Ich möchte Euch Lust auf Kenia machen

  • Liebe Forumteilnehmer!


    Weil es gerade erst bei der Frage nach den Reiseplänen das Thema Afrika gab, stell ich Euch mal meinen Reisebericht von 2012 rein. Da waren wir eine Woche auf Safari in Kenia, vorher 2 Tage in einem Hotel in der Nähe von Mombasa, in der Severin Sea Lodge und danach noch eine Woche ganz im Süden, am Galubeach im Pinewood-Hotel. Fotos folgen dann in den nächsten Tagen. Wir sind seit 1994 8x in Kenia gewesen, das letzte Mal 2014, da waren wir aber nur 10 Tage dort und leider nur eine Nacht draußen in der Wildnis. Vielleicht klappts ja 2018 wieder.




    Reisebericht Kenia 06.01.2012 bis 24.01.2012
    06.01.2012
    Abflug Hörsching nach Frankfurt schon um 11.20 h – Ankunft Frankfurt um 12.40 h.
    Die lange Zeit bis zum Abflug nach Mombasa haben wir in der Luxxlounge verbracht und nicht bereut! Man zahlt € 30/Person, hat einen gemütlichen, ruhigen Platz auf einer Couch, kann ins Internet, Fernsehen, auch duschen könnte man. Außerdem kann man trinken was man will, auch Kaffee und Tee. Zu Mittag gabs Kartoffelsuppe und Würstel mit Gebäck, Nachmittag Kuchen und kleine Snacks und Knabbereien.
    Der Abflug nach Mombasa verspätete sich dann noch um 45 Minuten, aber ca. um 21.30 gings los.
    Service der Condor war schlecht. Es dauerte bis fast 1 h bis es was zu Essen gab, dafür wurde das Frühstück dann schon um 3 h serviert, ohne Erfrischungstuch, sogar das Bier muss man zahlen. Dafür werden vor dem Essen ewig lang die Kopfhörer verkauft, Bildschirme für jeden Passagier gibt’s nicht. Der Sitzabstand ist auch fürchterlich eng, seitlich und nach vorne.
    07.01.2012
    Zwischenlandung im Nairobi, geht aber sehr schnell. Die Verspätung haben wir schon aufgeholt. Kurz vor der Landung gibt’s schon herrliche Blicke auf Kenia: ein Vulkankrater, der Lake Naivasha und der Kilimandjaro. Ich ärgere mich ein bisschen, dass der Pilot den Fluggästen, die jetzt alle schlafen und müde sind, nicht sagt, dass sie doch mal kurz zum Fenster raus schauen sollen, damit sie den Kili sehen. Auf der anderen Seite des Flugzeuges ist wahrscheinlich auch der Mount Kenia ein toller Anblick.
    Flughafen Mombasa, alles geht wieder reibungslos: wir sind in der Schlange fürs Visum ziemlich weit vorne, bald kommen die Koffer. Der übliche Wirbel auf dem Parkplatz, die übliche Frage ob wir einzelne Euromünzen in einen 5€-Schein wechseln können. – Wir können. TUI Transfer zur Severin Sea Lodge für uns ganz allein, wir fahren gleich los. Super!
    Mombasa ist wie immer ein Schock für uns. Wir können uns gar nicht dran gewöhnen, obwohl wir schon zum 7. Mal in Kenia sind. Es gibt ganz viel Schmutz auf der Straße, Verkehrschaos sowieso, 4 Leute auf einem Motorrad, mindestens zwei auf einem Fahrrad. Und wieder diese schweren Karren, voll beladen, die von Menschen gezogen und oft auch noch geschoben werden. Diese Arbeit muss so fürchterlich anstrengend sein, ich kann gar nicht hinsehen. An einer Straßenkreuzung mitten im Verkehr sitzt ein Mann im Rollstuhl ohne Beine. Neben uns hält ein Matatu, ein Bus, in dem normal 8 Menschen Platz haben, aber da sind sicher 15 Leute drin. Eine hübsche Frau prüft ihr Make Up, sie benutzt dazu eine Scherbe von einem Spiegel. Viele Händler verkaufen an kleinen Ständen Obst u Gemüse, Kleider, Möbel,Reifen und noch vieles mehr. Eine ganze Menge Menschen sind zu Fuß auf der Straße unterwegs. Am Ende wird die Straße schöner, auch die Häuser. Man merkt, man kommt jetzt zum Strand oberhalb von Mombasa und zu den Hotels. Wir fahren vorbei an der Krokodilfarm und beim Bamburipark.
    Dann Ankunft in der Severin Sea Lodge. Sehr freundliche Begrüßung, mit kaltem Tuch zum Erfrischen und einem Fruchtsaft. Wir setzen uns in der Lobby hin, füllen ein Formular aus und schon kümmert sich jemand um unser Gepäck und hält unseren Zimmerschlüssel bereit.
    Wir sind zwar im hinteren Teil des Hotels einquartiert, aber das Zimmer im Bungalow ist groß, mit dunklen, schönen, rustikalen Holzmöbeln eingerichtet und das Bad ist ganz neu gemacht mit Natursteinen.
    Beim Blick auf den Balkon sehen wir gleich die ersten Meerkatzen. Ach ist das schön!
    Wir stellen erst mal alles ab, packen aus, machen uns frisch und rasten kurz. Dann kommt der Hunger. Nach einem kurzen Rundgang durchs Hotel, gehen wir in die Safaribar um ein Toastsandwich mit Pommes zu essen. Dazu gibt’s dann das erste Tusker, das schmeckt.
    Beim Rundgang haben wir festgestellt, dass das Hotel noch genauso schön ist wie 1994, da waren wir drei Wochen hier. Es gibt zwei Pools, einen sehr schönen Garten mit altem Baumbestand und das Restaurant liegt teilweise direkt am Meer, teilweise zum Pool hin.
    Wenn man im Inneren sitzt öffnet sich nach oben ein riesiges Makutidach. Wir haben damals schon gesagt, die Konstruktion sieht aus wie ein riesiger Schirm, so wie sie manchmal im Eisbecher drin stecken. Der Kellner serviert uns das Sandwich, ich greife kurz auf den Teller und sage: „Teller heiß“. Der nette Kellner stellt Kurt sein Sandwich hin und sagt dann auch:
    “Teller heiß“.
    Nach einem kleinen Nachmittagsschläfchen sind wir wieder fit und gehen ein bisschen am Strand spazieren. Es ist Samstag Abend, viele Einheimische vergnügen sich am Strand mit Fußballspielen, Spazieren gehen und Baden, Kitesurfer sind weit draußen auf dem Meer unterwegs. Ich finde die Abendstimmung total entspannt und den Strand sehr schön. Die Händler lassen uns großteils ziehen, denn eine Begleitung haben wir schon:
    Wir verabreden uns für den nächsten Tag mit Tembo und seinem Freund um bei Ebbe ein bisschen am Strand spazieren zu gehen. Tembo sagt seine Mutter hat ihn Tembo getauft, weil das Elefant heißt und sie sich wünschte, dass er groß und stark wird. Aber er meinte, hat wohl nicht so geklappt, denn er ist eher klein.
    Abends gibt’s arabisches Buffet am Pool. Es ist einfach nur toll, romantisch bei Kerzenlicht, herrliches Essen. Als Nachspeise gibt’s auch Datteln, sehr lecker. :)

