Impfungen

  • Hallo Zusammen,


    mir ist klar, dass dieses Forum keine Impfberatung ersetzen kann/soll/darf. Dennoch würde ich gerne in die Runde fragen, wie Ihr zum Thema impfen steht und welche Erfahrungen Ihr mit eben diesen gemacht habt. Damit meine ich jetzt nicht die 08/15 Impfungen, die eh jeder haben sollte, also MMR, Tetanus, Polio usw. Ach ja, bezogen auf eine Reisezeit im Februar in den Regionen: Rangoon, Inle Lake, Mandalay, Bagan und Ngapali beach.


    - Hep A+B (mE muss)
    - Jap. Enzephalitis (Hauptrisiko von Mai bis Oktober)


    - Tollwut??? Wie ist hier die Erfahrung von Euch vor Ort, Eure Einschätzung?


    Danke schon mal und Grüße in die Runde, Ralf!

  • mir ist klar, dass dieses Forum keine Impfberatung ersetzen kann/soll/darf.

    Eben!


    Deshalb also nur meine ganz persönliche Sicht der Dinge:


    Ich lasse mich gegen alle Krankheiten impfen, die via verunreinigtes Trinkwasser und kontaminierte Nahrungsmittel übertragen werden können, da ich bis auf ganz wenige Ausnahmen, z.B. Tiết canh (vietnam. Blutsuppe), alles kosten möchte und ich auch Eiswürfel zu mir nehme, die mit einer Machete von einem riesigen Block geschlagen werden.


    Dafür reicht mir bei Krankheiten, die durch Stechmücken übertragen werden, der mechanische Schutz (lange Kleidung, DEET-haltiges Repellent.


    Tollwutimpfung hatte ich lange nicht. Ich mache aber um Affen einen großen Bogen und muss auch nicht jeden Hund streicheln oder Squirrels füttern. Seit letztem Jahr hab ich eine Tollwutimpfung, weil ich drei Monate lang in SO-Asien unterwegs war. Je länger man sich in einem Risikogebiet aufhält und je entlegener das Gebiet ist, desto sinnvoller die Impfung. Lass Dir mal erklären, wie sich im Falle eines Tierbisses die Prozedur zwischen geimpften und nicht geimpften Personen unterscheidet. Von einem Profi (Tropeninstitut, reisemediz. Beratungsstelle).

  • Danke für Deine Sicht der Dinge. Ich bin ja auch sehr experimentierfreudig was die Nahrungsmittel angeht, aber nicht ganz so risikobereit.


    Hast Du Erfahrungen mit der "Tierwelt"? Keiner von uns wird Hunde streicheln, Affen füttern etc. Aber ein Restrisiko besteht ja immer, selbst wenn man (versucht) einen Bogen um Tiere zu machen.


    Beratungstermin ist noch im November.

  • Auf jeden Fall die Krankenkasse fragen, ob sie die Kosten übernimmt. Die TK zahlt z. Bsp. fast alle Reiseimpfungen sofern für das Gebiet empfohlen. Die zahlen z. Bsp. auch Malerone als Standby Medikation (Mitnahme für alle Fälle).
    Im Großen und Ganzen gebe ich ND Recht, wobei ich schon lange gegen Tollwut geimpft bin und mich bei Malaria an die WHO-Empfehlungen halte.
    Ein ganz guter Ratgeber ist die Seite Fit for Travel, die es auch als App gibt. Beachten sollte man aber, dass die von der Pharmaindustrie betrieben wird.


    Peter

  • Hi,


    und falls noch jemand Tipps für seine nächste Bypass-OP braucht ... immer raus damit. Wir haben für alle Eventualitäten immer totsichere Ratschläge.


