Einkaufen in Zeiten des Coronavirus

Der Klopapier-Hype ist überwunden. Neu ist jetzt die Hefe-Versorgungskrise. Die bei uns üblichen 42-Gramm-Würfel gibt's nirgends. Die Produzenten sagen, Hefe ist genug da, an der Verpackung mangelt es. Manche Supermärkte sind dazu übergegangen, in der Feinkost-Abteilung Hefe von 500-Gramm-Blöcken zu schneiden, die es eigentlich sonst nur in Bäckereien gibt.

Über die Gründe der erhohten Nachfrage wird gerätselt. Einerseits wird vermutet, dass den Leuten einfach langweilig ist und sie deshalb backen. Das kann ich bestätigen, ist zumindest in unserer Familie so. Andererseits hat es vermutlich auch einen psychologischen Grund. Wenn man selber Brot bäckt, hat man das Gefühl, sich selbst versorgen zu können. Das gibt ein Gefühl, die Lage vermeintlich unter Kontrolle zu haben in dieser unsicheren Zeit.

Wir essen viel frisches Gemüse und Obst, Yoghurt und Quark.
Was Gescheites gibt es da abends und auch noch vor Ostern nicht.

Das ist vielleicht auch ein regionales Problem, ich war heute im REWE, da es dort eine Poststelle gibt und wir etwas verschicken wollten. Ich fahre nie am Morgen oder am Vormittag einkaufen, sondern immer in der Mittagszeit oder später. (bin ja Rentnerin )

Bei der Post war ich die einzige Kundin, beim DM nebenan kam ich ohne Wartezeit rein, hätte Klopapier kaufen können, habe aber sogar Desinfektionsspray und -Tücher bekommen, dann noch in den REWE kaum Kunden und ein herrliches Angebot an frischem Gemüse und Obst. Da habe ich einfach noch einmal zugeschlagen, obwohl ich nur Eier haben wollte, da hat mein Sohn manchmal einen unbändigen Appetit drauf, wenn mein Enkelsohn bei ihm übernachtet. Und welche Mutter kann da dann nein sagen.

Mit der Hefe ist mir noch nicht aufgefallen, wenn dann backe ich ohne Hefe.

Viele Grüße
Petra

Hefe? Echt? Habe gestern Trockenhefe gefunden. Die muss ich etwa 2007 gekauft haben, sie war bis 2012 haltbar, habe ich gerade weggeworfen und hoffe, es war kein Fehler

Bei uns gibt es alles, die Regale sind rappel voll.
Wir gehen 1 bis 2 mal wochentags zwischen 16 und 17 Uhr einkaufen, die Rentner sind weg und die Berufstätigen sind noch nicht da. Der Laden ist fast leer und die Kasse kann man sich aussuchen, es ist nichts los.

Hier in Erfurt war das Einkaufen auf dem Wochenmarkt sehr entspannt möglich. Ich glaube, auch nach Corona bleibe ich dabei.

Eisdielen hatten geöffnet, Cafés verkauften außer Haus Coffee to go.

Bei Rewe war ne lange Schlange, aber schräg gegenüber gab es ohne Warterei Mascarpone und Butterkekse fürs Dessert.

Ich bin übrigens für eine Maskenpflicht in Läden, insbesondere auch für die Verkäufer, die mit offenen Lebensmitteln zu tun haben...

Quote from Inspired

Hefe? Echt?

Ja, wir erledigen für die Schwiegereltern (beide um die 80) öfters den Einkauf. Hefe gab's nirgendwo. Dann hat Schwimu erzählt, sie hat ein 500 g Paket gekauft. Sowas gab es bisher nicht im Supermarkt. Gestern hab ich dann einen Zeitungsartikel über die Hefeverknappung gelesen. Scheint also mehr als ein Einzelfall zu sein.

Frische Hefe lässt sich übrigens problemlos einfrieren.

Ich weiss nich, warum plötzlich überall "Mehl" ausverkauft ist?

Jetzt müssen plötzlich alle Menschen Brot wieder selbst backen???: die Brotregale quillen über!!!

Ich weiss nicht, wieviel Kuchen, Brote etc. jetzt unbedingt plötzlich wieder selbst hergestellt werden müssen? Ich komme mit einer Packung Mehl wochenlang aus......mal ne Sauce anbinden, auch mal einen Kuchen backen....aber ich verbrauch jetzt sicherlich nicht plötzlich 6 bis 8 Packungen....

Ich glaube, wenn man den Leuten mitteilt, dass japanische Wasabi-Nüsse ausgehen und limitiert werden, dann muss plötzlich jede Hausfrau Wasabi-Nusskuchen herstellen und 20 Packungen horten.

Quote from AndreasT.

Ich weiss nich, warum plötzlich überall "Mehl" ausverkauft ist?

Das hängt auf jeden Fall eng mit der vergriffenen Hefe zusammen!

Zum Thema Hefe: Gerade im Internet gefunden... Lasst euch euren Hefezopf schmecken!

