Reisen im "Schlafauto"

  • Nachdem es ja hier Leute gibt, die das schon praktizieren, bzw. sich dafür interessieren, mach ich mal einen Thread auf. Es kann sich hier jeder beteiligen, der mag. Alles, das zum Thema passt, ist erlaubt.


    Zur Ausgangslage: Wir haben uns letztes Jahr einen Hund ans Bein gebunden. Eigentlich sollte der 1/3 bei Verwandtschaft sein, die gegenüber wohnt. Das hat sich leider zerschlagen (mit manchen Menschen sollte man nichts teilen, was über einen Schubkarren hinausgeht) und jetzt ist das Fellmonster 24/7 bei uns. Eigentlich hätten wir vorgehabt, spätestens wenn wir im (Un-)ruhestand sind, mit dem Motorrad Italien und vielleicht den Balkan und die Türkei zu bereisen. Bei 4 Monaten "Hundelosigkeit" im Jahr kein Problem. Das Kartenhaus ist aber leider zusammengebrochen. Um ein Stück weit unsere Freiheit wiederzuerlangen, haben wir die Idee, ein "Schlafauto" zu kaufen. Immerhin naht die Zeit, wo wir Urlaube nicht mehr mit Arbeitsabläufen, Chefs und Kollegen abstimmen müssen. Da finde die Idee, sich dann ins Auto zu setzen und nach Italien, Irland, Schottland, Nordfrankreich... zu fahren, schon verlockend. Türkei weiß ich noch nicht, wegen der vielen Streuner.


    Ein vollwertiger Campervan kommt für uns schon alleine aus Kostengründen nicht infrage. Die Preise sind in den letzten Jahren ins astronomische gestiegen. Freunde von uns haben 2017 einen um 40.000 gekauft, der kostet jetzt 75.000. Die Idee wäre ein VW Transporter (Opel Movano, Ford Transit...) mit einem fertigen Campingeinschub. Da gibt es Lösungen, die von der Außenküche mit Kühlschrank und Spüle, Außendusche (kalt), über Sitzgelegenheiten bis zum Bett in Fahrzeugbreite ein Komplettpaket bieten. Was fehlt ist eine Toilette und eine warme Dusche. Leute, die so reisen, haben dafür die unterschiedlichsten Lösungsansätze: Körperpflege im Freibad, am Strand oder See, oder die Duschen auf Autobahnraststätten verwenden,... Trockentrenntoilette mitführen, mit dem Spaten hinterm Busch verschwinden... Ich sehe einerseits die Freiheit, andererseits die Unsicherheit, ob wir so reisen wollen. Also, nicht bei mir. Ich bin mir sehr sicher, dass das genau meins wäre. Die Mädels sind meist diejenigen, die diesbezüglich anspruchsvoller sind, so auch bei uns. Auf jeden Fall wollen wir mal für mindestens eine Woche einen VW California o.ä. mieten, um das auszuprobieren.


    Ich tendiere zur Zeit zu einem Fahrzeug in der Kastenwagen-Ausführung, damit man auch unauffällig mal auf einem Hauptplatz in einem Dorf oder mitten in einer Stadt nächtigen kann. Trennwand raus, dämmen und innen mit Filz verkleiden, Standheizung und Zusatzbatterie rein, fertig. Es werden ja auch immer wieder Fahrzeuge verkauft, die bereits gedämmt und verkleidet sind, teilweise mit Deckenlüfter, 230V-Bordstrom, Standheizung... Ein Bulli ist knapp 5 Meter lang und meiner Meinung nach auch als Alltagsfahrzeug tauglich. Carina hatte früher sogar mal einen. Autos gibt's auf dem Gebrauchtmarkt jede Menge, wir haben ja noch Zeit.


    Am Donnerstag bin ich in Wels auf dem Caravansalon. Gemeinsam mit einem Bruder meiner Frau, der sich einen VW Caddy California gekauft hat und sich dort nach ein bisschen Zubehör umsieht. Er fährt mit dem Auto im Frühjahr in die Türkei. Ganz weit in den Osten bis an die Grenze zu Georgien. Traumreise!

