Euer Fotografie-Verhalten

  • Hallo zusammen


    Eine ganz eigenartige Frage - aber interessieren tut's mich trotzdem. ;)


    Wie ist denn Euer Fotografie-Verhalten auf Reisen?


    Wie oft zückt Ihr die Kamera, hängt Ihr sie Euch um oder habt Ihr sie in einer Tasche und tut Ihr sie für jedes Motiv wieder raus und rein? Wie viele Fotos macht Ihr so am Tag im Durchschnitt und wie viel Zeit verwendet Ihr für ein Motiv (Normalsituation)? Was sagt Euer Partner/Eure Partnerin, wenn Ihr ständig stehen bleibt und Objektiv wechselt und fotografiert?


    Ich weiß - komische Fragen. ;) Aber ich hab' oft ein ganz schlechtes Gewissen, wenn ich zum hundertsten Male meine Kamera rausziehe und zig Motive oft nur von einem Objekt mache. Komme mir manchmal selber schon "verrückt" vor. Möchte dann auch nicht immer ewig vor so etwas stehen bleiben und fotografieren. Von daher geht das bei mir meistens recht schnell.


    Wie ist das so bei Euch und meckern dann die Mitreisenden auch mal? ;)


    Viele Grüße
    Manuela

  • Hallo Manuela,
    also ich schau mir erst das Motiv an und überleg wie ich es am Schönsten finde
    und dann mache ich 1 ev. 2 Bilder.
    Ich habe den Apparat nie umgehängt sondern in einer Tasche und nehme ihn raus.
    Bin ich natürlich z.B. in einem Botanischen Garten lass ich ihn gleich in der Hand
    bin ich in einer Gruppe unterwegs hab ich ihn auch mehr heraussen
    aber wenn ich allein bin geb ich ihn mehr in die Tasche.
    So an die 150 - 200 Bilder werden bei einem Urlaub gemacht und noch aussortiert.
    Da mein Mann filmt stört es ihn nicht wenn ich fotografiere aber ich mache
    es trotzdem eher sparsam, weil manches auf Fotos nicht so wirkt als in Natura.
    Es kommt immer drauf an was man gerade besichtigt.
    Und ich denke oft vorher, ob das was ist was man dann gern anschaut,
    denn ich will kein Album mit 15 gleichen Fotos und auch ne Diashow
    wird da schnell langweilig.
    Ausserdem will ich viel mehr mit den Augen schauen als durch die Linse.
    Aber ich denke trotzdem, das macht Jeder anders und Jeder so wie er es will.
    Hauptsache es macht dir Spass, was die Anderen denken - oh Gott,
    da darf man dann gar nichts mehr.
    Also, knips drauf los, soviel du willst.
    Ciao, Maxi

  • Hallo Manuela,
    Als ich noch mit meiner analogen SLR unterwegs war, waren es so 10 Rollen Film, die ich auf einer 2 wöchigen Rundreise verschossen habe. Mit der Digicam sind es meist schon so 600, werden dann aber zu Hause auf höchstens 100 reduziert. Je nach Land trage ich die Kamera in einer Tasche versteckt oder umgehängt. Oft habe ich die größere in der Tasche und eine kleine in der Hand. Reise meistens alleine, da es andere doch nerven könnte, wenn ich so viel fotografiere. Ich habe aber einen sehr guten Blick und mache so 2 Aufnahmen pro Motiv.
    Gruß aus Wien,
    Leonie

  • Ich nehm auf der Reise zu 80% die Kompaktkamera, die hab ich immer in der Hand. Die DSLR nehm ich nur mit, wenn sich bewegende Motive oder Tiere zu erwarten sind, also wenn man ohne Auslöseverzögerung fotografieren muß oder wenn man ein besonders gutes Tele mit Stabilisator braucht (Tierfotografie). Ansonst bleibt die DSLR bevorzugt im Bus, wenns möglich ist. Ich hab allerdings eine sehr gute Kompaktkamera, da gibts im niedrigen Brennweitenbereich kaum Unterschiede.
    Die letzte Woche auf der letzten Reise (Galapagos) war da eine Ausnahme, da hab ich nur mit der DSLR fotografiert. Die Tasche mit den Objektiven ist quasi nur das "Basislager", die wär etwa für mehrstündige Stadtrundgänge auch viel zu schwer.


