Luxus, fernab der tatsächlichen Bedeutung des Wortes.


    Wer wirklich denkt dass sich das heutzutage jeder leisten kann, wenn er nur fest genug daran glaubt und will, lebt halt vielleicht in einer anderen Blase wie ich.

    Ich arbeite durchgehend seit meinem 15. Lebensjahr. Das ist meine Blase. Ich kann andere Lebensentwürfe trotzdem nachvollziehen.

  • Im Zelt oder in Billigbutzen zu schlafen und zwischendurch als Erntehelfer zu arbeiten, ist definitiv kein luxuriöses Leben, außer man hat eine sehr kreative Definition von Luxus, fernab der tatsächlichen Bedeutung des Wortes.

    Diese Schilderung ist jetzt wirklich völlig aus dem Kontext gerissen. Wo im Zitat war die Rede von Billigbutzen und Erntehelfern...


    Ich arbeite durchgehend seit meinem 15. Lebensjahr.

    Glückwunsch. Wäre es für dich kein Luxus mal einfach 1 - x Jahre mit dem Fahrrad (oder einer von dir bevorzugten Fortbewegungsart) um die Welt zu tingeln...?

  • Im Zelt oder in Billigbutzen zu schlafen und zwischendurch als Erntehelfer zu arbeiten, ist definitiv kein luxuriöses Leben,

    Findest du es anderseits denn einen bemitleidenswerten Zustand? Ist ja schließlich ein selbst gewähltes Schicksal. Sonst würden diejenigen die so reisen doch einfach 9to5 arbeiten und 2x3 wochen p.a. Kreuzfahrt machen?

  • Wäre es für dich kein Luxus mal einfach 1 - x Jahre mit dem Fahrrad (oder einer von dir bevorzugten Fortbewegungsart) um die Welt zu tingeln...?

    Natürlich nicht! Dazu müsste ich ein Sabbatjahr nehmen und auf ein Jahr Einkommen verzichten. Und ich müsste mich auf dieser Reise sehr stark einschränken. Keine Villa mit Privatpool, kein Afternoon Tea im Fünfsterne-Hotel... Verzicht ist so ziemlich das Gegenteil von Luxus.


    Ich hab die Definition von Luxus bereits hier geschrieben. Wenn Du es nicht verstehen willst, dann kann ich auch nichts machen.

  • jahrelang

    Ich sag ja. Luxus. Ich (denke es zumindest) nicht genug Zeit für sowas zu haben. Ich würde Luxus jetzt nicht unbedingt über 5 Sterne an der Hotelfassade oder die Balkonsuite auf irgend einem Kreuzfahrtschiff definieren. Zumindest nicht ausschließlich. Und wenn jemand die Zeit, finanzielle Mittel und vor allem die Zeit hat eine fahrradtour zu planen und durchzuführen die über das Pensum der europäisch üblichen arbeitsfreien Tage hinaus andauert, dann lebt dieser jemand für mein empfinden luxoriös. Kann aber auch sein das ich mir selbst im weg stehe, zu wenig Phantasie habe oder einfach einen zu großen Zielkonflikt sehe bei meinem Lebensmodell und solchen "Reisen", Lust hätte ich auch schon mal auf sowas.

    Interessant, wenn ich jetzt nach über 30 Jahre arbeit, einen Jahr lang pause machen würde um eine Fahrradtour zu machen, dabei auf eigene Kosten auf einfache Ünterkünfte bzw. Zelten und in normalen Maß unterwegs was esse, ist das dann "Luxus" für dich?

    Also, wenn jemand was tut, was dir nicht einfallen würde zu machen, weil es dir zu anstrengend oder zu gewagt ist, ist es "Luxus"?


    Ich will nicht streiten, versuche aber dein Ansichtspunkt zu verstehen...

  • Das ist dann halt nicht mehr der materielle Luxus, sondern Luxus, dass man Zeit hat. Die Definition von Luxus, so wie es im Duden steht, sieht bei den jüngeren Generationen ganz anders aus. Da geht es auch mehr um ideelle Werte etc. Das merkt man ja auch hier an den unterschiedlichen Ansichten. :)


    Für mich ist allerdings auch Zeit haben = Luxus, neben den 5-Sterne-Hotels und vielen anderen Dingen.


    Viele Grüße
    Petra

  • Ich denke, dass man persönlich Luxus auch anders definieren kann, auch abseits von materiellen Dingen. Für mich persönlich ist Luxus, möglichst viel freie Zeit mit dem für mich wichtigsten Menschen zu haben, am liebsten gemeinsam auf einer langen Reise in Gegenden und/oder Tierwelten unterwegs zu sein, die ich wundervoll finde, in tollen Unterkünften, komfortabel von A nach B zu reisen, ob nun in einem guten Mietwagen, bessere Klasse im Flugzeug etc. Auch frei sein zu können, wann ich mir diese Zeit nehme, ohne zig Leute fragen zu müssen, ob es ihnen genehm ist, dass ich im Zeitraum X nicht da bin und dass bei dem allen die Gesundheit mitspielt.


    Es gibt sicherlich welche, die auf all das oder Auszüge daraus keinen Wert legen und ihren gefühlten Luxus anders definieren, ob nun über Dinge, über Zeit oder/und mit dem Fahrrad durch Afrika zu fahren, am Lagerfeuer zu sitzen und unter dem Sternenhimmel zu schlafen.


    … und dann gibt es sicherlich eine nicht unerheblich Anzahl Menschen, für die wäre es Luxus, dass sie im eigenen Bad den Wasserhahn aufdrehen und Trinkwasser rauskommt.