fallenden oder stürzende Linien

  • Eine Frage an die Experten.
    Wie geht Ihr mit fallenden oder stürzende Linien um?
    Habt Ihr da ein Patentrezept?=
    Richtet Ihr grundsätzlich alles Gerade oder überhaupt nicht.
    Ich habe ein Beispiel dazu reingestellt. (vielleicht kein gutes Beispiel)
    Bild 1, ist das Originalbild, unbearbeitet (nur verkleinert auf Forumsgrösse)
    Bild 2, so wird es, wenn man es gerade gerichtet. :(


    Was hättet Ihr mit dem Bild gemacht?

  • Hallo Erhard,
    ja, das ist ein gutes Thema. :)


    So wie Du das Bild gerade gerichtet hast, würde ich es nicht machen, da nun die Porportionen im oberen Bereich nicht stimmen und das Bild [auf mich] unnatürlich wirkt.


    Ich stehe oft vor dieser Entscheidung, wie mache ich es. Nicht immer ist das Ergebnis "besser" und machmal richte ich es auch nur ein wenig. Ich überlasse die Entscheidung dann oft meinem Auge. Was mir in den Augen weh tut, lasse ich sein und manchmal verzichte ich auch auf das Bild, wenn es zu sehr "verzerrt" aufgenommen wurde und versuche eine "bessere" Position zu bekommen, was natürlich nicht immer klappt.


    Viele Grüße
    Petra

  • Hallo Erhard,


    wie Petra schon bemerkte, muss das Bild, wenn es oben verbreitert wird, auch noch in der Länge angepasst werden, damit die Proportionen wieder stimmen.
    Bei deinem Beispiel ist das aber nicht möglich, weil unten oder oben nicht genug "Luft" ist, um was Unwesentliches wegzuschneiden.


    Ich versuche das bei entsprechenden Motiven schon bei der Aufnahme zu berücksichtigen, indem ich genügend Abstand lasse (s. Beispiele).


    1. Bild = Original
    2. Bild = begradigt

  • Hallo Erhard,


    vorab: Stürzende Linien sind kein Objektivmangel oder ein sonstiges Problem des Equipment. Sie sind eine mathematisch/physikalische Notwendigkeit aus dem Umstand heraus, dass uns Gegenstände kleiner erscheinen, wenn sie weiter weg sind. Und wenn wir vor einem Haus stehen, dann ist die Dachrinne normalerweise weiter weg als der Sockel und deshalb muss uns das Haus oben auch schmaler erscheinen als unten. Auch unsere Augen liefern diesen Effekt. Da das Maß der stürzenden Linien aber abhängt ist von dem Neigungswinkel der Kamera zur Horizontalen und vor allem von der Brennweite, nehmen wir auf Fotos stürzende Linien besonders dann unangenehm wahr, wenn die verwendete Brennweite sehr viel kleiner ist als die Brennweite unseres Auges. Stürzende Linien immer und komplett zu eliminieren ist normalerweise keine gute Idee, weil uns stürzende Linien in richtigen Leben helfen, dreidimensional zu sehen. Weiterhin ergibt sich bei komplett gerade gebogenen stürzenden Linien an Gebäuden ein optischer Konflikt. Einerseits sehen wir (z. B. Stufen, Fenstersimse etc.) nach wie vor aus der Froschperspektive, andererseits sind die Hauswände aber nur dann komplett frei von stürzenden Linien, wenn sich der Beobachter auf halber Hohe des Hauses befindet. Das ergibt oft unnatürliche Bilder.


    Mit diesem Hintergrund ergibt sich dann auch schon fast die Lösung (zumindest meine) des Problems. Normalerweise korrigiere ich stürzende Linien - Insbesondere von Weitwinkel-Aufnahmen, nur auf das Maß, das sich bei einer Brennweite von 50 mm ergeben würde. Einen kleinen Rest stürzender Linien lasse ich im Bild, damit es weiterhin natürlich aussieht. Um dies tun zu können muss ich bereits bei der Aufnahme daran denken, dass ich etwas Platz rings um das eigentliche Hauptmotiv frei lassen muss, da einige Pixel verloren gehen. In Deinem Bild ist das schwierig, da das Motiv bereits bei der Aufnahme so in den Ausschnitt "eingepasst" wurde, dass kein Platz mehr ist.


