Vom Umgang mit Vorurteilen

  • Danke Cathrin, wirklich ein lesenswerter Beitrag.
    Eigentlich kann man dies auf viele Länder übertragen, wenn auch nicht auf alle.


    Wenn sie schreibt:

    Quote

    Also habe ich mir ab sofort ein Lächeln aufs Gesicht gemeisselt und bin ganz bewusst mit offenem Herzen auf die Menschen zugegangen.

    da konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen und stellte dies mir im deutschsprachigem Raum vor ....

  • ......da denken die Leute, du hast einen Sprung in der Schüssel :D .
    Nein, garnicht wahr, aber ich finde , man sollte diese Taktik häufiger anwenden, oft bekommt man auch hier ein Lächeln zurück.
    Viele Grüße
    Margot :) :) :)

  • Vietnamesen gucken alle finster drein! Denen fehlt das Lächeln. Das war auch eine der ersten Aussagen, die ich über das Land in einem Forum gelesen hab. Es war ein Thailandforum und die Aussage stammte wahrscheinlich von jemandem, der noch nicht gerafft hat, dass hinter dem allgegenwärtigen thailändischem Lächeln nicht immer Freundlichkeit steckt. Und ein Kollege berichtete nach seiner Vietnamreise von systematischen Betrügereien und (Zitat) "mafiösen Strukturen" in Nordvietnam.


    Ich war bisher insg. 8 Wochen in Vietnam, die Mafia hab ich noch immer nicht gefunden und dass nicht jeder mit Dauerlächeln durch die Gegend läuft, finde ich ehrlich und sympatisch.



    "Du erhältst genau das zurück, was Du gibst", klingt ein wenig esoterisch, ich kann dieser Einstellung trotzdem viel abgewinnen. Nicht immer, aber sehr oft sind es die Grießgrämigen, die Verunsicherten und mit Vorurteilen behafteten, die Gauner und Betrüger regelrecht anziehen.


    Ich finde, eine Reise in fremde Länder sollte man immer als Geschenk und großes Privileg ansehen, Pleiten und Pannen als Herausforderung freudig akzeptieren und kleine Versuche, an etwas mehr von unserem Geld zu kommen, als Schlitzohrigkeit betrachten, anstatt das Unwort Abzocke zu strapazieren.



    Nachsatz: Ich finde es ohnehin erstaunlich, dass wir "westlichen" Reisenden in Asien nicht viel größeren Repressalien und Feindseligkeit ausgesetzt sind. Historisch betrachtet wäre es verständlich. Das ist sicher der fernöstlichen Lebenseinstellung und dem Pragmatismus geschuldet. Ein Beispiel sind für mich die Amis, die in Cu Chi mit Originalwaffen aus dem Amerikakrieg ballern. One bullet, one Dollar. Solange die Kassa stimmt, machen die Vietnamesen mit. Ich find's hingegen nur geschmacklos....

  • Eine interessante Sichtweise. Ich war noch nie in Vietnam, habe aber schon viele Reiseblogs über Vietnam gelesen. Die Erfahrung, über die die Bloggerin schreibt, habe ich nie gemacht.


    Bisher habe ich noch keine negativen Reiseberichte über Vietnam gelesen. Das was ich bisher gehört und gelesen habe, war immer nur, dass es allen in Vietnam im Großen und Ganzen gefallen hat.


    Insofern würde ich nicht mit Vorurteilen in dieses Land reisen, sollte ich jemals dorthin gelangen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich nicht in anderen Reise-Foren vertreten bin. Vielleicht findet man dort ein anderes Klientel, die anders urteilen.


    Viele Grüße
    Petra

  • Stimmt das denn, dass man in Reiseblogs zu Vietnam mehrheitlich negative Eindrücke und Beschreibungen findet? Kann das jemand bestätigen? Gibt es wirklich ein Land, wo der (Individual-) Reisende eine enttäuschte Bilanz zieht (abgesehen von Diktaturen wie Nordkorea oder Länder, die sich in lang dauernden Konflikten befinden)?
    Oder sind dem Autor die negativen Details bei seiner Reisevorbereitung am längsten im Gedächtnis hängen geblieben? Was hätte er denn gemacht, wenn es das „couch surfing“ (ich wusste gar nicht was das ist) nicht gäbe?
    Die große Hürde, die es zu übersteigen gilt, ist das Kommunikations- bzw. Sprachproblem, vor allem außerhalb der Touristenpfade. Wenn man sich da zu behelfen weiß, kann doch eine Vietnamreise nicht enttäuschend verlaufen, meine ich.


    Quote from Bernhard

    Das ist der erste Eindruck bei der Passkontrolle, aber erstmal eingereist kann ich das nicht bestätigen.


    Bernhard, hast du mal die Gesichter der Polizisten bei der Einreise in den Schengen Raum analysiert? Das wird man auch nur höchst selten mit einem Lächeln begrüßt. Aber wenn man sich für einen so stupiden Job entscheidet, dann muss einem das Lachen vergehen, in Vietnam wie in Paris oder FRA.
    horas

  • Quote from horas

    Stimmt das denn, dass man in Reiseblogs zu Vietnam mehrheitlich negative Eindrücke und Beschreibungen findet?

    Nein. Ich denke eher, dass manche Leute richtiggehend nach negativen Erfahrungen suchen und sich damit selbst verrückt machen.


    Sich vorab zu informieren ist gut und wichtig, aber man kann's auch übertreiben und sich damit selbst im Weg stehen. Ich glaube, es gibt kein Reiseland, kein Hotel, keine Kamera und keinen Zahnarzt ohne negative Rezensionen im Internet. Je intensiver man sich damit auseinandersetzt, und je ernster man Meinungen wildfremder Leute nimmt, desto naheliegender wird mit der Zeit die Erkenntis, dass es am besten ist, sich zu Hause einzuschließen. ;)

  • Quote from NoDurians

    Nein. Ich denke eher, dass manche Leute richtiggehend nach negativen Erfahrungen suchen und sich damit selbst verrückt machen.


    Sich vorab zu informieren ist gut und wichtig, aber man kann's auch übertreiben und sich damit selbst im Weg stehen. Ich glaube, es gibt kein Reiseland, kein Hotel, keine Kamera und keinen Zahnarzt ohne negative Rezensionen im Internet. Je intensiver man sich damit auseinandersetzt, und je ernster man Meinungen wildfremder Leute nimmt, desto naheliegender wird mit der Zeit die Erkenntis, dass es am besten ist, sich zu Hause einzuschließen. ;)


    ;) Absolut richtig! :)