Die Safari
Zunächst haben wir ja von Arusha aus eine fünftägige Safari unternommen mit den Zielen Lake Manyara – Serengeti – Ngorongorokrater.
Wir hatten die Tour eigentlich vor Ort erst buchen wollen, sind dann aber auf einen Anbieter in Deutschland gestoßen, über den wir das Ganze schließlich doch vorab gebucht haben, um uns 1 Urlaubstag mit Safariveranstaltersuche in Arusha zu sparen, bei nur 3 Wochen möchte man halt keinen Tag der kostbaren Zeit „verlieren“.
Der Anbieter heisst „Africa Safari Experts“, Ansprechpartnerin ist Annette Sirikwa, siehe Website unter http://www.safari-experts.de
Der durchführende Partner vor Ort war dann „Lasi Tours“ – siehe auch direkt unter http://www.lasitours.com
Unser Fahrer Omari war ganz prima: Von früh bis spät hat er uns jeden Tag unermüdlich kreuz und quer durch die Nationalparks gefahren – und das immer schön pole pole (Swahili: langsam), damit uns auch ja kein Tier entgeht – wobei uns auch seine hervorragende Ortskenntnis zugute kam, da er praktisch jeden Weg zu kennen schien und immer wusste, wie er am Besten fahren muss, um ein vorbei kommendes Tier nochmals sehen zu können.
1. Tag
Unsere erste Etappe führte uns von Arusha zum ca. 120 km entfernten Lake Manyara.
Kaum hat man die Stadt hinter sich gelassen, wird das Land rasch immer unbesiedelter und man beginnt, die unendlich anmutenden Weiten der ostafrikanischen Savanne zu erahnen. Hier und da begegnet man Kindern mit Ziegenherden, Rindern, Eseln, sogar Kamelen, fährt vorbei an strohbedeckten Rundhütten und immer wieder an den in dunkelrot karierte Decken gehüllten Massai.
Am Lake Manyara angekommen begaben wir uns dann für den restlichen Tag auf Pirschfahrt kreuz und quer durch Busch und Wald. Der See liegt landschaftlich wunderschön auf ca. 900 müNN mitten im Rift Valley, dem Ostafrikanischen Graben, dessen Bruchkante am eindrucksvollsten von oben zu sehen ist. Der gleichnamige Nationalpark ist mit ca. 320 km² einer der kleinsten Parks Tanzanias, an Großwildarten begegnet man hier u.a. Elefanten, Zebras, Gnus, Büffeln, Hippos und Löwen (Letztere allerdings weniger häufig), dazu zahlreichen Affen, Antilopen- und Vogelarten.
Wir fuhren zunächst durch ein regenwaldähnliches Waldstück mit vereinzelten Baumriesen, wuchtigen Baobabs (Affenbrotbäumen) und lustigen „Leberwurstbäumen“ (Kigelia Africana), deren Früchte wie herabhängende Würste aussehen, und begegneten etlichen Pavianen und kleineren, putzigen Äffchen, die unseren Weg säumten bzw. versperrten, was uns Gelegenheit gab, die Tiere aus nächster Nähe zu beobachten, wovon sie sich nicht im geringsten beeindrucken ließen. Besonders süß sind natürlich immer die Kleinen, die gerne auf den Rücken ihrer Mutter reiten oder an ihrem Bauch hängen. Auf einmal kam dann sogar mitten aus dem Dickicht ein Elefant heraus und kreuzte direkt vor uns den Weg – beeindruckend, was für ein Glück!
Im weiteren Verlauf unserer Beobachtungsrundfahrt durch den Park sahen wir noch zahlreiche Antilopen, darunter auch die kleinen, flinken Dikdiks, Zebras, Gnus, Büffel, Giraffen, noch mehr Antilopen, noch mehr Äffchen, Hippos, eine Riesenechse und – noch eine ganze Elefantenherde, die auch wieder genau vor uns die Piste überquerte, diesmal auch mit Elefantenbabys!
Am Picknickplatz, wo alle Safaris Rast einlegen und die Lunchpakete verzehrt werden, gab es außer der tollen Aussicht auf den See und die ihn umgebende Weite aus nächster Nähe hübsche, bunte Vögel zu beobachten, die der Appetit auf Lunchreste sehr mutig macht und nahe herankommen lässt. Man ist natürlich angehalten, keine Tiere zu füttern, aber irgendein Krümel fällt halt doch irgendwann mal zu Boden und bleibt dort nicht lange liegen.
Löwen bekamen wir heute noch keine zu Gesicht – wie auch schon beim ersten Aufenthalt am Lake Manyara vor vielen Jahren. Die in Reiseführern noch immer erwähnten, für diesen Park angeblich typischen “Baumlöwen“ halte ich langsam für einen Mythos.
Am späten Nachmittag verließen wir den Park und fuhren die Grabenkante hinauf, von wo wir noch mal einen wunderschönen Ausblick hatten, und dann weiter zu unserer Lodge, dem Lake Manyara Hotel, das genau auf der Grabenkante thront und einen unglaublichen Panoramablick auf den See und die Bruchkante des Rift Valleys bietet. Wow – was für ein Ort für eine Lodge! Und auch so ist die Anlage ganz hübsch mit einer netten Panoramabar und einem kleinen Swimming-Pool, den wir aus Zeitmangel jedoch leider nicht mehr nutzen konnten – davon abgesehen wird es nach Sonnenuntergang im ostafrikanischen Hochland ziemlich frisch, so dass man nicht gerade auf ein abendliches, kühles Bad erpicht ist. Dann doch lieber eine heisse Dusche im Zimmer – na ja, ging so mit dem heiss… Aber Wasser muss einfach her, nach so einem Safaritag, wo man den ganzen Tag über fast nur im Auto gestanden ist (hochklappbares Dach), Afrika im 360°-Panoramablick genossen hat und sich gut hat einstauben lassen mit der schönen, teilweise grell orange-roten Erde.
Und wer sich über das Wasser in der Lodge zu sehr ärgert, kann ja mal auf dem super holprigen, unasphaltierten Weg zurück zur Hauptstraße die Augen aufmachen und über die krassen Gegensätze hierzulande nachdenken: Die Piste führt nämlich durch ein kleines, sehr, sehr einfaches, ärmliches Dorf, wo man u.a. Jungs und Männern auf Fahrrädern begegnet, die mit zahlreichen mit Wasser gefüllten Plastikkanistern behängt sind, und der Fahrweise nach zu urteilen sehr schwer sein müssen. Das Dorf ist also nicht an die Wasserleitung angeschlossen, obwohl ja eine vorhanden ist – offensichtlich aber lediglich für die Lodge und die wazungu (Swahili: Weiße) …
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