  • 08.01.2012
    Bei unserem Spaziergang mit Tembo u. seinem Freund haben wir viele Tiere gesehen: Seeigel, Seegurke, Seewurm, sehr schöne Muschelschnecken, Seeanemonen und Clownfische in einem kleinen Pool, wie ein Aquarium. Wir machen recht schöne Fotos mit den beiden.
    Beim Rückweg erzählen sie uns wie arm sie sind. Wir wissen ja nicht was von ihren Geschichten stimmt: viele Kinder, keine Frau, ein Zimmer für alle. Tembo ist der Älteste und muss für die Geschwister sorgen usw. Uns ist ja klar, dass wir ihnen Geld geben, sie haben uns ja auch viel gezeigt. Aber sie wollen € 24 für den Spaziergang mit uns. Wir einigen uns aber ganz schnell auf die Hälfte. Da verdienen sie noch gut.
    Als wir beim Hotel zurück sind reden uns ganz viele Händler an, bis jetzt haben wir sie abgewimmelt. Wir kaufen einen kleinen Elefanten und eine kleine Schüssel aus Speckstein. Ein Mann im Rollstuhl ist auch da, dem geben wir auch eine Kleinigkeit.
    Dann machen wir es uns im Liegestuhl gemütlich, zuerst gibt’s noch eine Abkühlung im Pool. Der Garten ist herrlich angelegt, der Pool auch schön groß. Wir kaufen noch eine Ananas und Bananen am Strand. (die Bananen bekommen wir statt dem Wechselgeld) Ich möchte die Bananen ins Zimmer bringen, damit sie im Kühlschrank kalt bleiben. Aber leider hab ich auf dem Weg zum Zimmer einen „Affenüberfall“ von Meerkatzen. Sie stehen vor mir und kreischen. Ich versuche sie auf Englisch u. Deutsch zu verscheuchen. J Gelingt mir aber nicht. Um nicht gekratzt oder gebissen zu werden werfe ich die Bananen freiwillig weg.
    Am späten Nachmittag setzen wir uns noch an die Beachbar, da hat man einen schönen Ausblick auf den ganzen Strand und sitzt auf Schaukeln. Abends gibt’s ein tolles Dinner, wieder sehr gut zubereitet, diesmal im Restaurant. Aber wir sitzen ganz am Rand mit Blick aufs Meer. Leider sind nur wenige Gäste da, schade um dieses schöne Hotel.
    09.01.2012
    Heute geht unsere Safari los. Vor der Rezeption steht schon unser Safaribus, überpünktlich warten hinter dem Bus Zuhura und Omari. Wir wären beinahe an ihnen vorbei gegangen, weil uns gesagt wurde, sie dürfen nicht ins Hotelgelände rein fahren.
    Nach freundlicher Begrüßung fahren wir los. Im Bus machen wir erst mal das „Geschäftliche“ und zahlen unsere Safari. Zuhura muss den Preis pro Person um € 175,- erhöhen, weil sich der Umrechnungskurs so stark verändert hat. Sie hat uns schon bei der Buchung auf eventuelle Kurschwankungen hingewiesen. Wir zahlen also jetzt€ 1400/Person. Wir haben schon damit gerechnet und finden es OK. Der Preis für 8 Tage/7 Nächte in den schönen Lodges die wir gebucht haben ist immer noch sehr gut. Ich hab in diversen Katalogen verglichen, alles andere wäre viel teurer gewesen.
    Unser Safaribus klappert ganz schön, aber sonst ist er bequem. Überhaupt haben wir viel Platz, wir haben den Bus ja für uns allein.
    Unterwegs sehen wir wie dauernd große Plastikkanister transportiert werden. Das ist Trinkwasser, das so verkauft wird. Zuhura meint, die Wasserleitung funktioniert hier oft nicht, oder es gibt gar keine.
    Wir bitten Omari noch bei einem Nakumatt stehen zu bleiben, damit wir noch 150 Schulhefte kaufen können. Wir haben ja ca. 8 kg Blei- und Farbstifte in kleinen Sackerln verpackt zum Verschenken mit, dazu brauchen wir noch Hefte. Schon das Einkaufen ist ein Erlebnis für uns und dauert ein Weilchen. Gleich ist uns jemand behilflich und führt uns zum richtigen Regal. Die 150 Hefte werden mind. 3 x gezählt und am Ende fehlt wirklich eins, wir bekommen noch eins drauf.
    Unser Strandkoffer wird nun in ein anderes Auto umgeladen, den nimmt Zuhura dann mit ins Büro am Diani Beach. Dann geht’s weiter zur Bank, Zuhura muss unsere Euro wechseln und Omari einen Teil vom Geld mitgeben. Während wir warten sehen wir zwei Straßenkinder, die an einer Tube Klebstoff schnüffeln. Wir haben so etwas noch nie gesehen und sind ganz erschüttert.
    Wir verabschieden uns von Zuhura und sie wünscht uns noch viel Spaß und viel Glück auf der Safari. Sie ist so lieb, wir mögen sie sehr.
    Dann geht’s durch ein Verkehrchaos, so hab ich das hier noch nie erlebt. Wir sind in der Nähe vom Hafen und rund um uns sind LKWs ohne Ende, es gibt einige Zeit lang gar kein Durchkommen mehr, aber auf einmal geht’s doch weiter. Die Straße ist wie in Nebel gehüllt vor lauter Staub. Ich weiß nicht, ob einer dieser vielen LKWs bei uns noch eine Fahrgenehmigung bekommen würde. Dauernd stehen welche am Straßenrand, entweder wird was repariert oder ein Reifen muss gewechselt werden. Dazwischen schlängeln sich die Karren durch, Radfahrer, Fußgänger.Einmal sehen wir einen Platz, auf dem eine ganze Menge von diesen großen Karren stehen, die von Menschen gezogen werden. Sie werden hier wie richtige LKWs benutzt, sieht aus wie auf einem Speditionsparkplatz.
    Dann geht’s raus aufs Land und wir freuen uns schon auf die nächsten Tage. Am späten Vormittag fahren wir dann in den Tsavo Ost rein, beim Buchuma Gate. Wieder dieser schöne rote Sand und die schöne Natur. =)