  • Bei uns fing die Bus-Liebe (wie schon an anderer Stelle kurz geschrieben) auch erst mal sacht an. Um in Nordspanien surfen zu können (eher mein Mann) und gleichzeitig meinen Unruhe-Entdecker-Geist zu befriedigen liehen wir uns vor vielen Jahren einen T3 samt Surfbrettern aus, Billigflug nach Santander, Bus abgeholt und los ging's. Der Start für eine neue Liebe und Art des Reisens. Letztlich waren wir drei Mal dort und jedes Mal liehen wir uns einen Bulli, waren von Mal zu Mal gewappneter, was man so alles dabei haben sollte und was so geht und was nicht.

    Es folgten zwei Reisen nach Portugal, wo wir uns einen Fiat Ducato ausliehen und dort auch die Küste entlang fuhren, stehen blieben, wo wir wollten.

    Dann sollte es Norwegen sein, komplett anders als die warmen Gefilde. Wir liehen für teuer Geld einen T5 (damals das neueste Modell) mit Aufstelldach und hatten drei tolle Wochen.

    Alle Reisen verbrachten wir größtenteils frei stehend und nur ab und an ging es mal auf einen Campingplatz.


    Mittlerweile waren wir es allerdings leid, so viel Geld für die Miete auszugeben, ein eigener Bulli musste her und sich schön gerechnet werden. Wir kauften einen bereits ausgebauten T5 von einem, dessen Geschäftmodell es war, Handwerker-Fahrzeuge aufzukaufen und die zu dämmen, filzen und mit Modulmöbeln urlaubsbereit machen. Mit einer 2. Batterie zahlten wir dann 13.500,- Euro. Selbstredend vor Corona. Das Fahrzeug war super für uns und dank der vorher geliehenen Fahrzeuge wussten wir, was wir so wollen und brauchen. Klar, ein Aufstelldach wäre fein gewesen und eine Standheizung sowieso, aber letztlich kann man nur kaufen, was man sich leisten kann und das waren dann also unsere Abstriche. On top musste das dann das Alltags-Fahrzeug meines Mannes sein, damit es sich rechnet. Wie @NoDurian schon schreibt, geht das mit einem Bulli im Großen und Ganzen auch ganz gut, solange man in keine Parkhäuser oder Tiefgaragen fahren muss.

    Das Schätzchen machte uns viele Probleme und Kosten...neues Getriebe, neuer Motor und jedes Mal fragt man sich: lohnt sich das? Da die Alternative aber war, es nicht machen zu lassen und dann keinen Camper mehr zu haben, musste es sich lohnen.


    Als dann 2020 mein Arbeitgeber den hauseigenen Bulli, dieses Mal mit langem Radstand, also 40 cm mehr, für einen Appel und Ei verkaufte (stand immer unterm Dach, Scheckheft-gepflegt, wenige Kilometer, gut gepflegt) erhielten wir (dank Losglück) den Zuschlag. Mein Mann ist handwerklich geschickt, dank Corona und Home Office Zeit kein Problem und so baute maßgeblich er (mit wenigen Handgriffen meinerseits) unseren Bulli aus. Wir wussten ja, was wir brauchen, wie er sein soll, dank der vielen Jahre Bulli-Erfahrung. Viele Fragen sind beim Ausbau zu bedenken, viele Youtube-Videos wurden geguckt und oft ließ ich mich von Insta-Bildern beeinflussen, um dann festzustellen: sieht schön aus ist aber total unpraktikabel. Trennwand raus, Fenster rein (puh, der Moment, wenn die Flex die Seitenwand durchtrennt 8| ), dämmen, filzen, Boden rein (was nehmen wir? welche Optik?) und dann ging es an den Möbelbau. Die größte Herausforderung war das Bett, das klappbar sein sollte, um es schnell zur Liegefläche bzw. zum Sofa umfunktionieren zu können.

