Tansania 2022 - Safari pur

  • Von Island geht es nun wieder auf die letzten Etappen in Tansania ;) .


    Von Lobo aus geht es Richtung Lake Natron. Ich hab eine gewisse Vorfreude, da es in das Lake Natron Camp geht und die Bilder von Sabine wirklich toll waren.

    Aber unser nächstes Ziel ist erstmal eine Apotheke. Die vielen Stiche der Tsetsefliegen haben bei meiner Frau doch eine schlimme allergische Reaktion hervorgerufen. In einem Dorf finden wir eine Apotheke und bekommen ein Antihistaminika.

    Weiter geht es und wir sind überrascht, dass aus der Buckelpiste inzwischen eine geteerte Straße geworden ist. Die Chinesen haben hier eine Straße gebaut. Im Gegenzug haben sie Zugang zu den Bodenschätzen.

    Irgendwann ist die schöne neue Straße zu Ende und es geht staubig weiter. Man merkt, dass hier immer noch Trockenzeit ist. Alles sieht vertrocknet und eingestaubt aus. Dazu kommt noch ein ziemlich starker, heißer Wind.


    Wieviel Staub ins Auto kommt, sieht man hier...


    Am frühen Nachmittag erreichen wir den Lake Natron. Wir sind erstaunt, schockiert, wie wenig Wasser nur noch im See ist, im Vergleich zum Februar von vor einem Jahr. Durch die Trockenzeit verdunstet sehr viel Wasser und da der See nur einige Meter tief ist, schrumpft er um so mehr. Dazu kommt noch die Wasserentnahme aus den Flüssen, die den See speisen.

    Wir erreichen das Camp und es gibt nur einen Ausdruck "Wow". Wir sind begeistert und bei unserem Zelt fragt man sich, wer noch mit einzieht.





    Im Camp muss man sich den Gegebenheiten anpassen. Das Wasser aus der Dusche und dem Waschbecken ist vom pH-Wert leicht alkalisch. Man hat das Gefühl, dass man immer Seife auf der Haut hat, die noch nicht komplett runtergespült wurde. Das Klo ist umweltfreundlich ohne Spülung.


    Vor dem Sonnenuntergang wollen wir nochmal zu den Flamingos. In der Zwischenzeit genießen wir die Ruhe und beobachten die Zebras und Gnus, die hier rumlaufen.




    Immer präsent der Ol Doinyo Lengai - Der heilige Berg der Massai.


  • Unser Guide holt uns ab und wir laufen gut 10 Minuten bis zur Wasserkante. Auf halben Weg sehen wir den Punkt, wo wir letztes mal unser Auto geparkt hatten, da waren es nur einige Meter bis zum Wasser.


    Angekommen am Wasser sehen wir nur Flamingos. Letztes Jahr gab es auch reichlich Pelikane. Die sind aber weitergezogen, da der Salzgehalt inzwischen zu hoch ist.




    Die Sonne verabschiedet sich langsam und wir gehen zurück zum Camp. Mit einem Bier und leckerem Essen lassen wir den Abend ausklingen.


  • Der Morgen begrüßt uns mit einem tollen Sonnenaufgang.


    Die Luft ist nicht so staubig wie gestern und so hat man einen schönen Blick auf den heiligen Berg der Massai.


    Es ist der vorletzte Tag und wir fahren zurück zu Mount Meru Game Lodge. Da die Strecke nicht so weit ist, hat Charles für uns noch eine Tour organisiert. Der Ort heißt Mto wa Mbu, auf Deutsch Mückenfluß... Ich hoffe, dass der Name nicht Programm ist. Catherine führt uns durch Bananenplantagen, Reisfeldern und durch das Dorf und gibt uns einen Einblick in das dortige Leben.





    Wir haben auch die Chance, original tansanische Küche zu probieren.



    Hier in dem Dorf wird auch Bananenbier hergestellt. Wir dürfen es probieren und stellen fest, dass es nichts mit gutem Bier zu tun hat. Die Konsistenz lässt ehr an Porridge erinnern, als an Bier. Muss man nicht haben...

    Wir sind auch überrascht, dass hier die Bananen auch grün geerntet werden. Selbst für den eigenen Bedarf. Der Grund ist ganz einfach, wenn sie reif wären und noch am Baum hängen, würden die Affen alles auffuttern.