  • Endlich können wir das Dach vom Bus aufmachen, jetzt ists nicht mehr so heiß, der Fahrtwind kühlt uns und die Luft ist jetzt herrlich nach all dem Staub auf der Straße.
    Zuerst sehen wir gar nichts, aber dann … die ersten Elefanten von Weitem, ein Vogelstrauß läuft uns direkt vors Auto, Grantgazellen und immer mehr Elefanten. Mittagessen gibt’s im schönen Sataocamp. Sehr freundlich, auch hier gibt’s ein kaltes Erfrischungstuch, gutes Essen und dabei einen Blick aufs Wasserloch. Es sind nur zwei Tische besetzt, leider nur wenige Besucher. Auch an der Wasserstelle sind nur ein paar Zebras, Affen und Wasserböcke. Die Zelte durften wir besichtigen, sie sind schön, aber das Camp ist sehr teuer, drum nichts zum Übernachten für uns.
    Am Nachmittag fahren wir dann Richtung Voi und jetzt sind wir mitten im Tierspektakel. Es sind so viele Elefanten da, immer wieder, mal direkt auf der Straße vor uns, mal weiter weg, bis zum Horizont, immer wieder Elefanten. Dazwischen mehrmals Giraffen, schöne Streifenkudus, Impalas und die hübschen kleinen Dikdiks. Dann auf einer saftigen grünen Ebene ist zwischen den vielen Elefanten eine große Büffelherde zu sehen. Ein herrlicher Anblick, alle grasen friedlich nebeneinander. Bevor wir Tsavo Ost beim Voi Gate verlassen treffen wir noch auf mehrere Safariautos. Ein Löwe hat sich weiter hinten im Gras versteckt. Aber man sieht nur die Ohren ein bisschen. Wir sagen dann: heute war Elefantentag!
    Wir fahren durch kleine Ortschaften, verteilen ein paar Zuckerl an die Kinder und kommen zum privaten Schutzgebiet Ngutuni. Hier begrüßen uns gleich die Giraffen. Auch hier sehr nette Begrüßung, Erfrischungstuch und Getränk, einchecken. Wir trinken mit Omari noch was auf der Terrasse mit dem schönen Blick aufs Wasserloch und besprechen das Programm für den nächsten Tag. Nach all dem Staub schmeckt uns das Tusker-Bier. Wir beziehen dann unser schönes Zimmer für 2 Nächte und genießen das ordentliche Bad. Wir haben einen Balkon mit Blick aufs Wasserloch. Sehr schön! Die Zimmer sind einfallsreich gebaut, es gibt über dem Balkon und über der Zimmertür einen Lüftungsschlitz, das wirkt nachts wie eine Klimaanlage, es ist immer ein leichter Durchzug. Hab mal ein Buch gelesen, da stand, dass beim Hauskauf in Afrika immer gefragt wird: „Hat denn das Haus auch Durchzug?“J
    Beim Abendessen sind wieder nur zwei Tische besetzt, leider auch hier ganz wenige Gäste. Wir sind hungrig und müde, ein schöner ruhiger Tagesausklang bei gutem Essen.
    10.01.2012
    Heute 6.15 h Frühpirsch – heute ist Giraffentag. Wir sehen gleich ganz viele. Außerdem wieder ganz, ganz viele Elefanten, Warzenschweine, Wasserböcke, Impalas, Zebras. Die Landschaft hier ist traumhaft schön, leicht hügelig, sehr grün, auch hier rote Sandpiste.
    Dann geht’s zurück zum Frühstück und danach fahren wir noch mal los. Zum Frühstück gibt’s sehr gutes Obst, Eier und Toast kann man sich bestellen und zusätzlich gibt’s ein kleines Buffet mit Brot, Butter u. Marmelade, alles da.
    Wir sind so um 11.15 h von unserer Pirschfahrt zurück und setzen uns auf den Balkon, es sind gerade ganz viele Elefanten am Wasserloch, ist wirklich schön anzusehen. Sie prusten und schnauben, sie trinken und baden. Auch Marabus sind da. Um 12.30 h gibt’s Mittagessen und dann genießen wir die Lodge, den Balkon, ein kleines Mittagsschläfchen machen wir auch.
    Um 16 h geht’s erfrischt wieder los. Das Licht ist so schön und wir sehen wieder viele Elefanten und Giraffen. Die Landschaft ist ein Traum.
    11.01.2012
    Heute regnet es. Wir fahren um 7 h los und erreichen den Amboseli N. P. um 13 h. Eine lange Fahrt liegt hinter uns, wieder mit vielen Eindrücken und vielen Bildern die an uns vorbei gefahren sind. Wir haben bei einer Bank kurz gehalten und Geld gewechselt, wurden sehr freundlich bedient. Omari kauft bei einer Tankstelle Öl fürs Auto, er meinte das Auto verliert ein bisschen Öl. Mh, wir hoffen unser Auto hält die Strapazen, die uns noch bevor stehen aus. Wir sahen den schönen Hindutempel und eine große Moschee,wir fuhren durch die Ortschaften Emali, Makindu, Simba. Später wird mir unser Barkeeper im Pinewood erzählen, dass er aus Emali stammt. Er freute sich richtig, dass ich mich noch an den Ortsnamen auf der Strecke erinnern konnte.
    Unterwegs sind die Holzkohlenhändler und Obsthändler immer wieder zu sehen, die Kinder in ihren Schuluniformen, Frauen verschleiert oder in bunten Gewändern,auch Massai in ihrem roten Gewand. Bei einer Schnitzerwerkstatt kaufen wir noch einen Löwen, ein Nashhorn und ein bisschen Schmuck ein.
    Dann sind wir endlich beim Gate und gleich sind wir von ganz vielen Massaifrauen umringt. Alle wollen ihren Schmuck verkaufen. Wir kaufen 7 Ketterl um 1400 Ksh. Das passt. Aber die Frauen wollen immer noch mehr verkaufen. Endlich kommt Omari und wir sind erlöst und können weiter fahren. Zuerst denken wir, dass wieder alles so trocken ist, wie bei unserem letzten Besuch. Aber dann ändert sich die Landschaft, die Akazien sind grün und überall grasen Gazellen, Gnus und Zebras. Das freut uns sehr, der Amboseli N. P. hat sich prächtig erholt seit unserem letzten Besuch.
    Ankunft in der Amboseli Serena Lodge. Es ist einfach traumhaft hier. In unserem Zimmer sind die Wände mit Löwen bemalt, die Lampen und die Spiegel im Bad sind mit Massaischmuck verziert. Die Einrichtung, das Bad alles ist im Bestzustand. Wir haben auch eine kleine Terrasse, hier kann man sitzen und in den Garten schauen. Das Mittagessen ist als Buffet aufgebaut und lässt keine Wünsche offen, die Auswahl ist riesig und alles schmeckt sehr gut.
    Um 16 h fahren wir wieder los und sind überwältigt: zuerst kommt eine Elefantengruppe mit drei Jungen direkt auf uns zu. Ich kann die Babys ganz von der Nähe fotografieren und wir können sie in Ruhe beobachten. Die Mütter verstecken sie gar nicht so in der Mitte, wie es sonst oft der Fall ist. Dann entdecken wir Nilpferde im Sumpf, außerdem eine große Gruppe Kronenkraniche und immer wieder Gnus, Zebras, Gazellen. Der Kilimandjaro zeigt sich nach dem Regen auch fast den ganzen Nachmittag. Dann bemerken wir, dass wir nicht nur von Elefanten umgeben sind, sondern dass bis zum Horizont, in beiden Richtungen überall Elefanten zu sehen sind. Es sind unvorstellbar viele, es können 1000 sein, wir wissen es nicht. Sie ziehen alle ganz friedlich an uns vorbei. Vor zwei Jahren haben wir viele tote Elefanten gesehen, drum freut es uns umso mehr, dass es immer noch so viele Tiere gibt. Wir kommen uns vor wie im Paradies. Dann kommen wir an den Rand des Palmenwaldes und dort schlafen ein paar Löwen. Es wird schön langsam Abend und die Kronenkraniche fliegen zu ihrem Schlafplatz, über die Löwen drüber. Dabei schimpfen sie ganz laut. Omari meint sie rufen: „wir sehen euch, wir wissen, dass ihr da seid“. Die Löwen nehmen aber keine Notiz davon und schlafen weiter, sie rühren sich nicht. Wir machen uns dann auf den Rückweg, sehen noch Büffel und Hyänen und als Draufgabe gibt’s noch einen wunderschönen Sonnenuntergang.
    8)