    Da wir zwischenzeitlich (Corona und explodierende Preise auf dem Markt) unseren alten Bulli für das Geld verkaufen konnten, für den wir ihn 5 Jahre vorher gekauft hatten), konnten wir aus dem vollen schöpfen und so war eine Standheizung auch noch drin.


    Ich könnte schreiben und schreiben, bewahre mir auch noch was für andere Posts auf :)

    Wichtig ist im Vorfeld sicher die Überlegung: was will ich mit dem Kastenwagen/ Bulli?

    Will ich ihn im Alltag nutzen? dann eher Bulli o.ä. statt Fiat Ducato

    Wohin will ich? Nur in die Wärme und Sonne? Dann ist die Innenausstattung nicht ganz so entscheidend, da man sich ja eher draußen aufhält, dort kocht, lebt und ja fast nur im Bulli schläft.

    Soll es aber doch auch in den Norden/ die Kälte gehen? Dann ist eine Standheizung sicherlich eine überlegenswerte Investition.

    Wie löse ich das Kochen? Koche ich überhaupt viel, gehe ich eher essen?

    Toilette - ja, nein? Viele haben die verschiedensten Lösungen. Ein Portapott ist meist zu groß und nimmt zu viel Platz weg. Trenntoiletten sind gerade sehr angesagt und sehen sogar stylisch aus. Ich kenne aber auch Leute, die einfach einen Eimer mit Tüte nutzen. Wir haben uns gegen jedwede Art von Toilette entschieden, weil wir ungern in der Küche/Wohnzimmer/Schlafzimmer unser Geschäft verrichten wollen, während der Andere 'ne Runde um den Block macht. Allerdings stehen wir, vor allem seit Corona (seitdem ist Freistehen aufgrund der vielen Leute, die das nicht verantwortungsvoll nutzen, sehr oft verboten), meist auf Campingplätzen und haben so die Sanitärgebäude in der Nähe.


    So, bevor ich Romane schreibe, die keiner liest....das unser Einstieg ins Camping-Game.

    Gerne suche ich auch mal Fotos von unserem Bulli raus, wenn es interessiert.

  • Katharina: Da haben wir anscheinend einen sehr ähnlichen Weg, nur sind wir noch gaaanz am Anfang. :)


    Standheizung ist ein absolutes Muss. Es hat jetzt, Mitte Oktober, nur noch knapp über null Grad in der Früh und ich weiß vom Zelten, dass es auch im Sommer eine Qual sein kann, sich morgens aus dem warmen Schlafsack zu schälen. Ich denke, wir würden das Schlafauto von Anfang Mai bis Ende Oktober nutzen wollen, auch in höheren Lagen. Auf unseren Passstraßen gibt's schöne Stellplätze, zuletzt am Loser und auf der Tauplitz gesehen. Da kommt man ohne Standheizung nicht aus.


    Die Preise gehen übrigens gerade wieder runter. Bestimmt nicht auf Vor-Corona-Niveau, aber sowohl bei Neu- als auch Gebrauchtfahrzeugen sind die Verkaufsportale und die Lager voll. Es gibt ja auch viele "Corona-Fahrzeuge", also "Impulskäufe", die getätigt wurden, als die Hotels im Lockdown waren. Wer nicht auf seinem Fahrzeug sitzen bleiben möchte, wird wohl mit dem Preis runtergehen müssen. Auch einige Händler wird's noch erwischen.

  • Trennwand raus, Fenster rein (puh, der Moment, wenn die Flex die Seitenwand durchtrennt 8| ), dämmen, filzen, Boden rein (was nehmen wir? welche Optik?) und dann ging es an den Möbelbau.

    Habt ihr die Trennwand selbst entfernt? Ich hätte Bedenken wegen der strukturelle Belastung des Fahrzeugs...


    Habt ihr Holzboden (holzähnlichen) oder was anders verwendet?


    Habt ihr ein Fenster an der Außenwand eingebaut? Oh Gott, ich habe irgendwo ein Video von sowas gesehen, wo sie auch zeigten, dass teilweise sehr schwierig ist aufgrund von irgendwelchen Streben, usw...


    und so war eine Standheizung auch noch drin.

