Nun, ich bin nicht so reise-erfahren wie alle hier. Ich kann nur meine Eindrücke für Japan schildern, da wir ja mit zu den ersten ausländischen Individual-Touristen gehörten, die nach der Covid-Abschottung ins Land durften.
Schon im Vorfeld las ich immer wieder von Schließungen teilweise sehr berühmter Restaurants mit langer Tradition, oder diverser Stores und Shops. Ob dies nun hauptursächlich mit den fehlenden Touristen zu tun hatte, oder es nur das Zünglein an der Wage einer ohnehin angespannten betriebswirtschaftlichen Einzelsituation war, kann ich nicht beurteilen.
Vor Ort war auf den ersten Blick in Szene-Viertel Akasaka Mitsuke, unserer ersten Station, nichts zu merken. Alle Restaurants hatten offen und waren wie immer gut besucht. Unser Hotel wurde sogar erst während der Pandemie fertig gestellt und eröffnet. Zuerst fiel es mir aber in der Kappabashi, der Straße für Küchenausstattung und Restaurant-Bedarf auf. Hier waren einige Geschäfte geschlossen und verrammelt.
Besonders auffällig war es auf Enoshima, etwas tiefer auf der Insel. Hier waren etliche Geschäfts- und Restaurantzeilen zu und verlassen.
Bei allen Hotels, vier insgesamt, hat man aber als Gast keinerlei Beeinträchtigungen gespürt.
Ganz anders vor kurzem in Sachsen-Anhalt. Wir hatten Bekannte besucht, und es mit einem Kurzurlaub verbunden. Wir waren in Dessau, Wittenberg, Halle und Wernigerode. Nach Wernigerode sind wir kurzentschlossen gewechselt, weil wir in Halle keine vernünftige Bleibe selbst über die gängigste Hotelplattform gefunden haben, dass sehr übersichtliche Angebot war sehr teuer. Da war ich etwas überrascht.
Klar, Wernigerode ist ein Tourismus-Ort, aber hier haben wir dann deutlich bessere Zimmer inkl. Frühstück auch noch günstiger bekommen.
Wernigerode kenne ich sehr gut und wahr schon oft da. Auch das Hotel kannten wir. Gut, es war keine Hoch-Saison, aber die meiden wir sowieso. Die Rezeption, welche sonst bis Abends in zwei Schichten besetzt war, schloss bereit gegen 16:30. Die wirklich sehr nette Dame machte komplett alles: Rezeption, Frühstück, Reinigung der Zimmer. Andere Angestellte haben wir nicht gesehen.
Auch hier: für den Gelegenheits-Besucher wäre es nicht aufgefallen, aber ich habe einige Geschäfte und Restaurants nicht mehr gefunden. Die Kaffee-Kränzchen Rentner-Horden sind nach wie vor da, welche durch den Ort schlendern. Aber viele echte Wanderer fehlen, was sicher auch mit dem Fichten- und Tannensterben zu tun hat. Der Glockenstein, den wir vor 15 Jahren noch fast übersehen haben, weil er tief in Fichten versteckt war, steht nun meilenweit sichtbar auf "freien Feld".