Prozess in Dubai gegen Österreicher wegen Foto

  • Prozess in Dubai gegen Österreicher wegen Foto
    Ein österreichischer Architekt darf laut einem Bericht der Tageszeitung “Kurier” (Montag-Ausgabe) seit rund acht Wochen nicht aus dem Vereinigten Arabischen Emirat Dubai ausreisen. Grund dafür sei, dass er die iranische Botschaft im Emirat Abu Dhabi fotografiert hat – was verboten ist. mehr hier >>>


    :shock:

  • Ich kenne viele, die sagen, sie fotografieren das, was sie wollen und halten sich nicht an irgendwelche Vorgaben, Verbote oder Regeln. In diesem Fall und in solchen Ländern kann so etwas jedoch ins Auge gehen. Dann muss man halt mit den Konsequenzen leben. Wobei hier geschrieben steht, dass das Gebäude aus Versehen fotografiert wurde.


    Viele Grüße
    Petra

  • Irgendwo war da doch sicher ein Hinweis/Schild dass fotographieren verboten ist.
    Wenn ich schon in ein s o l c h e s Land reise, würde ich mich möglichst konform verhalten und versuchen, nicht aufzufallen.
    Da spricht schon das abgebildete Foto Bände.
    LG margarete

  • Quote from margarete

    LG margarete


    also mir gefällt die Aufnahme mit dem Velofahrer im Vordergrund..... 8-) kleines Spässle...
    Es ist schon so wie Mikado schreibt;

    Quote from Mikado

    Ich kenne viele, die sagen, sie fotografieren das, was sie wollen und halten sich nicht an irgendwelche Vorgaben, Verbote oder Regeln. .....


    wie die "Vorgaben" in Dubai bezüglich der Botschaft ist, weiss ich nicht; der Fototograf hat offenbar auf seiner Kamera
    vorwiegend Gebäude "festgehalten" was wahrscheinlich noch belastender wurde.


    Aber ehrlich; weiss jeder z.B. hier in diesem Forum was man knipsen darf und was nicht. Bekanntlich sind auch auch Flughäfen
    heikel - und doch sieht man immer jede Menge Touris die knipsen....auch ich; und bin prompt auf dem Suvarnambhumi
    angehalten worden. Habe damals sofort reagiert und die Pics vor den Augen der Beamtin gelöscht. Seither bin ich sensibilisiert.

    Jedes erreichte Ziel ist auch eine Belohnung für den gegangenen Weg.

  • Wegen einiger Gebäude ne jahrelange Haftstrafe - wie befürchtet wird laut unserer Nachrichtensendung - zu bekommen, finde ich schon arg. Er ist Architekt und fotografiert eben Bauten.
    Klaro, wenns verboten ist dann soll man nicht aber deswegen so ne Strafe auszufassen finde ich maßlos übertrieben.


    Sigi hat mal in Tunesien am Strand die irre hohen Wellen gefilmt. Kommt einer Reiter am Strand entlang auf ihn zu und nimmt ihm die Kamera weg. Er habe einen Polizisten bei Ausübung einer dienstlichen Strafsache gefilmt.
    Sigi wußte gar nicht wie ihm geschieht aber angeblich ist der Polizist hinter einem Zigeunerjungen her gewesen, der nen Ball gestohlen hat.


    Der Manager des Hotels konnte den Polizisten Gott sei Dank überreden und so nahm der ihm nur die Kassette weg - war damals noch so - und alles was bisher gefilmt war, war eben weg aber er wurde nicht verhaftet.
    Ich war schon fast in Panik. 2 kleine Kinder, Mann verhaftet, das wäre arg gewesen.
    Aber er hatte den Polizisten gar nicht drauf nur die Wellen und das Meer.

  • Schon 2008 stand in den Medien, dass sich Österreicher nicht an die roten Ampeln halten. Hier in D riskierst Du ein Fahrverbot, wenn die Ampel länger als 1 Sekunde rot ist. Du bist ja nicht auf ein Auto angewiesen, insofern wäre es nicht so tragisch. Und im Ausland sieht immer alles anders aus.


    Mir persönlich bringt es nichts, etwas zu fotografieren, was "verboten" ist. Ich bin aus dem Alter raus, dass ich unbedingt das heimlich in der Kirche oder im Museum oder sonstwo aufgenommene Foto präsentieren muss.
    Das Rechtsempfinden ist halt bei vielen Menschen unterschiedlich.unterschiedlich, sonst gäbe es ja weltweit nicht so viele Probleme und Verfahren.
    Viele Grüße
    Petra

  • Quote from Mikado

    Ich bin aus dem Alter raus,...

    ...wo ich immer (!) das tun musste, was andere mir sagten ohne es zu hinterfragen. Hieß Kindheit, dieses Alter. ;)


    Ich sprach vom Fußgänger, der bei der roten Ampel stehen bleibt, weil's verboten ist, zu gehen. Und weit und breit ist kein Auto zu sehen. Und sich über andere Fußgänger empört, die nicht auf das Grünlicht warten. Vordergründig empört er sich und merkt sich solche Vorfälle lange (vielleicht bis 2008 zurück) , weil's verboten ist, aber in seinem tiefsten Inneren ist er ein bisserl neidisch, dass andere das einfach machen.