    Habt ihr die auch selbst eingebaut? Kann mir vorstellen, dass es keine einfache Angelegenheit ist...

  • Habt ihr die Trennwand selbst entfernt? Ich hätte Bedenken wegen der strukturelle Belastung des Fahrzeugs...

    Die Trennwand ist i.d.R. kein Teil, das für die Stabilität des Fahrzeugs notwendig ist. Bei uns in Ö. ist eine "klimadichte" Trennwand (ohne Fenster, fix verbaut) allerdings notwendig, damit das Fahrzeug als LKW gilt. Das bedeutet, wenn man sie entfernt, muss man das Fahrzeug als PKW oder Wohnmobil zulassen und die NoVA nachzahlen.


    Vernünftige Diesel-Standheizungen gibt's um ca. 500 Euro, exklusive Einbau, hier z.B.: KLICK

  • Habt ihr die Trennwand selbst entfernt? Ich hätte Bedenken wegen der strukturelle Belastung des Fahrzeugs...

    Die Trennwand ist i.d.R. kein Teil, das für die Stabilität des Fahrzeugs notwendig ist. Bei uns in Ö. ist eine "klimadichte" Trennwand (ohne Fenster, fix verbaut) allerdings notwendig, damit das Fahrzeug als LKW gilt. Das bedeutet, wenn man sie entfernt, muss man das Fahrzeug als PKW oder Wohnmobil zulassen und die NoVA nachzahlen.


    Vernünftige Diesel-Standheizungen gibt's um ca. 500 Euro, exklusive Einbau, hier z.B.: KLICK

    Ah so, interessant, hätte nie gedacht, dass der Grund für die Trennwand "nur" eine Reglementierung ist... Aber, heißt das, wenn es "umgebaut" wird, muss man die Nachzahlung für all die Jahre bevor es konvertiert wurde, oder nur ab dem Tag des Umbaus?


    Ist die Standheizung mit Kraftstoff betrieben? Ich konnte den Anschluß nicht erkennen, ich bin aber in den Sachen relativ laie...

  • Aber, heißt das, wenn es "umgebaut" wird, muss man die Nachzahlung für all die Jahre bevor es konvertiert wurde, oder nur ab dem Tag des Umbaus?

    In Österreich ist beim Kauf von neuen Kraftfahrzeugen eine zusätzliche Steuer, die sog. Normverbrauchsabgabe, fällig. Die richtet sich nach Verbrauch, Abgaswerten, etc., und kann 7% vom Kaufpreis betragen oder 30%. Das macht WoMo's bei uns nochmal teurer als in D.


    LKW's sind allerdings davon befreit. Wenn man nachträglich die Trennwand entfernt, dann ist das de fakto Steuerhinterziehung. Also besser nachzahlen als später nachzahlen plus Strafe.



    Das ist eine Diesel-Standheizung, also: ja.

  • Die Trennwand haben wir selbst entfernt (wenn ich "wir" sage, meine ich eigentlich immer eher meinen Mann). Das war allerdings relativ easy zu bewerkstelligen und hat keinen Einfluss auf die Stabilität.

    Auch verliert in D ein Auto ohne Trennwand nicht zwangsläufig seine LKW-Zulassung.

    Wir hatten das Auto erst mal weiter als LKW angemeldet, da ja der Umbauprozess auch einige Zeit in Anspruch nahm. Beim Um- und Einbau hatte mein Mann schon darauf geachtet, was der TÜV so haben und sehen will (er ist vorher hin, um mit dem TÜV-Menschen zu sprechen), um das Fahrzeug als Wohnmobil umzuschreiben. Wichtig ist ja, dass man dort eine Schlafmöglichkeit, einen Tisch und eine Kochvorrichtung hat (wobei Letztere nicht fest mit dem Auto verbunden sein muss. Da sollte man aber auf jeden Fall sich vorher schlau machen und mit dem TÜV reden.


