Hallo,
nun sind wir also wieder daheim … - Schade, denn wir hatten eine sehr interessante und auch schöne Zeit, wenn die Reiserei auch manchmal etwas anstrengend war.
Noch ist mein Kopf voller Bilder und Erinnerungen, aber auch offener Fragen, alles noch ein bisschen durcheinander.
Wenn ich die Augen schließe und einiges davon Revue passieren lasse, sehe ich Betel kauende/spuckende Männer in langen Longyis,
Frauen und Kinder mit gelber Thanakha-Paste im Gesicht,
ratternde Ochsenkarren auf staubigen Pisten,
rot gewandete Mönche mit ihren runden Kalebassen in den Armen,
einsame Berglandschaften, aus denen in strahlendem Weiß immer wieder Pagoden herausblitzen, als seien es kleine Zähne Buddhas …
Ich sehe Männer, Frauen, Kinder am Straßenrand, wie sie nahezu ohne Werkzeug versuchen, in mühevoller Arbeit die Straße zu erneuern. Ihren Gesichtern entspringt (verständlicherweise) alles andere als Begeisterung und man fragt sich, wie viel Zwang hinter dieser Arbeit stecken mag …
Ich sehe einfache bis ärmliche, von Müll umgebene Hütten, offene Kloake, räudige Hunde, Ratten, daneben einen Essensstand …;
eine alte Frau sitzt vor einer Pagode im Straßenstaub und rupft einen toten Spatz …
Verglichen mit dem benachbarten Thailand ist in Myanmar vieles noch sehr rudimentär, es fehlt an allen Ecken und Enden an so vielem.
So muss z.B. die elektrische Stromversorgung vielerorts durch laut ratternde Generatoren unterstützt werden, mit Stromausfällen und Spannungsschwankungen muss stets gerechnet werden und der Zustand der Straßen ist weitgehend erbärmlich: Viel zu schmal, kaum bzw. nicht (mehr) vorhandene Teerdecke, unzählige Schlaglöcher. Für einen 4WD kein Problem, doch gibt es im Land so gut wie keine. So schlichen bzw. hoppelten wir in alten Toyota Corollas (etwa aus den 80ern) durchs Land, wobei kilometermäßig nicht allzu große Etappen zu Tagesreisen wurden (Inle-See – Mandalay: 10 Stunden; Bagan – Pyay: dito; Pyay – Ngapali: 9 Stunden). Da es manchenorts auch nicht so viele Taxen/Fahrer zu geben scheint, ist so ein spontanes „Hopping-Reisen“, wie wir es gerne machen, auch manchmal nicht so einfach, v.a. aber ist es vergleichsweise teuer.
Was uns übrigens bezüglich der Touristen-Klientel gleich schon im Flieger nach Yangon aufgefallen ist: Der typische Myanmar-Besucher ist etwa um die 60 und hat eine pauschale Rundreise inkl. Strandtage in Ngapali gebucht. Viele wirkten schon sehr interessiert an Land & Kultur, doch bei etlichen gewann man stark den Eindruck, dass sie einfach ein „exotisches“ Urlaubsland für daheim zum Angeben und Sich-cool-Vorkommen gesucht hatten. Wenn man dann so Sprüche mitbekommt, dass man im (gehobenen) Hotel XY in Ngapali unmöglich den Standard-Room nehmen könne, sondern schon die Suite nehmen müsse, hat man schon genug gehört … Derartige Prioritäten wirken in Myanmar irgendwie noch mehr fehl am Platz als anderswo.
Der Strand von Ngapali ist übrigens schon sehr schön – aber nicht einzigartig, Thailand kann da locker mithalten. Was uns nicht gefiel ist, dass es so ein bewusst gewolltes „high-End“-Preissegment ist, das letztendlich jedoch nicht viele Möglichkeiten bietet. - Aber das Seafood schmeckt sehr gut! (die hiesige Küche war ansonsten leider gar nicht unser Ding).
Yangon und Mandalay fanden wir, wie im Live-Reisebericht bereits erwähnt, eher enttäuschend. Länger als 1 (Yangon) bis 2 Tage (Mandalay & Umgebung) muss man sich dort nicht aufhalten. Dafür aber haben uns Inle-See, Shan-Berge und Bagan umso mehr gefallen!
Ja, das war’s so zusammenfassend an Eindrücken und Gedanken. Halte mich momentan auch noch ganz wacker bezüglich Jet-lag .
Wenn eine Auswahl an Fotos auf der h-page so weit ist, gebe ich Bescheid.