    Gruß Franz

  • Spezielle Frage an Franz,
    weil Du immer von Galapagos schreibst und meine Freundin auch Heuer schon dort war ne Frage:
    Warst Du zufällig vorher auch in Equador?
    Lg maxi

  • Hallo Manuela,


    für mich ist die Fotografie eine besondere Art der Meditation. Es geht dabei nicht darum festzuhalten, was doch nicht festzuhalten ist, sondern es geht darum achtsam und zurückhaltend durch ein fremdes Land zu gehen, alle Sinne offen zu halten und ohne Wertung oder Beurteilung einfach zu verstehen ... in sich aufzusaugen ... was man gerade sieht oder erlebt. Die Fotografie ist für mich ein Vehikel, diese Achtsamkeit zu üben. Mehr nicht. Im Buddhismus nennt man diese Form der Konzentration die "Einspitzigkeit des Geistes". Keiner fällt perfekt vom Himmel, sondern jeder ist - wenn er denn mag - aufgerufen diese Art der Achtsamkeit "auf den Punkt" zu üben. Nach außen hin sieht man vielleicht jemand mit einer Kamera vor einem Tempel stehen und auf einen Auslöser drücken ... nach innen denkt sich dieser "Jemand" möglicherweise gerade: "Ich erlebe diesen unwiederbringlichen Augenblick".


    Auf Reisen habe ich relativ viel Fotozeugs dabei. So ziemlich jedes Teil ist wenigstens zweimal vorhanden - auch die DSLR selbst. Es ist vorgekommen, dass ich abends ohne ein einziges Bild wieder nachhause gekommen bin. Manchmal ist einfach nicht gut zu fotografieren, wenn es die Achtsamkeit mehr behindert als fördert. Ansonsten drücke ich eher mal häufiger auf den Auslöser. Meine Frau steht dieser Fotografierwut sehr gelassen gegenüber, weil Sie mir den Spaß gerne gönnt, und weil ihr die Ergebnisse auch immer besser gefallen. Wenn ich merke, dass die Fotografiererei für einen Mitreisenden eher lästig ist, dann lasse ich es einfach bleiben. So gab es bislang noch niemals Mecker von irgendjemand. Im Gegenzug seile ich mich dann auch gerne mal alleine ab und pilgere (z. B.) mit Kamera und Stativ bewaffnet durch einen Wald oder eine nächtlich beleuchtete Stadt.


    Meinstens baumelt eine Kamera griffbereit am Handgelenk. Typische Ausbeuten liegen zwischen 100 und 400 Aufnahmen am Tag, wobei da in kritischen Lichtsituationen auch gerne mal Belichtungsreihen dabei sind oder für HDR-Panoramen bis zu 50 Bilder oder mehr pro Panorama in kürzester Zeit geknipst werden. Ich bleibe gerne lange an einem Ort und beobachte die Szenerie, wie sich das Licht verändert, wie die Menschen kommen und gehen und wie sie sich an genau diesem Ort verhalten. Auf diese Weise werden nicht einfach Motive abgelichtet, sondern man erhält selbst einen Bezug zu diesem Ort und zuhause können die Bilder diesen Bezug wieder viel lebhafter in Erinnerung rufen.


    Viele Grüße
    HaPe

  • Also ich laß mir gern Zeit , um das Motiv optimal zu erwischen , bin aber auch fur einen "Schnellschuß" wie es z.B. in Afrika auf Safari oft nötig ist bereit . Von unserem letzten Urlaub im Dezember/Januar in Vietnam habe ich ca. 1400 Bilder mitgebracht (dank Digitalspeicher kostet das ja nix ) und diese dann aber auf letztendlich ungefähr 400 aussortiert . Das schönste Urlaubsfoto lasse ich mir auf Leinwand ziehen und dann kommt es an die Wand .
    Meine Frau hat mit dem Geknipse kein Problem .


    LG Winfried

  • Hallo Sheridane,


    andere Touris quälen sich 14 Tage am Strand in der prallen Sonne, oder 14 Tage an der Bar.
    Mal einen Badetag oder Abends ein Gläschen gönnen wir uns aber auch.


    Wir quälen uns mit Fotokamera und Camcorder, da wir die gleichen Interessen ist es kein Problem.
    Dafür lassen wir unser "Büro" Zuhause ( Handy und Notebook )


    Der Urlaub fängt hinterher beim betrachten und bearbeiten erst richtig an.
    Bei 3 Wochen Urlaub z.B. kommen schnell mal 1000 Fotos und 4 Stunden Film zusammen.

