Ich habe keine Rubrik für Antarktis/Arktis gefunden und da wir Start und Ende in Argentinien hatten, poste ich den Bericht in diesem Unterforum. Falls es falsch sein sollte, dann verschiebt ihn bitte, Erhard oder Petra.
Reise nach Südgeorgien und in die Antarktis 2014
Prolog
Vor vielen Jahren hatte ich einmal eine Dokumentation von Südgeorgien gesehen. Diese Dokumentation, insbesondere die dort gezeigte unglaublich große Population von Königspinguinen, weckte ihn mir die Sehnsucht, einmal diese Gegend der Erde besuchen zu wollen. So stand für mich fest, falls ich mir jemals eine Reise in die Antarktis erfüllen könnte, dann wäre Südgeorgien ein absolutes Muss bei der Route.
In den vergangenen Jahren ließ ich des Öfteren mal bei meinem Mann diesen Reisewunsch fallen, aber aufgrund der Preise und des Wissens um meinen nicht gerade als seetauglich zu bezeichnenden Gleichgewichtssinn, haben wir dieses Ziel dann nie richtig ernsthaft verfolgt.
Vor wenigen Jahren stolperte ich dann mal eher zufällig über eine Reise mit der MS Delphin. Die Preise waren um Einiges niedriger als bei anderen Schiffen, die ich mir bisher so angeschaut hatte. Dafür wurde dann mit einer höheren Zahl an Passagieren gefahren, aber irgendwo muss der Preisunterschied begründet sein.
Dann bekam ich mit, dass die MS Delphin nicht mehr unter Hansakreuzfahrten fuhr, somit schob ich dieses Reiseziel wieder nach hinten, ohne es jedoch in meiner Wunschreiseliste von einem der vordersten Plätze zu streichen. Irgendwann würde sich hoffentlich die Möglichkeit ergeben und ich hoffte, wenn es dann soweit wäre, dass auch der Gesundheitszustand meines Mann und mir uns auch keinen Strich durch die Pläne machen würde. Denn jeder, der in die Antarktis reist, muss vorab einen medizinischen Fragebogen ausfüllen, aufgrund dessen dann entschieden wird, um man reisetauglich für dieses Zielgebiet ist. Eine medizinische Hilfe in diesem abgelegenen Gebiet ist nicht so einfach möglich, so kann z. B. kein Helikopter die Strecke vom südamerikanischen Festland in die Antarktis zurücklegen. Gerade dieser Punkt, den ich aber bis letzten Herbst zur Kenntnis genommen hatte, aber nicht besonders tief bedacht hatte, wird wohl aufgrund unserer persönlichen Erfahrung in Namibia zukünftig auch noch mehr in unsere Reisevorbereitungen einfließen.
Nun hatten wir schon ein gutes Jahr im Voraus unsere Reise ins südliche Afrika für letzten Herbst gebucht und als ich dann die Reiseroute der MS Delphin, die wieder ihre Reisetätigkeit - nun unter Passatkreuzfahrten - aufgenommen hatte, Ende des vorletzten Jahres in den Händen hielt, fragte ich meinen Mann. Eigentlich dachte ich nicht, dass er zustimmen würde, da nur wenige Woche zwischen beiden Reisen lag, aber er schaute sich alles an und sagte „Ja, okay, lass‘ es uns machen, aber vergiss‘ nicht, dass du Probleme mit Mr. Seasick bekommen könntest.“ Die Erfahrungen mit Reisen auf dem Wasser, die wir bisher gemacht haben, egal für wie lange und auf welchem Boot oder Schiff, haben gezeigt, dass sich Mr. Seasick immer blicken hat lassen. Ich war jedoch wild entschlossen, für mein Wunschziel, es mit Mr. Seasick aufzunehmen.
Daraufhin buchte ich sogleich, allerdings die Kreuzfahrt und noch eine kurze Verlängerung am Ende in Ushuaia sowie in Buenos Aires, wie auch die Flüge separat. Wir wollten nicht direkt vom Schiff in den Flieger nach Buenos Aires steigen, der schon fast 4 Stunden für allein diese Strecke benötigt, dort den Flughafen wechseln und anschließend weiter nach Hause. So hängten wir noch wenige Tage dran, mehr wollten wir zu Jahresanfang auch nicht gleich von unseren Urlaubstagen verplanen. Darüber hinaus entschieden wir uns auch nach einigem Überlegen für eine bessere Kabinenkategorie. Schließlich sollte dies auch unser Zuhause für mehr als zwei Wochen sein und diese Reise würde wohl auch eher unter die Kategorie „einmal im Leben“ fallen. Diese Entscheidung sollten wir auch nicht bereuen.
Dann kam aber leider Herr Appendix dazwischen, so dass wir uns noch bis wenige Wochen vorher, genauer gesagt, bis zur nächsten Stornokostenstufe offen gelassen haben, ob wir die Reise nicht noch möglicherweise absagen müssen. Aber zum Glück ging es mir dann wieder gut und nach Rücksprache mit dem Arzt und auch insbesondere im Hinblick darauf, dass die Erholung im südlichen Afrika gleich Null war, entschieden wir dann Anfang Dezember, dass wir die Reise machen werden.
Die Vorfreude, die nach des Verlustes von Herrn Appendix eine Weile nicht vorhanden war, kam dann auch wieder ganz schnell und genauso stark zurück, wie wir es kannten, als ich noch mit Herrn A. reiste.
Ein bisschen Skepsis begleitete uns jedoch, da wir nicht genau wussten, wie uns eine Kreuzfahrt, auch wenn es eine „Expeditionskreuzfahrt“ ohne Kleidungszwang bei Essen u. ä. und mit Vorträgen statt vieler Unterhaltungsprogramme werden sollte, gefallen würde. Na ja, ganz ohne Kleidungszwang ist wohl falsch beschrieben, Gummistiefel, die auch für diese Temperaturen beschaffen sein sollten sowie dicke, wasserdichte Hosen hatten wir schon vor Monaten angeschafft. Wir waren also gerüstet und wohl zumindest mit unseren Gummistiefeln besser ausgestattet als Sir Shackleton zu seiner Zeit für unsere Reise auf den 6. Kontinent.
… Fortsetzung folgt, jedoch kann ich zurzeit nicht sagen, wann ich jeweils dazu komme, diese zu schreiben …
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