    Bei der Korrektur Deines Bilde scheint mir aber einiges schief gegangen zu sein. Früher hatte ich den Fehler gemacht, in Photoshop die oberen Endes Bildes einfach nur nach außen zu ziehen, später dann die unteren nach oben und gleichzeitig nach innen. Das ist aber falsch, da sich dann die Proportionen anders ändern als in der Wirklichkeit. Beispiel: die oberen drei Fenster. Du siehst im unkorrigierten Foto schräg von unten auf die Fenster. Wenn Du nun die stürzenden Linien "richtig" korrigierst, dann musst Du das Bild quasi in die Aufnahme-Ebene hinein kippen (oberer Teil wandert zur Kamera hin, der untere Teil wandert weg, wodurch die Fenster nicht sehr viel breiter, aber sehr viel höher werden. Und das ist optisch auch korrekt, denn im korrigierten Bild siehst Du ja quasi gerade (senkrecht) auf die Fenster. Die Korrektur der stürzenden Linien ist also nur vordergründig die Korrektur von Linien, sie ist insbesondere auch eine Korrektur der Proportionen. Bei Architekturaufnahmen mag man da noch großzügig sein können. Sobald aber Menschen im Spiel sind, sind diese Fehler in den Proportionen ein dickes Problem.


    Wenn Du es erlaubst, kann ich von dem Foto noch die eine oder andere Variante einstellen und hier veröffentlichen. Ich habe allerdings gerade Probleme mit dem Internet-Anschluss und kann noch nicht genau sagen, wann dies möglich ist.


    Ciao
    HaPe

  • Hallo Erhard.


    Ich bin kein Experte, aber meine Meinung dazu. Bild 2 finde ich nicht gut, da die Eingangstuer keine Tuer mehr ist. Es fehlen auch wichtige Bildteile in Bild 2.


    Ich finde das Bild 1 sehr gut !! Was fuer mich wichtiger sein wuerde ist die Geschichte, welche hinter dem Bild steckt. ich frage mich also, wo wurde das Foto gemacht ? Handelt es sich um ein Geschaeftshaus ? Sind das am Haus Malereien oder sind es Steineinlegearbeiten ? Sind das im oberen Stockwerk Schlafraeume ? Vorneunten sind das Gegenstaende zum Verkauf ? Was meint die Person mit ausgestrecktem Arm in der Tuer. Was will sie uns sagen ?


    Ja, ich sehe auch gerne " das perfekte Bild ". Wichtiger ist mir, was das Bild aussagen will, und fuer mich bist Du mit Bild 1 bei mir auf einem guten Weg ..


    MfG und einen schoenen Wahlsonntag .. Surya

    Ein Lächeln sagt oft mehr als tausend Worte ... (Mir hat das oft auf Bali geholfen).

  • Hier noch ein Beispiel:
    Oft erspare ich mir die nachträgliche Korrektur, wenn ich bei der Aufnahme die Kamera möglichst senkrecht halte und damit schon extreme stürzende Linien vermeide. Der Rest vom Bild wird dann weggeschnitten und die dann verbleibende Größe vom Bild ist dann für meine Verwendungszwecke völlig ausreichend.


    1. Bild = Original
    2. Bild = verwendeter Ausschnitt

  • Danke schon mal!


    Quote from HaPeRieger

    .....Wenn Du es erlaubst, kann ich von dem Foto noch die eine oder andere Variante einstellen und hier veröffentlichen......


    Klar darfst Du dies. Da kann man nur davon lernen.
    Vielleicht hätte ich auch ein besseres Beispiel wählen sollen.


    Ich stelle das Bild im Original rein, das lässt es sich besser bearbeiten.
    www.vivien-und-erhard.de/originalbilder/IMG_0253.JPG


    =)

  • Hallo,


    dankeschön. Hier mal eine Variante um zu zeigen, welcher Bereich um das Bild herum bei einer klassischen Architekturaufnahme (bei der es normalerweise keine stürzenden Linien geben sollte) notwendig ist. Das Bild ist jetzt komplett "entstürzt" auch unter Einhaltung der originalen Proportionen und des Bildformats. Man kann sich jetzt selbst überlegen, was einem bei dem Motiv wichtiger wäre: Das Seitenverhältnis des Formats, die Proportionen des Motivs, die natürliche Anmutung. Zu bemerken ist auch, dass das Objektiv bei dieser Brennweite eine ziemlich starke tonnenförmige Verzeichnung hat (das ist jetzt ein "echter" Objektivmangel) und diesen kann man eigentlich nur sehen, wenn die Hauskanten parallel zum Bild ist. In diesem Beispiel ist auch diese Verzeichnung korrigiert. Hier auch schön zu sehen der optische Konflikt: Man befindet sich quasi auf halber Höhe des Hauses, sieht aber den Versatz vom unteren zum oberen Stockwerk trotzdem von unten.
    [center]
    [/center]


