Slowenien - Bosnien - Kroatien mit dem Motorrad

Hallo Fories,

am 15.09. ist es nun soweit. Wir werden mit dem Motorrad zuerst den Autoreisezug von HH nach Villach nehmen, von dort durch Slowenien und ein Stück Kroatien nach Bosnien fahren. In Banja Luka werden wir auf einen ehemaligen Arbeitskollegen treffen und mit ihm durch Bosnien reisen.

Irgendwann durchqueren wir Mostar und fahren auf Dubrovnik zu. Dort planen wir mindestens zwei, vielleicht drei Übernachtungen ein, weil wir einen Abstecher nach Montenegro machen wollen. Wir werden die Straßenbeschaffenheit im Land testen und sehen, ob es für einen nächsten Moppedurlaub taugt.

Von Dubrovnik geht es dann an die Makarska Riviera in den Ort Brela. Dort treffen wir eine Wienerin wieder, die schon seit jüngster Kindheit in Kroatien und seit 30 Jahren in Brela urlaubt und die wir im letzten Jahr dort kennen gelernt haben. Sie ist ein echtes Unikum und hat uns sehr beeindruckt.

Danach geht es an die Plitwitzer Seen und durch die slowenischen Alpen zurück nach Villach und wieder mit dem Zug nach HH.

Ich habe mich noch nicht viel vorbereitet, weil ich viele meiner letzten Reisen durch die Krankheiten meiner alten Hunde noch in letzter Minute absagen mußte. Seitdem bin ich da etwas geschädigt und fange erst kurz vorher an zu lesen und zu planen. Bei einem Motorradurlaub ist das aber auch nicht so schlimm, denn es gilt ja: der Weg ist das Ziel.

Falls es also noch Tipps gibt, nur her damit.

Liebe Margarete, gerne höre ich Deine Unterkunftstipps für Dubrovnik und Pag. In die großen Städte werden wir nicht fahren, weil mein Freund sich da nicht so gerne mit Motorrad durch den Verkehr kämpft. Er fährt mit Handschaltung, Fußkupplung und nur einer Bremse und da ist das Stopp and Go gar nix.
Also wir übernachten ohne große Ansprüche, entweder Hotel oder Pension, aber mit Frühstück und Garage bzw. Unterstellmöglichkeit für die Moppeds.

Von Bled habe ich schon gehört, aber noch nichts nachgelesen, dafür einen kleinen Film auf den Seiten des Tourismusverbandes gesehen. Das fand ich schon klasse.

Hallo Petra,

also Albanien trauen wir uns nicht, muss ich ehrlich gestehen. Ich kann das nicht sachlich begründen, ist mehr ein ungutes Gefühl dem Land gegenüber. Da werden wir unsere Moppeds also erst einmal nicht fahren lassen

Guten Morgen,

es hat also tatsächlich geklappt.....ich habe gestern meine Hunde abgegeben und wir sind schon in Hamburg, wo wir ja nachher in den Autoreisezug steigen. Das Wetter hier ist gut, sonnig, blauer Himmel....läd richtig zu einer Urlaubsfahrt ein.

Da ich immer noch kein Technikfreak bin, werdet Ihr von unterwegs nichts hören oder sehen. Ich berichte dann irgendwann nach dem 02.10.

Schönen Sonntag,
Anja (die hier grinsend beim Tee sitzt, weil endlich Urlaub ist!!!)

Guten Morgen,

wie immer hat es bei mir etwas länger gedauert, bis ich nun dazu komme, hier einen kleinen Reisebericht einzustellen.

Nachdem wir mit dem Autoreisezug in Villach angekommen sind, strahlte die Sonne vom Himmel und wir haben gleich erst einmal den Wurzenpass überquert und sind nach Bled in Slowenien gefahren. Dort haben wir gefrühstückt, bevor wir runter an den Bohinjsko Jezero gefahren sind. Eine Traumstraße und eine unglaubliche Gegend. Wir haben uns dann über den Bohinjsko Sedlo (1.277) gewagt. Die Straßen waren eng, gar nicht so schlecht, aber vor allem LEER. Kein Auto kam uns auf unzähligen kurvigen Kilometern entgegen. Ein Traum. Kreuz und quer sind wir dann bis Dolenjske Toplice (bei Novo Mesto) gefahren. Ein Kurort, klein, aber interessant. Wir haben in einer Pension gewohnt und in einer Osterija gespeist, die hier Sternestandard gehabt hätte. Ein gelungener Auftakt in den Urlaub.