Dieser mir ebenfalls völlig unerklärliche "Hefe-Hype" grassiert wohl schon einige Wochen.
Bin auch in einem anderen Forum unterwegs, wo es jede Menge Smalltalk gibt, und dort wurde das schon in der ersten Märzhälfte zum völlig ernsthaften Thema
Da finden sich auch Rezepte, wie man aus Trockenfrüchten "Hefewasser" herstellen kann und ähnliche Perlen....

VG
Gusti

Quote from AndreasT.

Jetzt müssen plötzlich alle Menschen Brot wieder selbst backen???: die Brotregale quillen über!!!

Ich weiss nicht, wieviel Kuchen, Brote etc. jetzt unbedingt plötzlich wieder selbst hergestellt werden müssen? Ich komme mit einer Packung Mehl wochenlang aus......mal ne Sauce anbinden, auch mal einen Kuchen backen....aber ich verbrauch jetzt sicherlich nicht plötzlich 6 bis 8 Packungen....

Also ich finde es gut, wenn jemand Brot selber herstellt, denn dann weiß man auch, was drin ist. Wer glaubt, dass das Brot in den Backstationen der Supermärkte/Discounter frisch gebacken ist, so wird ja meist geworben, der wird getäuscht. Es sind Teigrohlinge, die nur aufgebacken werden. Die kommen aus aller Welt, Hauptsache billig.

Es gibt aber noch Bäcker, die keine Fertigmischungen nehmen, keine Emulgatoren oder Konservierungsstoffe einsetzen. Solche Handwerker sollte man unterstützen. Da sind auch am Abend keine Unmengen von Broten am Abend übrig.

Viele Grüße
Petra

Wir backen auch unser Brot selbst, weil ich dann weiss, was drin ist, und mir das Brot so gestalten kann, wie ich mag (Oliven, Körner usw). Hefe ist hier echt ein Problem, ich hab letztens Glück gehabt, eine Fahrgästin hat mir Trockenhefe mitgebracht und im Kaufland gab es welche, die dort selbst abgepackt war. Mit Mehl ist es das Gleiche, zumindest, wenn man kein langweiliges Weizenmehl haben will.
Hier ist Klopapier immer noch Mangelware, ebenso Küchenrollen. Man muss also verschiedene Läden abklappern, um alles zu bekommen, was man braucht. Sehr kontraproduktiv.

Auf Lanta schließen alle Läden bereits um 12 Uhr mittags, Märkte um 11 Uhr vormittags, aber auf den Markt geh ich nicht mehr, denn es herrscht für meinen Geschmack zu viel Gedränge. Restaurants dürfen nach wie vor Take Away bis 20 Uhr anbieten.

Das Einkaufen gestaltet sich vor allem deshalb schwierig, weil man nicht mehr von einem Subdistrikt in den anderen darf. (Lanta hat 5 Subdistrikte.) Der einzige Supermarkt, wo ich Milch und Kaffeepulver für unsere Maschine bekomme, liegt im Dorf Saladan, einem anderen Subdistrikt. Und Milch (sogar H-Milch) ist eh seit Tagen ausverkauft ... Noch haben wir Vorräte davon, aber Milch wird ja bekanntlich schnell schlecht.

Ebenso frisches Brot: Die Bäckerei, die uns mittwochs noch mit frischen Backwaren versorgte, liegt ebenfalls in einem anderen Subdistrikt.

Seit gestern gilt auch ein Alkoholverkaufsverbot (bis 20. April). Dadurch soll wohl vermieden werden, dass während Songkran zu viele über die Stränge schlagen. (Offiziell wurden die Feierlichkeiten ja eh in den Juli verschoben, aber ich glaube nicht, dass das durchgesetzt werden kann.)

Dafür haben wir keinen Engpass bei Klopapier!

PS: Die Maskendichte ist hier mittlerweile bei fast 100%.

Es geht ja auch nichts, über ein selbtgebackenes Brot oder einen selbstgerechten Kuchen!!! Und dass der von "Mutti" oder Oma am besten schmeckt ist natürlich auch klar!

Aber das erklärt trotzdem nicht, dass auf einmal Tonnenweise Mehl benötigt wird. Soviel Brote kann die Menschheit garnicht backen. Es sei denn, jeder zweite hat zusätzlich noch ne Pizzeria angemeldet.

Vor allem sollte doch jeder innerhalb der letzten 4 Wochen bemerkt haben, dass Läden geöffnet bleiben, dass man im Normal fall alles bekommt, auch wenn es ggf. ein wenig Geduld braucht!

Die Leute holen bestimmt ihre etwas älteren Brotbackautomaten wieder hervor, die sie irgendwo eingemottet hatten. Diese Dinger waren ja einmal der große Trend. Es gab kaum einen Haushalt in dem es keinen gab.

Ich habe damals nach der Sandwichtoasterwelle und nach der Joghurtselbstmachwelle schon aufgehört mir Geräte zu kaufen um dieses oder jenes herzustellen.

Obwohl: So ganz stimmt das nicht: Ich besitze seit 1,5 Jahren so einen Standmixer um Smoothies selbst zu machen und nutze den gern.