    Ich hätte das Bild jetzt nicht so stark entzerrt und damit würde auch der zusätzlich erforderliche Bereich um das Motiv herum wieder etwas kleiner werden wie auch die anderen Bildkonflikte.


    Ciao
    HaPe

  • Ich habe schon mal einen Versuch gemacht vom eingestellten Bild, deshalb ist die Qualität nicht mehr besonders.
    In diesem Fall bietet der gleichmäßige Himmel die Möglichkeit, oben etwas anzuklonen. Die Proportionen des Bildformats werden dann natürlich etwa gestreckt.


    Es ist natürlich immer eine Frage der Zeit, die man für ein Bild investieren will.
    Und wie HaPe schon erwähnte, macht das bei Extremperspektiven keinen Sinn.
    Hier ist einfach das natürliche Empfinden Betrachters gefragt, ob die Perspektive eines Fotos bewusst eingesetzt wurde, oder ob es nur schief ist.


    Surya
    Natürlich ist der Inhalt des Bildes am Wichtigsten.
    Für ein inhaltsloses Bild würde ich auch keine Minute für die Verbesserung investieren.
    Aber es ist wie beim Essen: Eine kleine Prise eines bestimmten Gewürzes wirkt manchmal Wunder, obwohl es auch ohne schon gut geschmeckt hätte :D


    Gruß
    Bernhard

  • Hallo HaPe ..


    Jetzt verstehe ich das .. :) Wie aber fuellt man die weissen Ecken auf, damit es ein schoenes Bild wird ? Klar kann man ein Bild mit der Bildbearbeitung ausschneiden. Dann fehlen aber wichtige Teile auf dem Foto. Geht das mit dem Kopierstempel oder wie vervollstaendigt man das Bild ?


    Hallo Bernhard. Danke dass Du mir eine Antwort gegeben hast :) Gut , wie Du das Bild bearbeitet hast .. es fehlt aber was ..


    MfG .. Surya

    Ein Lächeln sagt oft mehr als tausend Worte ... (Mir hat das oft auf Bali geholfen).

  • Magst du vielleicht mal erklären, wie man das macht? Geht das alles in Lightroom?
    Mein spezielles Problem sind die stürzenden Linien bei Weitwinkelbrennweiten und in diesem Zusammenhang würde mich deine Meinung zu Tilt/Shift Linsen interessieren. Lohnt sich sowas?
    Extrembeispiel jetzt mal Hongkong, enge Strassen, kaum die Möglichkeit sich passend zu positionieren, dann fallen bei 17mm die Wolkenkratzer fast um. Kein schöner Anblick...

  • Quote from Surya

    Dann fehlen aber wichtige Teile auf dem Foto.

    Wenn wichtige (!) Teile auf dem Foto fehlen, hast Du schon bei der Aufnahme etwas falsch gemacht.


    Wenn Himmel, Wolken,... fehlen, kann man mit Kopierstempel etc. arbeiten. Kommt immer auf den Einzelfall an und ist vor allem auch ein Abwägen von Aufwand und Nutzen.

  • Hallo,


    bezüglich des vorhandenen Fotomaterials wäre Bernhards Bearbeitung auch meine favorisierte Version. Die Linien stürzen weiterhin leicht, das Ganze ist aber sehr viel ausgewogener.


    Aufmerksam machen möchte ich in diesem Zusammenhang, dass man in Bernhards Version (wie angekündigt) die Kissen-Verzeichnung jetzt schön sehen kann (die unteren Hauskanten stürzen weniger als die oberen) und dass mindestens an der Treppe der Ausschnitt noch etwas größer sein sollte für ein ausgewogenes Motiv. Und: Wenn wie hier die die Symmetrie eines Motivs betont werden soll, dann muss auch die Aufnahme perfekt symmetrisch sein. Du warst hier nur vielleicht 10 oder 15 cm rechts der Symmetrieachse, aber das fällt schon auf im Bild und lässt sich hinterher kaum korrigieren.