  • Das Abendessen in der Amboseli Serena wird uns für immer in Erinnerung bleiben. Das Buffet war schon spitze, wurde im Garten aufgebaut und wieder gabs so viel Auswahl, unglaublich, was mitten in der Wildnis geboten wird. Dann tanzte die ganze Crew aus der Küche raus, inkl. Koch. Sie schlugen Löffel im Takt und hatten eine Gitarre dabei. Sie sangen „Jambo, Jambo“ Ich habs noch gefilmt, weil ich das so nett finde. Dann hab ich erst bemerkt, dass sie zu unserem Tisch kommen. Sie haben uns dann noch „Malaika“ vorgesungen und eine Torte gebracht mit „Karibuna Sabina Benedukt“ drauf geschrieben. Das war so unglaublich nett, ich war ganz gerührt. Wir haben so lachen müssen, wir wussten nicht, wie wir zu der Ehre kommen. Dann kam die Aufklärung: wir haben bei der Rezeption gesagt, dass wir 1994 schon mal da waren, darum wurden wir so verwöhnt. Ist das nicht lieb?
    12.01.2012
    Am Morgen sind wir die Ersten, die Richtung Löwen losfahren. Omari hat da ein super Timing, und wir haben uns auch gleich ausgekannt, als er sagte wir fahren jetzt. Alle anderen Gäste haben sich lieber noch einen Kaffee hergerichtet. Zuerst sahen wir zwei Weibchen und ein Männchen. Die eine Dame stand plötzlich auf und ging auf die andere Seite des Weges rüber. Der Löwenpapa wurde ganz nervös, stand auf, hat ihr nachgebrüllt, wollte sie zurück holen. Dann haben wir gesehen warum: auf der anderen Seite lag noch ein Löwenpapa. Der Erste wurde ganz nervös, rannte hin und her, brüllte dauernd.
    Dann ist die zweite Löwendame aufgestanden, ganz lässig ist sie zu ihm hin und hat ihm schön getan, wie es Katzen halt so machen, ist seitlich an ihm entlang gestreift. Dann haben sie sich gepaart. Inzwischen wurden die Autos dann immer mehr, aber wir hatten einen guten Platz um alles zu überblicken. Der Löwenpapa wollte dann aber immer noch die zweite Dame zurückholen. Dabei haben ihn dann die Autos gestört und er ist immer auf sie zugelaufen und hat sie angebrüllt, war richtig schöne Action. Die zweite Dame kam aber nicht mehr zurück, und das erste Pärchen hat sich dann noch einmal gepaart, direkt vor den vielen Autos. Sie ließen sich gar nicht stören. Nach der Paarung hat sich die Löwendame ganz genüsslich zur Seite gelegt und geschlafen. Sind sehr schöne Fotos geworden.
    Dann fuhren wir zurück zum herrlichen Frühstück mit Bratkartoffeln und Ei. Wir haben den Rest der Torte mitgenommen, für die Fahrer und für die Kinder unterwegs. Sie wurde uns über Nacht eingekühlt. Um 9 h fuhren wir weiter nach Tsavo West zum Chyulu-Gate. Ich hab das so genossen, dass wir am Morgen noch so Zeit hatten und die Löwen sahen, dann das tolle Frühstück. Bei unserer vorletzten Safari, die wir noch nicht mit Omari gemacht haben, mussten wir gleich ganz früh los, weil uns der Fahrer eingeredet hat, dass der Konvoi schon so früh losfährt, und das nicht anders ginge. Wir machen noch so schöne Fotos mit den großen Akazien und dem Kilimandjaro dahinter.
    Beim Treffpunkt der Jeeps stehen wieder ganz viele Massai und wir kaufen insgesamt 3 Elefanten. Der größte hat mind. 3 kg, sieht toll aus. Eigentlich brauchen wir nicht so einen großen, aber der Preis fällt innerhalb von ein paar Minuten, ohne dass wir handeln. Am Ende kaufen wir ihn um 1200 Ksh. Kurt wird ihn sich dann im Büro auf den Schreibtisch stellen.
    Die ersten Stifte u. Hefte verteilen wir unterwegs, manche Kinder sind ganz still, können es gar nicht glauben, dass sie was bekommen, andere lachen und bedanken sich.
    Über das Lavafeld fahren wir dann in den Tsavo West und zur Kilaguni Lodge. Unterwegs sehen wir Elanantilopen. Die Lodge ist wieder so schön! Wir sind schwer begeistert! So schöne Zimmer, tolles Bad, Balkon mit Ausblick aufs Wasserloch und auf die Chyuluhills. Besser geht’s wirklich nicht. Wir spazieren durch den Garten mit vielen schönen Blumen und genießen den herrlichen Ausblick. Auch hier gäbe es einen Swimmingpool, aber wir nutzen ihn nicht.
    Wieder so ein schmackhaftes Mittagessen mit viel Auswahl bei wunderschöner Aussicht. Am Nachmittag fahren wir zu den Mzima Springs. Leider immer noch ganz wenig Nilpferde, 2009 sind ja hier viele verhungert, aber ein Krokodil entdecken wir. Beim Ausgang steht ein Skelettkopf von einem Nilpferd mit offenem Maul. Man sieht gut die großen Zähne, d. h. es ist eigentlich nur noch ein großer Eckzahn vorhanden. Kurt möchte wissen, ob der fest sitzt und wackelt dran. Plötzlich fällt das riesige Maul zu. Kurt wird praktisch vom Skelett eines Nilpferdes gebissen. Im ersten Moment bin ich sehr erschrocken, ich dachte er hat sich weh getan. Man sah auch leichte Bissspuren Aber nachher haben wir sehrgelacht. Wir sind aber gleich „geflüchtet“, damit uns keiner erwischt. Es gibt also kein Foto vom geschlossenen Maul.
    Beim Weiterfahren finden wir einen Schakal, er lässt sich sehr schön fotografieren. Gegen Abend fahren wir dann zu Poachers Lookout. Ein wunderschöner Platz, mit einer traumhaften Aussicht. Tsavo West ist unser Lieblingspark. Die Landschaft hier ist überwältigend schön, so viele Berge, viel Grün.
    =)



  • 13.01.2012
    Am nächsten Morgen ist es sehr kalt. Wir fahren Richtung Ngulia Valley, dieses Tal hats uns besonders angetan. Omari sucht einen Leoparden, aber leider haben wir kein Glück. Aber Spuren sind auf der Straße sichtbar. Eine Giraffe mit einem Jungen sieht zwischen den Büschen hervor, Paviane sind zu sehen.
    Nach dem Frühstück, das wieder mal keine Wünsche offen lässt, geht’s wieder los. Heute ist Dik Dik-Tag. Wir sehen ganz viele, und immer zwei. Sie stehen immer am Straßenrand, weil sie da einen besseren Überblick haben, und Raubtiere schneller entdecken können. Bunte Vögel fliegen uns immer wieder vors Auto.
    Wir lassen uns das Mittagessen schmecken, gehen dann zum Internet und schreiben ein paar Emails. Ist toll, dass das hier in der Wildnis funktioniert. Dann machen wir Pause, wir schlafen ein bisschen und setzen uns dann auf den Balkon und genießen die Aussicht aufs Wasserloch und die Chyuluhills. Bei klarem Wetter sieht man sogar den Kilimandjaro. Allein schon die Farben sind so herrlich: das Rot der Erde, die grünen Bäume und dahinter die grau-blauen Berge vor dem blauen Himmel.
    Um 14.30 h fahren wir diesmal schon los. Omari möchte uns so gerne ein Nashorn im Rhinovalley zeigen und die Anfahrt ist etwas länger.
    Am Straßenrand sitzt plötzlich ein Gepard. Er ist gerade auf dem Sprung zur Jagd nach einer Gazelle, leider läuft er ganz schnell von uns weg. Die Gazelle erwischt er nicht, er bleibt irgendwann sitzen. Es gibt zwar ein Foto, aber das ist sehr unscharf, die Entfernung war zu groß. Das ganze Spektakel beobachtet eine Herde Giraffen, die lassen sich nicht aus der Ruhe bringen.
    Beim Weiterfahren sehen wir einen Falken, der sich auf den Boden stürzt. Im ersten Moment sieht es aus, als hätte er sich nur ein Büschel Gras gekrallt. Aber als er sich auf einen Baum setzt, entdecken wir, dass er eine kleine Schlange im Schnabel hat. Er hackt einmal kurz auf sie ein, dann verschlingt er sie in einem Stück.
    Im Rhinovalley sind noch mal ganz nahe mehrere Giraffen, eine geht nicht zur Seite, steht direkt neben dem Weg, als wir vorbeifahren. Ich kann sogar die Madenhacker auf ihrem Rücken wunderschön fotografieren. Bezüglich des Nashorns haben wir aber kein Glück. Einen Moment lang glauben wir einen roten Rücken eines Rhinos zu entdecken, aber es ist ein kleinerer Elefant, der hinter einem Busch steht. Dafür gibt’s als Belohnung wieder die schöne Landschaft des Tsavo West, dem Nuglia Valley zu sehen.
    Nach einer erfrischenden Dusche geht’s zum Abendessen und zum Schluss setzen wir uns noch kurz an die Bar, dann fallen wir müde ins Bett.
    14.01.2012
    Auf der Frühpirsch (Abfahrt 6.10 h) versuchen wir ein letztes Mal einen Leopard zu sehen, aber leider zeigt er sich nicht. Nach dem Frühstück fahren wir um 9 h ab, durch den Tsavo West Richtung Lions Bluff. Wir fahren eine lange, gerade Straße durch den Nationalpark, zum Nothern Maktau-Gate. Tiere gibt’s nur ganz wenige zu sehen.
    Bei der Ausfahrt ist ein kleiner Schnitzerladen, der wohl nicht so oft besucht wird. Wir kaufen einengroßen Löwen, ein schlafendes Nilpferd und mehrere Ketterl. Nachdem wir gut gehandelt haben zahlen wir ca. 32 € für alles, ein guter Preis. Der Händler meint: „good for me and good for you“. Wir sehen das auch so.