    Der Fenster-Einbau war sehr, sehr aufregend, zumal der Kleber und die Dichtmasse am Besten schön trocken und bei gewissen Temperaturen aufgebracht werden soll, wir das aber im Winter gemacht haben. Wir durften in die große Garage eines Freundes und haben dazu den ganzen Tag gebraucht. Im Vorfeld hat mein Mann sich akribisch vorbereitet, alles besorgt, gedanklich tausend Mal durchgespielt und auch ich musste das Youtube-Video des Fensterherstellers 3x gucken, damit ich mitdenken- und ziehen kann. Letztlich hat mittel gut geklappt. Optisch alles fein, aber eines der beiden Fenster war leider doch undicht (weil wir beim Auftragen des Klebers/ der Dichtung einen kleinern Fehler gemacht hatten). Das hat uns dann Carglas behoben. Jetzt ist alles fein.


    Die Standheizung ist dieselbetrieben und kostete inklusive Einbau 1.700,- Euro. Und da gibt es natürlich die unterschiedlichsten Modelle, vom Panda bis zum Benz. Wir haben uns für den Audi entschieden. :)


    Wenn man den Bulli nur in den Sommermonaten braucht (und nicht als Zweitfahrzeug) ist ja vielleicht auch eine Saisonzulassung 'ne Option. Unser ist das ganze Jahr zugelassen, da wir auch durchaus im November und dann meist ab März wieder damit unterwegs sind. Eben nicht nur für Urlaube, sondern auch für Wochenende in der Umgebung.

  • Für uns kam Selbstausbau mangels Werkzeug und Werkstatt bzw. passende Räumlichkeiten für die Arbeiten nicht in Frage, obwohl wir beide handwerklich recht geschickt sind und wir bestimmt sehr viel Spaß dabei gehabt hätten.

    Unseren 6m langen Fiat Ducato hatten wir im September 21 bestellt und mussten 18 Monate darauf warten. Glücklicherweise hatten wir seitens des Herstellers eine Preisgarantie, denn bis zur Auslieferung wäre er nahezu 15.000€ teurer gewesen. Er lag damals preislich da, was wir ausgeben wollten, denn unser beider Ruhestand war in Sicht und wir planten damit in den Sommermonaten unterwegs zu sein ( es sind tatsächlich auch 102 Tage und 15.333 Kilometer geworden).

    Weil wir auch öfter autark stehen wollten, musste zwingend Toilette und Heizung sein und den Luxus einer Satellitenanlage haben wir uns auch gegönnt.

    Wir kennen Camping mit dem Wohnmobil von Reisen in den USA und Neuseeland und somit war die Anschaffung gut überlegt und nach dem ersten Jahr wissen wir, dass es wirklich ganz und gar unser Ding ist. Die Unabhängigkeit zu reisen ist einfach nur toll.

    Zum Glück haben wir einen Platz zum überwintern bei einem Bauern in der Scheune gefunden und freuen uns schon sehr auf die nächste Saison.

  • In Österreich ist beim Kauf von neuen Kraftfahrzeugen eine zusätzliche Steuer, die sog. Normverbrauchsabgabe, fällig. Die richtet sich nach Verbrauch, Abgaswerten, etc., und kann 7% vom Kaufpreis betragen oder 30%. Das macht WoMo's bei uns nochmal teurer als in D.


    LKW's sind allerdings davon befreit. Wenn man nachträglich die Trennwand entfernt, dann ist das de fakto Steuerhinterziehung. Also besser nachzahlen als später nachzahlen plus Strafe.

    :o


    Zahlt man dann 7 bzw 30% des Neupreises oder weil du es gebraucht kaufst, dann nur basiert auf dem Marktpreis des Fzgs?

  • Für uns kam Selbstausbau mangels Werkzeug und Werkstatt bzw. passende Räumlichkeiten für die Arbeiten nicht in Frage, obwohl wir beide handwerklich recht geschickt sind und wir bestimmt sehr viel Spaß dabei gehabt hätten.