    ;(
    HaPe

  • Ich stimme zu, dass Ratschlaege bezgl. Impfungen in Foren keinen Sinn machen.
    Ich moechte aber doch unsere Erfahrung bezgl. Tollwutimpfung weiter geben. Da wir oft nach Afrika/Asien reisen, haben wir auf Empfehlung des Tropeninstituts die Tollwutimpfung gemacht. Wir dachten auch immer, das sei etwas ueberfluessig, da wir uns keinen Tieren naehern.
    Im 2013 sind wir nach Uganda gereist. In der ersten Ferienwoche haben wir eine Faehre auf dem Victoriasee genommen. Am Hafen kam ploetzlich ein (streunender?) Hund angerannt, ist an mir hochgesprungen und hat mit seinen Krallen mein Handgelenk gekratzt. Es hat etwas geblutet.
    Ein Anruf beim Tropeninstitut in der Schweiz hat unsere Befuerchtungen bestaetigt: Es braucht keinen Biss fuer eine Uebertragung. Wenn der Hund Tollwut hat, seine Krallen leckt und dann damit jemanden kratzt, reicht das...
    Wir waren mittlerweile in Jinja, ca. 3-4 Stunden noerdlich von Kampala. Da ich bereits geimpft war (3 Dosen sind notwendig), hatte ich 24 Stunden Zeit, um eine Dosis der Tollwutimpfung zu erhalten. Ich habe dann zwei Impfdosen erhalten, jeweils eine Dosis an Tag 1 und eine Dosis am Tag 3. Wir mussten also drei Tage in Kampala verbringen. Haette ich die prophylaktische Impfung nicht gehabt, haette ich das lange Impfschema (ca. 5-6 Dosen) machen muessen und ausserdem eine passive Immunisierung -> mind. 2 Wochen Aufenthalt in Kampala, der Urlaub waere vorbei gewesen. Auch wenn man geimpft ist, muss man also bei einem Tollwutverdacht noch nachimpfen. Man hat jedoch mehr Zeit und ein viel kuerzeres Impfschema.


    Mit dem Bericht wollte ich nur aufzeigen, wie schnell es manchmal gehen kann...
    Ich wuerde mich unbedingt noch reisemedizinisch (z. Bsp. beim Tropenistitut) beraten lassen. Ich finde das bei Reisen in Laender wie Myanmar (insbesondere mit Kindern) extrem wichtig!

  • Danke Piratin, genau darum geht es mir, um persönliche Erfahrungen. Auf "Laien" verlasse ich mich nicht, weder in Foren noch in Selbsthilfegruppen. Ansonsten hätte ich wohl kaum einen Termin bei einem Reisemediziner.


    Es ging mir von Anfang an um persönliche Erfahrungen bezüglich des Kontakts mit Tieren.


    Vielleicht war ich früher (vor den Kindern) etwas blauäugig unterwegs. Über Tollwut hatte ich mir nie Gedanken gemacht, weder in Nepal noch in Indien. Inzwischen sehe ich das etwas anders. Klar kann man nach Bangkok fliegen, aber das lässt sich uU nicht innert 1-2 Tagen realisieren. Deshalb gilt es abzuwägen. Von meiner Hausärztin habe ich bereits mitbekommen, dass die Impfung nicht unbedingt immer gut verträglich sein muss, auch wenn das eher selten ist. Ich werde die Beratung abwarten und dann entscheiden, tendiere aber zur Impfung.


    Danke Dir für Deinen Bericht :thumbup:


    LG Ralf

  • Ich verlasse mich nicht auf die Empfehlungen von Laien im Internet, aber auch nicht auf die von Reisemedizinern, die sich in D hauptsächlich den Empfehlungen des RKI (Robert-Koch-Institut) anschließen.


    Ein bissl Wissen hab ich selbst und "nur" für eine Myanmar-Reise zu diesen doch touristisch geprägten Orten würde ich mich nicht gegen Tollwut oder Encephalitis impfen lassen.


    Ich habe beide Impfungen sehr gut vertragen, aber da ging es um ganz andere Ziele.


    Morgen gehe ich zur Cholera-Auffrischung ;)

  • Hi,


    und falls noch jemand Tipps für seine nächste Bypass-OP braucht ... immer raus damit. Wir haben für alle Eventualitäten immer totsichere Ratschläge.


    ;(
    HaPe

    HaPe, sei doch nicht so streng ;)
    Ich stell ja auch oft genug Fragen bzw. mache Bemerkungen, die für Dich als Profi nur haaresträubend sein müssen!


    Aber zum Thema Bypass könnte ich tatsächlich was produktives beitragen :)

  • 1.) Ich lasse mich gegen alle Krankheiten impfen, die via verunreinigtes Trinkwasser und kontaminierte Nahrungsmittel übertragen werden können, da ich bis auf ganz wenige Ausnahmen, z.B. Tiết canh (vietnam. Blutsuppe), alles kosten möchte und ich auch Eiswürfel zu mir nehme, die mit einer Machete von einem riesigen Block geschlagen werden.
    2.) Tollwutimpfung hatte ich lange nicht. Ich mache aber um Affen einen großen Bogen und muss auch nicht jeden Hund streicheln oder Squirrels füttern. Seit letztem Jahr hab ich eine Tollwutimpfung, weil ich drei Monate lang in SO-Asien unterwegs war. Je länger man sich in einem Risikogebiet aufhält und je entlegener das Gebiet ist, desto sinnvoller die Impfung. Lass Dir mal erklären, wie sich im Falle eines Tierbisses die Prozedur zwischen geimpften und nicht geimpften Personen unterscheidet. Von einem Profi (Tropeninstitut, reisemediz. Beratungsstelle).