    So kommst Du mir beim Thema Fotografieverbote manchmal vor.

  • Hallo,


    so, nun fuhr aber ganz aktuell (wenn man Stern TV glauben darf) ein deutscher Bundesminister a. D. ("Die Renten sind sicher" ) nach Katar, um an einer Reportage mitzuwirken, die sich mit den Arbeits- und Lebensbedingungen ausländischer Arbeiter auf den Baustellen der WM Stadien beschäftigt. Dabei verschaffte er sich zusammen mit dem Kamerateam Zutritt zu Arealen und Gebäuden, für die er keine Genehmigung hatte und drehte ohne Erlaubnis eine Dokumentation an Orten an denen ein striktes Fotografierverbot herrscht und sprach mit Personen, wie das der Inhaber des Hausrechts sicher nicht toleriert hätte ... wäre er davon vorher in Kenntnis gesetzt worden. Dabei wurden Missstände aufgedeckt (okay, gewusst haben es eigentlich schon vorher alle ... außer dem Kaiser Franz), die definitiv von öffentlichem Interesse sind.


    Und nun? Wollen wir das verurteilen? Oder wollen wir das doch eher gut heißen? Heiligt der Zweck immer die Mittel? Welchen Stellenwert hat der Begriff "ziviler Ungehorsam" noch in einer geregelten, durchorganisierten Welt? Oder darf man "manchmal" gegen das Gesetz verstoßen - zumindest wenn es sich um das Gesetz eines Landes handelt, dass zumindest in Verdacht steht, nicht hundertprozentig demokratisch zu sein? Würden wir diese großzügige Auslegung des Rechts dann auch anderen - sagen wir mal nordkoreanischen Agenten oder pakistanischen Aktivisten bei uns zugestehen?


    Ciao
    HaPe

  • Der Zweck heiligt mmg. nach auf jeden Fall die Mittel.


    Selbst wenn der Zweck ist, dass ich Spaß hab ( ohne jemandem zu schaden). Wer auf der Straße geht, wird gesehen. Wer auf der Straße geht und von mir fotografiert und veröffentlicht wird, wird gesehen. So what?!


    Was anderes wäre, wenn ich Menschen mit meiner Kamera eins über den Schädel ziehe. Genau so gebärden sich nämlich manche.

  • Hi ND,


    Quote from NoDurians

    Der Zweck heiligt mmg. nach auf jeden Fall die Mittel.


    das ist mal ´ne unmissverständliche Aussage ;) .


    Allerdings bewegen wir uns da auf ganz dünnem Eis. Denn in letzter Konsequenz würde das bedeuten, dass dann das kollektive Recht dem individuellen Rechtsempfinden untergeordnet ist, wovor es mich bei dem einen oder anderen Zeitgenossen schon etwas gruseln würde. Man selbst möchte letztendlich nur seinem eigenen Gewissen gegenüber verantwortlich sein. Und das würde sogar funktionieren, wenn es nicht so viele irregeleitete Menschen auf diesem Globus gäbe, deren Mittel wir für völlig unangemessen halten ... selbst dann, wenn wir den Zweck sogar verstehen könnten. Aber so?


    Was ich damit sagen will: Meiner Ansicht nach gibt es da keine einfachen Antworten. Schlimmer noch: Es gibt immer eine Betrachtung "im Großen", die in Gesetze und Regelungen für alle münden. Und es gibt Betrachtungen "im Kleinen", die nur für das eigene, ganz persönliche Verhalten gelten. Und manchmal gibt es Situationen, in denen beide Betrachtungen - womöglich sogar für ein und die selbe Person - zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Man denke nur an den einen oder anderen ansonsten unauffälligen, gesetzeskonformen Pfarrer, der plötzlich irgend einer ganz konkreten Person Kirchenasyl gewährt - klar gegen geltendes Recht gestellt, aber von der Allgemeinheit akzeptiert und sogar von der judikativen und exekutiven Staatsmacht geduldet.


    Wenn man die ganze Lebenswirklichkeit in Normen und Gesetze gießen könnte, dann wäre das Leben doch langweilig.


    Ciao
    HaPe

  • Ich ordne kollektives Recht meinem individuellen Rechtsempfinden dort unter, wo es für mich Sinn macht. Und:


    „Sinn macht alles, was dazu beiträgt, dass ich mich immer wohler fühle, mehr Freude spüre und mehr und von Herzen lachen kann - ohne dabei anderen zu schaden.“ (Eugen Roth)


    Ich ergänze "...ohne anderen oder mir selbst (!) zu schaden."


    Eine StVO (z.B.) wäre nach Roth theoretisch komplett obsolet, würde jeder sich im Verkehr so benehmen, dass er anderen (und sich selbst) nicht schadet. Aber wenn ich mir anschaue, wer alles eine Fahrerlaubnis hat, dann bin ich natürlich froh, dass es eine StVO gibt. Der eine braucht Führungslinien mehr, der andere weniger. Wieder andere wären ohne sie komplett aufgeschmissen und nochmal andere haben das selbstständige Denken eingestellt und befolgen stur, was ihnen vorgegeben wird.