    Wir sind jetzt auf der Hauptstraße, die gegen unsere Fahrrichtung zur Grenzstadt Taveta führt. Die Straße ist in ganz schlechtem Zustand. Omari fährt auf der Seite, praktisch im Graben, weil es hier besser geht wie auf der Straße, unser Auto ist immer ganz schief. Für uns daheim unvorstellbar, was so ein Auto hier immer wieder aushalten muss. Dann halten wir bei einem kleinen Dorf, St. Thomas. Dort sind ganz viele Kinder auf der Straße und wir verteilen richtig viele Stifte und Hefte. Da ist was los! Jeder möchte was, und alle freuen sich. Omari bringt immer wieder Ordnung rein, damit auch jeder was bekommt. Er sagt den Kindern, einer nach dem anderen bekommt was, die die noch in der Reihe stehen können es gar nicht erwarten. Ein paar Fotos dürfen wir auch machen. Und wir freuen uns genauso wie die Kinder, es ist so schön, sie lachen zu sehen.
    Um 13 h erreichen wir die Lions-Bluff-Lodge. Bei der Auffahrt kann ich es nicht glauben, dass man das mit einem normalen Safaribus schafft. Da muss der Fahrer schon ein Könner sein. Kurz vor der Lodge zeigt sich uns ein wunderschöner gestreifter Kudu Bock. Vor lauter Begeisterung entkommt mir ein etwas zu lautes „Ah!“, da ist er auch schon wieder weg. Kurt scherzt und sagt zu mir: „Safarianfänger!“. Schade, dass ich den Kudu Bock nicht fotografieren konnte.
    Die Aussicht die man von hier genießt ist unglaublich schön, eine endlose Weite liegt uns ringsum zu Füssen. Es sind 12 Zelte auf einem Hügel, alle sehr gut ausgestattet, mit Holzboden und Makutidach. Das Bad ist mit Natursteinen gemauert, das Bett aus urigem Holz ala Fred Feuerstein. Jedes Zelt hat eine eigene Terrasse mit urigen Möbeln. Es ist Mittag, richtig heiß und still. Leider sind hier auch nur zwei Zelte belegt. Trotzdem erwartet uns ein sehr gutes Mittagessen und sehr, sehr freundliches Personal.
    Wir rasten dann bis 16 h, dann geht’s wieder auf Pirschfahrt. Hier ist alles sehr trocken, bis auf das Gebiet nahe am Fluss, dort ist es grün. Wir finden eine sehr schöne Elanantilope, Kuhantilopen und Wasserböcke, die gefallen mir auch sehr gut, mit ihrem Herz auf der Nase. Außerdem gibt’s Büffel, Giraffen und Gazellen zu sehen. Nur drei Elefanten finden wir, man sieht aber, dass sonst viele Tiere da sind, viele Bäume sind umgeknickt, das machen nur die Elefanten. Aber die haben sich wohl alle im Tsavo Ost oder im Amboseli versammelt. Ein kleiner, „halbstarker“ Bulle läuft immer wieder Richtung Auto und trötet laut. Er möchte uns verscheuchen.
    Zurück in der Lodge trinken wir mit Omari einen Sundowner bei einem traumhaften Sonnenuntergang. Nach der Dusche erwartet uns ein sehr gutes Abendessen, ein wunderschön gedeckter Tisch, mit Kerzenlicht im Freien. Sogar ein kleiner Holzofen wird uns zu den Füssen gestellt, damit uns nicht kalt wird.




  • 15.01.2012
    Wir fahren nach dem Frühstück um 8 h los mit Lunchpaket undbleiben bis 16 h draußen. Wir suchen beim Lions Rock nach Löwen, haben aber leiderkeinen Erfolg. Die vielen Büffel sehen wir heute wieder, viele Kuh-Antilopen,ein paar Paviane. Aber sonst ist unsere heutige Ausbeute eher schwach. Omarifüttert mit ein paar Bröseln Glanzstare an. Sie fressen uns aus der Hand undsetzten sich auch drauf. Wir machen hübsche Fotos
    Einen WC-Stopp machen wir bei der Saltlicklodge, die wir beidieser Gelegenheit gleich besichtigen. Der öffentliche Bereich ist immer nochsehr schön, aber die Zimmer haben etwas von dem damaligen Glanz verloren. (wirwaren 1994 schon mal dort)
    Unser Lunchpaket essen wir bei einem Picknickplatz mitherrlicher Aussicht. Dort sind kleine Hütten mit Steintischen und Bänken. Esist angenehm ein bisschen im Schatten zu rasten. Am Nachmittag wird’s imLumo-Sanctury immer einsamer und heißer. Die einsame Elanantilope zeigt sichuns noch mal und ich kann sie schön fotografieren. Omari hat das Auto kurzabgestellt, als wir zurückfahren entdeck Kurt einen großen Ölfleck im Gras undzeigt ihn Omari. Er sagt, ja er hat uns ja schon gesagt, dass sein Auto Ölverliert. Wir wussten nicht, dass das so viel ist! Dann geben wir auf fürheute, wir sind ja schon lange unterwegs, außerdem muss unser Bus ja noch denBerg zur Lions Bluff raufkrabbeln, wir hoffen er schaftts, also fahren wirzurück. Wir setzten uns gemeinsam in den Schatten, in ein gemütliches Eck beider Bar und trinken ein eiskaltes Cola, das erfrischt.
    Danach ziehen wir uns in unser Zelt zurück, zum Duschen undrasten. Zum Sonnenuntergang treffen wir uns wieder mit Omari. Zum Dinner gibt’seine wunderbare Lammkeule und als Nachspeise sehr leckeren Mangokuchen. DerPlatz hier ist wunderschön.
    16.01.2012
    Heute geht unsere Safari zu Ende. Beim wegfahren von derLodge können wir es gar nicht glauben: Der schöne Streifenkudubock verabschiedetsich noch von uns! Ich kann ein tolles Foto von ihm machen. Er ist so schöngezeichnet und seine gedrehten Hörner machen ihn noch eindrucksvoller. Omarihofft immer noch, dass wir beim Rausfahren aus dem Schutzgebiet noch einenLöwen oder Leoparden finden, wir natürlich auch. Aber die haben sich wohl gutversteckt.
    Die Rückfahrt ist lang, bis zur Hauptstraße ist die Straßeganz schlecht, wir fahren wieder halb im Straßengraben in Schräglage – wirdenken oft an das auslaufende Öl, aber das Auto hält. An der Tankstelle siehtOmari noch mal nach Wasser und Öl und meint, es passt alles.
    Wir halten noch mal bei einer Schnitzerwerkstatt, aber derHändler ist so unverschämt, da macht uns das Handeln keinen Spaß und wir lassenes bleiben.
    Diesmal fahren wir nicht über Mombasa zum Diani-Beach,sondern quer durchs Land über die Shimba Hills. Hier sind viele kleine Dörfer,ganz viele Kinder, viele Schulen. Wir bleiben immer wieder stehen und verteilenunsere Stifte, Hefte und Zuckerl. Wir können immer nur außerhalb der Dörferstehen bleiben, sonst hätten wir nie genug für alle. Vor den Schulen stehen ofthunderte Kinder beisammen. Wir haben unseren Karton in der Mitte stehen undverteilen links und rechts. Wir sind schon eingespielt: Omari sagt uns wie vieleKinder er sieht, wir zählen gleich die Hefte, die Packerl mit den Stiften unddie Zuckerl ab. Manche kommen gerade aus der Schule und haben ihr Mittagessenin der Hand: eine kleine Plastikschüssel darin schwimmen in einer dünnen Suppeein paar Bohnen und Mais. Das Essen bekommen die Kinder von der Schule. Das istein Anreiz für die Eltern, die Kinder zur Schule zu schicken, weil sie dort waszu essen bekommen. Wir haben sehr viel Spaß daran, den Kindern eine Freude zumachen. Die Reaktionen sind ganz unterschiedlich: die einen sagen ganzfreundlich auf Englisch oder Swahili – „Danke“, manche sind ganz schüchtern undtrauen sich gar nicht zu uns her, andere wieder sind fassungslos und begreifengar nicht, wie ihnen geschieht. Die Kinder streiten auch, und jeder möchtenatürlich was haben. Oft strecken sich uns ganz viele Hände entgegen und wirverlieren den Überblick, wer schon was bekommen hat. Diese Eindrücke werdensich ganz tief in unsere Erinnerung eingraben.
    Die Freude an dieser Aktion hilft uns die Strapazen derFahrt leichter zu nehmen. Es ist staubig, heiß, die Straße hier ist auch wiederganz schlecht. Unglaublich, wie Omari das aushält. Und das Auto hält!
    Gegen 15 h erreichen wir das Büro von Pitia Africa Tours.Zuhura begrüßt uns herzlich und fragt ob es uns gefallen hat und bietet uns waszu trinken an. Wir finden das sehr nett, wollen aber gleich weiter zum Hotel.Wir nehmen unsere Koffer aus dem Büro mit und Zuhura packt auch ihre Sachenein. Omari u. sie fahren zu ihrer Boma aufs Land, ist die gleiche Richtung.
    Jetzt ist die Straße wieder gut und wir fahren an den ganzenStrandhotels am Diani vorbei. Das letzte Stück vor dem Pinewood Hotel amGalu-Beach hört die Straße auf und wir fahren wieder Sandpiste, aber nicht mehrlange. Wir verabschieden uns herzlich von den beiden und sagen ihnen noch mal,wie schön die Safari war, und dass wir sehr zufrieden sind. Aber jetzt brauchenwir Pause. Wir füllen unser Anmeldeformular aus, die Koffer bleiben stehen,werden uns aufs Zimmer gebracht. Eine Frau schleppt unsere Koffer auf denSchultern in den ersten Stock. Wir können ihr gar nicht zusehen und nehmen sieihr ab.