  • Quote from HEVERO

    ...Bei 3 Wochen Urlaub z.B. kommen schnell mal 1000 Fotos und 4 Stunden Film zusammen.


    Hallo Rolf,
    hast du Dir die 4 Stunden Film auch schon mal angesehen? =)
    Bzw. wie viel Leute hast Du damit schon gequält?


    Ich glaube aber, dass Du jetzt Deine Videakamera sehr schnell zu Hause lässt. =)


    ich spreche aus Erfahrung....


    ;)

  • Hallo Manuela,


    wir kommen im Urlaub so etwa auf 2000 Fotos, wobei anzahlmäßig die meisten auf mein Konto gehen. Die Anzahl pro Tag kommt natürlich darauf an, ob viele Ortswechsel dabei sind, wobei es dann viel Neues zu entdecken gibt. Bei den Strandtagen kann es auch schon mal sein, dass ich die Kamera an einem Tag gar nicht auspacke. Ich trage sie auch immer in einer Tasche, wo gerade das Nötigste rein passt.
    Von einem schönen Motiv mache ich oft mehrere Aufnahmen aus verschiedenen Perspektiven. Kostet ja nichts mehr - außer Zeit zum Aussortieren.
    Wenn Waltraud am Strand liegt, gehe ich schon mal allein auf Fototour und kann mich dann ohne Zeitdruck auf meine Motive konzentrieren.


    Gruß Bernhard

  • Hallo Erhard,


    aus 4 Stunden Rohmaterial Film, werden, max. 45-60 Minuten manchmal nur Clips mit Taktsequenzen von 1-5 sek.
    Ich habe eine Profi-AVIO Anlage von Casablanka, zur digitalen Filmverarbeitung, fast wie im Studio. Dazu gibt es passende Musik von Pop bis Volk und ohne Kommentare.


    Ich habe noch nie Leute damit gequält, sie sagen oft ich soll sie VOX -Tours anbieten, oder in Freizeitheimen vorführen.:o


    Wir beide sehen sie sehr oft im Winter wenn Saure- Gurkenzeit ist, und schwelgen in Erinnerungen.


    Aber ich glaube auch, dass sich durch die neue Kamera die Anteile etwas verschieben werden.:D

  • Hallo Rolf,
    unsere Filme von grossen Reisen dauern auch in etwa 50 Minuten.
    Werden auch geschnitten, mit Musik hinterlegt und kommentiert,
    mit Titeln versehen und schönen Szenenübergängen.
    Unsere Freunde warten immer schon ungeduldig auf die Vorführung und
    ich selber schau auch jeden mehrmals an.
    Ist schon was Schönes alles so lebendig wieder zu sehen, nur darf es nicht zu lang dauern,
    da hat Erhard recht, sonst wird es eine Qual und fad.


    Nur Fotos mache ich nicht so viele.
    So 200 mit der grossen Spiegelreflex und mit der kleinen Digi nochmals an die 150.
    Also ja, dann sinds auch so 350, das reicht mir.


    Hauptsache man hat schöne Erinnerungen, lg Maxi

  • Quote from Bernhard

    Von einem schönen Motiv mache ich oft mehrere Aufnahmen aus verschiedenen Perspektiven. Kostet ja nichts mehr - außer Zeit zum Aussortieren.
    Wenn Waltraud am Strand liegt, gehe ich schon mal allein auf Fototour und kann mich dann ohne Zeitdruck auf meine Motive konzentrieren.


    Hallo Bernhard


    So in etwa handhabe ich das auch. ;)


    Zig Aufnahmen von einem Motiv - aus mehreren Perspektiven. Und zu Hause hat man dann die Qual der Wahl, welches Foto jetzt ins Album kommt. ;)


    Auch ich mache mich manchmal - selten, aber hin und wieder - allein auf den Weg mit meiner Kamera. Dann probiere ich oft noch einiges aus und hab' eben auch keinen "Zeitdruck".