    Surya: Bernhard hat ja ein paar Details ergänzt. Das ist aber nur eine Notlösung. So große weiße Flächen wie auf meinem Bild lassen sich nicht mehr ergänzen. Der Fotograf muss sich bei der Aufnahme der Problematik der stürzenden Linien bewusst sein und (wie gezeigt) den Ausschnitt sehr viel größer wählen, weil er weiß, dass bei der Bearbeitung sehr viel Fläche weg fällt. In diesem Fall wäre etwa 20% der Bildbreite das Maß gewesen, dass der Fotograf noch hätte zugeben müssen.


    Ciao
    HaPe

  • Hallo,


    Quote from kiki

    Magst du vielleicht mal erklären, wie man das macht? Geht das alles in Lightroom?


    Ja, alles in Lightroom. In diesem Fall lediglich: Winkel -1,9°, dann manuell transformieren: Verzerrung +18, , Vertikal -50, skalieren 68 und dann noch etwas croppen.


    Da Lightroom beim transformieren eine Drehbewegung der Bildebene durchführt (horizontal und/oder vertikal) ist das eine perfekte Methode zum entstürzen der Linien. Wenn man das von Hand durch das Verschieben der Ecken macht, dann ist das immer ein Problem, weil in dem Maß der horizontale und die vertikale Verschiebung immer der Sinus bzw. der Cosinus des Schwenkwinkels der Kamera steckt. Die Verhältnisse sind also nicht linear und deshalb manuell intuitiv kaum zu überblicken. Vor allem, wenn es schnell gehen soll.


    Quote from kiki

    [...] in diesem Zusammenhang würde mich deine Meinung zu Tilt/Shift Linsen interessieren. Lohnt sich sowas?


    das ist ein schwieriges Thema, weil in diesen Diskussionen (und ich habe schon viele erlebt) nicht nur rationale, sonder vielfach auch emotionale Argumente mitschwingen. Für alle, die es nicht wissen: Mit Tilt-Objektiven wird die optische Achse des Objektivs geknickt und damit lässt sich die Schärfeebene neigen, mit Shift-Objektiven wird die optische Achse versetzt und damit lassen sich stürzende Linien vermeiden. Alle großen Hersteller bieten kombinierte Tilt-Shift-Objektve an. Aber der Reihe nach:


    Ich war kurz davor mir das neue Nikon PC-E 24/3,5 Tilt-Shift Objektiv zu kaufen. Fast jeder, der die 1800 Euro spendiert hat, lobt das Objektiv, die Arbeitsweise und die Bildergebnisse über den grünen Klee. Konkret nachgefragt, ergibt sich aber ein etwas anderes Bild: Zu analogen Zeiten gab es so gut wie keine anderen Möglichkeit stürzende Linien zu vermeiden als TS-Objektive. In der Großformat-Fotografie ist die ganze Kamera als TS-Kamera konstruiert. Da gibts überhaupt nichts anderes. Größter Kritikpunkt der TS-Objektiv-Nutzer an der digitalen Korrektur von stürzenden Linien (z. B. in Lightroom) ist, dass dadurch Auflösung verloren geht. Wie wir bei Erhards Bild gesehen haben, würde nur etwa 80% * 80% der Bildfläche zur Verfügung stehen, also etwa 35% der Pixel verloren gehen. Ob das im Zeitalter von 36 MPixel Kameras ein Problem ist, muss jeder für sich entscheiden. Ich meine, das ist kein Problem. Hinzu kommt, dass (zumindest bei Nikon) alle TS-Objektive keinen Autofokus haben und dass bei extremen Einstellungen die Auflösung an den Rändern nicht mehr optimal ist. Bei Architektur eigentlich sehr unschön.


    Meine Lösung des Problems: Ich nehme gerne mal zwei oder noch mehr Bilder von meinem Weitwinkel-Motiv auf und verbinde das zuhause zu einem flächigen Panorama mit equirectangualrer Projektion und habe damit das Beste aus beiden Welten. Meine Empfehlung: TS-Objektive sind heute nicht mehr das Mittel der Wahl um stürzende Linien zu vermeiden. Du wirst aber sehr viele TS-Objektiv-Besitzer finden, die da anderer Meinung sind. Es ist aber auch etwas schwierig zu gestehen, dass man 1800 Euro in den Sand gesetzt hat.