    Das Pinewood Hotel gefällt uns von Anfang an sehr gut. Einkleines Paradies am Traumstrand. Die Zimmer sind groß, hell und sauber. DerBalkon ist auch sehr groß und weit überdacht, so dass es nicht so heiß imZimmer wird. Vom Nachbarn hören wir die Klimaanlage laut, aber Gott sei Dankläuft sie nicht immer. An den Wänden sind Relief- muster, die sich auch imVorhang und in der Tagesdecke wiederfinden, das sieht nett aus. VieleMöbelstücke gibt’s nicht, der Kasten und der Tisch vor dem Spiegel sindgemauert. Es gibt keine Schubladen, aber das stört nicht weiter. Unsere vielenSouvenirs stehen nebeneinander auf dem Tisch. :)







  • In den nächsten Tagen genießen wir den Aufenthalt hier sehr. Das Frühstück und Abendessen wird als Buffet serviert, das keine Wünsche offen lässt. Abends gibt’s immer ein Thema: mal wird das BBQ am Strand serviert, oder Indischer Abend am Pool, Candlelightdinner im Hauptrestaurant, Mongolischer Abend am Pool, chinesisches und afrikanischen Themenbuffet. Immer sehr reichhaltig, sehr vielseitig und sehr schmackhaft. Besonders witzig finden wir den Nachspeisenkoch. Er steht bei seinen Cremen, Törtchen, Eiscreme und Obstsalaten und erklärt alles ganz genau. Die größte Freude hat er, wenn man sich einen Nachschlag holt, weil es so gut ist.
    Zu Mittag gehen wir immer zur Strandbar und essen dort entweder eine Pizza zu zweit, oder Pasta, Burger oder Salat. Man kann dabei direkt zum Strand sehen, und die Kitesurfer beobachten, ist sehr schön. Auch nach dem Abendessen gehen wir fast immer zur Strandbar. Sie ist sehr urig gebaut, mit Makutidach, eine Palme wächst direkt durch. Es geht zwar immer der Wind, aber unter dem Dach spürt man das kaum. Hier treffen sich immer viele Gäste. In diesem kleinen Hotel kennt man sich bald. Und immer hat wer was zu erzählen, von der Safari oder von einem Ausflug oder vom Tauchgang. Sehr nette Leute, die eigentlich alle Ruhe suchen und keine große Party brauchen. Dafür ist dieses Hotel genau richtig. Zwei mal gibt’s auch eine Abendunterhaltung, mal Akrobaten, mal afrikanische Tänze.
    Die Tage verbringen wir am Strand, sehr bequeme Liegen stehen bereit. Ein Angestellter vom Hotel richtet schon immer unserenPlatz her, Handtücher liegen dann schon für uns da. Leider wird es am Nachmittag immer sehr windig, den feinen Sand hat man dann überall, aber viel macht uns das nicht aus. Der Strand ist sehr breit und der Sand ist schneeweiß, das Wasser leuchtet von türkis bis dunkelblau. Hier kann man herrliche lange Spaziergänge machen, Muscheln sammeln, Seevögel beobachten und einfach seine Ruhe haben. Ein paar Beachboys gibt’s hier, aber wir machen ja fast täglich ein kleines Geschäft, dann ist das kein Problem und sie lassen uns in Ruhe allein laufen. Kurt kauft einem Samburu Schmuck und Muscheln ab. Auch mit einem Businessmassai handeln wir öfter wegen Schmuck und Brieföffnern. Mir gefallen die geschnitzten Kokosnüsse zum Aufhängen sehr gut: eine Kokosnuss, aus der Vögel herausgeschnitzt sind. Die innere Nuss kann man zum Aufbewahren für Kleinigkeiten verwenden.
    Beim Vorbeigehen sehen wir einige schöne private Villen, eine soll Klaus Eberhartinger gehören. Das nächste große Hotel, das Neptunist ca. 20 Minuten Fußweg von uns entfernt. Erst dort sind wieder viele Beachboys. Den Hotelangestellten, der uns immer die Liegen herrichtet treffen wir am SonntagNachmittag bei einem Spaziergang am Strand. Er ist mit seiner Frau und seinem Sohn unterwegs, weil er frei hat. Er ist ganz stolz, weil er auch, wie wir, in seiner Freizeit mit seiner Familie am Strand spazieren gehen kann. An diesem Sonntag sind auch viele Kinder am Strand. Wir haben noch Zuckerl übrig, die verteilen wir jetzt. Einige kleine Mädchen baden nackt im Meer. Als sie uns bemerken, und sehen, dass wir zu ihnen gehen, laufen sie ganz schnell aus dem Wasser, um sich was überzuziehen. Sie sind noch so klein, aber sie möchten auf keinen Fall, dass wir sie nackt sehen.
    Einen Ausflug haben wir mit Omari noch vereinbart. Wir möchten noch nach Kwale zur Augenklinik fahren. Dort müssen wir noch unsere gesammelten Sonnenbrillen abgeben.
    Zuhura holt uns in Begleitung eines Fahrers ab, sein Name ist Washington. Wir setzen Zuhura bei ihrem Büro ab und fahren zum Bankomat in Ukunda. Wir müssen lachen: hier stehen ganz viele Menschen in der Schlange, ganz eng aneinander. Jeder beobachtet, wie viel der erste in der Schlange abhebt und was er genau eingibt. Endlich sind wir an der Reihe, aber es funktioniert 2 x nicht. Wir gehen wieder raus und sagen Washington bescheid, dass der Bankomat unsere Karte nicht nimmt. Washington meint, das hier sei eine „National Bank“. Vielleicht müssen wir zur „international Bank“, die sei auf der anderen Straßenseite. Wir sind erleichtert und gehen zur Barcleys Bank, dort funktioniert das Abheben auf Anhieb.
    Dann geht’s weiter zur Augenklinik. Es freut uns sehr zu sehen, dass der Wartesaal voll ist.
    Bei unserem letzten Besuch hat sich Fr. Dr. Roberts noch darüber beklagt, dass sie um die Patienten werben müssen, weil viele der „weißen Ärztin“ nicht vertrauen. Einheimische haben ihr geholfen, das Vertrauen der Menschen zu gewinnen. Viele sind blind, vom grauen Star, können leicht wieder sehend gemacht werden. Aber sie müssen erst mal zur Klinik kommen. Wir geben nur schnell unsere Brillen ab und hinterlassen unsere Emailadresse. Daheim erwartet uns dann später schon ein Email als Danke. Das ist doch nett!
    Wir fahren dann zum Diani Shoppingkomplex zurück und kaufen Postkarten. Marken gibt’s leider nicht, also fahren wir auf dem Rückweg zum Hotel, gemeinsam mit Zuhura, zur Post. Hier heißt es lange warten. Außer uns wartet noch eine weiße Frau, wir sind schon ungeduldig. Aber Washington nimmt das sehr gelassen. Hier gibt’s ganz viele Postfächer. Und ich frage Washington, ob hier denn jeder ein Postfach hat. Er sagt ja, und stellt mir die Gegenfrage: „Und bei euch kommt jeden Tag jemand, der die Briefe bringt?“ Er findet das sehr lustig. Für ihn ist das unvorstellbar. Es gibt ja nicht viele Straßennamen, Hausnummern usw..Außerdem bekommen die Menschen
    hier wohl nicht sehr viel Post, schon gar keine Werbung. ;)