  • Der Abschluß der Tour ist ein Besuch des lokalen Markts. Hier kann man alles kaufen, was man für das tägliche Leben benötigt.





    Nach gut zwei Stunden ist die Tour zu Ende und wir verabschieden uns von Catherine. Auf dem Weg zur Lodge überreden wir Charles, dass wir nicht in der Lodge essen wollen, sondern irgendwo in einem Dorf bei einem Metzger. Wenn möglich gerne auch Ziege.

    Gesagt getan, Charles findet eine Örtlichkeit und das erstaunen ist nicht schlecht, dass Touris sich hierher verlaufen haben.

    In der "Küche" suchen wir uns ein Stück raus und warten darauf, dass es fertig zubereitet wird.



    Wie erkennt man, ob Schaf oder Ziege am Haken hängt? Der Schwanz verrät es...

    Das Fleisch ist frisch und der MEtzger muss so planen, dass es auch an diesem Tag komplett verarbeitet und zubereitet wird. Was übrig bleibt, muss vernichtet werden.


    Während wir warten streift mein Blick durch die Lokalität und ich muß schon ein wenig schmunzeln. Ein DJ legt auf und zeitgleich läuft die Trauerfeier der Queen im TV.


    Das Essen kommt und wir sind total begeistert. Es ist super gewürzt, ziemlich intensiv vom Geschmack und total lecker.


    Satt und zufrieden fahren wir zur Lodge. Auf dem Weg habe ich noch was für alle Bayern-Fans gefunden.

  • Der Tag der Abreise ist gekommen. Es war eine unglaubliche Zeit und wir haben wieder so viel erlebt und gesehen. Ich denke, fürs erste, wird es der letzte Besuch in diesem Teil von Tansania gewesen sein.

    Neuen Pläne wurden schon am Mara River gemacht. Aber nicht in den nächsten zwei Jahren. Es gibt noch so schöne andere Ecken auf der Welt, die wir besuchen wollen.

    Hier noch ein kleiner Tipp, wer eine Safari plant. Packt eine Fliegenklatsche ein für die Tsetsefliegen. Sie ist goldwert... Wer allergisch auf Mückenstichen reagiert, sollte sich auch entsprechend mit Medikamente eindecken. Autan, Antibrum oder die üblichen anderen Mittel haben bei uns nicht gewirkt.


    Ich hoffe, euch hat der kleine Bericht gefallen.



    Asante sana! Kwaheri mpaka tuonane tena!

  • Danke für deinen interessanten Bericht und die tollen Bilder, bei denen ich gerne Sozius war.

    Deine Gegenüberstellung von deiner zwei Reisezeiten hat mir auch gut gefallen. Ein und dasselbe Land und doch so unterschiedlich.


    LG

    gudi =)

    Einmal sehen ist mehr Wert, als hundert Neuigkeiten hören.
    (Japanisches Sprichwort)



  • Von Lobo aus geht es Richtung Lake Natron. Ich hab eine gewisse Vorfreude, da es in das Lake Natron Camp geht und die Bilder von Sabine wirklich toll waren.

    Oh, ganz lieben Dank!


    Das Lake Natron Camp fand ich toll und da kann ich mir vorstellen, auch für 2 oder 3 Nächte zu bleiben. Es gibt ja noch Einiges in der Umgebung zu entdecken. Das Wasser hinterlässt dort einen Film auf der Haut, ähnlich wie nach einem Bad im Toten Meer.


    Die Fliegenklatsche war in meinem Bericht auch einer der Hauptdarsteller. Führen wir schon seit langem bei den meisten Reisen mit uns.


    Witzig, was Du zum Staub schreibst. Obwohl ich nichts angefasst habe und auch mal den ganzen Tag „nur“ im Auto saß, hatte ich ständig etwas Schwarzes (Staub) unter den Fingernägeln.


    Vielen Dank für Deinen sehr schönen und interessanten Reisebericht und um die Servalsichtung beneide ich Dich ein wenig!

  • Was für ein Abschluss! :thumbsup:


    Bitte verrate mir (uns) doch die neuen Pläne, 2 Jahre will ich nicht warten und vielleicht lässt sich da ja was mit dem Selous kombinieren.


