... - Nein, nicht die schreckliche TV-Serie ist gemeint, sondern einfach nur die Stadt!!!
Wir sind zurück aus Berlin und es war super!!! - trotz lediglich sub-optimalem Wetter, aber immerhin noch Glück im Unglück gehabt!
Ich hatte in all den Jahren quasi vergessen, wie toll diese Stadt doch ist, jetzt hat sie mich aber im Handumdrehen wieder in ihren Bann gezogen!
Und es hat sich seit dem letzten Besuch natürlich unglaublich viel getan in Berlin, nicht nur während der letzten x Jahre (ich kannte den Potsdamer Platz z.B. noch als leeren, teilweise rechtsfreien und von "Autonomen" belagerten Raum an der Mauer), sondern auch in den vergangenen paar Jährchen, was wir an unseren von Bekannten geliehenen Reiseführern von 2004 merkten: Da war schon mal die Rede von halb verfallenen Häusern, die de facto aber mittlerweile renoviert sind - schade, ich mag ja gerne so ein bißchen die verfallenen Sachen
Andererseits sind neu hergerichtete Altbaufassaden natürlich auch etwas sehr Schönes! :-).
Im Folgenden ein paar Eindrücke von unserem verlängerten Berlin-WE, wie sie mir grad so spontan einfallen -
mehr Bilder wird es die Tage noch auch auf unsrer Homepage geben:
Wir hatten ja - wie bereits erwähnt - kein Hotelzimmer, sondern ein kleines Appartment gemietet - was eine goldrichtige Entscheidung war, denn es war total schnuckelig: Hohe Decken, knarzender Parkettboden, Wohn-/Schlafzimmer mit Bett, Sesseln, kleinem Tisch, Fernseher, Schrank und Regal eingerichtet (alles mit einem Hauch von Afrika), dazu eine kleine Küche mit allem, was man da so braucht inkl. Platz für 2 Personen zum Sitzen & Essen und schließlich ein kleines Bad mit Dusche etc.
Das Ganze befand sich im 2. Stock eines schönen Altbaus und zum Hinterhof hinaus, also Ruhe pur mitten in der Großstadt, einfach wunderbar!
Die Lage in der Görlitzer Straße am Görlitzer Park mitten im Kreuzberger Kiez hatten wir deswegen gewählt, weil wir in einer Gegend wohnen wollten, in der wir fußläufig interessante Kneipen, Cafés und Restaurants erreichen können und wo man gut an den ÖPNV angebunden ist - und dafür war es perfekt!
Insbesondere in der Oranienstraße findet man zahlreiche Ausgehmöglichkeiten, nette Berliner Kneipen, wo man sich das Rauchen nicht verbieten lässt und wo man auch lecker essen kann, z.B. im Amrit (indisch) & Mirchi (Singapore), die irgendwie zusammen gehören und von ihrem Äußeren original auch so in Thailand stehen könnten (draußen großer Buddha, Bambuszaun um die Terrasse, viel buntes Licht an der Außenfassade): http://www.amrit.de
Jedenfalls haben wir dort (im "Mirchi") traumhaft gegessen, "leider" den "Fehler" gemacht, auch eine Vorspeise zu bestellen... Die war zwar super lecker, aber so riesig... - ich war danach schon randvoll... und dann kam die Hauptspeise... und die war noch leckerer - die Soße, unbeschreiblich, ein Traum, das konnte man nicht stehen lassen, also tapfer weiter gegessen... puh...
Das/die Restaurant/s sind also sehr zu empfehlen, aber mehrere Gänge nur bei sehr großem Hunger!
Ach ja: Und das Ganze gab's für unter 50,- € zu zweit inkl. Getränken!
Eine sehr nette Kneipe ein paar Schritte weiter ist z.B. der "Elefant" am Heinrichplatz, welcher quasi ausschließlich von Kneipen umgeben ist: http://www.zum-elefanten.de
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Eine interessante Sehenswürdigkeit, die ebenfalls fußläufig vom Görlitzer Park aus erreichbar ist, ist die so genannte "East Side Gallery", der mit 1,3 km längste noch bestehende Abschnitt der Berliner Mauer: http://www.eastsidegallery.com/deutsche.htm
Hier bekommt man noch so ein bißchen einen Eindruck davon, wie das war, als West-Berlin noch von der Mauer umschlossen war. Und natürlich gibt es viele bunte Graffitis zu sehen - viele davon leider mittlerweile abgebröckelt oder übersprayt, das soll aber renoviert werden, sobald genug Geld dafür gesammelt ist (die Stadt Berlin bietet da wohl wenig Unterstützung).