  • Beim Hotel angekommen holen wir noch zwei Gäste vom Strand, die gerne eine Safari buchen möchten. Während ich auf Kurt und die beiden anderen warte unterhalte ich mich sehr nett mit Zuhura. Sie erzählt mir ganz traurig von einem jungen Mann, der ein paar Tage vorher wohl an Meningitis gestorben ist. In Kenia leben die Menschen mit sehr vielen, schlimmen Krankheiten und die medizinische Versorgung ist schlecht. Der Mann hat stundenlang auf eine Behandlung gewartet und ist vorher noch verstorben. Er hatte uns noch gemeinsam mit Zuhura u. Omari vom ersten Hotel abgeholt und unsere Koffer transportiert.
    Wir vermitteln deutsch/englisch zwischen den beiden Gästen und Zuhura. Sie buchen dann drei Nächte Safari und Zuhura freut sich, wir auch. Als wir uns verabschieden, sage ich zu ihr, wir werden uns wohl nicht mehr sehen. Aber sie verneint, nein – sie begleitet uns noch zum Flughafen bei der Abreise. Das ist wirklich lieb von ihr. Omari ist ja dann mit den beiden Gästen auf Safari.
    Was uns hier im Hotel auch sehr gut gefällt: Vom Balkon aus kann man die Affen auf einem großen Baum beobachten, die Meerkatzen, die alles fressen; aber auch Colobusaffen, sie fressen nur Blätter und Blüten und sind eher scheu. Beim Hauptrestaurant gibt’s einen Fischteich mit Koi-Karpfen und viele Webervögel mit ihren Nestern darüber im Gebüsch. Irgendwo in dem Teich muss auch eine große Kröte sitzen, die man abends ganz laut quaken hört.
    Auch ein kleiner Streichelzoo mit Hasen und Schildkröten ist vorhanden, und Katzen, die sehr zutraulich sind. Eine kleine Katze spielt öfter abends bei der Bar, einmal hat sie eine tote Maus die sie uns dauernd vor die Füße wirft. Auch große Krabben kommen vom Strand oft zur Bar. Wir sagen, sie kommen auch auf einen Drink vorbei.
    Nach einer sehr schönen Woche im Pinewood Hotel heißt es leider Abschied nehmen. Die Kellner sind noch so nett, verabschieden sich alle sehr freundlich und sagen, dass sie hoffen, dass es uns gefallen hat und wir wieder kommen. Morgens um 6 h steht Zuhura mit einem Fahrer pünktlich vor dem Hotel. Es sind morgens so viele Menschen unterwegs zur Arbeit und Kinder zur Schule. Man sieht ganz ärmliche Menschen, viele geschäftige Menschen, Kinder in Schuluniform, Safariautos, alles will zur Fähre nach Likoni. Am Straßenrand liegt hier ganz viel Müll, sieht schlimm aus. Bei der Auffahrt zur Fähre hab ich das Gefühl hier sind tausende Menschen. Alle gehen in der Schlange ganz geduldig auf die Fähre, langsam zieht Afrika an uns vorbei, denk ich mir jedes Mal bei dieser Fahrt. In Mombasa sehen wir wieder viel Dreck, eine Müllhalde direkt in der Stadt, auf der die Menschen nach noch brauchbaren Dingen stöbern.Am Flughafen verabschieden wir uns herzlich von Zuhura und dem Taxifahrer. Wir stöbern noch ein bisschen im Dutyfree dann geht’s Richtung Flugzeug. Noch was sehr liebes am Schluss: das Bodenpersonal, direkt beim Einsteigen sagt zu uns: „Asante Sana, Kwaheri“ (vielen Dank und Auf Wiedersehen). Und während dem Heimflug verabschiedet sich auch der Mount Kenia von uns und blickt durch die Wolken.
    :love:

  • Ja, das war wirklich eine unserer schönsten Reisen. Wir hatten uns bei dieser Reise sehr viel Zeit und auch schöne Hotels und Lodges gegönnt. Es war von Anfang bis Ende einfach perfekt. Leider sind damals schon, aber auch jetzt nur wenige Besucher in Kenia. Dabei wird man als Tourist so verwöhnt.
    Kenia ist nun mal ein sehr, sehr armes Land. Das heißt, eigentlich nicht so sehr das Land, sondern die Menschen. Es gibt viele Probleme, die man auch zu sehen bekommt. Das wollte ich auch nicht verheimlichen. Aber es berührt immer wieder mein Herz.
    Wir haben so viele schöne Erfahrungen mit den Menschen gemacht. Ich mag auch die Sprache so gerne, auch wie sie sich in Englisch ausdrücken ist sehr nett. Sie haben sehr viel Poesie, aber auch Witz.
    Zum Abschied hat mal jemand zu uns gesagt: "Vergessen Sie uns nicht, kommen Sie wieder" Und ich kanns auch nicht vergessen dieses Land, mit all seinen Schönheiten, aber auch Schattenseiten. Hab ja seit gestern in meinen Reiseberichten ein bisschen gestöbert, da hab ich noch was gefunden:


    Ich möchte euch von meinem letzten Tag in Watamu erzählen. Ich wollte die letzten Keniashillinge ausgeben und Souveniers bei den Frauen in Watamu am Strand kaufen, ein paar verschiedene Tücher. Zuerst haben die lustigen Damen in ihren bunten Gewändern mir erklärt, dass jede ihr eigenes Geschäft hat und ich deshalb jeder ein Tuch abkaufen sollte. OK, ich wollte sowieso mehrere kaufen. Dann ging es um den Preis. Die Männer hatten sich gleich hinter den Frauen plaziert und ihnen zugeflüstert, was sie verlangen sollen. Eine der Frauen hat nur ganz verschämt gelacht bei dem ersten genannten Preis. Hinter mir haben sich auch ein paar Männer postiert und zu mir gesagt: du musst handeln! Ok, ich handle, aber nicht sehr gut und wir Frauen müssen die ganze Zeit miteinander lachen. endlich hab ich jeder ein Tuch abgekauft, eines schöner als das andere. Sicher hab ich nicht den "Bestpreis" erzielt. Aber das ist mir egal, das ganze Palabern mit den Frauen hat mir riesigen Spaß gemacht. Ich verspreche noch mal zu kommen und meine letzten "Sweets" zu bringen. Als wir am Abend noch mal hingehen, sagt mein Mann: Lass deine neuen Badeschuhe hier, geh Barfuss sonst gibst du die auch noch her. OK, wir gehen Barfuss hin. Die Frauen freuen sich sehr über unser gebrachtes Duschbad, Shampoo und die Zuckerl. Sie sagen aber gleich: "Hast du keine Schuhe?" und wieder lachen sie. Ich lache auch und zeige auf meine Füße: "Ich habe keine Schuhe" Wir verabschieden uns, drehen uns um und hören noch die Fragen: Hast du kein T-Shirt?. Ich winke nur noch zurück und lache. Da höre ich einen letzten Satz: " Eine gute Reise" Ich habe Tränen in den Augen. - Kwaheri Kenia! Kwaheri Mamas!

  • Kein Safarilatein:


    Im bin nachts wach geworden und habe durch die Zeltwand ein Geräusch gehört. Ich bin lange ruhig da gelegen und hab überlegt, was das sein könnte. Es war wie ein dauerndes Grasrupfen. Plötzlich wurde mir klar, was es ist, ich bin aber nicht nachsehen gegangen. Es muss ein Nilpferd gewesen sein, es hat direkt neben unserem Zelt das Gras gefressen. 8)


    Am Morgen wurden wir für die Frühpirsch geweckt. Es war noch dunkel. Ein guter Geist vom Camp hat uns eine Thermoskanne Tee mit 2 Tassen und 2 kleinen eingepackten Keksen auf unser kleines Tischchen vor dem Zelt gestellt. Mein Mann war im Bad, ich habe mir einstweilen den wohlig-weichen Giraffenbademantel übergezogen und hab mich auf unsere hübsche Veranda vor dem Zelt gesetzt. Hab mir einen Tee eingeschenkt und bin mir vorgekommen wie Tanja Blixen. ;) - da sehe ich ein Insekt auf meiner Teetasse sitzen. Ich schaue genau - es ist eine Gottesanbeterin =O . Aber im gleichen Moment springt sie auch schon weg.