    Hallo.


    Zu 1.)
    Kann man sich gegen alle Krankheiten impfen lassen, die via verunreinigtes Trinkwasser und kontaminierte Nahrungsmittel übertragen werden können ? Ich lasse mich zB auch gegen Typhus und Hepatitis E impfen, glaube aber nicht, dass ich damit alle Risiken abgedeckt habe. Hier ein trauriges Beispiel .. :


    Vor einiger Zeit flog ein Freund von mir, ich kenne ihn aus einem Forum, mit seiner Frau nach Südbali. Dort blieben sie nur 3 oder 4 Tage, da es Familienprobleme in Deutschland gab. Wieder in Deutschland, wurde die Frau nach einigen Wochen krank. Der Krankheitsverlauf verschlechterte sich nach einigen Wochen drastisch. Es folgten Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte, viele Laboruntersuchungen, man war im Tropeninstitut usw. Obwohl die Frau auf einen Asienaufenthalt hinwies, erkannte man den Grund der Erkrankungen nicht. Schließlich hing sie am Tropf und eine Fortbewegung war nur noch mit einem Rollstuhl möglich. Schließlich verstarb die Frau.


    Eine Autopsie und die Rückverfolgung ( Inkubationszeit ) der Erkrankung brachten Klärung. Obwohl mein Chatfreund mit seine Frau nur in sehr guten Restaurants in Südbali gegessen hatten, bestellte sich die Frau einen rohen Salat. Nach den Recherchen mußte sich die Frau einen Parasiten eingefangen haben, welcher nur in Asien vorkommt.


    Somit halte ich es im Urlaub immer mit .. :


    " cook it, peel it, or forget it .. " Ich esse kein Speiseeis und nehme Abstand von Eiswürfeln. Wasser oder Getränke nehme ich nur aus gekapselten Flaschen zu mir. Ausnahmen sind Kaffee und Tee, dessen Wasser abgekocht wurde.


    Zu Punkt 2 von ND. Auch ich mache immer einen großen Bogen um alle Tiere. Trotzdem kann man schnell einen blutenden Kratzer eines Tieres bekommen ( siehe den Beitrag von Piratin, dem ich mich anschließe ).


    Folgendes passierte im Juni dieses Jahres in Ostbali in einem balinesischen Restaurant, wo ich mit meiner "balinesischen Tochter" zum Abendessen war ..


    Eine Katze schlich um die Beine der Besucher des Restaurants herum. Wahrscheinlich passte es der Katze nicht, dass sie nichts von den Besuchern abbekam, und so wurde meine "balinesische Tochter" an der Wade blutig gekratzt. Es folgten einige Arztbesuche. Leider war das Tollwutserum in den Kliniken in denen wir waren, nicht sofort verfügbar.


    Wie Angelika auch, informiere ich mich zum Impfthema aus verschiedenen Quellen.


    MfG .. Surya

    Ein Lächeln sagt oft mehr als tausend Worte ... (Mir hat das oft auf Bali geholfen).

  • Es reicht schon, wenn der Körper die Keime und die Bakterien im Urlaubsland nicht erkennt und mit heftiger Diarrhoe reagiert. Schnell versaut man sich einige Urlaubstage. Da muß man sich nicht gleich eine Ruhr, Cholera, Typhus .. einhandeln. Dabei muß man doch nur die Grundregeln beachten. Deshalb würde ich zB nie irgendwelche Eiswürfel, in welcher Form auch immer, zu mir nehmen.


    Ich würde zB nie das Speiseis verzehren, welches auf der Strasse verkauft wird.

  • "entgangene Urlaubsfreude"

    Gerne würde ich zB "es campur" auf Bali essen. Bisher habe ich es unterlassen. Da stehen wenige Minuten Genußfreude einige Zeit mögliche Krankheit gegenüber.


    Jeder muss selber wissen was er tut ..

    Ein Lächeln sagt oft mehr als tausend Worte ... (Mir hat das oft auf Bali geholfen).

  • Mit Krankheiten ist es wie mit vielen anderen Sachen, manchmal kommen sie wie angeflogen, manche Menschen aber verschonen sie. So kann ein gut Durchgeimpfter sich in einem guten Restaurant Keime einfangen und ein Nichtgeimpfter hat einfach Glück und es passiert nichts.


    Früher bin ich NIE mit diversen Fluggesellschaften geflogen, weil ich zuviel wusste, heute sehe ich auch das gelassener, es ist nicht jeder Pilot schlecht ausgebildet und betrunken und das Flugzeug schlecht gewartet.


    Eigentlich ist das ein Sommerlochthema. :P


    Viele Grüße
    Petra