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Schön fand ich, dass es das gute, alte und kultige "Tacheles" in der Oranienburger Straße noch gibt (das aber auch ständig um Gelder und ums Überleben kämpft): http://www.berlin.de/orte/sehenswuerdigkeiten/tacheles
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Besonders gefallen haben uns v.a. auch die Hackeschen Höfe sowie der "Prenzelberg", dort insbesondere der Kiez um den Kollwitzplatz, wo es eine hervorragende Auswahl an Kneipen, Cafés und Restaurants gibt - letztere oft zu unglaublich günstigen Preisen.
Besonders zu empfehlen ist das afrikanische Restaurant "Savanna" - wo man nicht nur das leckere südafrikanische "Savannah Cider" bekommt, sondern auch z.B. Kudu, Zebra oder Springbock vom Grill probieren kann: http://www.savanna-berlin.de
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Die Gourmet-Etage des KaDeWe hat uns etwas enttäuscht. Klar, das Angebot ist toll und vom Feinsten (ebenso natürlich die Preise), aber wir hatten uns eher kleine Häppchen zum hier und da probieren vorgesetllt, eine vollwertige Mahlzeit wollten wir dort nicht essen. Wenn wir schon auf hohem Niveau essen, dann möchten wir dazu auch ein entsprechendes Ambiente, also keine Kaufhaus-Atmosphäre mit engen Tischchen, an denen so viel Volk vorbeiströmt.
Um etliches besser gefiel es uns in den Galeries LaFayette, die ebenfalls einen Gourmetbereich haben, natürlich dann nur französische Küche. Dort geht es etwas gediegener zu und es gibt auch ein paar wirkliche kleine Amuse-Gueules wie z.B. eine kleine Terrine Bouillabaisse oder ganz klein und einfach ein Portiönchen von 2 Austern (zu 1,50 €).
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Einmal in den Reichstag bzw. dessen gläserne Dachkuppel zu kommen blieb uns leider verwehrt:
3x sind wir dran vorbei gegangen, aber die Warteschlange war jedes Mal sowas von lang (geschätzte 2 Stunden Wartezeit), dass wir es sein ließen.
Schade - aber da wir uns einig sind, dass wir diesmal nicht mehr so viel Zeit bis zum nächsten Berlin-Besuch verstreichen lassen werden, versuchen wir es halt beim nächsten Mal. Den Louvre hab ich auch erst beim 4. Mal Paris besucht, sei's drum.
Die neuen Regierungsbauten neben dem Reichstag sind so lala: Viel Beton, Grautöne, Kälte, kaum was Grünes. Nur die große "Waschmaschine" ist irgendwie lustig.
Ebenso strahlt auch der mitten im Nirgendwo gelegene neue Hauptbahnhof irgendwie nur Kühle aus, wenn auch eine gläserne. Ist architektonisch zwar teilweise schon beeindruckend, innen wie außen, doch wenig zweckmäßig: Zu große Aussparungen nehmen zu viel Raum und erzeugen unnötiges Menschengedränge, zu wenig Sitzgelegenheiten und ähnlich wie im Kölner Hbf unverschämte Toilettennutzungsgebühren. Aber immerhin ist uns nichts von der Fassade auf den Kopf gefallen, was ja in Berlin durchaus schon mal passieren kann.
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Ach ja, und nicht zuletzt der 3. Oktober:
Wir waren ja u.a. auch am Tag der Deutschen Einheit in Berlin, was uns einerseits ein Straßenfest mit Musik und allem Drum und Dran am Brandenburger Tor bescherte, andererseits war dadurch auch leider wieder mal kein Blick durch das Tor möglich: Hatte damals die Mauer den Durchblick versperrt war es jetzt diese olle Riesenleinwand... *grummel*
- ich sag's ja: Wir müssen einfach bald wieder nach Berlin kommen!