    Unseren 6m langen Fiat Ducato hatten wir im September 21 bestellt und mussten 18 Monate darauf warten. Glücklicherweise hatten wir seitens des Herstellers eine Preisgarantie, denn bis zur Auslieferung wäre er nahezu 15.000€ teurer gewesen. Er lag damals preislich da, was wir ausgeben wollten, denn unser beider Ruhestand war in Sicht und wir planten damit in den Sommermonaten unterwegs zu sein ( es sind tatsächlich auch 102 Tage und 15.333 Kilometer geworden).

    Weil wir auch öfter autark stehen wollten, musste zwingend Toilette und Heizung sein und den Luxus einer Satellitenanlage haben wir uns auch gegönnt.

    Wir kennen Camping mit dem Wohnmobil von Reisen in den USA und Neuseeland und somit war die Anschaffung gut überlegt und nach dem ersten Jahr wissen wir, dass es wirklich ganz und gar unser Ding ist. Die Unabhängigkeit zu reisen ist einfach nur toll.

    Zum Glück haben wir einen Platz zum überwintern bei einem Bauern in der Scheune gefunden und freuen uns schon sehr auf die nächste Saison.

    Das ist auch ein wirklich entscheidender Faktor. Bei uns ist klar, wir nutzen das Auto am Wochenende mal oder maximal 3 Wochen. Wenn wir aber in Rente gingen (was noch etwas dauert) und wir planen würden, damit länger unterwegs zu sein, würden wir auf jeden Fall auch ein größeres (aber nicht zu großes) Fahrzeug kaufen und dann wären Toilette und Dusche und was gemütliches zum sitzen auf jeden Fall absolute "Musts".

  • Zahlt man dann 7 bzw 30% des Neupreises

    Genau! Wird beim VW T5 mit 84 PS erträglich sein, beim großen Campervan mit 200 PS, der ohnehin schon teuer ist, wird's dann fast unbezahlbar. Der NoVA-Höchststeuersatz beträgt 50%


    Für uns kam Selbstausbau mangels Werkzeug und Werkstatt bzw. passende Räumlichkeiten für die Arbeiten nicht in Frage,

    Ich trau mir zu, den Innenraum zu dämmen und zu filzen, Boden zu legen und eine Lichterkette zu montieren. :P Den Rest muss jemand machen, der's kann. Überhaupt, wenn's um Elektrik geht. Da gibt's Unternehmen, die sich auf sowas spezialisiert haben, in Ösiland z.B. die Firma Schlafwagen. Oder wir kaufen eben einen, der schon ausgebaut ist.

  • Wir sind grad mit einem geliehenen Selbstbaucamper in Griechenland.

    Wir haben das auch wegen unseres Hundes gemacht. Zuerst musst du bedenken, dass Türkei und alle Nicht-EU-Länder mit Hund nicht so einfach zu bereisen sind. EU ist einfach, da reicht der Heimtierausweis und eine gültige Tollwutimpfung.

    Daher hiess es für uns, über Ungarn, Rumänien und Bulgarien zu fahren. So werden wir ab Sonntag auch zurück fahren.

    Wir haben das zu ersten Mal gemacht und inzwischen einige Erfahrungen gesammelt. Wir haben einen ausgebauten Sprinter, der aber weder Toi noch Dusche hat.

    So würde ich in Zukunft auf Toi, Dusche und Gasheizung Wert legen. Wir haben jetzt schon einige Male autark gestanden, aber immer nur der Eimer mit Deckel ist nicht das Wahre. Man muss ihn auch immer wegräumen. Beim nächsten Mal würden wir gern öfter autark stehen. Auch wenn es nicht überall erlaubt ist, zumindest jetzt im Oktober interessiert es Niemanden mehr. Aber ohne richtige Toi und ohne Gasheizung macht das keinen Spass. Zumindest früh ist es doch schon kalt, und trotz Dämmung kühlt das Auto aus. Und bei Regen bekommst du ohne Heizung nichts trocken.

    Ansonsten ist der Blick aus dem Bett schon Klasse.

  • Zuerst musst du bedenken, dass Türkei und alle Nicht-EU-Länder mit Hund nicht so einfach zu bereisen sind.

