Einige Touristen haben negative Eindrücke vom wichtigste Tempel Bali's bekommen. Auch im Internet unter "besakih abzocke" sind einige Balibesucher sehr enttäuscht von dem Verhalten der dortigen Indonesier / Balinesen.
Ich habe mir die Tempelanlage sehr, sehr oft angesehen, und hatte immer gute Erlebnisse. Deshalb schildere ich einen Tag meiner vielen Besakihbesuche .. :
Einen Abend vor dem Tempelbesuch kaufte ich mir auf einem Nachtmarkt eine preisgünstige, aber schöne traditionelle balinesische Tracht (kamben (sarong), saput (selendang) und udeng (destar). Einer meiner balinesischen Freunde fuhr mich am folgenden Tag um 7:30 Uhr mit dem Motorrad auf einer Nebenstraße zu einem kleiner Parkplatz des Besakihkomplexes. Der Vorteil ist, daß die Nebenstraße durch traditionelle Dörfer führt. Auf dem kleinen Parkplatz gibt es keine Kassenhäuschen oder Leute, die die Touristen durch die Besakihanlage begleiten wollen. Weiterhin gefällt mir der sehr kurze Weg über eine kleine Brücke, der direkt zum Herzstück des Tempels, nämlich zum Pura Penataran Agung führt. Von einem Verkäufer erstehe ich einige Canangs (Göttergaben) in einer Plastiktüte und Dupa (Räucherstäbchen). Somit habe ich mir die "Erlaubnis" geholt, in die Tempel gehen zu dürfen. Außerdem erhalte ich nach dem Beten im Pura Penataran Agung einige Reiskörner vom Priester (Pemangku), welche ich mir auf die Stirn drücke. (Das Symbol nennt sich Bija).
Mir gefällt die Gamelanmusik unweit des Pura Penataran Agung , welche aus der Richtung des Pura Basukian Puseh Jagat kommt. Somit gehe ich duch das gespaltene Tor (Candi Bentar) des besagten Tempels. Rechts spielt das Gamelan. Links vom Tor singen 2 Balinesen traditionelle Gesänge (Kekawin, Sinom, Pupu, Ginade, Palawakya, Tantri Damarndarka .. ). Aber nach wenigen Minuten gewöhnten sich meine Ohren an dieses Durcheinender von Tönen. Gegenüber fiel mir ein Balinese mit einer großen Tasche auf. Welche Aktion kann ich von ihm noch erwarten ? Inzwischen bot mir eine Balinesin Tee und Kuchen an, was ich annahm. Natürlich gab es das normale Wortgeplänkel woher ich komme, wohin ich will, ob mir Bali gefällt, ob ich Kinder hätte usw ... Dann wechselte ich meine Standort um wenige Meter zum Gamelanorchester. Denn diese "besondere Musik" kann man auch fühlen. Hier lud man mich ein, den großen Gong des Orchesters zu schlagen. Das gefiel mir mir besonders gut. Inzwischen kam Bewegung in den Balinesen mit der großen Tasche, denn es befanden sich seine Masken (Topeng oder Tapel) darin. Alsbald schlüpfte er in verschiedene Charaktere des Maskentanzes. Super, jetzt bekam ich auch noch eine Gratisvorstellung. (Er tanzte natürlich für die Götter). Nach ca. 2 Stunden in dem besagten Tempel wollte ich weiter .. Am gepaltenden Tor (Candi Bentar) drehte ich mich um, und verabschiedete mich mit gefalteten Händer mit " Tiyang mepamit" .. Die Balinesen riefen mir zu : "ngiring, ngiring. Inzwischen wurde es später Vormittag. Nun sah ich Bewegung in der Versammlungshalle. Die dortigen Balinesen sagten mir, daß es bald eine Tanzaufführung von balinesischen Kindern geben würde. Und in der Tat sah ich, wie die Kinder fleißig für verschiedene Tänze geschminkt wurden. Ich setzte mich zu den anwesenden Balinesen. Wieder das übliche Gespräch und mir bot man Kaffee und balinesischen Kuchen an. Ich bin ja "vernarrt" in die balinesischen Tänze, und so gefiel mir die Tanzaufführung der Kinder sehr gut. Die Zeit verging und ich wollte ja auch noch zu meinem Lieblingstempel (ein Wächtertempel) des Besakih. Diesen Tempel (Pura Pengubengan Besakih) erreicht man, wenn man einen Fußpfad benutzt, welcher links vom Pura Gelap bergauf führt. Geschätzte Gehzeit ca. 45 Minuten. Der Pfad führt durch eine wunderschöne Landschaft. Unterwegs gabelt sich der Pfad. Rechts gelangt man zum Pura Tirta Besakih. Dort am Pura Pengubengan Basakih war nur der Priester / Pemangku anwesend. Ich bemühte mich der Respektsprache "bahasa bali alus", was der Priester wohl auch freudig zur Kenntnis nahm. Ich bekam von ihm Tirta (Weihwasser) und ich fühlte mich mal wieder sehr gut an diesem heiligen Ort. Übrigens gelangt man zum Gipfel des Gunung Agung, wenn man den Weg vom Pura Pengubengan weiter bergauf geht. Der Sonnenstand verriet mir, wie schnell die Zeit verging. Und so war es später Nachmittag, als ich den Hauptkomplex des Besakihtempels erreichte.
Es war ein toller Tag. Bezahlt habe ich nur meinen Freund und Motorradfahrer (ca. 10 Euro), der auf dem kleinen Parkplatz einen Tag auf mich wartete.