    Filmen tun wir auch nicht mehr. Mein Mann hat das mal gemacht, aber anschauen tun wir uns das dann eh nicht mehr. Meine Fotoalben dagegen ziehe ich immer mal wieder raus und blättere sie durch. Auch mit Freunden. :)


    Viele Grüße
    Manuela

  • Hallo Manuela,


    das mit dem Filmen habe ich auch seit 2 Jahren gelassen, nachdem wir festgestellt haben, dass wir die Fotobücher viel schneller mal in die Hand nehmen, als einen Film anschauen. Obwohl Waltraud mit ihrer "Kleinen" auch tolle Fotos macht, konnte ich das Fotografieren doch nicht ganz lassen und bin dann mit 2 Geräten rumgelaufen. Und in Asien dann das Problem mit der Luftfeuchtigkeit. Die Videokamera war oft erst 1 Stunde nach Verlassen des Zimmers zu gebrauchen, wenn man sie vorher nicht schon auf Betriebstemperatur brachte (siehe hier). Stress pur!!!
    Jetzt fotografieren wir beide, Waltraud mehr die spontanen Dinge, wie Menschen, Markt, Stadtgewühl, wo ich manchmal etwas Hemmungen habe.


    Gruß Bernhard

  • @HEVERO


    Quote

    Der Urlaub fängt hinterher beim betrachten und bearbeiten erst richtig an.


    Ich staune über diese Aussage! :( Seid Ihr nur im fremden Land, um Fotos zu sammeln? :)


    @Sheridan
    Ich fotografiere (fast) nicht, das lenkt mich zu sehr vom Eindrücke aufsaugen ab! Meine Frau fotografiert ganz gerne, aber eigentlich nur Leute (Bekannte) oder Pflanzen.


    @all
    Jeder nach seiner Lust und Laune. Hauptsache man hat Spass am Urlaub. :D


    Servus
    Rudi und May

  • Quote

    Der Urlaub fängt hinterher beim betrachten und bearbeiten erst richtig an.
    Ich fotografiere (fast) nicht, das lenkt mich zu sehr vom Eindrücke aufsaugen ab!


    Hallo zusammen


    Ich muss sagen, dass ich die Umgebung viel intensiver aufnehme, seit ich fotografiere ... ich schaue mir die Gegend genauer an, mit dem sog. "fotografischen Blick". Nicht, dass ich sonst nichts sehen würde, wenn ich die Kamera mal weglege ... ;) Aber ich sehe mehr Details. Und manches sehe ich dann in der Tat auch erst zu Hause, wenn ich die Bilder noch mal ganz genau ansehe ... z. B. Menschen, die ich bei der Aufnahme des Bildes gar nicht so wahrgenommen habe oder Tiere.


    Viele Grüße
    Manuela

  • Hallo Manuela,


    bei mir ist es eher anders.
    Ich sag immer: entweder fotografier ich oder ich schau.
    Das heißt, wenn ich fotografier schau ich nur nach Motiven, Licht, Ausschnitt, usw.
    und der Gesamteindruck geht dadurch irgendwie verloren.
    Ich hab schon oft "nur" fotografiert und hinterher hab ich mir dann gedacht: Was hast du jetzt überhaupt gesehen?
    Ich versuche jetzt ein "gesudnes" Mittelmaß zu finden, außerdem ist mir auch durch den "Fotografieehrgeiz"
    die Spontanität verloren gegangen, und früher waren die einfach drauflosgeknipsten Bilder,
    selbst wenn es einfache Landschaftaufnahmen waren, oft die Besten.
    Mal ganz abgesehen, von dem Faktor Zeit. Mein Mann ist irgendwie nicht so begeistert,
    wenn ich im Urlaub ewig um ein Objekt rumhops und er ewig auf mich warten muss.....:confused:



    Im Urlaub habe ich die Kamera meistens um den Hals hängen,
    nur in seltsamen Gegenden oder wenn ich sie länger nicht brauch steck ich sie in die Tasche.


    Ich hab mir zur Canon EOS 400d ein Sigma-Allround-Objektiv (18-200 mm mit Bildstabilisator) gekauft, da ich die Wechselei sehr nervig finde.

  • Hallo Manuela,


    vielleicht sind wir alle Foto-Junkies. :D:D


    Bei unseren letzten Bangkok Aufenthalten haben wir es aber anders gemacht.


    Wir waren ja schon mehrmals im Königspalast in Bangkok und jedes Mal fotografierten wir, was das Zeug hielt. Anschließend stellten wir fest, dass es fast immer dieselben Motive waren, die uns begeisterten.
    Also haben wir uns die letzten beiden Male entschlossen, die Kameras schweren Herzens, doch bewusst im Hotel zu lassen.
    Kaum zu glauben, was man da alles sieht und erlebt ohne Kamera.


    ;)