    Bezüglich Türkei hab ich mich schon erkundigt, das ist recht unkompliziert. Kurz vor der Wiedereinreise in die EU muss man zum Tierarzt.


    Was eher meine Sorge ist: Kann ich mich dort mit Hund frei bewegen, oder schauen mich alle komisch an? Darf ich in Restaurants? Wie schaut's mit Streunern aus? Ich denke, je weiter man sich Richtung Osten bewegt und je weiter man von Touristengebieten wegkommt, desto schwieriger könnte das werden.


    Der Ausblick ist klasse!

  • Wie es in der Türkei mit Streunern ist, weiss ich nicht. Aber sowohl in Rumänien als auch Bulgarien und Griechenland gibt es auch viele Strassenhunde (am meisten in Griechenland), die sind aber alle sehr entspannt. Wir hatten unseren jetzt immer überall mit und haben nur positive Resonanz von den Menschen erfahren. Die Strassenhunde scheuchen wir weg von ihm, das funktioniert einfach. Unser Hund ist aber auch sehr entspannt und hat kein Interesse an anderen Hunden. Und er kann auch gut mit Katzen, davon laufen auch viele rum.

    In Restaurants hatten wir noch nie Probleme, einmal durften wir ihn nicht mitnehmen, da blieb er eben im Auto. Aber jetzt im Oktober kann er auch auf Wanderungen in Nationalparks mit oder auch an den Strand.

  • In Restaurants hatten wir noch nie Probleme

    Türkei könnte da etwas spezieller sein. Da sind Hunde nicht unbedingt Teil des menschlichen Alltags. Hab schon gelesen, dass sich ein Moslem einer rituellen Waschung unterziehen muss, wenn er einen Hund anfasst. Aber da werden wir uns rechtzeitig schlau machen. Das ist eh Zukunftsmusik.

  • Wir sind seit etwa 5 Jahren im Bulli unterwegs, mit Aufstelldach, wir schlafen aber unten. Da wir ab und zu autark stehen wollen haben wir eine Falttoilette (Bivvy Loo) die wir sehr praktisch finden, da sie bei Nichtgebrauch wenig Platz wegnimmt. Wir haben uns ein Ausziehbett gebaut, da wir das Auto (Multivan) auch im normalen Leben verwenden.

    Unsere 40l Kühlbox hängt an einer Zweitbatterie und ermöglicht viel Freiheit und kalte Getränke…

    Wenn Ihr selbst ausbauen wollt kann ich Euch das Tx Board forum empfehlen.

  • Was mir noch einfällt. Wir würden darauf achten, dass wir ein Auto mit max. 3,5 t Gesamtgewicht nehmen. Unsere Bekannten, mit denen wir unterwegs sind, haben ein schwereres WoMo. Das sind Dinge wie Maut kompliziert (in Bulgarien musst du das immer für 1 Tag kaufen und daher wissen, wo du schläfst, das gilt immer nur 24 h) und teilweise extrem teuer (z.B. in Österreich).

  • Wir sind seit etwa 5 Jahren im Bulli unterwegs, mit Aufstelldach, wir schlafen aber unten. Da wir ab und zu autark stehen wollen haben wir eine Falttoilette (Bivvy Loo) die wir sehr praktisch finden, da sie bei Nichtgebrauch wenig Platz wegnimmt. Wir haben uns ein Ausziehbett gebaut, da wir das Auto (Multivan) auch im normalen Leben verwenden.

    Unsere 40l Kühlbox hängt an einer Zweitbatterie und ermöglicht viel Freiheit und kalte Getränke…

    Wenn Ihr selbst ausbauen wollt kann ich Euch das Tx Board forum empfehlen.

    Und direkt habe ich das Bivvy Loo gegoogelt. Da es nicht mehr weiter produziert wird, habe ich es jetzt für 50,- Euro ergattern können. Wenn es das hält, was es verspricht, wären wir jetzt für Notfälle gewappnet.

    Vielen Dank für den Tipp!