Graz im Oktober 2020

Gestern, am späten Nachmittag, sollte unsere Kurzreise nach Graz am Frankfurter Flughafen starten.

Geplant war die Reise wieder zu dritt mit unserem Enkel.

Gestern Morgen überschlugen sich dann die Nachrichten zu den neuen Coronaeinschränkungen. Es wurde hektisch.

Am Telefon mit Lufthansa, booking.com und Seat 24 ( über den wir uns seit Ticketbuchung mehrmals geärgert hatten)

Hingen wir immer in Wareschleifen. Ich will es kurz machen.

Unser Enkel blieb zuhause. Wir beide müssen nach der Rückkehr am Frankfurter Flughafen den Coronatest machen und begeben uns dann in Quarantäne. Nicht schön, aber für uns nicht weiter problematisch. Wir können es uns gemütlich machen und versorgt werden wir auch. So haben wir uns für die Reise entschieden.

Wäre nicht am Sonntag das Ende der Sommerzeit, würden wir uns knapp 72Std. in Österreich aufhalten. Jetzt sind es aber 73 Std . Und wir unterliegen den neuen Sicherheitsvorschriften.

Nach einer knappen Stunde Flugzeit über die verschneiten Alpen landeten wir auf dem menschenleeren Flughafen von Graz und hatten unser nettes Appartment um 19 Uhr erreicht.

Ja, Jahrhunderte haben sich hier italienische Architekten ausgetobt , so kann man sagen.

Heute Morgen zog es uns zuerst in Richtung Mur, wo wir uns trotz der frischen Temperaturen ohne Sonne draußen ein nettes Frühstück gönnten.

Wir ließen uns durch die Gassen treiben, es gibt viel Renaissance und Barock und lauschten einem Glockenspiel. Stuckverzierte und bemalte Gebäude , oftmals mit bewegter Geschichte, sind zu bestaunen.

Die Pestsäule wurde errichtet von den Überlebenden, nachdem im MA im gleichen Jahr die Pest, eine Heuschreckenplage in ein Türkenangriff überstanden waren.

Ein ca 5km langer Stollen wurde im 2.Weltkrieg angelegt, in den die Bevölkerung von Graz bei Luftangriffen flüchten konnte. Heute werden die vielen Räumean den Seiten für Ausstellungen genutzt. Wir fuhren mit dem Lift von dort unten auf den Schlossberg.

Auf dem Schlossberg steht eine wehrhafte Burganlage und das Wahrzeichen von Graz, der 28m hohe Uhrturm . Seine erste Erwähnung findet er im 13. Jahrh..

Die Uhrenzeiger sind übrigens vertauscht.

Von da oben hat man einen herrlichen Blick auf Graz, auf Kirchen, Klöster, den Dom oder das Kunsthaus friendly Alien.

Eigentlich wollten wir uns gestern Abend auf ein Gläschen noch in ein nettes Lokal begeben. Für Draußen war es zu kühl. Aber anders als in der Altstadt sahen wir hier im Gebiet der Annenstraße keinerlei Maskenträger, egal ob vor oder hinter den Tresen. So sind wir in die Wohnung zurück. Das machen wir auch heute so.

Und ja, mit unserem Klopapier müssten wir nach den jetzt gewonnen Erfahrungen einige Zeit hinkommen. (Vorhin habe ich hier Einen mit 4 Paketen gesehen)

Unser Frühstück beinhaltete Mohnkronen und Croissants.

Dann spazierten wir durch die Sporstrasse - eine tolle Einkaufsstraße- ins Domviertel und zur Burg.

Der Dom, außen schlicht und ursprünglich gotisch zeigt sich innen im Barock in Hochform.

Besonders schön ist das Westportal. An der Südseite befindet sich ein ganz besonderes Fresko, das Gottes Plagen darstellt. Leider wird es durch Glas geschützt, ist aber auch durch die vielen misslungenen Renovierungsversuche in so schlechtem Zustand, dass man nur wenig erkennt.

Direkt neben dem Dom steht die Kirche der hl. Katharina von Alexandrien mit dem direkt verbundenen Mausoleum von Kaiser Ferdinand II., der hier 1637 begraben wurde. Weithin sichtbar ist die grüne Kuppel. Der Kaiser hat sein Grabmal selbst geplant und wieder hatte ein italienischer Architekt und Künstler seine Hand im Spiel.

Gleich daneben liegt die Stadtkrone, so werden die Gebäudeteile der Grazer Burg genannt.

Bei einem Grazbesuch sollte man sich die hier um 1500 erbaute Grazer Zwillings- oder Doppelwendeltreppe nicht entgehen lassen . Viele Steinmetzzeichen sind zu erkennen, außerdem wurden in die Treppenfassade 2 röm. Grabsteine aus der nahen Stadt Flavia Solva integriert.

Ausblick

Auf dem Burggelände hat uns noch ein jüdischer Grabstein interessiert und ein Garten mit Skulpturen bekannter Österreicher und dem Grazer Stadtkern.

Und noch ein paar Eindrücke

Faun mit Weitblick!

Schloss Eggenberg bei herrlichem

Oktoberwetter