    Wir sind im Jeep unterwegs in der Massai Mara. Es hat gerade zu regnen angefangen, also Jeepdach zu.
    Gott sein Dank hört es schnell wieder auf zu regnen da wird Kurt plötzlich ganz nervös und hektisch und sagt: "Schnell, schnell macht das Dach wieder auf, da vorne, schnell, schnell!!!" Wir werden alle hektisch. - Schnell Dach auf. Der Fahrer sieht gleich was los ist und grinst - "You are very happy" sagt er. Da sind 4 Löwenweibchen, die eine hat ein Warzenschwein an der Gurgel und erstickt es gerade, die anderen fangen hinten schon zu fressen an. Das Schwein zuckt noch. - Sieht schrecklich aus. Ich zittere vor lauter Aufregung, kann gar nicht fotografieren. Bis jetzt hab ich Löwen nur schlafend und faul im Schatten liegen sehen. Jetzt sind sie im Blutrausch, das ganze Maul blutverschmiert. Da zeigt der Fahrer auf drei weitere Löwinnen im Hintergrund und sagt grinsend "Another family!" Wir wissen noch nicht was er meint aber da passiert es auch schon: die drei Löwen wollen auch mit fressen und schleichen sich an. Da fährt eine der fressenden Löwen herum, reißt das Maul ganz weit auf und brüllt und faucht und geht auf die anderen los. Ich steh nur da und kann gar nichts mehr sagen, Kurt schubst mich an, "schnell mach Fotos"


    LG Quaxi

  • Danke für diesen schöen Reisebericht !


    Er hat mich wieder in meine eigenen Kenya-Erinnerungen zurückgeführt, die leider inzwischen lange zurückliegen, aber beim Lesen wieder voll präsent waren.


    Auch ich liebe dieses Land mit seinen wunderschönen Landschaften und seinen Menschen und ich hoffe, dass es mich eines Tages ein weiteres Mal dort hinführen wird!

  • Ich kann mich den Vorschreibern eigentlich nur anschließen;
    Ein sehr gefühlvoll geschriebener Reisebericht, bei dem man merkt wie sehr du das Land und die Menschen dort magst.
    Lust brauchst du mir keine machen, die hab ich sowieso, weil es auch uns dort sehr gefallen hat.
    Allerdings haben wir lang nicht so viel gesehen wie du, wir waren nur im Tsavo Ost aber schon das war fantastisch.
    Erinnerungen hast du geweckt und somit danke für deine Bemühungen und die schönen Fotos!
    LG Maxi. :thumbsup:

  • Danke fürs Einstellen des Berichts und der Bilder.
    Ganz toll, das macht Lust auf mehr....
    Die Lust auf Kenia ist geweckt.
    Das Bild von den Zebras an der Wasserstelle ist mein Lieblingsbild
    Nochmals Danke!


    :thumbsup:

  • Es freut mich, wenn es Euch gefällt. :)


    Erhard, wegen der Zebras - das war auch lustig. Diese Wasserstelle sieht man von der Kilagunilodge aus, vom Balkon, beim Essen, bei der Bar - Du hast immer diesen herrlichen Ausblick auf die Wasserstelle, die rot-grüne Landschaft und dahinter die Berge. Wir waren zwei Tage dort, und ich habe immer wieder versucht, dieses Foto zu machen. Aber die Zebras sind sehr scheu, und bei der kleinsten Bewegung rundherum oder bei einem Geräusch, weichen die Zebras vom Wasser zurück. Ich hatte es schon aufgegeben, dieses Foto zu machen.
    Aber am dritten Tag morgens, vor der Abreise, beim Frühstück, standen die Zebras so richtig schön in Pose. Und ich hab nur hingesehen und gesagt, nein, ihr foppt mich jetzt nicht mehr, bis ich meine Kamera jetzt bereit hab, seit ihr wieder weg. Aber sie blieben stehen, und ich hab dann doch die Kamera geholt und bin ganz vorsichtig ein Stück vor gegangen. Und siehe da - sie sind doch stehen geblieben.


    Maxi, weil Du schreibst Du warst "nur" im Tsavo Ost - die Tsavos (Ost u. West) find ich am schönsten, miteinander sind sie einer der größten Nationalparks Afrikas, sogar weltweit, glaub ich. Die Tiere haben dort sehr viel Platz, man darf nicht querfeldein fahren, die Tieren haben sehr viel Rückzugsgebiet. Obwohl, sie kommen lieber dorthin wo Lodges sind. Die sind ja auch nicht blöd, dort sind sie sicherer vor Wilderern. Und die Landschaft im Tsavo ist so abwechslungsreich und schön. Es sieht auch jedes Mal wieder anders aus, das hängt vom Regen ab. (siehe die zwei Landschaftsbilder unten) Gerade nach der kleinen Regenzeit im November/Dezember - also ab Anfang Jänner finde ich es besonders schön, dann ist es wieder grün, die Bäumen blühen, viele Vögel sind da, auch unsere Störche aus Österreich. Omari hat gesagt, er sieht nie Baby-Störche, die sehen nur wir. In den Süden fliegen sie ja erst, wenn sie erwachsen sind.


    Und gerade deshalb haben wir diese Reise 2012 so genossen: wir hatten 2010 auch eine Woche Safari gemacht. Damals war die große Trockenheit in Kenia. Die Massai haben ganz viele Rinder verloren, es war eine schlimme Zeit. Und der Amboseli N.P. ist so trocken gewesen, wie eine Wüste. Wir haben das beim buchen noch nicht gewusst, und haben damals 3 Nächte im Amboseli gebucht, weil wir uns dort einfach mal länger aufhalten wollten. Wir sind dann einen Tag gar nicht raus gefahren, weil wir uns diesen Anblick ersparen wollten: es gab ganz viele tote Elefanten, die Geier und Hyänen hatten ein Festessen. Die Gnus waren abgewandert, Zebras waren auch keine da. Es war schrecklich. Die Tiere sind verhungert, weil kein Gras mehr gewachsen ist.
    Und bei der Reise 2012 wollten wir einfach sehen, wie es dem Amboseli so geht, wir haben aber nur eine Nacht dort gebucht, weil wir dachten mehr lohnt sich nicht.
    Als wir in den Nationalpark rein fuhren hatte ich Tränen in den Augen, vor Freude - alle waren wieder da, und gerade in diesem Jahr waren besonders viele Elefanten da. :) Es war ein Wunder, wie sich die Natur in zwei Jahren erholen kann. Unglaublich!


    Ein paar Fotos stell ich noch rein: hab gesehen ich hab den Wasserbock mit dem Herz auf der Nase vergessen.
    Außerdem muss ich Euch noch zeigen, dass Gazellen auch sooo schön sind und die Dikdiks fehlen noch, das ist die kleinste Gazelle - sie sind meist zu zweit, eine passt auf die andere auf, erklärte uns Omari. Ich hab aber leider nur Fotos mit einem drauf.


    Auf dem Foto mit den Zebras und Giraffen hier weiter unten sieht man auch den Weg in den Tsavos so schön: diese rote, samtige Piste.


    LG Quaxi





  • Mein Lieblingsfoto ist jetzt das mit Zebra und Giraffen auf dem roten Weg, denn so hab ich es auch gesehen.
    Wir waren Gott sei Dank auch als Regenzeit war und das war wohl gut, denn die toten Tiere und die Dürre möchte ich nicht sehen, da würd ich nur verzweifelt sein und weinen.

  • In den letzten Jahren habe ich immer mal wieder auch nach einer Reise nach Kenia geschielt, aber mir sind die Safaripreise für 1-2 Übernachtungen einfach zu überteuert, obwohl es mich immer wieder reizen würde.
    Ich war 1997 in Kenia, gerade da, als dort die Unruhen unter der Bevölkerung ausbrachen. Soviel ich noch weiß, drangen Bewohner aus dem Landesinnern in Hotels ein und ermordeten die Angestellten. So wurde uns das damals erklärt. Wir durften nicht aus dem Hotel aus Sicherheitsgründen. Es gab keine Zeitung, in der wir nachlesen konnten, was passiert war. In der großen dt. Boulevardpresse stand das tagelang drin. Und diese wurde uns vorenthalten. Nach einer Woche durften wir wieder aus dem Hotel. Wir waren am Diani Beach und als wir nach Mombasa gefahren sind, fuhren wir immer an einer Kirche vorbei, dort campierten Menschen auf dem Gelände, die Schutz suchten.
    Unsere Safari hatten wir zum Glück noch vorher gemacht. Gebucht am Strand als 3er-Pack.
    2 Tage Safari Tsavo Ost
    1 Tag Schautanz in einem Dorf, danach Schlangenfarm
    1 Abend Rundfahrt mit der Dow im Hafen von Mombasa danach Abendessen im Fort Jesus


    Dann hatten wir noch einen Fahrer, der uns nach Bamburi in den Haller-Park fuhr


    Zuhaus habe ich mich schlau gemacht:
    http://www.focus.de/politik/au…efaengnis_aid_168671.html

    Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben
    - Alexander von Humboldt -


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