Von dort sind wir dann nach Metlika, über die Grenze nach Kroatien auf Karlovac zu, danach nach Osten in Richtung Bosnien. Auf dieser Strecke haben wir noch ziemlich viele zerbomte Häuser gesehen, Landstriche, wo scheinbar viele alte Frauen in schwarz gehüllt allein lebten und wo man ewig niemandem begegnet ist. Es war ein bißchen beklemmend, wenn auch landschaftlich superschön.

In Bosanski Novi sind wir über die Grenze nach Bosnien, haben angehalten und uns mal kurz totgelacht. Wir konnten die Schrift nämlich nicht lesen und wußten nicht wohin. Sofort kamen einige Jungs aus einer Kneipe angerannt und halfen uns weiter. In Banja Luca haben wir eigentlich zwei Nächte Station machen wollen, aber da es dann regnete, sind wir noch einen Tag länger geblieben. Wir haben in Banja Luca einen Arbeitskollegen unseres Freundes wieder getroffen und auch bei ihm gewohnt. Er hat uns SEIN Banja Luca gezeigt und wir haben viel über alte Zeiten, den Krieg und das hier & jetzt geredet. Trotz allem ist die Familie fröhlich und meistert den schwierigen Alltag, das hat uns imponiert. Jesna, die Hausherrin, war ganz begeistert von mir. Wir sind zusammen auf dem Markt gewesen und ich habe alles probiert, was sie mir dort angeboten oder zu Hause gekocht hat. Die Männer waren etwas wählerischer und so stand ich in ihrer Gunst.

Am Abreisetag haben wir unsere Mopped aus der Garage geholt und mein Freund stellte fest, dass sein Rahmen gebrochen war. Wir haben dann einen Schweißer aufgesucht, ein Kumpel eines Kumpels...is klar, und der traute sich die Reparatur zu. Problem war nur, es gab gerade keinen Strom. So mußten wir warten, aber irgendwann klappte es und wir sind in Richtung Süden nach Mostar aufgebrochen.
Also so eine landschaftliche Schönheit habe ich wirklich selten erlebt. Die Strecke ist landschaftlich fast unberührt, führt durch Täler und über Berge, durch enge Schluchten und Serpentinen....der HAMMER!

Ich schicke das jetzt mal ab und schreibe gleich weiter, habe Angst, dass mir hier was verloren geht

In Mostar bin ich direkt in Richtung "Alte Brückee". Dort haben wir eine Pension gefunden und sind abends mit Blick auf die Brücke essen gewesen. Sagenhaft. Ich bin ja ein Altertums-Freak und ich bin gefühlte 200x über die Brücke gelaufen, immer mit den Gedanken bei den vielen Geschichten, die diese Brücke umranken.... herrlich.

Von Mostar ging es östlich nach Autovac. Dort wollten wir über die Grenze nach Montenegro. Leider hat uns der Grenzer nicht rüber gelassen. Nach langem hin und her haben wir verstanden, dass er nur Einheimische rüber lässt, der Aufwand mit Ausländern ist ihm zu groß. Na super. Wir waren an dem Tag spät dran und haben uns daher gegen den Umweg entschieden und sind nach Trebinje gefahren. Meine Güte, da fährt man auf einer Straße, dann geht es in eine Kurve, plötzlich vor einem NIX und dann geht es steil nach rechts weg. Mein Herz ist mir fast aus dem Körper gesackt, ich kam mir vor wie auf einer Achterbahn. Meine Höhenangst schlug voll durch und ich war kurz davor abzusteigen und runter zu laufen Zum Leidwesen der Männer habe ich mich dann mit 60kmh die Serpentinen heruntergequält. Der Ort ist nicht der Rede wert und am nächsten Tag sind wir dann weiter nach Dubrovnik.

Die Fahrt den Berg herunter, direkt am Meer und auf Dubrovnik zu, war schon die Reise wert. Blaues Meer, super Sonnenschein. Wir haben direkt vor der ALtstadt geparkt und ich bin alleine rein. Boah....total überfüllt. Das war schrecklich. Ich bin kreuz und quer gelaufen, habe mir einiges angeschaut, aber nach ca. 2 Stunden wollte ich nur noch weg. Die Männer waren genervt, weil der Cappuccino plötzlich anstatt 1€ jetzt 4€ kostete. Wir sind bei unglaublichem Wetter die Jadranska Magistrale bis Brela gefahren. Dort haben wir für 3 Nächste Station gemacht und die Gerda aus Wien wieder getroffen. Eine schrille Mitsiebzigerin, voller Leben und Elan. Wir haben gefaulenzt, gut gegessen, Palatschinken genascht, Spaziergänge gemacht und waren mindestens 3x täglich in der Adria.