    Dein Hinweis ist wichtig:

    Gegen die Tsetses helfen gar keine Insektizide, nicht nur bei Euch nicht, das habe ich kürzlich erst von den Guides erfahren dürfen.

  • Danke für dein Reisebericht. Zwar finde ich Afrika und in speziell Tanzania faszinierend, traue ich mich nicht wirklich selbst dahin zu reisen. Normalerweise, mögen wir Reisen mit einen gewissen Komfortlevel, und ich denke das ist dort nicht so richtig möglich bzw. würde bestimmt die Welt kosten.

  • Super Bericht, super Bilder. Dieser Teil Afrikas ist für uns ein totales Neuland und wird es auch bleiben. Wir hätten nie den Mut, eine solche Reise so wie ihr zu unternehmen. Zu viele Unbekannte, zu viele Risiken etc. Um so schöner ist es, solche Berichte und Bilder „frei Haus“ geliefert zu bekommen. Man ist zwar nicht mitten drin, aber immerhin nah dabei. Danke für Deine Mühe uns das alles so nahe zu bringen.


    :thumbup:

  • Hallo Peter,

    ihr habt eine traumhafte Reise gemacht und so viel erlebt. Toll! Tanzania steht ja auch auf meiner Wunschliste, ich arbeite daran :) Ich habe den Mara-Fluss ja von der anderen Seite aus gesehen. Es ist eine schöne Ecke. 2020 hätte ich wieder da sein sollen. Nun ja, man muss halt geduldig bleiben. Irgenwann bekomme ich ganz bestimmt eine nächste Chance.


    Viele Grüße

    Petra

  • Zwar finde ich Afrika und in speziell Tanzania faszinierend, traue ich mich nicht wirklich selbst dahin zu reisen. Normalerweise, mögen wir Reisen mit einen gewissen Komfortlevel, und ich denke das ist dort nicht so richtig möglich bzw. würde bestimmt die Welt kosten.

    Tansania ist nicht gerade preiswert. Ich denke, Du kannst in Tansania alles haben von Zelten auf öffentlichen Campsites bis zur Luxuslodges. Da muss jeder für sich entscheiden, wieviel Komfort er benötigt. Wer die lange Anreisewege in die Serengeti sparen möchte, kann auch Fly In machen. Keine Ahnung, was das kostet.

    Wenn Du doch mal Tansania ins Auge fasst, dann solltest Du mit einem Spezialreiseanbieter für Afrika reden. Ich denke die großen bekannten Anbieter können Dir nicht das bieten, was Du gerne möchtest. Bei interesse kann ich Dir auch die Kontaktdaten unseres Reiseanbieters zukommen lassen.

  • Bitte verrate mir (uns) doch die neuen Pläne, 2 Jahre will ich nicht warten und vielleicht lässt sich da ja was mit dem Selous kombinieren.

    Bis jetzt sind es nur Überlegungen... Der Plan ist von Daressalam zum Mikumi NP, evtl. Udzungwa Mountains NP und dann weiter Richtung Mahale zu de Schimpansen. Danach weiter zum Victoriasee und dann zurück nach Arusha. Zeitplan ca. 3 Wochen mit Zwischenstops. Das ist erstmal die grobe Richtung, ohne bisher in die Planung zu gehen.

  • Fantastische Bilder, Du hast deine Erlebnisse wunderbar beschrieben und ich fühlte mich beim Lesen wie ein Mitreisender in deiner Gruppe. Ich kann sehr vieles gut nachvollziehen aufgrund eigener ähnlicher Erlebnisse. Eine Wanderung mit bewaffnetem Ranger in einem afrikanischen Raubtierhabitat habe ich allerdings bis jetzt noch nie gemacht. Die Betonung liegt ab heute eindeutig auf "noch" (nie) und diese Tatsache schreit förmlich danach geändert zu werden. Der afrikanische Kontinent ist ein großartiges Reiseziel. Ich habe bis auf 5 Länder alle auf diesem Kontinent bereist und muss sagen Tansania ist eins von den schönsten afrikanischen Ländern. In meiner Bewertung habe ich alles mit einbezogen, Klima, Landschaft, Tier und Pflanzenwelt, Sprache, Kultur und Menschen. Was soll ich weiter drumherum reden: Nakupenda Tanzania.