    Ciao
    HaPe

  • Puh, ich mußte erst mal googeln, was man unter equirectangularer Projektion versteht und schon wurd's kompliziert. Bildbeispiele gibt's zuhauf und die find ich auch richtig klasse. Nodalpunktadapter sagt mir zwar was und ich könnte mir vorstellen, daß ich für erste Übungen ein passendes Equipment auch bei mir im Fotogeschäft erst mal nur ausleihe, aber wenn's dann mit den Einzelaufnahmen an den Computer geht bin ich hoffnungslos überfordert. Ich habe im Netz ein Tutorial über die Anwendung des Programms "Hugin" versucht zu verfolgen, muß aber leider eingestehen, daß ich so gut wie nichts verstanden habe.
    Die Lightroom Variante nutze ich auch, nur bei extrem stürzenden Linien kommt man da irgendwann an seine Grenzen, finde ich jedenfalls.
    Die Tilt/Shift Variante kommt aus analogen Tagen, das stimmt. Für meine A1 gibt es eine 35mm Brennweite mit dieser Funktion, allerdings hab ich nie eine in der Hand gehabt. Die paar Exemplare, die ich in Onlinebörsen fand, waren mir zu teuer.
    Zumindest hab ich heute etwas neues entdeckt und muß irgendwann entscheiden, was für mich die bessere Variante darstellt. Entweder mal ganz mutig an die Sache mit der Bildbearbeitung heranwagen oder tief in die Tasche greifen und mit dem Spott leben es nicht besser hingekriegt zu haben...
    LG kiki

  • Hallo,


    Quote from kiki

    Puh, ich mußte erst mal googeln, was man unter equirectangularer Projektion versteht und schon wurd's kompliziert.


    nein, das ist ganz einfach. Das ist die Projektion, die man für flache, ausdruckbare Bilder verwendet, bei denen Geraden gerade bleiben und nicht krumm werden. Also anders als bei der Zylinder- oder der Kugelprojektion. Für die ersten Architektur-Aufnahmen mit der Panorama-Methode brauchst Du keinen (!) Nodalpunktadapter. Ich mache das meistens aus der Hand (sind ja nur zwei Bilder übereinander).


    Es muss natürlich erwähnt werden, dass in extremen Situationen irgendwann jede Methode und jeder Trick der Welt an seine Grenzen stößt. Es wäre illusorisch zu glauben, man könnte Wolkenkratzer von der anderen Straßenseite aus ohne stürzende Linien fotografieren. Gerade wenn Du am Anfang stehst, würde ich die digitale Variante empfehlen (die kostet nämlich gar nichts) und wenn Du die Feinheiten erfasst hast, kannst Du Dir ggf. immer noch ein TS-Objektiv zulegen. Ich denke aber nicht, dass es dann noch dazu kommen wird.


    Erhard: Gehen unsere Beiträge eigentlich in die richtige Richtung?


    Ciao
    HaPe

  • Quote from Kiki

    Mein spezielles Problem sind die stürzenden Linien bei Weitwinkelbrennweiten ...


    Die stürzenden Linien entstehen ja nur, weil bei senkrechter Kamerahaltung oben nicht mehr alles drauf ist.
    In vielen Fällen würde schon ein SWW (10mm) eine Verbesserung bringen. Im Vergleich zu 17mm ist das schon wesentlich.

  • @ HaPe: bin ich denn mit dem kostenlosen "Hugin" auf der richtigen Spur, oder gibt's da noch Alternativen?
    Nachtrag: Du schreibst, du knipst 2 Aufnahmen freihand und fügst sie anschließend zusammen. Anhand des unten gezeigten Beispiels stellt sich mir jetzt die Frage wie oder was soll ich da fotografieren? 2 Hochkantaufnahmen und diese zusammen fügen? Oder quer mit Schwenk nach oben und unten? Bin mal wieder völlig ratlos.


    @ Bernhard: ich hab die stürzenden Linien immer, oder verstehe ich da gerade etwas falsch?

    Mein Problem ist halt, daß ich mit der Korrektur in Lightroom bei Weitwinkel irgendwann an die Grenzen stosse. Ich häng mal einfach ein Beispiel an, mit und ohne Korrektur, wo ich finde, daß hier einfach nichts zu retten ist.