Nach dieser Erholung sind wir an die Plitvicer Seen gefahren. In der Pension Winnetou haben wir wieder Station gemacht, wie auch schon im Jahr zuvor. Am nächsten Tag sind wir 7 Stunden im Nationalpark herumgelaufen und haben uns an der Natur erfreut. Ein unglaubliches Spektakel und da wir in der Nachsaison dort waren, auch erholsam.
ALs wir einen Tag später weiter Richtung Norden wollten, regnete es und war so nebelig, dass wir uns nur mit bis zu 50kmh fortbewegen konnten. Ca. 5 Stunden ging es durch den Regen. Eigentlich wollten wir auf Postojna in Slowenien zufahren, aber der Chef vom Winnetou riet uns ab, die Straße sei brüchig und mit Laub übersät. ALso sind wir wieder auf Karlovac zu und weiter nach Kranj in Slowenien. Der Nachmittag war wieder versönlich. Die Sonne kam raus und wir sind wieder getrocknet.

Teil 3 folgt gleich.....

Da das Wetter scheinbar wieder besser wurde, haben wir uns über Skofja Loka und Cerkno nach Bovec aufgemacht. Ab Nachmittag regnete es aber wieder und als wir in Bovec an einer Tankstelle standen, trafen wir Biker aus Österreich. Als wir andeuteten, dass wir über den Vrsic Pass wollen, waren die ziemlich entsetzt. Sie haben uns mit unseren Moppeds und bei dem schlechten Regenwetter dringend davon abgeraten. Wir sind dann über den Predil nach Italien gefahren und von dort nach Kranjska Gora.

Hier haben wir uns ein Appartement für zwei Tage gemietet und haben die Moppeds in die Garage gestellt. Am Montag haben wir den Autoreisezug von Villach nach Hause genommen.

Kurz vor Hamburg habe ich meine Freundin angerufen und gefragt, wie es meinen beiden Jungs geht. Ihre Antwort: beschissen. Meine Erholung war wie weggeblasen und ich wollte nur noch nach Hause und weiter die Hunde abholen. Mein alter Opi Louis hat die Trennung nicht verkraftet und stark abgebaut. Meine Freundin hatte Angst, dass er stirbt, bevor ich zurück bin. Mein nicht ganz so alter Opi Willi hat den Louis unterstützt und sich nicht von ihm wegbewegt, nur noch an seinem Lager gewacht. Beide konnten zu keinem Spaziergang mehr bewegt werden, obwohl der Willi ja fit ist. Vier Tage lang, ist der Willi nur noch in den Garten gegangen und Louis mußte sogar hin getragen werden. Bis heute hat sich der Louis etwas erholt, aber ich weiß nicht, wie lange er es noch schafft. Meine Freundin jedenfalls, lehnt (verständlicherweise) jede weitere Betreuung von Louis ab. Ich werde also nicht mehr verreisen, so lange der Louis noch lebt.

Wir hatten trotzdem einen superschönen, sonnigen Urlaub. Die Moppedreparaturen haben allesamt geklappt und größere Unfälle sind uns erspart geblieben. Bosnien hat mir am Besten gefallen, da müssen wir unbedingt noch mal hin. Kroatien ist auch spitze, aber meine Auffassung von Land und Leuten haben sich verändert, seit ich im Hinterland gewesen bin. Slowenien ist toll, aber eigentlich kommt man sich vor wie in Österreich, nur das in Slowenien alles so schön günstig ist

So, gleich versuche ich noch, einige Bilder einzustellen.

Wurzenpass

Bohinjsko Jezero

wir hatten immer was zu reparieren

Leckereien in Banja Luca

Zwischen Banja Luca und Mostar

Mostar

Die Brücke von Mostar

Wieder was kaputt, aber junge, engagierte Helfer gefunden

Dubrovnic

Brela bei Nacht

Pension Winnetou

unterwegs

Grenzübergang Kroatien / Bosnien

Markt in Banja Luca

Fischer in Brela