  • Ich danke Dir für den eindrucksvollen Bericht, Peter!


    Wir haben auch eine Safari in Tansania gebucht, wahrscheinlich ist sie etwas abgespeckter als eure. Hoffentlich gibt es in der Hauptferienzeit der Euros nicht noch mehr Fahrzeuge mit Schaulustigen an den Highlights der Tour.

    Ich fürchte mich etwas vor den doch recht kühlen Temperaturen im Juli / August. Es soll in Arusha nachts auf 10°C runtergehen!


    Aber deine fantastischen Bilder machen wirklich Lust auf dieses Abenteuer. Seid ihr zu zweit (+Fahrer) in einen 4WD rumchauffiert worden oder waren noch andere an Bord? Wieviel Trinkgeld sollte man dem Guide / Fahrer pro Tag zustecken?

    Viele Grüße

    horas

  • Hallo Horas,

    Seid ihr zu zweit (+Fahrer) in einen 4WD rumchauffiert worden oder waren noch andere an Bord? Wieviel Trinkgeld sollte man dem Guide / Fahrer pro Tag zustecken?

    wir waren allein mit dem Fahrer im Auto. Gruppen im Auto gibt es bei dem Reiseveranstalter nur, wenn sich auch eine Gruppe zur Reise anmeldet.


    Beim Trinkgeld muss natürlich jeder für sich entscheiden, was er geben möchte. Da unser Fahrer wirklich 24h für uns zur Verfügung stand und wir schon nach der ersten Tour privat viel Kontakt zu ihm hatten, haben wir ihm 50$ pro Tag gegeben. Die Personen, die das Camp betreut haben, haben 25$ pro Tag bekommen.

    Ich würde ihm das Trinkgeld am Ende der Tour geben und dann kannst Du entscheiden wie viel Du ihm gibst, je nach Deiner Zufriedenheit.

    Wäre es so gelaufen, wie bei Sabine damals, wäre es natürlich deutlich weniger geworden ;).



    Ich fürchte mich etwas vor den doch recht kühlen Temperaturen im Juli / August. Es soll in Arusha nachts auf 10°C runtergehen!

    Arusha liegt gut 1500m hoch, da kann es recht kühl sein. Auch in der Serengeti war es nachts und morgens ziemlich frisch. Aber tagsüber wurde es dann schnell warm.


    Wie sieht denn eure Tour nun aus?

  • Der afrikanische Kontinent ist ein großartiges Reiseziel. Ich habe bis auf 5 Länder alle auf diesem Kontinent bereist und muss sagen Tansania ist eins von den schönsten afrikanischen Ländern. In meiner Bewertung habe ich alles mit einbezogen, Klima, Landschaft, Tier und Pflanzenwelt, Sprache, Kultur und Menschen.

    Da gebe ich Dir zu 100% Recht.

    Uns beeindruckt das Land auch, deshalb werden wir wohl unsere Reisepläne für das nächste Jahr wieder über den Haufen schmeißen und wieder nach Tansania reisen.

    Die Tour ist in Planung, diesmal soll es in den Süden gehen mit Schimpansen-Tracking.

  • Wie sieht denn eure Tour nun aus?

    Folgendes ist geplant (wir sind zu fünft, Papa + Mama und 3 minderjährige Mädchen) :

    Arusha + Park 2 Nächte

    Tarangire Nationalpark 2 Nächte

    Karatu 2 Nächte

    Arusha 1 Nacht

    + 8 Nächte Sansibar


    Ich habe noch eine kleine Sorge, was unsere Tour betrifft. Es gibt das Marburg Virus in Tansania, das seit einigen Wochen im Norden des Landes, in einem Minengebiet sein Unwesen treibt. Nach Ausbruch der Seuche fand man einige Informationen in den Medien. Mittlerweile erfährt man in der Presse nichts mehr darüber, aber das Virus ist noch vor Ort, wie der Reiseveranstalter mir mitteilte. Es sei aber alles unter Kontrolle.

    Da hoffe ich nur, dass die tansanischen Sicherheitskräfte besser beim Abschirmen und Kontrollieren von Bergbauregionen sind als ihre Kollegen in Guinea.


    Viele Grüße

    horas